Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße (in Bau)

  • also nur weil ich den bhf warschauer str und die vielen graffitis in berlin mag, habe ich einen sehr provinziellen blick??‽ 🤣 naja, das ist dann deine meinung ...


    trotz allem bleibt der bhf warschauer str ein partybahnhof und ist umgeben von vielen clubs und bars. unabhängig davon ob new york, los angeles oder sau paulo ein "wesentlich vielfältigeres nachtleben" besitzen^^ (ebenfalls deine meinung).


    du fragst "warum ist das auch gut so"?

    das habe ich ja schon in dem post beschrieben. weil ein bhf a la museeumsinsel oder unter den linden völlig fehl am platze und zudem ein steriler fremdkörper wäre. was nicht heissen soll, dass ich diese beiden bahnhöfe nicht mag. ganz im gegenteil. da, wo sie sind, sind sie perfekt und passen sich der umgebung an. gleiches gilt mMn auch für den bhf warschauer str. auch wenn sich der kiez aktuell stark verändert, so bleibt doch der alte, raue charme erhalten.


    ich mag ihn ... du nicht ... beide meinungen sind ok 🙂

  • Los Angeles oder New York haben ein wesentlich vielfältigeres Nachleben als Berlin.

    New York hat schon seit den späten neunzigern kein nennenswertes Nachtleben mehr. Giuliani hat da ziemlich rigoros aufgeräumt und das NIMBYtum vor allem bzgl. Ruhestörung ist in New York ebenfalls komplett eskaliert. In Los Angeles ist gerade in Downtown in den letzten 10 Jahren einiges entstanden. Was aber widerum eine re-gentrifizierung von Downtown in Gang gesetzt hat was die meisten der neuen Clubs nicht überlebt haben.


    Mit Berlin annähernd vergleichbares Nachtleben findet man im Moment eher in Bukarest, Budapest, Belgrad usw.

  • Der Bahnhof mag ja, "versifft" sein, was bei so viel Publikum schade aber auch nachvollziehbar ist, aber die Fernwirkung des Gebäudes, oft fotodokumentiert hier im Forum in den Nachbarthreads zum Edge bzw. den Gebäuden der Mediaspree und Umgebung, finde ich sehr gut, vergleichbar mit den viel größeren Bahnhöfen Zoo und Hbf.

    Daher, trotz aller Unfertigkeit und Verunreinigung, von mir :daumen::daumen::daumen:!

  • Tja, auf drei Daumen hoch kommt man eben nur, wenn man den Bahnhof nicht kennt. Ich muss da täglich mehrmals durch und schüttel meist mit dem Kopf. Etwa, wenn der neue Zubringersteg zur U-Bahn kaum begehbar ist, weil sich um die mittig gelegenen Ablaufgitter große - im Winter vereiste - Pfützen bildeten, weil das Gitter einige Zentimeter höher lag als die ausladende Mulde drum herum. Dieser Fehler hatte also System. Letzten Sommer dann wurde der Steg für Monate gesperrt, um den Fehler zu beheben. Alles, was man hinbekam, war ein gewisses Abmildern des Effektes. Sobald es regnet, ist der Mittelbereich des schmalen Steges auch heute nicht nutzbar und sobald es friert, wird er zur Gefahr. Ist jetzt nicht die komplzierteste Raketentechnik, wenn ein kleiner, begehbarer Fußgängersteg entstehen soll, aber in dieser Stadt wohl doch.

    Einmal editiert, zuletzt von Georges Henri ()

  • Meine Bewertung resultiert aus der Fernwirkung , wie ich auch schrieb!


    Sowas wie unebene Zuwegungen und Glatteis ist unbestritten sehr ärgerlich, hat aber nix mit der Lage des Bahnhofs in Berlin zu tun, nur wenn man halt alles was schief geht, irgendwem dort persönlich ankreiden will, vornehmlich Personen oder Gruppen die mit "L" anfangen...


    Man könnte ja auch Architekten und Ingenieure bashen, die so einen Murks planen und umsetzen.

  • Da ich in FH mit Familie lebe und den halben Kiez um den Wismarplatz kenne, fühle ich mich autorisiert, mich an dieser Stelle gegen die Verwahrlosungsromantik einiger Vorredner auszusprechen. Unabhängig von Feierlustigen aus allen Himmelsrichtungen, haben einige Tausend Friedrichshainer in der direkten Umgebung ein Recht auf eine funktionierende Infrastruktur und das schließt sichere und einigermaßen gepflegte Bahnhöfe inklusive deren Umfeld ein. Es sollte sich etwas ändern.

  • Den Neubau der S-Bahn-Station Warschauer Straße haben Deutsche Bahn und Deutsche Bahn Station & Service versaut. Die Senatskanzleien haben aber zudem wenig Interesse daran gezeigt, dem in angemessener Form entgegenzuwirken.

  • Habe selbst 5 Jahre dort gelebt und stimme zu. Es bleibt genug Friedrichshainer charme übrig, öffentliche Infrastruktur gehört gepflegt.

    Am schlimmsten finde ich jedoch die allgegenwärtigen Glasscherben in Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Es sollte Ehrensache einer Hauptstadt sein nicht kampflos im Scherbenmeer zu versinken. Ich habe ein kleines Baby und werde - so schade es auch ist denn ich liebe es hier - wahrscheinlich deswegen irgendwann weg ziehen.

  • ^ ich kann nur empfehlen und dazu ermutigen sich im Detail bei Behörden und Politik zu beschweren. Es wird durchaus darauf reagiert. Auch kann und sollte man sich bei der Bahn beschweren, der Zustand der Station Warschauer Str ist inakzeptabel.

  • Weshalb man einen Bahnhof, den man sich offensichtlich weigert zu Ende zu bauen, hip oder gar charmant finden kann wird sich mir nie erschließen. Und dabei meine ich damit noch nichtmal den unsäglichen Zustand umzu.



    Gruß, Jockel

  • Ha

    Am schlimmsten finde ich jedoch die allgegenwärtigen Glasscherben in Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg.

    Nun, der Prenzlauer Berg ist da wirklich nicht so schlimm, wie die anderen genannten.

    Ein wenig OT aber ein Problem ist sicherlich auch, dass an jeder Ecke Glasflaschen mit - oder ohne Alkohol angeboten werden. Das wirkt sich aus.


    Bei mir in der Ecke sind im letzten Jahr 3 Spätis mit einem Riesenangebot an Bier entstanden. Mit dem schon vorhandenen zähle ich 4 Spätis auf einen Abschnitt von gerade mal 300 Meter. Dazu kommt noch ein regulärer Getränkehandel und ein Supermarkt. Wer braucht denn sowas? In diesen Räumlichkeiten befanden sich zuvor Einzelhandel. Da müsste man auch mal die Vermietungslogik der Hauseigentümer bzw. deren Verwaltungen hinterfragen.


    Bitte beim Thema S-Bf. Warschauer Str. bleiben und nicht zu sehr Richtung Siff und Müll allgemein abschweifen. Dafür gibt es z. B. diesen Thread.

  • Die Deutsche Bahn lässt landauf, landab ihre Bahnhöfe vergammeln, größere Investitionen werden nur in gewisse Prestige-Bahnhöfe getätigt. Gerade im ländlichen Raum verwahrlosen die alten, oft wunderschönen Bahnhofsgebäude zusehends. Warum sollte es also in Berlin anders sein?

  • Warum sollte es also in Berlin anders sein?

    Weil es in diesem Fall anders ist.


    Was du zum Allgemeintzstand von vielen Bahnhofsgebäuden schreibst ist unbestritten richtig, vorallem auch wenn es um historisch wertvolle Gebäude geht.


    Nur handelt es sich hier um einen nagelneuen und unfertigen Bahnhof, bei dem es offensichtlich ums Verrecken nicht möglich ist diesen zu Ende zu bauen, weil man scheinbar aufgegeben hat dieses Projekt zu einem Abschluß zu bringen.



    Gruß, Jockel

  • Habe selbst 5 Jahre dort gelebt und stimme zu. Es bleibt genug Friedrichshainer charme übrig, öffentliche Infrastruktur gehört gepflegt.

    Am schlimmsten finde ich jedoch die allgegenwärtigen Glasscherben in Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Es sollte Ehrensache einer Hauptstadt sein nicht kampflos im Scherbenmeer zu versinken. Ich habe ein kleines Baby und werde - so schade es auch ist denn ich liebe es hier - wahrscheinlich deswegen irgendwann weg ziehen.

    Ich bin aus dem Grund auch aus dem Ring ins Umland gezogen. So habe ich Wald, Seen und freundliche Leute aber kann immer ins geliebte Berlin fahren, wenn ich es dann haben möchte. Früher hat mich das nicht gestört und ich würde sogar behaupten, es war mit der alten "Station" auch viel schlimmer, aber da war man auch noch jung und musste sich nicht um den Nachwuchs kümmern. Heute lebe ich am Stadtrand einfach besser, die Nähe zur großen, aufstrebenden Stadt und dessen Möglichkeiten sind aber herzlich Willkommen. Auch wirtschaftlich natürlich.

  • Wenn ich mir die Bilder von Theseus532 von Samstag #296 so anschaue, dann sehe ich auf dem 4. Bild den noch immer heruntergelassenen Rollladen von Fatih Döner rechts neben Rewe to go - also scheinen immer noch nicht alle Geschäfte eröffnet zu haben?

  • Ich erlaube mir ausnahmsweise mal, hier ein historisches Bild für die unter uns zu posten, die sich vor Ort auch nicht immer einen Reim auf die Genese des Ortes machen können. Man sieht, dass der eigenwillige, kleine Treppenturm am Ende des Fußgängerstegs früher zwischen dem Rotherkiez und einer großen Rampe vermittelt hat, die einst als Straße von der Warschauer Brücke hinunter Richtung Rudolfplatz führte. Zudem sieht man auf dieser Vorkriegspostkarte, dass der turmartige Industriepalast gegenüber dem Bahnhof früher eine experssionistische Fassade hatte.



    https://www.berliner-untergrundbahn.de/cu-02-07a.jpg

  • ^ Der Ort hat schon eine ganze Menge Bahnhöfe gesehen. Das Wilhelminische Empfangsgebäude wurde bald nach der Jahrhundertwende durch ein größeres ersetzt (Fertigstellung 1924). Das wiederum wurde im Krieg stark beschädigt und zu DDR-Zeiten durch einen Neubau ersetzt, der bis 2005 dort stand (was ich gar nicht wusste). Bahnhof Nr. 4 sollte eigentlich schon 2010 fertig sein – bekanntermaßen ist er es immer noch nicht.


    Ich bleibe dabei, dass mir das neue Gebäude eigentlich gut gefällt. Warum es seit Jahren aussieht, wie halbfertig verlassen, will mir nicht recht in den Kopf.

  • Hatte der Bahnhof aus den 20er Jahren etwas Zugänge auf beiden Seiten der Warschauer Straße? :o

    Warum hat man das nicht beibehalten?

  • Mir gefällt das neue Gebäude auch sehr gut und auch die Graffitis mag ich - über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten ;) Die Geschäfte sind mittlerweile alle geöffnet und bis auf wenige Restarbeiten ist das Gebäude fertig. Treppenaufgänge gibt es von beiden Seiten der Warschauer Straße, entweder über die Treppe an der East Side Mall oder über die Treppe an der Fußgängerbrücke zwischen U- und S-Bahnhof.


    Was die m.E. für die Architekturdebatte wenig hilfreichen Vergleiche mit New York angeht: Auch dort gibt es eine lebendige Sprayerszene mit entsprechenden Hinterlassenschaften im ÖPNV und wer die Müllberge auf Manhattans Straßen oder den baulichen Zustand der New Yorker Subway kennt hat in Berlin ehrlicherweise wenig zu meckern, außer man meckert aus Prinzip über die Hauptstadt ;) Mehr Sachlichkeit würde unserer Debatte gut tun.


    Die nachfolgenden Beiträge wurden dorthin verschoben. Hier geht es um den S-Bf. Warschauer Str. und nicht um Graffiti/Dreck usw. in internationalen Vergleich.