Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Ich denke die Namenswahl ist auf Willy Brandt gefallen da er von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen ist, was auch die äusserst schwierige Zeitspanne des Mauerbaus umfasst. Erstaunlich, das dieser Fakt hier nicht mehr bewusst ist. Unvergessen sein Auftritt vor dem Rathaus Schöneberg in den Tagen des Mauerfalls und sein Ausspruch, dass jetzt wieder zusammenwächst was zusammengehört. Er stammte noch aus einer Epoche in der Regierender in Berlin zu sein ein Sprungbrett für eine große Karriere auf Bundesebene bedeutete. Berlin hat diesem ungewöhnlichen Mann viel zu verdanken.


    ps. Auch NYC laGuardia ist nach einem großen New Yorker Bürgermeister benannt.

  • Ich sehe nicht, wo das Problem sein sollte, wenn nach einem ein Flughafen benannt wird. Schaut euch doch mal den armen Theodor Heuss an: Nach ihm wurden nur Autobahnbrücken, Schnellstraßen und Plattenbaughettos benannt (zumindest hier in Bayern). Da ist ein Flughafen doch etwas deutlich besseres. Auch wenn von den Dimensionen natürlich nicht im Ansatz vergleichbar, kann ich noch einen Erfahrungswert zur Benennung eines Flughafens nach einer Person teilen: Bei uns in Nürnberg wurde vor wenigen Jahren der Flughafen in „Albrecht Dürer Airport“ umbenannt. Das Kürzel ist zwar weiterhin NUE, aber durch relativ aggressives Werben mit dem Namen, hat er sich doch relativ gut etabliert. Eben dies fehlt mir aber in Berlin etwas. Schaut man sich das Logo an, ist dort keinerlei Hinweis auf den Namen Vorhanden und im allgemeinen wird immer vom BER gesprochen und nicht vom Flughafen Willy Brandt (eigentlich sollte es ja „Willy Brandt Flughafen Berlin“ sein). Gerade der Start wäre dafür doch prädestiniert gewesen!

  • BRA?
    Wonder-BRA!
    :thumbup:^.^:D:saint:

    BRA ist schon für Barreiras in Brasilien vergeben. Auch WIL ist durch Nairobis Wilson-Airport besetzt.


    Blieben aber noch WBR für Willy Brandt / Wonder Brandt, WWI für Wonder Willy oder WTG für Willy the Great.

  • Was passiert mit dem Terminal 5 eigentlich? Ich fand dieses Terminal vor gut 30 Jahren interessant. Ok, es war mein allererster Flug (mit JAT nach Jordanien).

  • Ich habe auch schöne Erinnerungen an das Terminal in Schönefeld. Meine Mutter musste mit mir in der Wendezeit so oft es ging dahin, damit ich auf der Aussichtsterrasse die Flieger bewundern konnte.


    Laut aktueller Planung sollte T5 noch solange erhalten bleiben, bis das neue T3 fertiggestellt ist, damit anschließend das Areal für das neue Regierungsterminal und den Komplettumzug der Flugbereitschaft umgebaut werden kann. Das war für den Zeitraum um 2030 avisiert. Zuletzt hieß es auch, der Bund könne u.U. auf das ursprünglich geplante Regierungsterminal verzichten und das auch nicht gerade billige provisorische Terminal dauerhaft nutzen.


    Es scheint aktuell aber darauf hinauszulaufen, dass der Bund - aus meiner Sicht unsinnigerweise - an dem neuen Reg.-Terminal für mehrere 100Mio. Euro weiter festhält und bereits 2021 die entsprechenden Flächen erhält. Ich frage mich nur, was dann mit dem Provisorium passieren soll?


    Quelle: Neues Regierungsterminal (Handelsblatt)

  • Es scheint aktuell aber darauf hinauszulaufen, dass der Bund - aus meiner Sicht unsinnigerweise - an dem neuen Reg.-Terminal für mehrere 100Mio. Euro weiter festhält und bereits 2021 die entsprechenden Flächen erhält. Ich frage mich nur, was dann mit dem Provisorium passieren soll?

    Könnte man das alte Terminal nicht als Regierungsterminal nutzen? Wahrscheinlich nicht, weil es aus Sicherheitsgründen ungünstig liegt. Ich finde es auch schützenswert und es sollte erhalten bleiben. Soweit ich mich erinnere, wurde das Terminal von einem Typenentwurf für Mehrzweckbauten der DDR abgeleitet, was man ihm tatsächlich nicht ansieht. Der Masterplan sieht nach Schließung des Terminal 5 im gesamten Bereich hochwertige Büronutzungen vor. Da passt das alte Terminal doch irgendwie rein.


    Nochmal kurz zum Lufthansa Engagement: Vielleicht sollte man den Begriff Drehkreuz derzeit nicht inflationär verwenden. Herr Spohr sprach aber von einer nennenswerten Zahl von Fernzielen ab BER und dass ist es doch, worauf es zunächst einmal ankommt.

  • ^Ja, es wurde angedeutet, dass Berlin vom Potential her künftig in einer anderen Liga spielt. Es gibt wohl viermal so viel Platz wie in Tegel und alles ist deutlich leistungsfähiger und moderner aber wohl auch sicherer und komfortabler. Gerade auch für Umsteigeverkehr (insbesondere die Gepäckabfertigung zwischen verschiedenen Airlines) gibt es künftig wohl eine ganz andere Infrastruktur.


    Hinzu kommt, dass man grundsätzlich ein hohes Passagieraufkommen hat und sich der Wirtschaftsraum dynamisch entwickelt. Es werden also auf alle Fälle mehr Destinationen werden und ein Drehkreuz light könnte durchaus drin sein. Für ein echtes Drehkreuz bräuchte es allerdings eine Airline mit entsprechenden Ambitionen. Aktuell haben aber alle genügend andere Sorgen und an große Expansion denkt da wohl keiner.

  • Glückwünsche zur BER-öffnung


    Glückwünsche nach Berlin zur lang ersehnten BER-öffnung des Flughafens. ;-D. In den überregionalen Medien war das Interesse natürlich sehr groß. Ein besonders interessanter Artikel zu den positiven wirtschaftlichen Folgen war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen. Diese fasste die bereits entstandenen städtebaulichen Auswirkungen für den Südosten Berlins sowie deren Aussichten am 23.10. in diesem Artikel („Die Neue Achse“) gelungen zusammen:

    • Der Grundtenor: Ein Real Estate Boom um den Flughafen sei derzeit ungewiss, allerdings sind die Synergie-Effekte schon jetzt unübersehbar und deuten auf eine vielversprechende Entwicklung hin.
    • Bislang sichert der Flugverkehr in Berlin ca. 40.000 Arbeitsplätze laut „diversen Rechnungen“ mit dem Ziel diese bis zum Jahr 2035 auf 85.000 Jobs zu erhöhen, allerdings macht Corona nun einen Strich durch diese Rechnung.
    • Das Bauland rund um den Flughafen sei bereits teurer geworden. Laut einer Studie von PRS Family Trust sind die Baulandpreise allein in der Gemeinde Schönefeld seit 2018 um 60% gestiegen.
    • Nach Voraussagen von Marcus Buder, Immobilienexperte der Berliner Landesbank, dürfte sich Schönefelds Einwohnerzahl von derzeit 17.000 in den nächsten Jahren fast verdoppeln.
    • Im Bezirk Treptow-Köpenick rechnet der Bürgermeister mit ca. 40.000 neuen Einwohnern im Radius von 30 bis 35 Kilometern um den Flughafen.
    • Im Einzugsgebiet befinden sich insgesamt 34 Gewerbe-Standorte, für die ebenfalls mit Wachstum gerechnet wird.
    • Aktuell sind etwa 2.400 Firmen im Umfeld des Flughafens angesiedelt, Tendenz steigend.

    Gute Beispiele für den wirtschaftlichen Aufschwung im Südosten Berlins im Dunstkreis des Flughafens:

    • Große Profiteure sind bereits jetzt die Landkreise Teltow-Fläming oder Dahme-Spreewald (LDS).
    • Als Wachstums-Hochburge gelten hierbei Königs Wusterhausen (40.000 Einwohner), sowie die Kommunen Schönefeld und Wildau mit Wirtschaftsmotoren aus Luft- und Raumfahrt, Logistik, Tourismus und Metallverarbeitung sowie Forschungsinstitute und zwei Hochschulen sowie der Wissenschafts- und Technologiepark in Wildau.
    • Der nicht allzu weit entfernte Bau der Tesla-Gigafactory in Grünheide wird erwähnt (Baustart Q1 2020 – Juli 2021; 12.000 Beschäftigte), welche eigene wirtschaftliche Synergien mit sich bringen würde.
    • Entwicklung der Wissenschaftsstadt bzw. Technologie-Park Adlersdorfmit 1.200 Unternehmen und 23.500 Beschäftigten und 6.500 Studenten.
    • Als weiterer wichtiger Meilenstein gilt die Entwicklung des Oktogon-Campus für Gewerbe und Technologie bis 2025.
    • Viele Unternehmen hätten aus logistischen Gründen die Nähe zum Flughafen gesucht, teilweise schon 10 Jahre vor der Eröffnung.

    Flughafengesellschaft als Projektentwickler:

    • Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erwartet, dass die Flughafengesellschaft nicht nur Flächenanbieter, sondern auch eigenständiger Projektentwickler sein wird.
    • So sollen nicht nur Flächen verkauft oder zur Pacht angeboten, sondern Projekte auch über Joint Ventures mit entwickelt werden.
    • Im strategischen Leitbild "Masterplan 2040" ist von den Quartieren „Airgate“ und „Midfield Gardens“ zwischen den Start- und Landebahnen die Rede (eine Mixtur aus Büro-, Hotel- und Gastronomie, sowie Corporates und Wohnbereiche).

    Trotz Corona und der leidigen Vorgeschichte sind das doch eine verheißungsvolle Aussichten für die Hauptstadt und zu Corona-Zeiten ein Impuls zur richtigen Zeit.



  • Vor und nach der Eröffnung

    Da es ja Millionen von Bildern und Videos zur Eröffnung des BER gibt, möchte ich mich hier mit Bildern zurückhalten.


    Lustig war die Anreise mit dem neuen FEX, der gleich nach Abfahrt an einem Werbeschild für eben den FEX vorbeifuhr, mit der großspurigen Aussage "Berlin kann auch schnell". Dann zockelte der Zug jedoch meist mit nur 50-80 km/h Richtung BER, ein paar Langsamfahrstellen wurden passiert und kurz vorm Abzweig auf die neue Zubringerstrecke südlich von Grünau musste er dann ein paar Minuten auf einen Gegenzug warten. Bis auf die letzte Verzögerung ist das eher gemütliche Tempo aber im Fahrplan eingepreist.


    Der Zug selbst sah zunächst neu aus, bei genauem Hinsehen stellt man aber schnell fest, dass es sich um überholtes altes Wagenmaterial handelt. Und tatsächlich sind keine Steckdosen vorhanden. Egal, unsere Akkus waren ja voll. :):P


    Ansonsten alles schick, uns hat der erste Eindruck gefallen.


    Hier zunächst Bilder von Do. vor der Eröffnung (die S-Bahn fuhr schon). Das Untergeschoss war als einziges zugänglich - noch schön leer und übersichtlich:


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    Brandwand mal anders - die Willy-Brandt-Wand war noch verhüllt:


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    Die Ruhe vor dem Sturm - oder sagen wir mal, vor der Corona-bedingt nur leichten Brise:


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    Vor das nicht so spannende T2 wurden noch Kiefern gepflanzt:


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    Der Tunnel im alten Bf. Schönefeld - jetzt BER T5 - wurde noch mit Minimalaufwand aufgepeppt. Das Malerkrepp um die bunten Dreiecke klebte z. T. noch an den Wänden:


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    Der nördliche Bereich des Tunnels zu den Regiobahnsteigen wurde dabei ausgespart - da hält bald ja eh nix mehr:


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    Zum Schluss noch 5 Bilder vom Sonntag, nach der Eröffnung.


    Gepäckaufgabe-Selfservice Automaten - "coming soon" - noch stehen sie irgendwie etwas verloren rum:


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    Das übliche Foto von der Galerie - kennt ihr ja:


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    Schlange vor dem Covid-19-Center:


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    Die Kiefern vor dem noch geschlossenen T2:


    ber_auf05.jpg

  • Danke für die Bilder! Ich habe vor zwei Jahren eine Führung durch den BER mitgemacht, damals war ja äußerlich schon alles fertig. Was mir gut gefallen hat und mir nach wie vor auf den Bildern gut gefällt:

    - die dunklere Holzvertäfelung der Check-in-Counter und -Inseln.

    - die Tatsache, dass die Check-in-Inseln an den Ecken geschlossen sind (dadurch zerflettert das optisch nicht so)

    - die bordeauxrote Hinterlegung des Leitsystems (wesentlich eleganter als das meist übliche blau)

    - die dunklen Deckengitter in den Zwischengeschossen (statt industriellem Grau)

    - die leicht abgetönte Farbe der Wände (kein Krankenhaus-Weiß).


    Dadurch strahlt der Flughafen eine angenehme Ruhe aus.

  • Llewelyn Deinen Gesamteindruck teile ich total und bin nach wie vor sehr angetan. Es wirkt innen eher gediegen/ wertig und gemütlich aber zugleich auch übersichtlich und aufgeräumt. Irgendwo war von einem etwas unspektakulären aber angenehmen "Wohnzimmer" die Rede. Ich finde, das trifft es ganz gut (insoweit so etwas durch einen Flughafen umsetzbar ist). Das Innere ist mE auch ein richtig schöner, reizvoller Kontrast zum vielen Stahl und Glas der Außenhüllen.


    Ansonsten gefallen mir auch die Kiefern vor dem Terminal 2. Insgesamt kann ich gut damit leben. Der BER ist ja nach wie vor auch Low-Cost-Carrier und muss auch Geld verdienen. Da kann ein Nebenterminal schon mal etwas funktionaler, reduzierter daherkommen. Und mit den Bäumen davor finde ich es dann insgesamt auch optisch ganz ok.

  • Janz pragmatisch jesehen ist T2 eine Riesenwerbefläche. Ich hoffe aber Tourismuswerbung ( Nofretete in 10 auf 6 Meter!) erhält einen Platz, nicht nur Handies und Autos...


    Innen könnte sich unsere Urban Street Art Szene austoben...


    Also ich sehe da kein Problem mit T2.


    T1 ist ein Wohlfühlterminal.


    Wenn man es jetzt noch schaffen würde diese gemütlichen Fletz und Liegeinseln aus Wien zu "importieren" wäre das perfekt!

  • Ansonsten gefallen mir auch die Kiefern vor dem Terminal 2. Insgesamt kann ich gut damit leben. Der BER ist ja nach wie vor auch Low-Cost-Carrier und muss auch Geld verdienen. Da kann ein Nebenterminal schon mal etwas funktionaler, reduzierter daherkommen.

    Bitte dabei nicht vergessen, dass der Nord- und Südpier u. a. deshalb keine Holzvertäfelung und keinen so schönen Fußboden haben. Soll kein Gemecker sein, nur dass keiner enttäuscht ist, dass nicht der gesamte Flughafen so aussieht.

  • Mir gefällts auch.


    Den etwas konservativen Stil finde ich sogar ganz charmant. Es lässt den Flughafen irgendwie so aussehen, als sei er schon immer dagewesen.

  • Von meinem Tag als Tester weiß ich, dass im T1-Hauptpier Fahrtreppen zum Non-Schengen-Bereich auf und ab führen. Der gesamte Abflugbereich ist, von der Zufahrtsebene aus betrachtet, auf der oberen Ebene, der Ankunftsbereich ist ebenerdig. Also brauch man keine Fahrtreppe, die vom Abflugbereich wieder runter nach draußen führt.

  • Gemeint sind die 2 Rolltreppen im T1, die nach U1, also dem 1. Untergeschoss führen. Fährt eine davon abwärts ?

    Und fahren weitere Treppen abwärts von U1 nach nach U2, auf die Ebene der Bahnstation ?

  • ^ Du verwechselst da vermutlich was. Die großen einzelnen Treppen führen von E0 (Ankunftstebene) auf E1 (Abflugebene) und sind beide nach oben geschalten, weil vermutlich recht wenige Passagiere mit Gepäck vom Abflug- in den Ankunftsbereich wollen. Die Empore E2 ist von E1 über zwei Rolltreppen erschlossen, von denen eine auf- und eine abwärts fährt. E0 und U1 sind mit gegenläufigen Doppeltreppen verbunden, die Rolltreppen zwischen U1 und U2 laufen wie in den Klatschspalten berichtet momentan alle aufwärts, ich vermute, das bleibt auch so.