Die Aussage der Schloßbrunnen von Begas sei "Kitsch" illustriert ja sehr gut, warum sich viele Berliner an der Debatte nicht oder selten beteiligen (mich eingeschlossen). Diese Auseinandersetzung wird ideologisch geführt und darauf haben nur wenige Lust und Zeit. Wer in der Kunstgeschichte die Stilarten gegeneinander immer noch mit solchen Kampfbegriffen belegt will in einer ersthaften Debatte nicht zu einem Wissenszuwachs oder einer Enstscheidung kommen sondern betreibt billige Propaganda.
Die Meinung der Mehrheit der Berliner zu solchen Fragen ist ja hinlänglich bekannt und wird in Umfragen seit Jahrzehnten immer wieder konstant bestätigt. Die übergroßen Mehrheiten für punktuelle Wiederherstellungen historisch bedeutsamer Bauten fechten die oben genannten Ideologen aber nicht an: Volkes Wille ist uninteressant, es zählt eben nur ihre Ansicht. Deshalb geht eben auch hier die Debatte über "Kitsch" und "Disneyland" nicht hinaus.
Insofern wird sich die Debatte hier vermutlich weiter im Kreise drehen. Mit der Entscheidung zur weiteren Gestaltung der Mitte haben die Diskutanten hier gottlob gar nichts zu tun - die finden auf anderen Ebenen statt.