Areal „Haus der Statistik“

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    Wir leben in Deutschland in einer Marktwirtschaft. Wer das nicht begreifen will, ist in diesem Land grundsätzlich fehl am Platz.



    Du redest hier ein Zeug zusammen ohne Hand und Fuß und jedesmal weit ab vom Thema. Zudem ideologisierst Du ungemein und abschreckend. So machst Du hier jeden und nicht nur den Berliner thread kaputt. Übrigens nennt sich das in Deutschland ”soziale“ Marktwirtschaft, ein nicht zu übersehendes kleines Adjektiv, dass jedoch viel mehr sagt als Tausend Deiner schnöden Worte in BWL-Sprech. Und solche Sätze wer in Deutschland grundsätzlich Fehl am Platz ist und wer nicht, solltest Du Dir lieber verkneifen. Ich habe gesprochen! X(

  • ^ Es geht um das ehemalige Wohnhaus an der Ecke Mollstraße, Otto-Braun-Straße. Ausgangspunkt war die Kritik, dass es künftig wohl keine Wohnnutzung geben wird, sondern Büros und Hotelnutzung.


    Aber man keine Wohnnutzung erzwingen. Wie soll das gehen? Weder in einem B-Plan noch in einem Innenbereich nach §34 BauGB kann man festlegen, dass ausschließlich Wohnnutzung erlaubt ist.


    Aus dem gesamten Bereich am und um den Alexanderplatz wird sich niemals ein ansehnliches Stück Stadt entwickeln. Jeder glaubt, dass er irgendwelche Vorgaben machen darf. Nutzungen einschränken, Höhen einschränken, Mietpreisentwicklung einschränken. Und und und ... Der Freiheitsgrad geht gegen null. Und die Reglemiertungswut gegen 100%. Warum kann man den Bereich um den Alexanderplatz nicht einfach mal prosperieren lassen?


    P.S: Camondo, was den Vorwurf angeht, dass ich Threads kaputt mache. Viele Threads lesen sich hier mittlerweile wie Handbücher für DDR-Planwirtschaft. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, ob das überhaupt noch ein Forum für Architektur und Städtebau ist.

  • Vergesst bitte alle nicht, dass das Gebäude Mollstraße 4 (ehem. Mercure-Hotel) in einer der letzten Baukollegiums-Sitzungen von Frau Lüscher keinem Neubau weichen durfte. Die Argumentation Frau Lüschers gegen den Abriss und Neubau war damals im OT (habe den Stream auf Youtube live verfolgt und nicht schlecht geschaut):

    1. Das Haus wäre für die Ost-Berliner ein Stück "Heimat".

    2. Bei einer Renovierung könnten die Architekten "Pritzker-Preisträger" werden.

    Jetzt haben wir eine Ruine, die sowieso abgerissen wird. Da stelle ich dann gerne die Frage was brachte dieses Vorgehen jetzt?

  • Das war wahrscheinlich eine Empfehlung. Natürlich darf der Eigentümer eine nicht denkmalgeschützte Gewerbeimmobilie abreißen. Ob das ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

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    Das eine Mal sind die Ergebnisse des Baukollegiums nur "Empfehlungen", das andere Mal hat es die Macht über Bau oder Nicht-Bau zu entscheiden. Für mich bleibt dieses "Kollegium" eine Sphinx, rätselhaft und undurchsichtig.

    Konkret hatte der Bauträger damals ja einen Entwurf samt Zeitplan vorgestellt. Dieser wurde vom Tisch gewischt mit den von mir oben genannten Begründungen. Ob es nun sinnvoller ist, dass als Ergebnis dieser Baukollegiums-Sitzung seit Jahren eine Ruine herumsteht und kein vermietbarer Büroraum entstand lass ich offen.

  • Der Tagesspiegel hatte schon im April über das Thema Mollstraße 4 berichtet.

    https://www.tagesspiegel.de/be…aude-weichen-9686531.html


    Demnach fordern sowohl die CDU als auch die Grünen einen Erhalt des Gebäudes. Auch Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe würde das Gebäude lieber erhalten, Seit Jahren bemüht sich der Bezirk Mitte um Verhandlungen mit dem Eigentümer, dieser hätte sich aber wenig verhandlungsbereit gezeigt. Der Bezirk Mitte hat keine rechtliche Handhabe gegen den Abriss, da das Gebäude früher als Hotel genutzt wurde und deshalb als Gewerbebau gilt. Derzeit plant der Eigentümer den Abriss des Gebäudes und einen Büroneubau in der gleichen Dimension. Das Baukollegium kann, wie schon geschrieben, nur Empfehlungen aussprechen, aber nichts entscheiden. Zuständig ist ohnehin der Bezirk Mitte und nicht der Senat.

  • ^^

    Auf Ephraim Gothes Aussagen würde ich nicht sehr viel geben. Für ihn ist es nicht bedeutend ob die HH am Alex 130 oder 150 Meter hoch werden, ob die Randbebauung am Humboldthafen kommt oder nicht und das Motel One in der Grunerstraße hält er durchaus für "gelungen". Herrn Gothes stadtplanerischem Ehrgeiz ist nur sehr schwer nachzuspüren.

    Wo sich jetzt aber die 214 Wohnungen im Gebäude Mollstraße 4 versteckt haben sollen, bleibt wohl eher eine Schimäre des Tagesspiegels. Das Haus hat mehrere Umnutzungen erlebt und erlebte dadurch auch eine völlige Deformierung. Solange ich das Haus kenne (seit 2001) war es ein Hotel (also gewerblich genutzt).

    Leider wieder ein Beispiel dafür, wie sich die Politik lautstark als "Retter" von vermeintlichem Wohnraum vor dem bösen Investor stilisiert, aber selber nicht in der Lage ist Wohnraum zu schaffen.


    Das ist der Link zur damaligen Sitzung des Baukollegiums:

    https://www.google.de/url?sa=i…972532980765&opi=89978449

  • Temporäre Freiflächengestaltung Haus der Statistik/ Haus des Reisens

    Die Um- und Neubaumaßnahmen am Haus der Statistik sollen ja bis etwa 2028 dauern. Das Umfeld soll aber schon vorher etwas "hübscher" werden. Deshalb soll es eine temporäre Freiflächengestaltung vor dem Haus der Statistik und dem Haus des Reisens geben. Dazu gab es ein Werkstattverfahren (alles nachzulesen auf berlin.de), das jetzt entschieden wurde.


    Gewinner ist Robin Winogrond. Landscape Architectrue. Urban Design, Zürich mit Violeta Burckhardt, dem Studio Erde (Berlin) und der „BeL Sozietät für Architektur“ aus Köln.


    Aus der Pressemitteilung des Senats: „Der für die Umsetzung empfohlene Entwurf zeichnet sich durch einen besonders sensiblen Umgang mit der Historie und dem Geist des Ortes aus. Darüber hinaus ist er durch seine Kleinteiligkeit äußerst robust und anpassungsfähig und damit für eine temporäre Umsetzung besonders geeignet. Interessant sind außerdem die Impulse zur aktiven Beteiligung der Nachbarschaft sowie die konkreten Vorschläge für ein umfassendes Materialrecycling.“


    Was das ganze kosten soll und wer sich um die Pflege kümmert, konnte ich leider nicht herausfinden.


    Es gibt auch in der Berliner Woche einen Artikel dazu.


    So soll es dann aussehen:





    Copyright: Robin Winogrond. Landscape Architectrue. Urban Design, Zürich Violeta Burckhardt, Zürich, Studio Erde, Berlin, BeL Sozietät für Architekt Bernhardt und Leeser, Köln

  • Je mehr Stadtvegetation und entsiegelte Flächen, desto besser. Das ist angesichts der aktuellen und noch kommenden klimatischen Entwicklung sicherlich unstrittig. Ich hoffe aber, dass uns hier keine Europaletten-Open-Air-Workshop-Ästhetik erwartet. Der temporäre Charakter, die beteiligten Büros und reichlich heiße Luft in der Entwurfsbeschreibung lassen für mich nicht viel Gutes vermuten. Und ist es überhaupt verhältnismäßig, für diese begrenze Fläche ein Wettbewerbsverfahren auszurufen mit dem ganzen Rattenschwanz an zeitlichem, finanziellem und organisatorischem Mehraufwand? Ein Ort zum verweilen und "partizipieren" wird es aufgrund der Verkehrsbelastung trotzdem nicht werden und für das eine oder andere Bürgerfest im Rahmen der Neugestaltung des Areals Haus der Statistik ist eine solcher Aufwand nicht nötig.


    Da würde ich mir eine etwas pragmatischere und nachhaltigere Herangehensweise wünschen. Ist es nicht möglich, die Straßen- und Grünflächenämter mit dem nötigen Budget auszustatten, um solche und andere Flächen flexibel und auch mal spontan mit diversen Kübelpflanzen á la Lustgarten aufzuhübschen? Stattdessen werden gefühlt immer mehr öffentliche Gelder in temporäre Projekte mit fragwürdigem Nutzen gesteckt (Allein für die Entwurfsausarbeitung haben die hier teilnehmenden Büros jeweils 27.100€ netto bekommen).

  • Auch auf der andere Seite ( Hinterhof) stehen fast die ganzen Fenstermontage. Hier wurde das Baucontainer komplett mit Gerüst eingedeckt vlt Schutz vor Staub oder andere Teile die da landen könnten , da noch Abriss arbeiten stattfinden.

    © Johannes9065 heute


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    ⬇️ Hier wurde das Baucontainer" geschützt"

    dsc_0504wxc3l.jpg

  • Auf dem Areal Haus der Statistik plant Präger Richter Architekten für die WBM folgendes Wohnhaus mit 95 Wohnungen sowie kiezgebundene Nutzungen: Kita, Supermarkt, Gewerbe, Fahrrad-Hub, Start-Ups. Der Entwurf ist zwar schon von 2021 ich habe ihn hier aber noch nicht gesehen.


    Das Gebäude soll in Holz-Beton-Hybridbauweise mit Holzständerfassade und vorgehängter Keramikfassade erstellt werden. Dazu Gründach mit Fotovoltaik. Insgesamt für WBM-Verhältnisse ein recht anspruchsvoller Entwurf (wenn er genau so kommt).


    Das ist die Lage auf dem Grundstück:



    Und so soll es aussehen:





    Copyright: Präger Richter Architekten



  • wie man es erkennt , wurden Mitte des Gebäude die ersten Etagen das Gerüst entfernt.

    Hier läuft die Baustelle in schnell tempo.


    © Johannes_9065 heute


    Blick ( aus der Straßenbahn) fotografiert. Ganz Links wird ein Teil des OG das Dach endkernt evtl. Abgebaut/ neu gebaut vllt.⬇️

    screenshot_20231011-1gxdn4.png

    Blick aus U Bhf - Alexanderplatz,⬇️ hier erkennt man ( Mitte des Gebäude) das , dass Gerüst am OG abgebaut wurde.

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  • Die Fassade wird sichtbar, wirkt sehr banal, entspricht aber wohl nicht dem Original.


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    Für eine deutsche Behörde passender Stil, würde ich sagen. Trotzdem gut, dass der olle Kasten revitalisiert wird.

  • ^ Au weia. Ich war kein dogmatischer Verfechter des Erhalts, habe mich aber leicht mit dem Gedanken angefreundet, dass hier ein repräsentatives Beispiel der Ost-Moderne aufgehübscht und einer neuen Nutzung zugeführt wird. Schon an den frühen Visus hat mich allerdings gestört, dass dort der Bronze-Schmuck des Originals nicht mehr vorgesehen war – er gab dem Gebäude eine vertikale Gliederung, die den riesigen Baukörper auflockerte.


    Nun sieht es so aus, als hätte man der Fassade nicht nur diese Gliederung, sondern auch ihre ursprüngliche Plastizität genommen. Verflachung, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hoffe, das ist nur eine Momentaufnahme, und ändert sich noch im Gesamteindruck...

  • ja Au weia kann ich da auch nur sagen... irgendwie scheint es kein Problem in dieser Stadt zu sein Gebäude die vorher schon ziehmlich langweilig und hässlich aussahen nach einer "Komplettaufhübschung" noch langweiliger und hässlicher aussehen zu lassen. "alles so schön grau in grau".....

  • Hm. Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist die Fassade genau so so, wie ursprünglich gedacht und gebaut. Der Bronzeschmuck befand sich doch nur an den Kopfbauten. Ob die zwei Rankenstreifen an Querbau wiederkommen weiß ich allerdings nicht.

    Originalzustand