Beiträge von Klarenbach

    Ein Hochhaus an dieser Stelle ist städtebaulich und verkehrstechnisch sinnvoll. Allerdings könnte ich mir hier sogar etwas mehr Höhe vorstellen. Eine Höhe von 170 Meter würde städtebaulich passen. Eine ähnliche Höhe wird der Estrel-Tower erreichen. Am Ende könnte ein Hochhausring um die Innenstadt entstehen.

    Heute wurden die neuen Pläne im Humboldtforum vorgestellt. Hans-Dieter Hegner hat dort auch die beiden Phasen erklärt. Die beiden Phasen sind nötig, weil die Straße am Schlossplatz während des Neubaus der Mühlendammbrücke und der Gertraudenbrücke als Umleitungsstrecke benötigt wird. Deshalb wird die Straße erst umgebaut werden, wenn die Neubauten der Mühlendammbrücke und der Gertraudenbrücke fertig sind. Da die Stiftung Humboldtforum aber auch kurzfristig Veränderungen realisieren will, wurde die erste Phase geplant, die ohne einen Straßenumbau auskommt. Diese erste Phase soll schon ab dem nächsten Jahr umgesetzt werden. Da das Büro bbz Landschaftsarchitekten beauftragt wurde, ist dafür auch kein neuer Wettbewerb nötig.

    Der Antrag kam von der CDU, die schon immer für die 115 m war, deshalb ist der Antrag nichts Neues. Wir werden sehen, ob es der CDU gelingt, für ihren Antrag eine Mehrheit zu gewinnen. In jedem Fall wird HB Reavis nicht so bald mit dem Bau beginnen können, weil dann ja ein neuer Bebauungsplan nötig wird, und der kann einige Jahre dauern.

    An zwei Wochenenden im September hat sich der vom Senat eingesetzte Bürgerrat mit der Zukunft des Tempelhofer Feldes beschäftigt. Am Ende hat sich eine deutliche Mehrheit gegen eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes ausgesprochen. Laut Senator Gaebler soll dieses Votum in die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes für das Tempelhofer Feld einfließen. Dieser Ideenwettbewerb soll am 13. November starten und bis Mai 2025 laufen.

    https://www.buergerrat.de/aktu…-perle-im-herzen-berlins/

    Die Wirkung der polnischen Botschaft kann endgültig erst beurteilt werden, wenn das Elisabeth-Selbert-Haus fertig ist. Wenn ich die Visualisierungen sehe, dann denke ich schon, dass beide Gebäude eine stimmige Einheit bilden werden.


    Quelle: kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbH, Berlin


    Mein jetziger Eindruck ist insgesamt positiv. Es ist ein elegantes Gebäude, das den Charakter der Straße Unter den Linden, die ja gerade nicht so überladen ist, unterstreicht.

    Ziegel

    Ich kann nicht alle Fragen beantworten, weil ich kein Insider der Bezirkspolitik in Mitte bin. Ich kann deshalb nur wiedergeben, was ich gehört habe.

    Der Investor konnte nicht davon ausgehen, dass es einen politischen Konsens über die 115 Meter gibt.

    Zwar hatte Baustadtrat Gothe das Projekt am 20.12.2023 im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt, und dort gab es wohl auch keinen Widerspruch. Allerdings war die Ausschusssitzung am 20.12. sehr schwach besucht, weil die meisten Ausschussmitglieder schon im Weihnachtsurlaub waren. Herr Gothe hat dort also kein realistisches Bild von der Stimmung im Ausschuss erhalten. Trotzdem hat er das Projekt am 3.1.2024 als großen persönlichen Coup vorgestellt und behauptet, dass es zu dem Projekt einen Konsens geben würde.

    Nun kann man sagen, dass der Investor von Herrn Gothe getäuscht wurde. Allerdings erwarte ich von einem Investor, der ja das Geld von Anlegern verwaltet, dass er sehr vorsichtig agiert und sich nicht einfach auf das Wort eines Baustadtrates verlässt. Außerdem war in jedem Fall klar, dass die 115 Meter nur über einen neuen Bebauungsplan ermöglicht werden können. Und jeder Investor dürfte wissen, wie lange Bebauungsverfahren in Berlin dauern, nämlich durchschnittlich 9 Jahre.

    https://www.bfwberlin.de/sites…ngsdauer-b-plane_2024.pdf

    Und jeder Investor dürfte ebenfalls wissen, dass Bebauungsplanverfahren mit sehr vielen Unwägbarkeiten verbunden sind. Deshalb ist jeder Investor gut beraten, zunächst einmal den Abschluss der Bebauungsplanverfahren abzuwarten und dann teure Schritte zu unternehmen.

    Ziegel

    Ich denke, bei der Bewertung von Herrn Gothe liegen wir nicht so weit auseinander. Herr Gothe hat Fehler begangen, und es ist schlecht, dass er diese nicht einräumt. Ich will Herrn Gothe deshalb nicht verteidigen.

    Unterschiedlicher Meinung sind wir offenbar bei der Frage, welchen Anspruch der Investor aus den Statements eines Baustadtrats ableiten kann. Wenn die Statements von Herrn Gothe eine rechtliche Verbindlichkeit haben würden, dann könnte der Investor ja gegen den Bezirk Mitte klagen.

    Vielen Dank für den Hinweis auf den BVV-Antrag 1544/VI. Ich sehe dort fünf Versionen, die den parlamentarischen Diskussionsprozess zeigen:

    1.Antrag der Grünen vom 11.6. - Höhe: 115 m

    2.Änderungsantrag der CDU vom 18.6. - Höhe: 115 m

    3.Austauschblatt der Grünen vom 20.6. - Höhe: 115 m

    4.Änderungsantrag der SPD vom 15.7. - Höhe: 95 m

    Zudem hat die SPD eingebracht, dass die Höhe von 95 m nur genehmigt wird, wenn HB Reavis das Projekt auch selber baut. Wenn sie das Projekt verkaufen, gelten wieder die 68 m.

    5.Austauschblatt der Grünen vom 16.7. - Höhe: 95 m

    Es wird also deutlich, dass die Grünen und die CDU ursprünglich 115 m gefordert haben. Allerdings gibt es in Mitte eine Zählgemeinschaft aus Grünen und SPD, daher war es nötig, dass sich SPD und Grüne einigen. Und die SPD wollte 95 m und konnte sich durchsetzen. Wenn die Grünen jetzt plötzlich die CDU gegen die SPD unterstützt hätten, dann wäre die Zählgemeinschaft schnell am Ende gewesen. Die Demokratie ist halt ein komplizierter Aushandlungsprozess, und am Ende müssen Kompromisse gefunden werden.

    Noch einmal meine Sicht der Dinge im Detail:

    Herr Gothe hat Anfang Januar tatsächlich öffentlich erklärt, dass sich der Bezirk Mitte eine Höhe von 115 Metern vorstellen könnte. Er hat auch den Eindruck erweckt, dass diese Position im Bezirk Mitte abgestimmt wäre. Dazu gibt es übereinstimmende Zeitungsberichte. Dieses Vorgehen war meiner Ansicht nach falsch.

    Auf der anderen Seite dürfte der Investor aber auch mit dem Planungsrecht vertraut sein. Für den Standort gilt ein Bebauungsplan, der eine Höhe von 68 Metern vorsieht. Die Änderung eines Bebauungsplanes ist sehr zeitaufwendig, außerdem sind dabei die unterschiedlichsten Behörden beteiligt. Und in der Regel kommt am Ende eines jahrelangen Bebauungsplanverfahrens ein Kompromiss heraus, der oft nicht den Wünschen des Investors entspricht. Dem Investor dürfte also klar gewesen sein, dass die Aussage eines Baustadtrates keine rechtliche Bedeutung hat, sondern dass nur der Bebauungsplan zählt. Deshalb finde ich es auch falsch, wenn sich jetzt der Investor aufregt.

    Was Herr Gothe und Herr Fuchs miteinander besprochen haben, weiß ich natürlich nicht.

    Ich glaube, hier wurde einfach eine persönliche Meinungsäußerung von Herrn Gothe als verbindlichen Beschluss des Bezirksamtes missverstanden. Herr Gothe wollte eine Diskussion lostreten und hat deshalb die 115 Meter ins Spiel gebracht. Diese Initiative war aber nicht mit dem Bezirksamt abgestimmt, und hatte auch keine Mehrheit im Bezirksamt und bei den Bezirksverordneten. Nun rudert Herr Gothe zurück. Ich denke also, dass sowohl Herr Gothe als auch der Investor fahrlässig gehandelt haben und Dinge in Gang gesetzt haben, die nicht abgestimmt waren. Künftig tun alle Seiten gut daran, etwas vorsichtiger zu sein.

    Zum Fugenkitt: Bei den ersten Plattenbauten (Bauzeit um 1960) wurde tatsächlich asbesthaltiger Morinol-Kitt verwendet. Bei den späteren Plattenbauten wurde dagegen eine Lösung entwickelt, die ganz ohne Kitt auskommt. Die hier gezeigten Plattenbauten stammen alle aus den achtziger Jahren, bei ihnen wurde kein Kitt verwendet.

    Bei den älteren Plattenbauten musste der Morinol-Kitt im Rahmen der Sanierung entfernt werden, das war aber nicht zu schwierig.

    Ich würde den Vorwurf gegenüber Frau Böhme so nicht teilen. Wir haben es mit einer hierarchisch aufgebauten Verwaltung zu tun. Frau Böhme ist Referatsleiterin, das ist innerhalb der Senatsverwaltung die vierte Ebene. (Sie ist also nicht die persönliche Referentin der Senatsbaudirektorin, der heißt Christoph Schiebe) Sie ist als Verwaltungsbeamtin verpflichtet, die Anweisungen ihrer Vorgesetzten auszuführen. Sie hat auch in der Baukollegiumssitzung das ausgeführt, was ihr von ihren Vorgesetzten aufgetragen wurde. Sie hat mit Sicherheit auch ihre eigenen Ansichten, für die sie sich auch begeistern kann. Allerdings ist sie in solch einer öffentlichen Veranstaltung zur Loyalität verpflichtet. Sicher kann man das bedauern, man kann sich auch mehr Entscheidungsspielräume für die einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wünschen. Aber zur Zeit ist die Verwaltung eben so wie sie ist.

    Der Wettbewerb Breite Straße wurde entschieden. Die Preisträger für die 5 Gebäude können hier nachgelesen werden:

    https://www.berlin.de/sen/sbw/…ssemitteilung.1463395.php

    Bei einer ersten Durchsicht der Siegerentwürfe bin ich doch positiv überrascht. Es sind alles sehr schlichte aber trotzdem nicht primitive Entwürfe, die mich ein wenig an den Schinkelplatz erinnern. Ich hoffe aber, dass die Wohnungen wirklich bezahlbar werden und dass in dieser Hinsicht ein positives Gegenstück zum Schinkelplatz entsteht.


    Hier sind die Entwürfe:

    Los 1:

    AFF Architekten, Berlin

    1005-Modellfoto.jpg


    Los 2:

    Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin

    2010-Modellfoto.jpg


    Los 3:

    Springer Architekten, Berlin

    3008-Modellfoto.jpg


    Los 4:

    Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin

    4006-Modellfoto.jpg


    Los 5:

    Springer Architekten, Berlin

    5006-Modellfoto.jpg

    (c) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

    Nein, es wurde nichts umgebuddelt. Das Granitpflaster blieb während der Nutzung als Baustelleneinrichtung erhalten. Es erhielt teilweise eine Asphaltschicht, um das Pflaster zu schonen. Nach dem Ende der Baustelleneinrichtung wurde die Asphaltschicht wieder entfernt. Es ist wirklich alles gut, und es gibt keinen Grund, jetzt krampfhaft nach einem Haar in der Suppe zu suchen.

    P.S. Die schönen Metallstühle von Achim Kühn sollen auch zurückkehren. Das freut mich ganz besonders. Die Planer haben wirklich an alles gedacht, und ich freue mich sehr, dass es nun endlich losgeht. Es hat etwas länger gedauert, und mir ging es manchmal zu lange. Aber die aufwendigen Partizipationsprozesse haben dafür gesorgt, dass jetzt auch wirklich alle zufrieden sind.

    Der Artikel aus dem Rheingau-Taunus-Kreis zeigt doch ganz gut, dass die Baukrise kein spezielles Berliner Problem ist, sondern dass auch andere Regionen davon betroffen sind. Die Forderungen der Wohnungsbaugesellschaft richten sich ja auch an die Bundesregierung. (Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht auch Berliner Defizite gibt.)

    Für das Panke-Quartier in Buch gibt es meines Wissens noch keinen Thread, deshalb eröffne ich einen dazu.


    Ein eigener Thread lohnt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ein Eintrag in die DAF-Karte aber schon.


    Das Panke-Quartier befindet sich südlich der Ernst-Busch- und westlich der Wolfgang-Heinz-Straße. Hier sind 650 Wohnungen geplant. Bauherr ist die Gesobau. 2020 hat der Bezirk Pankow einen Rahmenplan Buch Süd beschlossen, 2020 bis 2022 folgte eine städtebauliche Studie von stadt land fluss mit bgmr Landschaftsarchitekten. Am 18. Juni 2024 hat das Bezirksamt Pankow die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen. Seit Montag läuft die Bürgerbeteiligung.

    So sieht das städtebauliche Konzept aus:

    BuchS-d.jpg

    (c) Bezirksamt Pankow / stadt land fluss / bgmr landschaftsarchitekten


    Hier gibt es den Link zur Beteiligung:

    https://www.berlin.de/ba-panko…bebauungsplan.1460028.php

    Ich war auch auf der Veranstaltung, und ich habe mich gefreut, dass es so viel parteiübergreifende Begeisterung für den Entwurf gibt. Frau Bonde hat mehrfach ihre Begeisterung für den Entwurf gezeigt. Sie hatte ja schon als Verantwortliche für die U 5 - Verlängerung mit dem Projekt zu tun, und sie war bestens informiert. Christopher Shriner, der neue Verkehrsstadtrat von Mitte, war auch da. Er lobte, dass es hier nach einem langen Diskussionsprozess zu einer Versöhnung gekommen ist. Die SPD hat übrigens auf dem Landesparteitag im September 2023 einen Beschluss gefasst, in dem sie sich explizit für die Umsetzung des Entwurfs bekannt hat.


    Ich bin jedenfalls glücklich, dass es einen parteiübergreifenden Konsens für die Weiterentwicklung dieses Freiraums gibt. Die lange Diskussion hat sich gelohnt. Und dass das Projekt jetzt so engagiert von einer CDU-Senatorin umgesetzt wird, ist auch nicht schlecht.