BER Sonstiges

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    Wenn es um die von Schachbrett angesprochene und von Spandauer mit lediglich vier Wörtern aufgegriffene Flugzeugflotte geht, haben die beiden natürlich was miteinander zu tun. Eurowings Discover nutzt u.a. die A330, die zuvor Eurowings genutzt hat, beide gehören zum Lufthansa Imperium, Discover führt das von Eurowings eingestellte Tourismus-Langstreckengeschäft fort. Daher halte ich den Hinweis von Schachbrett für Berlin nicht für uninteressant, wenn gleich ich wie JimmyMcGill ein Drehkreuz (egal welcher der beiden Airlines) für unrealistisch halte.

  • Die Eurowings Langstrecken gibt es nicht mehr, der Öffentlichkeit wurde dies Ende 2019 mitgeteilt.. Punkt.

    Eurowings besitzt keine Widebodies mehr in ihrer Flotte. Spandauer hat uneingeschränkt recht mit seiner kurzen und knappen Aussage.


    Versuch mal auf der Eurowingsseite eine Langstrecke zu buchen. Eurowings fliegt auch keine Zubringer für Discover. Die beiden haben nichts miteinander zu tun, außer dass sie beide zur LH Group gehören.


    Die Zubringer für Discover fliegt LH selber. Das Discover-Metall ist in FRA und MUC stationiert. Und wenn Du auf der eigenen Website von Discover einen Flug buchen möchtest, dann landest Du auf der Seite der LH. Kannst ja mal probieren. Link


    Das bedeutet, dass es in Berlin keine Eurowings Langstrecken geben wird. Damit also zurück zum Thema des Abends.

  • Sorry aber das ist doch Korinthenkackerei.


    Ich glaube dir, dass das der Status quo ist, aber nächstes Jahr kann es schon wieder ganz anders aussehen und all das, was du oben als unmöglich beschreibst, wird dann plötzlich möglich gemacht. LH krempelt ja gerne mal spontan die internen Strukturen um. Alles schon mehrfach gehabt.

  • Schon richtig, die Luftfahrtbranche ist wohl eine der flexibelsten Branchen, wenn es darum geht, Opportunitäten zu nutzen, sobald sie sich ergeben. Ein Jahr sind da in der Tat eine lange Zeit. Stand jetzt ist es aber so, dass es sich um zwei unterschiedliche Sparten innerhalb des LH-Konzerns handelt, die außer die übliche LH-Infrastruktur am Boden (Wartung etc.) nicht interagieren. Beide haben ihre eigenen Webseiten, das Buchen eines Fluges des jeweils anderen ist aber nicht möglich.


    Sollte sich, und da kann man Jimmys Argumentation ein wenig entgegen kommen, der Flugverkehr insgesamt unerwartet positiv entwickeln (angesichts der Weltlage irgendwie ein absurder Gedanke) und die angekündigte Angebotsoffensiv von EW in Berlin ist so unglaublich erfolgreich und man lässt EW für EWD Zubringerflüge anbieten und man hat Langstreckenflieger über und es besteht die Gefahr, dass andere Langstreckenairlines Berlin so stark ausbauen und somit im LH-Konzern wildern, sodass sich diese genötigt fühlt... Das sind sehr viele Kaffeesatzlesereien, ich halte ein Langstreckenengagement des LH-Konzerns am BER für nahezu ausgeschlossen. Es steht einfach absolut konträr zum Drehkreuzkonzept, in das man viel Geld investiert hat.

  • ^ Zumal Discover ja vermehrt Strecken bedient, die bisher in den Farben der Lufthansa geflogen wurden. Discover ist klar erkennbar eine Stärkung der Hubs. Zum Beispiel der Flughafen Düsseldorf hat mit der Einstellung der (defizitären) Eurowings Langstrecke Verbindungen verloren. Das Konzept diese Strecken in Düsseldorf mit Eurowings-Zubringerflügen zu feedern hat man aufgegeben.

    Damals waren in Düsseldorf deutlich über 30 Maschinen von Eurowings stationiert (Anm.: heute sind es 30).


    Am BER sind nach der Aufstockung dann sechs Maschinen der Eurowings stationiert.


    So als Vergleich: in Stuttgart sind es aktuell 13. Und mit der Verkündung der zusätzlichen Stationierung von insgesamt drei Maschinen hat man bei der Lufthansaführung auch noch einmal klar gesagt, dass man ab Berlin keine Langstrecken anbieten wolle. Deutschland sei zu klein für drei Hubs und um einen Langstreckenflieger zu füllen würde man dreißig Zubringerflüge benötigen, so die inhaltliche Aussage. Da kann man dann von halten was man will, die Botschaft ist deutlich, wie ich finde.

    Einmal editiert, zuletzt von Dunning-Kruger () aus folgendem Grund: Satzbau

  • Denke auch, dass BER mit der Aufstockung von Eurowings an sich zufrieden sein kann. Preis- und Gehaltstruktur sowie die von Lufthansa getätigte Aussage, keine Langstrecke von BER anzubieten, bieten halt die Entscheidungsgrundlage für Flieger von EW und gegen LH direkt.


    An der Streckenstruktur wird sich dann wohl auch nicht so viel ändern. Sicher nur einen höheren Anteil an regelmäßigen Kernzielen (Business) als die ein oder anderen "Backpacker-Exoten" im Nirgendwo. Was sicher keine schlechte Strategie ist. Aber das Thema Hub in BER wird wohl über die nächsten Jahrzehnte passé sein.

  • Danke für eure Einschätzungen!


    Wär dann noch die Frage ob die EW-Flüge die Star-Fernstrecken von/nach Newark, Washington, Chicago (?) von UA , Toronto von AC (?), Singapur von SQ/Scoot (?) mit unterstützen könnten, jedoch kenn ich mich mit den Codeshare Bedingungen und Möglichkeiten der Buchungssysteme nicht aus.

  • Das ist ein komplexes Thema.


    Zu Scoot, eine LCC-Tochter von Singapore Airlines, die 3 x Woche nonstop nach Berlin fliegt. Es gibt eine Kooperation zwischen Easyjet und Scoot und man kann Umsteigeverbindungen über die Platform Worldwide by easyjet verknüpfen. Es ist aber die Verknüpfung zweier unabhängiger Flüge und keine klassische durchgebuchte Umsteigeverbindung bei der z. B. das Gepäck automatisch weitertransportiert wird. Auch die Haftung bei Flugausfall etc. ist eine andere.


    Die Flüge von United Airlines aktuell nach Newark und im Sommer dann zusätzlich nach Washington (IAD) werden von Eurowings auf deren Website und auch auf der Site der Lufthansa nicht als Umsteigeverbindung, z. B. mit MUC oder DUS als Abflugsort angeboten. Anders ausgedrückt, sie werden nicht gefeedert.


    Es ist ganz klar ersichtlich, dass der Lufthansakonzern die Kundenströme über seine Hubs in FRA, MUC, ZRH, BRU und VIE führt.


    Chicago wird von Berlin aus nicht nonstop angeflogen, sondern man muss mindestens einmal umsteigen.

  • Es ist ganz klar ersichtlich, dass der Lufthansakonzern die Kundenströme über seine Hubs in FRA, MUC, ZRH, BRU und VIE führt.

    Absolut. Und dementsprechend erweitert der Lufthansakonzern zwar sein Angebot in BER (auch nur durch eine entstandene Lücke), aber "nur" via EW mit einer anderen Kosten- und Gehaltsstruktur als Lufthansa selbst. Ist eine harte aber klare Ansage.

  • Frage an die Berliner:


    Wie wird der UA EWR Flug angenommen ?


    Es kommt sicher auch auf die weitere Umsteiger- Verteilung der Fluggäste in Newark an.


    Evtl. führt eine gute Buchungslage zu weiteren Streckenaufnahmen Ausser nach IAD , auch ORD oder SFO.


    AA und DL schauen bestimmt auch auf die weitere Entwicklung.


    Was meint ihr ?

  • Rein anekdotsich und deshalb wohl weniger hilfreich: Ich bin den nur einmal geflogen, da war er voll. Im Übrigen etwas befremdlich - der Check-in Schalter machte überpunktlich zu. Später hat sich dann rausgestellt dass die Crew das selbst macht und es wohl eilig hatte wieder zurück zu kommen, was auch den "urgent boarding call" bereits fast eine Stunde vor Abflug erklärt. Ich saß bereits 45 minuten vor Abflug auf meinem Sitzplatz..

  • Wiederaufnahme nach Corona-Pause war im März 2022, seit dem folgende Auslastungen:


    März 2022: 54,0%

    April 2022: 92,8 %

    Mai 2022: 90,8 %

    Juni 2022: 93,7%

    Juli 2022: 91,9%

    August 2022: 94,0%

    September 2022: 94,7 %

    Oktober 2022: 93,6 %

    November 2022: 85,3%


    Quelle: destatis, Werte selbst errechnet.


    Für so Fragen am besten immer im berlin-spotter.de-Forum nachschauen, da gibt es einen Strang, wo regelmäßig Auslastungszahlen gepostet werden.

  • Wie wird der UA EWR Flug angenommen ?

    Mein Stiefsohn ist letzte Woche von Berlin nach Newark und dann weiter nach Los Angeles geflogen und letztes Wochenende wieder zurück.
    Es hat alles wie am Schnürchen geklappt - alles bestens!

  • Danke für die Antworten.


    Da IAD auch an der US-Ostküste liegt, wären als nächste Strecken ORD oder SFO sicherlich recht interessant, bezogen auf die Gesamt-Reisezeit von weiteren Umsteige-Verbindungen.


    Evtl. wird in der nächsten Zeit bei guten Auslastungszahlen von Scoot auf Singapore Airlines umgestellt ?

  • Evtl. wird in der nächsten Zeit bei guten Auslastungszahlen von Scoot auf Singapore Airlines umgestellt ?


    Würde ich nicht drauf wetten, die Zielgruppe von Scoot und SG Airlines ist sehr unterschiedlich, einfach switchen macht also keinen Sinn. Nebenbei, die Routen von SG Airlines nach Frankfurt und München sind Zwischenstops nach New York, da spielen Geschäftsreisende eine wichtige Rolle.

  • Eine weitere Möglichkeit wär, wenn die Handelskammer Berlin, Invest in Berlin, Tourismusverband zusammen mit der Flughafengesellschaft selbst Flugzeuge betreibt (zB wet leasing A321 LR) und auf Langstrecke geht, dann sieht man ja, wie das angenommen wird.

  • ^ Apropos Tourismus und Langstrecke:


    Condor baut sein Angebot am BER aus und wird ab Oktober u.a. fünfmal die Woche nach Dubai fliegen. Zum Einsatz kommen zwei A320, die am BER stationiert werden (Q PM BER).


    Vielleicht der Einstieg zu weiteren touristischen Langstrecken z.B. in die Karibik, wie sie Condor ab Düsseldorf oder München anbietet.