Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Überraschung beim EmMi LuebesKind-Haus: Noch bis August [vgl. #819] hatte sich über Jahre hinweg wenig getan. Als ich heute vorbeikam, war das Gebäude dagegen bereits über der Erde. Entweder hat es keine Unterkellerung, oder es ging mit den Tiefbauarbeiten sehr flott.


    Hier einige Fotos:


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    Das sieht nach Platte auch:


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    Ich denke, es ist ok, wenn dieses wenig attraktive gelbe Haus zukünftig von dieser Seite verdeckt werden wird.

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    Zum Schluss ein Blick daneben:


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    Zur Erinnerung: So soll das Haus einmal aussehen: #600


    Und noch etwas: Die neue Straßenführung vor dem Rathaus nimmt immer deutlicher Gestalt an:



    Alle Bilder von mir.

  • ^ Interessant. Das scheint eine ähnliche Bauweise zu sein wie beim Musikerhaus in Potsdam - ein spezieller Beton mit guten Dämmeigenschaften, bei dem man sich eine zusätzliche WDVS-Schicht spart. In Potsdam wird derzeit eine Backsteinfassade vorgemauert. Mal sehen, wie man es hier macht.

  • << Na das wird ja eine über alle Maße schnucklige gestalterische Situation werden. Diese schreckliche Ritterburg (ich meine den im Bau befindlichen Neubau), zusammen mit diesem doch recht gelungenen gelben Klötzchen dann die Ruine des gotischen Klosters und die verstümmelte Jugendstilfassade des Gerichtes. Dann das rührige Restaurant im altberliner Stil, eine sehr schöne barocke Kirche, ein scheußlich mißlungener Patzschkebau, dazwischen der letzte Rest berliner Stadtbefestigung, der nicht zuordenbare Stil des Stadthauses, dann ein bisschen Expressionismus und eine weiße Ikone des letzten Jahrzehnts. Dieses kleine Karée wird eines Tages zur Pilgerstätte des internationalen Architektennachwuchses werden ... bin sehr gespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Wenn man gerade ElleDeBE´s letztes Bild nochmal anschaut, kann man eigentlich nur froh sein, dass selbst auf einem solchen beengten Grundstück noch nachverdichtet wird. Wobei sich mir die Abstaffelung der weißen "Ritterburg" nicht wirklich erschließt. Liegt das an den notwendigen Abstandsflächen zur Nachbargrenze?


    Aufgrund der unmittelbar angrenzenden Nachbargebäude und Straßen, wird man sich eine Unterkellerung mit aufwändigen Verbau wohl gespart haben.

  • Das gelbe Haus hat mir vor der Sanierung deutlich besser gefallen. Leider habe ich keine Bilder zur Hand die das dokumentieren. Mir ist so, als hätte man eine Natursteinfassade durch ne WDVS ersetzt. Und dann dieses scheussliche gelb.

  • << Na das wird ja eine über alle Maße schnucklige gestalterische Situation werden. Diese schreckliche Ritterburg (ich meine den im Bau befindlichen Neubau), zusammen mit diesem doch recht gelungenen gelben Klötzchen dann die Ruine des gotischen Klosters und die verstümmelte Jugendstilfassade des Gerichtes. Dann das rührige Restaurant im altberliner Stil, eine sehr schöne barocke Kirche, ein scheußlich mißlungener Patzschkebau, dazwischen der letzte Rest berliner Stadtbefestigung, der nicht zuordenbare Stil des Stadthauses, dann ein bisschen Expressionismus und eine weiße Ikone des letzten Jahrzehnts. Dieses kleine Karée wird eines Tages zur Pilgerstätte des internationalen Architektennachwuchses werden ... bin sehr gespannt.


    Der Berliner spricht von "Hoppelpoppel". Die ordnende Hand unserer schweizer Baudirektorin und des Baukollegiums dringt quasi aus jeder Pore.

  • Auch wenn’s keiner mehr hören kann, mir geht der Flachdach- und Kastenfetisch hier gehörig auf den Geist und ich finde es visuell höchst anstrengend und unglaubwürdig, wenn man sich auf die Reste historischer Bebauung dort beruft und ein Quartier, das Teil der Wiege Berlins verkörpern soll, eben jene mit dieser Haltung dort an die wand spielt.


    Das Prinzip einer gelungenen straßenseitigen Bebauung von Varianz und Ordnung wird dabei konsequent außer Acht gelassen.

    Sowohl die gelbe Kiste als auch dieses weiße verklemmte Ding aus dem Ankerbaukasten nehmen sich jetzt schon wie Störfeuer aus, die Klosterstraße 44 wird hoffentlich bald beseitigt.


    Leider blieb selbst der Patzschke mindestens an der Straßenseite hinter seinen Möglichkeiten.

    Es ist frustrierend zu sehen, dass man in eine ambitionierte Blockbebauung notorisch ein Geschoss reinquetschen muss und anliegende Fassadenrythmen und Geschosszahlen komplett ignorieren darf.


    Ist man gänzlich unfähig ein Gebäude zu bauen, das sein Selbstverständnis als Komposition aus unterschiedlichen Akteuren begreift, Harmonien und Ergänzungen sucht?


    Anstatt Podewils und Co als Leitbauten zu verstehen, verweist man diese mit jeder weiteren architektonischen Nabelschau zunehmend in den Rang eines notwendigen Übels.


    Es ist zu erwarten, dass die Silhouette der straßenseitigen Bebauung ins chaotische driftet und sich final wie eine hässliche Zahnreihe gen Himmel abzeichnet.


    Man mag ja gern jede einzelne Architektur für sich genommen bewerten, aber darum sollte es für ein gelungenes Ensemble erst sekundär gehen.

    Im Konzeptionellen und in der Umsetzung droht hier mal wieder ein grandioses Scheitern.

    Der formulierte hohe Anspruch, den man auf dieses Quartier ob seiner Bedeutung legt, wird schon jetzt zum Werbegag runtergeschraubt. Ich frage mich langsam, ob Berlin überhaupt Stadtbild und Plätze kann.


    Ich konnte aus den letzten 50 Jahren für mich da kein gelungenes Beispiel ausmachen.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Update Straßenbau Molkenmarkt, Bilder von mir, fotografiert am 09.01.2021


    Der Bereich vor dem grauen Kloster, Ergebnis der Ausgrabungsarbeiten

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    Detail zu den Ausgrabungen

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    Fläche direkt vor den Rathauspassagen, fotografiert gen Alexa

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    Fläche direkt vor den Rathauspassagen, fotografiert gen Molkenmarkt

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    Direkt am Roten Rathaus, hier sind die arbeiten schon ziemlich weit fortgeschritten

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    Am Molkenmarkt, Anschluss an Spandauer Straße

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    Am Molkenmarkt, Fahrbahnseite gen Mühlendammbrücke, nahezu fertig gestellt und temporär markiert

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    d.

  • https://abload.de/img/mobile.664gksu.jpeg


    Wegen fehlender Quellenangabe geurtlt. Bitte DAF Richtlinien für das Einbinden von Bildern beachten.


    Weil es thematisch paßt: Der Blick ungefähr in der Flucht der jetzt durchgelegten Grunerstraße. Ich kann das Bild zeitlich nicht genau einordnen: Das Haus des Lehrers steht schon, ebenso die Platten an der Alexanderstr. Der später abgerissene Teil des Gerichts und Brenninkmeyer in der Rathausstraße stehen noch...

  • image9p2kup.jpg">image.php?img=image9p2kup.jpg


    d.

    Ich bin ein stückweit überfordert. Kann mir jemand erklären, wie die bauzeitliche Spuraufteilung hier gemeint sein soll? Am rechten Rand zwei Fahrradstreifen?? Und was macht wer am linken Rand? Soll dann der gesamte Verkehr auf diese Fläche umgelegt werden oder nur der westwärts gerichtete?

  • Das habe ich mich auch gefragt. Es könnte natürlich sein, dass die beiden Spuren ganz links und rechts für Fahrräder und die beiden mittigen für PKW/LKW in beide Richtungen sind. Das wäre aber eine Halbierung zu dem aktuellen Baustellenstatus. Ich frage mich auch wie der Verkehr hier genau rüber geleitet werden soll. Aber so wie es aussieht werden wir das ja bald sehen...


    d.

  • Zuletzt hier #858

    Das EmMi LuebesKind-Haus nimmt langsam (bzw. gar nicht so langsam) Gestalt an:





    Die skulptural anmutende Treppe in Großaufnahme:




    Man sieht, dass sich der Eindruck der Straße durch das Gebäude verändert, reintimisiert.



    Bilder von heute & von mir.

  • ^Das wir nicht einer Meinung sind, wundert mich in keinster Weise ;) "Legostein-Ritterburg" ist aber keine konstruktive Kritik, sondern populistische Rhetorik um mich mal deiner eigenen Argumentation zu bedienen.

  • Über Geschmack lässt sich natürlich streiten. Städtebaulich hat es durch aus einen positiven Aspekt, da aus gewissen Perspektiven die bisherige Schneise der Littenstraße etwas mehr Maß gewinnt.


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

  • Ich bin hier, was den Bau selbst angeht, etwas gespalten. Das puppenstubenartig-Naive und Gefällige des Renderings evoziert ein arrogant-lächelndes Kopfschütteln und pflichtet Comondo bei, aber etwas anderes in mir (ob das mein besseres oder schlechteres Ich ist kann ich nicht genau entschlüsseln) kann diesem Bau eine fast liebenswürdige Skurrilität nicht ganz absprechen. Der Entwurf ist so unberlinerisch-putzig, passt auch so wenig zum Riesenbau gegenüber, ist so ungeschützt gegenüber Hähme, dass er in mir schon wieder so etwas wie Schutzinstinkte evoziert. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich für Riesenterassen immer schon eine gewisse Schwäche hatte. Anders gesagt: Mein Kopf und mein ästhetisches Gefühl sagen mir recht deutlich, dass Camondo recht hat, und dennoch sperrt sich in mir etwas dagegen, mich an einem Bashing beteiligen zu wollen.

  • ^


    Die Farbbeispiele und auch die aktuellen Renderings auf der Homepage zeigen aber auch, dass das "burghaftige" ohnehin abgenommen hat. Das Gebäude ist deutlich weniger verspielt, der Fensteranteil im Vergleich zur Fassade größer und die Ballustrade sieht auch nicht mehr nach postmoderner Stadtvilla aus.

    Für den Städtebau ohnehin ein Segen, da ist ausnahmsweise die Architektur zweitrangig.