Natürlich haben Bürgerinitiativen in der Regel einen sehr engen Blickwinkel und von daher ist manches, was von ihnen gefordert wird, schlicht reaktionär. Auf der anderen Seite denke ich, dass wir bei dem Thema Verkehrsinfrastruktur durchaus auch einen Nachholbedarf in Deutschland haben. Es fehlt doch häufig die Sensibilität dafür. Ich kann viele Projekte in dem Zusammenhang in Dortmund nicht wirklich nachvollziehen. Z.b. erkenne ich überhaupt keinen Sinn in diesem sehr aufwendigen Ausbau der Faßstraße in Hörde. Statt die Straße kleiner zu machen, ist sie in der Breite unverändert, im Gegenteil man hat sogar am Hampton-Hotel noch Bürgersteig weggenommen, zahlreiche Parkbuchten eingerichtet, aber noch nicht mal an Elektroladestationen gedacht. Sehr kurzsichtig. Genauso wenig kann ich den Ausbau der B1 zur Autobahn ab der Kreuzung B 236 nachvollziehen. Was da jetzt für eine Schlacht erfolgt, die uns ja Millionen kostet, entzieht sich völlig meinem Verständnis. Ich habe auch kein Problem in der B1 gesehen, ich kann nicht nachvollziehen, warum da jetzt ein solch aufwendiger Ausbau geschieht.
Zur Gartenstadt: Es handelt sich ja dabei nun mal um ein über 100 Jahre gewachsenes Wohngebiet mit sehr kleinen Straßen, Kopfsteinpflaster, kaum Bürgersteigen. Insoweit sollte man hier die Verkehrsbelastung schon mit im Auge haben. Kein Mensch möchte aus der Stadtrat-Cremer-Allee eine vierspurige Schnellstraße machen. Ich denke auch,
dass das ohne große Kompromisse möglich sein müsste, bei den Häusern etwas abzuspecken, z.b. ein Stockwerk rauszunehmen oder ein Haus insgesamt rauszunehmen, um das Ganze vom Verkehrsaufkommen noch einigermaßen erträglich zu machen. Aber natürlich möchte ich hier nicht das Wort reden für das Lastenfahrrad als Ersatz für Autos, darum geht's mir natürlich auch nicht.