Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße (in Bau)

  • Sollen die Säulen eigentlich auch noch die selbe Verkleidung bekommen wie die Wände, oder bleibt es da beim blanken Beton?

  • Man mag mich jetzt steinigen, aber ich finde das die Säulen – sofern der Rest des Gebäudes sauber und gut in Schuss wäre – genau so bleiben könnten. So würde jedenfalls etwas berlintypische "Patina" in dem für diesen Standort etwas zu clean gestalteten Bahnhofsbau entstehen.

  • mir ist irgendwie unerklärlich wie das so entgleiten konnte. und das man sich anscheinend bis jetzt nicht aufraffen kann/konnte dem elend endlich mal einen ruck zu geben und es anständig fertigzustellen. mal von den vielen kleinen "baumängel" abgesehen. da sind ja die grafittis noch das geringste problem. man scheint sich vielmehr damit zu beschäftigen verantwortlichkeiten hin und her zu schieben oder es vollends zu ignorieren. wenns nicht so traurig wäre müsste man sich echt kaputt lachen. dem ladenbesitzer der dort jetzt eröffnet hat kann man nur wünschen das sein geschäft ne weile am leben bleibt.

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  • Zudem ist Mishba eine Kette, die mittlerweile 9 Läden in Berlin, sowie jeweils einen in Frankfurt, München und Köln haben, zumindest laut deren Webseite. Die restlichen Läden - Backwerk, Curry 36, Rewe2go und Starbucks - werden sich den Standort sicher auch wohl überlegt haben. Erst gestern bin ich wieder in der Rush-Hour von der U1/U3 auf die S-Bahn umgestiegen. Bei den Massen, die sich da über die Verbindungsbrücke schiebt, mache ich mir keine Sorgen um irgendein Geschäft, das dort auf Laufkundschaft aus ist - Ist ja nicht so, als ob es in der Ecke auch nur eine Minute in der Woche mal ruhig ist. Die Läden überleben schon. :)

  • Man mag mich jetzt steinigen, aber ich finde das die Säulen – sofern der Rest des Gebäudes sauber und gut in Schuss wäre – genau so bleiben könnten. So würde jedenfalls etwas berlintypische "Patina" in dem für diesen Standort etwas zu clean gestalteten Bahnhofsbau entstehen.

    Diese Fantasien von "Berlin typischer Patina" finde ich immer sehr befremdlich. Wenn überhaupt dann ist das so und so ein Ostberliner Phänomen, der Westen war eigentlich immer recht sauber und ist es noch. Ich finde es eher peinlich das man sich so aufgibt...

  • Vergiss mal das mit der „Berlin-Patina“, das war nur so semi-ernst gemeint. Was ich dir aber sagen kann, wenn man Bahnhöfe so „attraktiv“ gestaltet wie eine Lagerhalle, dann muss man sich nicht wundern das manch einer sich ermutigt fühlt die gestalterische Leere anderst zu füllen. Dazu kommt dann noch die Weigerung in Deutschland für ein gewisses Maß an Sicherheit an Bahnhöfen zu sorgen. So macht es für mich mehr Sinn die Säulen einfach genau so zu lassen, ansonsten muss man diese eben vernünftig verkleiden und da auch regelmäßig putztrupps zur Graffitientfehrnung reinschicken oder eben gleich in Kameras und Wachschutz investieren.

  • Auf entwicklungsstadt.de wird berichtet, dass die Arbeiten an der Empfangshalle bis zum Jahresende abgeschlossen sein sollen und bis dahin auch die weiteren Läden eröffnen sollen. Außerdem macht man sich bei der Bahn offenbar Gedanken darüber, wie die Betonflächen aufgewertet werden könnten. Im Frühjahr sollen die Flächen demnach dann erst mal gereinigt und mit einer Schutzlackierung versehen werden.

  • Für alle S-Bahnhof Warschauer Strasse-Enthusiasten: Es sind alle Läden eröffnet - nur noch Starbucks fehlt:


  • unfassbar. ich hätte nicht mehr gedacht das das jemals soweit kommt das die geschäfte wirklich öffnen.

    was ist denn das mit den grünne luftballons da hinten in der mitte. ich glaube links daneben war ner currywurstbude geplant. in der mitte ja eigentlich ein supermarkt. aber ist das denn jetzt auch einer?

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  • Hier in Nahaufnahme der Rewe To Go....links daneben der Curry36.

    Geöffnet täglich von 00:00 - 24:00 Uhr....also 24/7.


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  • Das mit Curry36 freut mich besonders. Alteingessene Nutzer mögen sich vielleicht noch an die Currybude im alten Eingangsgebäude erinnern, sehr lecker. Es gab dort echte Teller und echtes Besteck. Nicht aus Prinzip, sondern weil bei dem dort stetig herrschenden Windböhen alles flog, was konnte :)

  • Heute hab ich mir mal die Zeit genommen, den Bahnhof anzugucken.


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    Die Aufzüge scheinen jetzt zu funktionieren, und die Geschäfte sind geöffnet.


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    Aber damit ist auch schon alles positive gesagt.


    Innen sieht es einfach nur furchtbar aus, und das auch noch bei schönen Wetter


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    Manche Pfeiler sind noch nicht verkleidet, nicht dass es einen großen Unterschied machen würde.


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    Zum völlig abgefuckten Eingang fällt mir nichts ein


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    Sich über so etwas zu echauffieren, wird sowieso nur mit einem Achselzucken erwidert.


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    Wenn ich mir das recht überlege offenbart sich bei dem Bahnhof das ganze vereinigte Desinteresse der Bahn und von Berlin.

    Es ist rausgeschmissenes Geld, Arbeit und Zeit. Ganz ehrlich, es wäre besser gewesen, keinen Bahnhof zu bauen, die Millionen hätte man sich sparen können.

    Zwei Bahnsteige mit paar Neonröhren und ne Betontreppe nach oben wäre genau richtig gewesen und das meine ich wirklich ohne Sarkasmus.

    Aufzüge werden - sobald sie mal kaputt gehen - ewig bis nie mehr repariert, so wie der gegenüber vom Edge, der seit Monaten nicht funktioniert.

  • Der Eingangsbereich sagt eigentlich alles über das gesamte Projekt Bahnhof Warschauer Straße.

    Wie über (inzwischen schon) Jahre hinweg dieses Projekt behandelt wurde und wird, ist zum fremdschämen. Man muss es leider so zusammenfassen. Auf so vielen Ebenen.

    Die nicht fertigstellten oder inzwischen optisch schon stark in Mitleidenschaft gezogenen Elemente, die baulichen Fehleistungen, die hier im Verlauf und auch in andern Foren mit Fotos und Beiträgen gut dokumentiert sind. Und nicht zuletzt, die grundsätzliche Außenwirkung des Bahnhofs und das scheinbare Unvermögen und Desinteresse der Beteiligten Unternehmen, Gremieren und Personen, diesen Bahnhof endlich und tatsächlich fertig zu stellen.

    Aber gut, es ist wie es ist und wie so oft wird auch das alles keinerlei Konsequenzen haben. Weder bei oder für die Unternehmen, in den Gremien und auch nicht bei oder für die handelnden oder verantwortlich zeichnenden Personen. Warum auch. Ist ja nicht Ihr Geld. gell.

    Wer weiss, wenn die Kupferplatten mal tatsächlich ihre Patina haben, passt vielleicht wieder alles zusammen.


    Was mir noch aufgefallen ist - im Foto vom Eingangsbereich spiegelt sich das Bauprojekt von gegenüber.

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  • Einige der Probleme könnte man mit dem spannen von engmaschigen Stahlnetzen in den Griff bekommen, z. B. die Vermüllung der seitlichen Dachflächen. Offensichtlich hat man hier aber erstmal resigniert.

  • wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann wissen wir doch alle, dass selbst ein top sanierter bhf an dieser stelle ganz schnell genau SO aussehen wird 😁

    der bhf warschauer strasse war und ist halt ein partybahnhof. und das ist auch gut so. denn ein steriler bhf umgeben von vielen clubs und bars wäre doch ein erheblicher fremdkörper.


    und ich denke auch, der betonlook incl nichtverkleidung der pfeiler ist hier gewollt. die vielen graffiti's lassen nicht lange auf sich warten bzw sind schon da und bestätigen den wilden kiezcharakter. ganz besonders mag ich die grossen fenster und ein-/ausgänge. daraus ergeben sich aus dem bahnhof heraus spannende urbane sichtachsen. auch wenn sich der kiez aktuell stark verändert, die dna bleibt erhalten und der neue bhf passt sich an ... ich mag den bahnhof so wie er ist

  • mr_ilaischa: Warum "ist das auch gut so"? Das setzt meines Erachtens einen sehr provinziellen Blick voraus. Los Angeles oder New York haben ein wesentlich vielfältigeres Nachleben als Berlin. Selbst Sao Paulo hat das. Dort käme man nirgends auf die Idee, dass deswegen öffentliche Einrichtungen versifft sein müssen - oder das mit dem Nachtleben das Recht oder die Pflicht verbunden ist, überall hinzupassen. So denkt man nur in Berlin. Dieses Denken ist inzwischen sogar bei Behörden und anderen "Stakeholdern" verfestigt. Wie bei der Atomkraft sollte man hier vielleicht mal nachdenken, wer der Geisterfahrer ist: Berlin - oder alle anderen.