Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • ^Naja, ich sprach ja auch von Berlin, und jeder der mit offenen Augen durch die Stadt läuft, kann das ja in Straßen, in denen die Bernburger Pflasterordnung liegt, leicht in Augenschein nehmen. Für alle andern gibt es hier einen älteren, gut bebilderten Tagesspiegelartikel. Vielleicht erschließt sich visuell, woher mein Fremdeln kommt. Das am Schlossplatz verlegte Kleinpflaster ist Dolomit; in Berlin wird sonst aber meist Kalkstein, Basalt, Porphyr oder Granit verlegt. In der Entwurfsbegründung von bbz wurde ja auch ausdrücklich hervorgehoben, dass Dolomit "[a]ls robustes Belagsmaterial dauerhaft und im Unterhalt kostengünstig" ist und u.a. deshalb bervorzugt wurde. Die verlegten Schweinebäuche haben am Schlossplatz mMn auch nicht das Berliner Format, sie sind in Laufrichtung Berlin-untypisch kurz.

  • Oft lese ich von den selben Personen, die den Schoßplatz begrünen wollen, dass sie den Park des Marx-Engels-Forums bebauen möchten. Solange dieses grün bleibt, ist dem Kilmaschutz wohl genüge getan.

    Aber sicher hast du nie gelesen, daß diese Personen den Schlossplatz etwa parkähnlich bewalden wollen.

    Und die meisten Befürworter einer Begrünung begründen dies sicher auch nicht vorrangig mit Klimaschutz (es wäre trotzdem ein gern genommener Nebeneffekt).

    Vielmehr wollen viele eine ansprechende gärtnerische Ausschmückung auf dem Schlossplatz.


    Was man sich unter der Ausschmückung vorstellen könnte kann man dann allerdings hier tatsächlich "oft" nachlesen.



    Gruß, Jockel

  • Es viel zu kurz gedacht zu argumentieren, es sei im Sinne des Klimaschutzes, dort Grünflächen zu haben. In diesem Bereich sind für Milliarden U-Bahnen, Stromleitungen, Wasserkanäle vergraben, Es gibt eine teure gebaute, engmaschige Infrastruktur aus Strassen, Krankenhäusern, Kultureinrichtungen etc etc. In diesem Bereich nicht maximal zu verdichten ist wirtschaftlicher wie ökologischer Irrsinn. Die Alternative ist Flächenfrass - wie allen Folgen für Reisedistanzen, Klima und dezentralem Infrastruktaufwand. Man stellte sich vor, um die ganze Welt würden Städte so gebaut und so wenig verdichtet. Der Folgen für die Umwelt wären katastrophal.

  • Man stellte sich vor, um die ganze Welt würden Städte so gebaut und so wenig verdichtet. Der Folgen für die Umwelt wären katastrophal.

    Danke. Dieses Thema, und die vielen falschen Argumente bzgl. des Stadtklimas etc., kommen viel zu kurz.

  • Aktuelle Bilder von der Nordseite [zuletzt #870].

    Mittlerweile ist der Blick weitgehend unverstellt:


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    Eindrücke von der laufenden Pflasterung des Gehwegs und des Zugangs zur nordöstlichen Rampe und Treppe.


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    Aller Bilder von heute & gemeinfrei & von mir.

  • Aus der soeben erschienenen Schloss-Information Dezember 2020 des Fördervereins:


    "Die Bauzäune werden im Dezember bis auf den Bereich des Baus des Einheitsdenkmals und der U-Bahnbaustelle westlich von Portal IV abgebaut, sodass Sie danach frei an das Schloss herangehen können werden. Allerdings bleiben die Passage quer durch das Schloss und auch der Schlüterhof geschlossen, da man dort sonst zu große Menschenansammlungen befürchtet."

  • Es viel zu kurz gedacht zu argumentieren, es sei im Sinne des Klimaschutzes, dort Grünflächen zu haben. In diesem Bereich sind für Milliarden U-Bahnen, Stromleitungen, Wasserkanäle vergraben, Es gibt eine teure gebaute, engmaschige Infrastruktur aus Strassen, Krankenhäusern, Kultureinrichtungen etc etc. In diesem Bereich nicht maximal zu verdichten ist wirtschaftlicher wie ökologischer Irrsinn. Die Alternative ist Flächenfrass - wie allen Folgen für Reisedistanzen, Klima und dezentralem Infrastruktaufwand. Man stellte sich vor, um die ganze Welt würden Städte so gebaut und so wenig verdichtet. Der Folgen für die Umwelt wären katastrophal.

    Deshalb heißt es auch im Bundesbaugesetzbuch: Innenentwicklung kommt vor Außenentwicklung.

  • Ich habe beim Bau des Einheits- und Freiheitsdenkmals durch das Betrachten der Schloss-Südwebcam den Eindruck gewonnen, dass die Gewölbe des Sockels wieder hergestellt werden und der Raum nur zur Erstellung der Pfahlgründung mit Sand verfüllt wurde. Dieser wird zur Zeit wieder herausgebaggert. Da auch viele der abgebrochenen Ziegel sauber eingelagert wurden, könnte ich mir vorstellen, dass die entfernten Gewölbedecken nun wieder aufgemauert werden. Das würde bedeuten, dass die unterirdischen Räume in Zukunft wieder zu begehen sein werden.


    Eigentlich könnten die Räume sogar größer als zuvor werden, da die neuen Pfähle sicherlich weniger Platz einnehmen, als der entfernte Sockel von Wilhelm I.


    Schön für die Fledermäuse. ;)

  • Sicher können viele in diesem Forum es nicht mehr hören, aber wenn schon nicht in die Ohren, so springt es schon eher schmerzhaft in die Augen: Der (südliche) Schlossplatz in seiner neu geschaffenen strengen, steinernen, schmucklosen Strenge schreit geradezu nach einem großen, die Augen ansprechenden Kunstwerk. Ja, dieser erschreckend banalisierte Schlossparkplatz kann die Rückkehr des schmückenden Neptunbrunnens von Reinhold Begas kaum erwarten …

  • Anstatt dort den originalen Neptunbrunnen oder gar eine Kopie zu installieren, würden doch sicher auch ein paar saisonal angepasste Pflanzkübel und Sitzmöbel für ^^Schmerzlinderung^^ sorgen können.

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Auch wenn sich der Istzustand unbefriedigend ausnehmen mag, der Platz existierte doch auch lange ohne Brunnen und erhielt doch sehr spät eben jenen. Der Entwurf von bbz lässt doch neben anderem eine Rückkehr zu. So ein Areal braucht Zeit sich zu Entwickeln, die reduzierte platzgestaltung - hält doch viel mehr Möglichkeiten offen den Platz zu gestalten und auf die Anforderungen durch die Publikumswege, Verkehr und betriebsbedingte Optimierung ästhetisch zu reagieren. Schon Schinkel empfahl einen Grossbrunnen an dieser Stelle. Auch wenn Die Bedingungen andere waren - der Platz war allein durch die bürgerliche Bebauung gen Osten und die breite Straße viel geschlossener und ein zentralelement um einiges plausibler - ich gehe davon aus dass sich da noch einiges in der Gestaltung tun wird und die derzeitige elastische einer finalen lösung gegenüber momentan einfach mehr Sinn ergibt. Die Prioritäten liegen zunächst denke ich da nicht unbedingt auf dem Brunnen - überspitzt - man täte diesem auch keinen Gefallen wenn man bei der notorischen strassenbuddelei in Berlin, diesen immer wieder abräumen müsste - weil doch mal wieder n Kabel oder abwasserrohr verlegt werden muss dass vergessen wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • - überspitzt - man täte diesem auch keinen Gefallen wenn man bei der notorischen strassenbuddelei in Berlin, diesen immer wieder abräumen müsste - weil doch mal wieder n Kabel oder abwasserrohr verlegt werden muss dass vergessen wurde.

    Da kann ich ganz unüberspitzt beruhigen. ;)


    1.) Unter dem historischen Standort des Schlossbrunnen verlaufen keine Leitungen die etwa irgendwann erneuert werden müßten, seit kurzem auch keine Fernwärmeleitung mehr.


    2.) Der historische Standort befindet sich neben der heutigen Straße (und befand sich ursprünglich zwischen den beiden Straßen) unter der/denen Leitungen verlaufen, die man eventuell aufbuddeln wollte.

    Lediglich würde die Brunnenumbauung den heutigen Gehweg tangieren, unter dem ebenfalls keine Leitungen liegen dürften.



    Gruß, Jockel

  • ... dass sich da noch einiges in der Gestaltung tun wird und die derzeitige elastische einer finalen lösung gegenüber momentan einfach mehr Sinn ergibt. Die Prioritäten liegen zunächst denke ich da nicht unbedingt auf dem Brunnen - ...

    Die Haltungen der Gegner und die Gründe ihrer Verweigerungen kraft Amtes gegenüber der Rückführung der Kunstwerke sind bekannt. Frau Lüscher setzt eine zeitgemäße „Bauhaus-Architektur“ durch und möchte ein „Freilicht-Museum“ verhindern. Herr Lederer vertritt vielleicht (?) städtebaulich eine DDR-Nostalgie gegen die Schloss-Rekonstruktion. Bez.-Bürgermeister Stephan von Dassel findet das Schloss ohnehin grausig und ist gegen Rekonstruktion. Herr Peter Born möchte den Neptunbrunnen an der Stelle als „Abenteuerspielplatz für Kleinkinder“ erhalten. Vor dem Hintergrund dieser Haltungen und Machtverhältnisse können die (machtlosen) Befürworter derzeit nur „elastisch“ reagieren. Gerade deshalb kann und sollte aber jeder seine Pro-Argumente respektvoll, aber eindeutig und mit Nachdruck vertreten. Wenn der einst angesehene Bildhauer und Künstler, Reinhold Begas, diesen Brunnen speziell auf das Schlossportal II hin in Größe und Kunststil gestaltet und platziert hat, wenn der Brunnen derzeit räumlich ungefasst auf einem demnächst ohnehin neu zu gestaltendem Gelände steht, wenn der jetzt fertig gestellte Schlossplatz nüchtern, schmucklos nur den Eindruck steinerner Leere verbreitet, wenn vorgeschobene technische Hinderungsgründe (Rohre, Leitungen) sich in Luft aufgelöst haben, wenn die Bereitschaft des Bundes zur Finanzierung von 8 Mio. Euro zur Rückführung vorliegt, dann gibt es zwar Gründe für Elastizität in zeitlichen („momentanen“) Prioritäten, aber nicht für Elastizität in Überzeugungen. Meinungslos zu warten, dass sich „da noch einiges in der Gestaltung tun wird“, wäre ein Zeichen von Interesselosigkeit, ein fauler Kompromiss und würde irgendwann, wenn überhaupt, zu sehr mittelmäßigen Zufallslösungen führen.

  • Der Fernwärmeknoten unter dem Schlossplatz Süd hat sich nicht "in Luft aufgelöst", sondern ist nach wie vor vorhanden. Zudem wurden im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Platzes zusätzliche Regenwasserrohre und Elektroleitungen verlegt. Bei all diesen Arbeiten wurde keinerlei Rücksicht auf den Neptunbrunnen genommen, im Bereich des ehemaligen Brunnenstandortes wurde sogar ein zusätzlicher Gully angeordnet.

    Hier noch einmal das Foto von den Bauarbeiten:

    Foto: Klarenbach

  • ^

    Das ist doch ermüdend, die Position der Gegner immer wieder so verzerrt darzustellen.

    Das Hauptproblem ist doch, dass der Neptunbrunnen das zentrale Element auf dem Rathausforum ist und ihn der Großteil der heute lebenden Menschen genau da verortet.


    So lange kein adäquater Ersatz gefunden ist, wird niemand einer Versetzung des Brunnens zustimmen.

    Und ja er mag für das Schloss entworfen sein, aber da stünde er nur am Rand, hier ist er nun das zentrale Element des Platzes.

  • ^^ Befugtere können beurteilen, ob die Regenwasserrohre und Elektroleitungen ein ernsthaftes Hindernis für die Verlegung des Neptunbrunnens darstellen, aber was den Fernwärmeknoten angeht, so wurde er ja gerade deswegen verlegt, damit er kein Hindernis mehr für eine etwaige Verlegung des Brunnens darstellt. Ich sage das nicht, weil ich ein glühender Verfechter einer solchen Verlegung wäre, sondern damit die Debatte nicht durch Fake News verzerrt und gestört wird.

    Einmal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • ^

    Das ist doch ermüdend, die Position der Gegner immer wieder so verzerrt darzustellen.

    zustimmen. ...

    Und ja er mag für das Schloss entworfen sein, aber da stünde er nur am Rand, hier ist er nun das zentrale Element des Platzes.

    Es war nicht meine Absicht Sie persönlich zu ermüden. Immerhin habe ich selbst etwas dazugelernt: 1. Von KL Klarenbach, dass doch im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Platzes, vielleicht nicht ganz zufällig, Regenwasserrohre, ein Gully und Elektroleitungen im Bereich des möglichen Brunnenstandplatzes verlegt wurden. 2. Von Ihnen indirekt, dass im Rahmen des Städtebauwettbewerbs, der ein neues zentrales Stadtquartier schaffen soll, der Neptunbrunnen wohl eine Art Bestandsschutz genießt. Das würde auch einen adäquaten Ersatz, der offensichtlich von den politisch Verantwortlichen ohnehin nicht angestrebt wird, ausschließen.


    Der Standort auf dem Schlossplatz ist von Begas mitten auf dem Schlossplatz und natürlich in Nähe zur Fassade, axial vor das Portal II, und ebenfalls in direkter Sicht von der Breiten Straße hin räumlich und stilistisch abgestimmt worden. Hinzu kommt der Blick in direkter Sicht durch die neu geschaffenen Uffizien Franco Stellas. Auch durch die einrahmende Bebauung - Neuer Marstall und (früheres) Staatsratsgebäude - ist die Stelle ein perfekter Platz.


    Die Haltungen der verantwortlichen Politiker habe ich aus Originalzitaten entnommen und nicht kommentiert oder kritisiert.


    Meine Bitte: Sagen Sie mir, wo ich etwas „verzerrt“ habe.

  • Der Fernwärmeknoten unter dem Schlossplatz Süd hat sich nicht "in Luft aufgelöst", sondern ist nach wie vor vorhanden.

    Es sollte aber niemandem entgangen sein, daß Vattenfall die Fernwärmeleitung, samt Knoten, umverlegt hat.


    Zudem wurden im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Platzes zusätzliche Regenwasserrohre und Elektroleitungen verlegt.

    Richtig !



    Bei all diesen Arbeiten wurde keinerlei Rücksicht auf den Neptunbrunnen genommen

    Falsch !

    Keine dieser Baumaßnahmen verhindern eine Wiedererrichtung des Schlossbrunnen.

    Ob nun bewußt oder unbewußt Rücksicht auf den Brunnen genommen wurde, wer weiß.


    im Bereich des ehemaligen Brunnenstandortes wurde sogar ein zusätzlicher Gully angeordnet.

    Hier noch einmal das Foto von den Bauarbeiten:

    p1019922ttj6i.jpg

    Foto: Klarenbach

    Falsch !

    Das Foto beweist garnichts.

    Weder kann man die tatsächliche Lage zwischen Schloss und Straße erkennen, noch (wegen der schrägen Perspektive) die Lage vor dem Portal.



    Hier mal eine Aufstellung der Platzverhältnisse.


    schlossplatz1ascjyg.jpgQuelle: https://cam01.berlinerschloss-webcam.de

    Zu sehen die umverlegte Fernwärmeleitung und die Lage der Kanaldeckel.

    Den Standort Schlossbrunnen berührt weder die Leitung selbst, noch der Knoten, noch ein Gully.



    schlossplatz2ahoj7f.jpgQuelle: https://cam01.berlinerschloss-webcam.de

    Auf diesem Bild ist die vermutliche Lage eines Kabelkanals für Strom- u. Videokabel zu sehen.

    Die rote Linie zeigt den wahrscheinlichen Kanalverlauf des von Klarenbach aufgezeigten Gully. Da es weder in östlicher, noch in westlicher Richtung weitere Gullydeckel gibt scheint meine rote Linie (gerade auch in ihrer Länge) dem Istzustand zu entsprechen.


    Dieser (rote) Kanalabschnitt kann demnach nur in nördlicher (vermutlich folgend dem historischen Straßenverlauf), und/oder südlicher Richtung (vermutlich folgend dem historischen Straßenverlauf bzw. der in diesem Bereich ähnlich verlaufenden heutigen Straße) mit den Bestandskanälen verbunden sein. (soll heißen dieser kann nur eine Querverbindung zum Bestand haben)


    In keinem Fall durchschneidet der (rote) Kanal den Standort Schlossbrunnen.


    Hier noch ein Bild zum Bestandskanal

    schlossplatz3aqdj41.jpgQuelle: https://cam03.berlinerschloss-webcam.de




    Klarenbach, bitte stehe doch zu der Meinung der Verantwortlichen und vorallem zu deiner eigenen Meinung der Nichtaufstellung des Schlossbrunnen und argumentiere damit und wirf hier nicht schon wieder mit Nebelkerzen.



    Gruß, Jockel

  • Was mir sehr gelungen erscheint, ist die indirekte Beleuchtung hinter der Falte der Brüstung. Sie schafft ein angenehm warmes und das Areal bergendes Licht.


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    Bild von heute & von mir & gemeinfrei.