Potsdam: Wiederaufbau der Garnisonkirche

  • Ich war vom 25.09 bis 27.09 in Potsdam und will ein paar meiner Eindrücke weitergeben.

    Potsdam ist sehr schön und durch das schlechte Wetter was ich leider abgepasst habe werde ich wohl nochmal nach Potsdam fahren müssen da mich die Stadt auch bei schlechtem Wetter fasziniert hat.

    Eine wunderbare Kombination aus Park-, See- und Stadtlandschaft.

    Ich stelle meine Bilder alle hier ein obwohl das ein oder andere wohl auch verschoben werden könnte. Meine Bilder können gerne auch in die richtigen Themen verschoben werden ebenfalls hoffe ich die Straßen/Objekte richtige benannt zu haben ;-).

    Garnisonkirche:

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    Alle Bilder von mir.

  • Im Zuge des Wiederaufbaus der Potsdamer Garnisonkirche wurde nun das erste weithin sichtbare Schmuckelement platziert. Östlich des eigentlichen Hauptturmes ist die ebenfalls kürzlich wiederentstandene Attikaballustrade auf dem dortigen "Seitenflügel" (ursprünglicher Teil der repräsentativen Eingangsfront des historischen Kirchenschiffs) mit Trophäenschmuck bekrönt worden. Während die Fassadenstruktur des Baukörpers hinter den Gerüsten und Planen weiterhin nur zu erahnen ist, geben ebensolche Details einen ersten Vorgeschmack auf das, was hier in etwa zwei Jahren mit Abschluss des ersten Bauabschnitts erlebbar sein wird.

    Dieser Kirchenbau beeindruckt bereits durch die weit hervortretende Position in der Abfolge der benachbarten Bauten entlang der Breiten Straße.


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    Aus etwas näherer Position ist der Trophäenschmuck noch besser wahrzunehmen:


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    Auch auf der Westseite am Übergang zum bestehenden Rechenzentrum kann man erkennen, dass die Attikaballustrade zur Zeit errichtet wird.


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    Vor dem Hintergrund der seit Monaten schwelenden Diskussionen um den Verbleib bzw. den Abriss des Rechenzentrums ist ein Blick in den rückwärtigen Bereich besonders interessant. Hier wird der aktuell als Lagerfläche genutzte Freiraum gerahmt von schlichter, heller Büroarchitektur des Rechenzentrums, von einer massiven Backsteinfront der Garnisonkirche und von einer unsanierten, der Renaissance nachempfundenen und beeindruckenden Schaufassade, die ursprünglich Teil des Langen Stalls war und noch auf ihre Wiederbelebung wartet.


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    An einer kleinen Wandtafel wird über die Geschichte des Langen Stalls und der Fassade berichtet:

    Den repräsentativen Kopfbau ließ Friedrich der Große 1781 vor dem südlichen Fachwerkgiebel des alten Stalls als massive Schaufassade nach Entwürfen von Georg Christian Unger errichten. Der König wählte als Vorbild eine Palladioarchitektur, die Loggia von Valmarena in Vicenza. Die prachtvolle Schaufassade mit vorgeblendeter Säulenarchitektur erhebt sich über einem Rustikageschoss. Aus der Fassade tritt ein vorgerückter Mittelteil in Form eines Tempels mit Giebeldreick deutlich hervor, hinter der sich eine Loggia befindet.

    Die Fachwerkkonstruktion des Langen Stalls brannte im zweiten Weltkrieg völlig nieder; der massive Kulissenbau überstand die Kriegseinwirkungen stark beschädigt und wurde 1983/84 instandgesetzt. Zukünftig soll ein Neubau auf der Grundfläche des Langen Stalls die einstigen Ausmaße dieses einmaligen Gebäudes andeuten.



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    Da vor Kurzem die umfangreichen Pläne für das angedachte Kreativzentrum auf dem dahinter befindlichen und komplett beräumten Areal der ehemaligen alten Feuerwache veröffentlicht und der Presse vorgestellt worden sind, wird hierzu ein eigener Beitrag sehr passend sein. Während die historische Schaufassade in der zukünftigen Quartiersplanung demnach einen festen Bestandteil darstellt, soll das aus der DDR-Zeit stammende Rechenzentrum im Jahr 2023 zugunsten des Wiederaufbaus des Kirchenschiffs der Garnisonkirche abgebrochen werden.


    Wie Beggi in seinem obigen Beitrag #1.417 bereits erwähnte, ist bis heute weder eine geeignete Nutzung noch die konkrete architektonische Ausgestaltung des Kirchenschiffs geklärt. Hinzu kommt der Widerstand gegen den für den Wiederaufbau erforderlichen Abbruch des angrenzenden Rechenzentrums, in welchem aktuell zahlreiche Kreative und Künstler untergebracht sind. Diese sollen, so die Absicht der Stiftung Garnisonkirche, in dem oben erwähnten, geplanten Kreativzentrum ihre neuen Räumlichkeiten erhalten. Kritiker verweisen auf die intensive Nutzung des Rechenzentrums und stellen den Abriss eines funktionsfähigen Gebäudes im Grundsatz in Frage. Hinzu kommt die notwendige Klärung des Verbleibs der denkmalgeschützten Mosaikkunst "Der Mensch bezwingt den Kosmos", welche die Fassade des Erdgeschosses des Rechenzentrums schmückt (Fotos siehe unten). Diese soll in jedem Fall erhalten bleiben und vor Ort ggfs. im neuen Kreativzentrum untergebracht werden. Doch auch diese Frage ist bisher ungelöst.


    Bis zum Sommer 2022 soll nun nach städtischem Beschluss ein städtebauliches Konzept mit gestalterischen Vorgaben für den Bereich Garnisonkirche/Rechenzentrum erarbeitet und mit den Eigentümern, Nutzenden abgestimmt werden. Als Teil dieser Konzeptfindung soll auch ein Wettbewerb initiiert werden. Es ist also mittlerweile wieder völlig offen, ob das Rechenzentrum abgebrochen oder weitgehend oder vollständig erhalten wird. Es bleibt spannend.


    Da im August an dem 1972 von Fritz Eisel geschaffenen und seit 1991 denkmalgeschützten Wandmosaik "Der Mensch bezwingt den Kosmos" Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, lohnt sich an dieser Stelle noch ein kurzer Blick auf einen Teilbereich dieser Kunst am Bau. Nach erfolgten Untersuchungen und der Einholung von Gutachten ist festgestellt worden, dass an vier der insgesamt 18 Platten dieses Kunstwerks Risse und Abplatzungen aufgetreten sind. Diese wurden nun mit sogenanntem Japanpapier und Glasfasernetzen beklebt, um Folgeschäden (u.a. durch Frost) verhindern zu können.


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    Neben der gezeigten Mosaikkunst finde ich ebenso die auf der Westseite befindlichen Türelemente durchaus erhaltenswert.


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    Alle Fotographien sind durch mich aufgenommen und bei Nutzung mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.


    Ergänzung:

    Unabhängig von einem möglichen Abriss bzw. eines Erhalts des Rechenzentrums machen die zuletzt gezeigten Bilder zumindest den aus meiner Sicht gravierendsten Nachteil des Bestandsbaus deutlich. Das Gebäude schottet sich im Erdgeschoss zu allen Seiten komplett ab, was letztlich verhindert, dass das Haus und seine Nutzung mit dem Außenraum kommuniziert bzw. von Interessierten und Passanten als solches wahrgenommen wird. Die Position der erhaltenswürdigen und zurecht denkmalgeschützten Mosaikkunst ist im Falle des Erhalts des Rechenzentrums in diesem Sinne eher kritisch zu bewerten, da langfristig keine Wechselwirkung zwischen Innen- und Außenraum stattfinden kann. Dies ist jedoch nur meine persönliche Einschätzung der Vor-Ort-Situation.

  • ^Wenn das Rechenzentrum abgerissen wird, wird dann das denkmalgeschützte Wandmosaik an der gleichen Stelle eingelagert wie das vom Sockel des ehem. Nationaldenkmals? Oder vielleicht hat ja ein Anti-Kriegsmuseum dafür Verwendung? Die inszenierte Aussage ist wirklich scheußlich und die Dialektik mit der Garnisonkirche unschlagbar (und ich meine hier nicht das Dienerchen von Adolf Nazi vor der greisen Pickelhaube).

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  • Der Erhalt des Rechenzentrums ist keinesfalls vom Tisch. Das Rathaus hat eine neue Debatte angestoßen, ob der Erhalt trotz der gegenteiligen Position der Garnisonkirchen-Stiftung möglich wäre. Das geplante Kunst- und Kreativzentrum soll davon unabhängig weiter entwickelt werden.


    Im Übrigen plädiert auch die Wüstenrot-Stiftung für den Erhalt des Wandmosaiks an der ursprünglichen Stelle und sieht dafür auch die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung gegeben.

  • Die inszenierte Aussage ist wirklich scheußlich und die Dialektik mit der Garnisonkirche unschlagbar (und ich meine hier nicht das Dienerchen von Adolf Nazi vor der greisen Pickelhaube).

    Was genau meinst Du, Cavendish? Beziehst Du auf die nach Westen fliegende MiG-Kampfflugzeuge? Oder etwas anderes? Kannst das das etwas erläutern?


    Bei dem Titel „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ fiel mir ein sowjetisches Propaganda-Plakat ein, wo ein altes Mütterchen angesichts der "Eroberung" des Weltraums ("Himmel") ihr Kruzifix wegschmeißt. Die Botschaft entsprach der des Plakats "Da ist kein Gott". Jene neugewonnenen astronomischen Kenntnisse, die von den Jesuiten vierhundert Jahre zuvor in ihrer Mission in China verwendet wurden, um dadurch Expertise auch für den religiösen Himmel zu demonstrieren, wurden nun gegen das Christentum verwendet (genauer, gegen einen Volksglauben, der Gott in den physischen Himmel verortet). Es wäre interessant zu wissen, ob es Quellen gibt, die eine solche Subbotschaft des Mosaikbandes untermauern und das Rechenzentrum überhaupt an die Stelle einer wichtigen Kirche genau diese ideologische Bedeutung gehabt haben sollte.

  • Der Erhalt des Rechenzentrums ist keinesfalls vom Tisch. Das Rathaus hat eine neue Debatte angestoßen, ob der Erhalt trotz der gegenteiligen Position der Garnisonkirchen-Stiftung möglich wäre. Das geplante Kunst- und Kreativzentrum soll davon unabhängig weiter entwickelt werden. ...

    Ausserdem gibt es auch noch die von mir favourisierte Version von Daniel Liebeskind der eine Möglichkeit der Verbindung zwischen Rechenzentrum und wiederaufgebauten Haupthaus der Garnisonkirche vorschlägt. Gibt es dazu eine neue Entwicklung? das wurde ja im Sommer recht intensiv diskutiert und als eine Art Befreiungsschlag gefeiert.


    https://m.pnn.de/potsdam/nach-…3A%2F%2Fwww.google.com%2F

  • ElleDeBE Was ich meine ist die Ironie: Die Garnisonkirche wird als Symbol des preussischen Militarismus abgerissen, um dann an dem profanen Ersatzbau ein Mosaik anzubringen, das letztlich genau diese gedankliche Tradition (wenn man die Grundthese akzeptiert) fortsetzt. Die Ironie ist schon frappierend, der militärische Kontext mit Düsenjägern und Trägerraketen, die Verbindung des Normalen mit dem Martialischen, die Unterordnung des Menschlichen, dass jeder Fortschritt doch nur der Rüstung dient, egal, ob man nun forscht oder eben nur die Bleistifte anspitzt. Wilhelm Busch's 'Bewaffneter Friede' war nicht ohne Grund Teil der Pflichtlektüre der DDR-Unterstufe. Ob hier eine bewusste Kontextualisierung in Beziehung zur Garnisonkirche stattfand, weiss ich nicht, würde mich aber auch nicht überraschen. In einem Bildband zum 2. WK wurde Clausewitz' 'Der Krieg ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln' kontrastiert mit dem Fazit ' der Frieden ist die Fortsetzung der Politik mit unserem Mitteln', darunter ein Bild von einer Militärparade auf der KMA. Irgendwie musste ich daran denken, als ich die Bilder mit den Mosaiken sah.

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  • Völlig unabhängig von der stark ideologisch aufgeladenen Diskussion über das Schiff der Garnisonkirche kann ich mir aus naheliegenden Gründen einen Bestand des Rechenzentrums über 2023 hinaus kaum vorstellen.

    Der Investor des Kunst- und Kreativzentrums, der immerhin 30.000 qm Gewerbefläche auf dem ehem. Grundstück der Feuerwache errichtet, hat das Areal von der Stadt (Sanierungsträger) gekauft und sich in die Verträge schreiben lassen, daß das RZ bis Ende 2023 abgebrochen wird. Schließlich muß man Gewerbeprojekte dieser Größenordnung in einer Stadt wie Potsdam mit 180.000 Einwohnern auch ersteinmal füllen und der Investor will keine Konkorrenz vor der eigenen Haustür haben. Das gilt angesichts der coronabedingten Schrumpfung des Büromarktes und der parallelen Errichtung anderer Gewerbeobjete wie dem RAW und dem Campus am Jungfernsee umsomehr.


    Mein Eindruck ist, daß die Koalitionsparteien aus Linken, SPD und Grünen das schon längst eingesehen haben, nur der OB hängt da noch der Vorstellung nach, man können das Thema weiter vor sich hinschieben und bis 2023 vielleicht noch jemand anderen finden, der an dem Abbruch des RZ schuld ist. Der von der SVV auf Initiative des Ob verabschiedete Stufenplan ist ja schon in der ersten Stufe steckengeblieben. Last, but not least, ist planerisch anstelle des RZ eine neue Grünfläche geplant, auf die die Stadt in Zeiten des Klimanotstandes auch nicht verzichten will.


    Zum Thema des Kirchenschiffs (für welchen Zweck und in welcher Form und mit welchem Architekten auch immer) müßte die Stadt, wenn sie etwas anderes als den äußerlich originalgetreuen Wiederaufbau will, erstmal eine Nutzungsidee und eine Finanzierung haben. Gerade letzteres ist ja angesichts der massiven Einnahmeverluste der Städte in weiter Ferne. Deshalb werden wir wohl länger mit dem wiederaufgebauten Turm und einer provisorisch angelegten Fläche auf dem Kirchenschiff leben. Das ist für die Stadtentwicklung auch kein Beinbruch.

  • Der Erhalt des Rechenzentrums ist keinesfalls vom Tisch.

    Es ist ein hässliches 0815-Gebäude (Bausünde). Warum sollte es erhalten werden?


    Das Rathaus hat eine neue Debatte angestoßen,

    Wer ist in diesem Fall "Das Rathaus"?


    Im Übrigen plädiert auch die Wüstenrot-Stiftung für den Erhalt des Wandmosaiks an der ursprünglichen Stelle und sieht dafür auch die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung gegeben.

    Ja, dann kann es natürlich auf keinen Fall abgerissen werden. Das Wandmosaik weswegen so viele Touristen nach Potsdam kommen ... oder wen interessiert das noch?

  • Beim Erhalt des Rechenzentrums geht es ja weniger um dessen herausragende architektonische Qualität, als dass für den Erhalt vor allem deswegen getrommelt wird, um den Wiederaufbau des Kirchenschiffs der Kirche zu torpedieren. Daneben geht es auch darum, dass manche der DDR nachtrauern und es sie deshalb ärgert dass immer mehr von deren Spuren beseitigt werden. Und natürlich möchte das Kreativzentrum weiter günstige Mieten anbieten. Letzeres wird auf Dauer aber eh schlecht möglich sein, denn das Gebäude des ehemaligen Rechenzentrums ist ja unsarniert und das kann so auch nicht auf Dauer bleiben, das geld für die Sanierung könnte dann auch auf die Mieten umgelegt werden, was diese auch massiv verteuern würde.

    Bezüglich der Mieten und des Erhaltes des Mosaikes sollte man da lieber den Neubau des Langen Stalls mit subventionierten Flächen fürs Kreativzentrum voran treiben. An der Rückseite des Langen Stalls ist sicher auch genügend Platz fürs Wandmosaik. Dann wären wenigstens die Sorgen der "Kreativen" schon mal gedämpft. Natürlich wäre dann immer noch Widerstand gegen den Abriss vorhanden, aber das Hauptargument entfiele.

  • ^ Nein, bei der Diskussion um einen Erhalt des Rechenzentums geht es um das Verhindern der Rekonstruktion der Garnisonkirche, da sich beide Gebäude überschneiden.


    Der Rest ist Lametta.

  • Ausserdem gibt es auch noch die von mir favourisierte Version von Daniel Liebeskind der eine Möglichkeit der Verbindung zwischen Rechenzentrum und wiederaufgebauten Haupthaus der Garnisonkirche vorschlägt. Gibt es dazu eine neue Entwicklung?

    Soweit ich das bis jetzt verfolgen konnte, hat sich bisher nur die Initiative Mitteschön klar dagegen ausgesprochen. Darüber hinaus haben sich noch keine weiteren Stakeholder positioniert. Grundsätzlich kann ich aber Konstantin beipflichten: Sofern nicht ein Hasso Plattner überraschend aus der Deckung kommt, sind weiterführende Bau- und Nutzungskonzepte für das Kirchenschiff mangels Finanzierungsmöglichkeiten in weite Ferne gerückt.


    Passenderweise gibt es in der Arte Mediathek gerade eine Doku zum Streit um den Wiederaufbau der Garnisonskirche.

  • ^ Danke für den Link! Dem Arte-Beitrag nach will Libeskind das Gesamtensemble der Kirche aufbauen und zwischen Kritikern und Befürwortern vermitteln, was ich bei solch einem verbissenen Konflikt befürworte. Leider nur ist Libeskind mit seiner geschmäcklerischen 90er-Jahre Architektur so wahnsinnig altbacken und durch. Er wird dann als metaphorisch abgedroschenen Bruch seinen 500-sten Keil oder Riss durch einen Kirchenraum schlagen und Tante Erna wird's unglaublich crazy finden.

  • Wer sollte denn Daniel Libeskind womit bauftragen? Daß die Stadt in der finanziellen Situation einfach mal eine superteure Studie (Libeskind' Honorare sind ja Legende) in Auftrag gibt für ein Grundstück, das ihr nicht gehört und mit unbekannter Nutzung wäre je ein Fall für den Rechnungshof. Diese Notwendigkeit müßte schon die Errichtungsstiftung der Kirche sehen und die haben schon einen Architekten für den Wiederaufbau der Kirche, das renommierte Büro Hilmer & Sattler und Albrecht.

    https://www.h-s-a.de/projekte/garnisonkirche_potsdam

  • Hatte vor kurzem mal ein persönliches Gespräch mit jemandem aus der Stiftung. Danach wird Libeskind eigentlich komplett abgelehnt. Den hat ausschließlich der OB aus dem Hut gezaubert. Libeskind-Sohn arbeitet dem Hörensagen nach in Potsdam auf dem Telegrafenberg......., also Vater vielleicht auch mal öfter vor Ort.

  • Update vom 26.06.2021, fotografiert von mir


    Am Turm der Garnisonkirche geht es inzwischen doch recht flott in die Höhe. Erstaunlich wie sehr sich der Charakter der Straße hier wieder verändert. Aus dem Schlauch werden fast wieder zwei Plätze rechts und links des Turms...

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    Der Straßen-Abschnitt zwischen Turm und Schloss ist schon vor einigen Jahren umgestaltet worden. Die Bäume und der verringerte Fahrbahnanteil tun dem Ganzen gut

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    d.

  • Die Errichtung des Turms der Garnisonkirche geht langsam aber stetig voran. Trotz der jetzt schon beeindruckenden Bauhöhe ist erst knapp die Hälfte erreicht, wenn man es mit dieser Visualisierung vergleicht. Der seitliche Anbau mit der "Vase" als Abschluss ist an den gemauerten Ziegelwänden bereits weitgehend verputzt. Oben wurde mit Naturstein gearbeitet.


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    Leider hat die "Vase" schon einen Farbbeutel abbekommen, vermutlich von einem politisch motivierten Schmierfinken, der das grottenhässliche Rechenzentrum wichtiger findet.


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    Auf der straßenabgewandten Seite wurde noch nichts verputzt, hoffentlich weil hier noch das Kirchenschiff angebaut wird.


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    Fotos: Beggi

  • Wiederaufbau der Garnisonkirche - Bauupdate

    Der Turmbau samt Baugerüst der im Wiederaufbau befindlichen Garnisonkirche hat die 50m-Marke geknackt. Im Vergleich mit den August-Bildern von Beggi lässt sich sehr gut erkennen, dass mittlerweile bereits an der letzten massiven Etage unterhalb der eigentlichen Turmlaterne gearbeitet wird. Die sich schrittweise nach oben hin verjüngenden Turmsegmente sind sehr gut am Baugerüst ablesbar.

    Bis zum Ende des Jahres soll der Kirchenturm eine Höhe von 57 m erreicht haben, was etwa der Oberkante der obersten, massiven Etage entspricht. Mit geplanter Fertigstellung des Bauvorhabens im vierten Quartal 2022 wird der Turm schließlich mit insgesamt 88 m die Potsdamer Stadtsilhouette prägen.


    Die Turmlaterne, die die letzten 30 m umfasst, soll vor Ort auf Bodenniveau zusammengesetzt und anschließend mithilfe eines Krans auf den Rumpf des Turms aufgesetzt werden. Hier liegt man aktuell noch im Zeitplan, auch wenn gestiegene Materialkosten für eine Verzögerung bei der Ausschreibung der Haube geführt hatten.


    Städtebaulich kommt der Neubau mehr und mehr zur Geltung und ist weithin sichtbar. Der Blick aus der Breiten Straße:


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    Die Situation beeindruckt insbesondere bei dem Gedanken, dass der Turmbau noch über 30-35 m an Höhe hinzugewinnen wird.


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    Um zu zeigen, dass die Garnisonkirche auch im Stadtraum bereits ihre Wirkung entfaltet, möchte ich noch zwei weitere Aufnahmen aus einiger Entfernung beisteuern. Das erste Foto zeigt den Blick von Norden über die neu gestaltete Plantage hinweg zum Turmbau. Links angeschnitten ist der Wohnbau auf dem Areal des ehemaligen Langen Stalls.


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    Das zweite Bild zeigt den Blick von der Langen Brücke. Im Hintergrund sticht die Garnisonkirche deutlich hervor.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 09.10.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Da ich diesen Thread nicht so intensiv verfolge. weiß ich nicht, ob das eh schon bekannt war.


    Jedenfalls berichtete der RBB gestern, dass beim Streit um die Potsdamer Garnisonkirche eine Einigung erzielt wurde.

    Demnach soll nur der Turm der Garnisonkirche wieder aufgebaut werden und das Rechenzentrum größtenteils erhalten bleiben.

    Zwischen beiden Gebäuden soll ein Neubau mit dem Namen „Haus der Demokratie“ errichtet werden, das dann sowohl das Potsdam-Museum als auch die Stadtverordnetenversammlung nutzen.


    Lob gab es von OB Schubert, der von einem „stadtgesellschaftlichen Kompromiss“ spricht.

    Die Potsdamer CDU-Fraktion hingegen kritisierte erwartungsgemäß den Kompromiss und stört sich am Erhalt des Rechenzentrums.


    Link zum Artikel auf rbb24

  • Ein Schicksal wie das der Bibliothek "Am Kanal" ist dabei sich etwas weiter westlich mit dem als "Rechenzentrum" titulierten Gebilde am neuen (alten) Turm der Ganisonskirche zu wiederholen. Auch damals hing mancher mit fast religiösem Eifer am Erhalt dieser, nach der Renovierung war davon dann nicht mehr viel zu spüren. Heute würden wohl die meisten Befürwörter von damals den Erhalt als Fehler bezeichnen.

    Das "Haus der Demokratie" im Kirchenschiff einer aufzubauenden Garnisonskirche, das hätte was. Was jetzt kommt wird in der Realität nicht Stand halten können. Der Turm steht dann und in in paart Jahrzehnten folgt auch der Rest. Warum nicht gleich richtig machen?!