Beiträge von hedges

    Die abgegebenen Entwürfe scheinen fast alle die Balance zwischen einer gestalterischen Brücke zum Zentralgebäude und einem Kontrast sowie der Funktion als Magazin nicht ganz gelungen zu sein. Auch scheint der Magazinturm aus den 1970ern zu viel Gewicht in den jeweiligen Ansätzen zu haben. Kann sein, dass dies in der Ausschreibung so skizziert wurde. Was ich aber schon durch die räumlichen Unterschiede - der vorhandene Magazinturm als Solitär - nicht schlüssig finde.


    Schade aber ich hätte Waechter&Waechter sehr spannend gefunden. Der Entwurf hätte für mich auch gewonnen. Die übergroßen Sonnenblenden und deren Tragwerke sowie mit dem (scheinbaren) Fassaden-Material, wirken die Gebäude etwas wie monolithische Stallgebäude. Die scheinbar inhaltliche Diskrepanz zwischen Buch und Stall, wäre eine tolle Diskussionsgrundlage. Dabei hätte ich dem großen Gebäude sogar noch ein Satteldach mit sichtbaren Tragwerk verpasst. Orientieren sich beide Gebäudeteile sowie an den vorhanden Gebäudestrukturen des Zentralgebäudes.

    ^ schwebten nicht auch mal einige Visu's einer Modernisierung des Gebäudes am Johannisplatz herum? In der Gegenwart ja rein vom Gebäude, keine Weiterentwicklung der VNG. In den 90er Schinken hätte ich keine Lust einzuziehen. Da sind schon sehr viel Kreativität und Ideen gefragt. Bis 2027 aber möglich.

    ^^ hoch gezogene Erdgeschosszone, stringente Fassadengliederung der Klassenräume, Klinkerfassade mit Holzfensterrahmen, ordentlicher Abschluss des Blockrands, Staffelgeschoss mit scheinbar Aufenthaltsflächen auf dem Dach. Für mich erstmal ein sehr bodenständiger aber ordentlicher Entwurf.

    ^ ein Erhalt der Gebäudestruktur aber Dekonstruktion des Carl-Zeiss Pavillons hätte schon einen großen Reiz. Vor allem die verschiedenen Ebenen des Dachs geben Möglichkeiten dazu.


    Zu den Projekten von Vollack konnte ich mich neulich auch durch Zufall überzeugen. Die Raumkanten geben mehr und mehr Urbanität auf den großen Flächen.

    [...]

    Alles keine belastbaren Zahlen, schon klar, aber vielleicht bekommt man so ein Gefühl für die Größe der Aufgabe. Die Verlegung unter die Erde hat schließlich auch über 100 Jahre gedauert (von der Mitte des 19. Jh. bis mindestens in die 1960er-Jahre).


    Die Rechnung kann man sicher so machen. Vom Standpunkt einer Betrachtung für die reine Erneuerung der Straße oder im Kontext anderer Projekte innerhalb der Stadt - vor allem bei der Straßenraum-Sanierung - sicher anzubringende Kritik, warum man hier so teuer sanieren muss und warum es vorrangig betrachtet werden sollte. Keine Frage, da bin ich d'accord.


    Vom Standpunkt einer Betrachtung welche aber auch die klimatischen Faktoren zum Stadtumbau einbezieht, also eine Vorbereitung auf eine Situation in welcher die Stadt (und Region) das 1,5 °C Ziel nicht nur deutlich sondern massiv überschreiten wird, dann ist nicht nur die Zeitschiene viel zu lang. Sondern wird die Differenz zwischen den vorhandenen Stadtstrukturen und der weiteren Entwicklung negativer stadtklimatischer Bedingungen, nur noch größer. Entsprechend werden die Investitionskosten auch nur noch höher. Sicher sind die Kanäle keine Heilsbringer für die ganze Stadt, aber ein Faktor der das Stadtklima verträglicher machen kann.


    Und um beim Thema des Strangs zu bleiben, sieht man ja auch an den neuen Seen bzw. der Bergbaufolgelandschaft im Süden der Stadt wie anfällig diese noch sind. Der Prozess nun schon seit 30 Jahren besteht. Die Kosten für die zumindest zu geringen Teilen geplante Rekultivierung und Renaturierung von Weißer Elster und Pleiße, immens hoch. Nehmen wir also den zweiten Betrachtungspunkt ein, sind das nun einmal die Kosten die zu tragen sind.

    Auch wenn es doch nur die Anfänge sind, kommen nun endlich die ersten Raumkanten an den Platz und Grünewaldstraße mit den vermutlichen Rohbauten im kommenden Jahr. Erste Punkte neuer Sichtachsen und Blockrandbeziehungen seit der Zerstörung 1943. Wenn die Planungen so weiter gehen, dann kann man sicher den Platz (erst) zum 100. Jahrestag der Zerstörung komplettiert betrachten.

    ^ Das meinte ich auch mit diesen ewigen Zeitschienen für solche Projekte. Wenn man das so einordnet, wird z.B. die Öffnung in der Lampestraße wohl noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Obwohl es um wenige hundert Meter einer Nebenstraße geht. Und obwohl die dortige Szenerie, inmitten von herrlichen Gründerzeithäusern und mit Blick auf das BVerwG., sicher eine der schönsten wären.


    Oder auch die jetzige geplante Öffnung in der Wundstraße sogar ohne größere bauliche Eingriffe, noch mindestens vier Jahre beansprucht.

    ^ Naja - ich zähle das nicht so sehr ländlich als dem "Großraum" Leipzig zugehörig. Wie z.B. auch Weißenfels. Ohne das Thema Wahlen hier auszuweiten, hat der Regierungsbezirk Leipzig nicht ohne Grund noch den niedrigsten Anteil an der AfD im Freistaat. Urbane und suburban Strukturen haben eben einen Einfluss auf das Wahlgeschehen. Deswegen haben die Gießkannen-Ansiedlungen in Regionen ohne größere urbane Strukturen geringere Effekte auf das Wahlverhalten.


    Mir ging's als eher um eine weitere Industrialisierung und Diversifizierung der Wirtschaft im mittleren Umland von Leipzig. Damit auch die kleineren Städte wie eben Weißenfels, Delitzsch, Naumburg, Merseburg, Grimma, Altenburg etc. pp. davon profitieren.

    A9 abwärts, etwa gleich weit von Leipzig entfernt in Richtung München, bei Weißenfels, gibt es Hoffungen auf ein weiteres Gewerbegebiet mit annähernd 400 Ha.

    Ja natürlich werden nun andere Fläche ins Auge fallen und die Städte und Gemeinden werden Flächen gezielt für die Industrie vorbehalten und vermarkten. Das zeigt sich ja schon jetzt.


    Auch kommt das mittlere Umland mehr und mehr zum tragen. Und wenn es zum Beispiel bei Weißenfels nun höhere Chancen gibt, dann freut mich das auch. Wie wichtig eine regionale Entwicklung ist und nicht nur lokale, zeigt sich ja wieder bei den letzten Wahlen. Der Unterschied zwischen der Stadt Leipzig und dem mittleren Umland könnte größer nicht sein. Das muss sich ändern in den nächsten 20 bis 30 Jahren.

    Ganz so simpel ist die Situation dann aber doch nicht.


    Und so simpel ist es auch bloß nicht.


    Die Fläche welche bebaut worden wäre, ist eine momentan stark genutzt Agrarfläche und hat mitnichten etwas mit einer umstrukturierten und angepassten Agrarflächen zu tun, welche dem Feldhamster dienen und dafür zu gebrauchen sind. Hier hätte nichts gegen Vorlagen und unter Missachtung entwickelt werden müssen.


    Ich weiss nicht ob die Abstandsflächen "lachhaft" sind wenn auch diese zwischen 500 und 1.000m bemessen hätten. Darüberhinaus wären dieAbstandsflächen mit Streuobstwiesen und naturnahen Wiesen und Sträuchern versehen worden. Es hätte auf dem Gebiet trotz Versiegelung insgesamt mehr naturnahe Flächen gegeben als die jetzt stark genutzten Agrarflächen gegenwärtig abbilden.


    Zur Anbinund: die B100 im Norden ist schon vierstreifig ausgebaut. Die B183a wäre nicht vergrößert worden. Die neue Südanbindung, ein Stück entlang einer Bahntrasse, auch nur zweistreifig. Alle anderen Straßen in dem Gebiet hätten eine Durchfahrverbot für LKW gehabt.


    Spannend ist immer die Romantisierung der Agrarflächen generell. Es gibt einen Landesentwickungsplan im Freistaat der in den Landkreisen die Nutzung der Flächen bestimmt. Die angegeben Umnutzung hätte die Vorbehaltsflächen für die Landwirtschaft insgesamt überhaupt nicht tangiert. Der Mutterboden wäre abgetragen und an anderer Stelle aufgesetzt worden. Insgesamt hat die Leipziger Tieflandsbucht, durch die starke landwirtschaftliche Nutzung, einen extrem hohen Nitratgehalt - einen der höchsten in Deutschland. Es gibt noch aus der DDR übrig gebliebenen sehr hohen Flächenverbrauch in der Landwirtschaft, mit sehr hoher Nutzung und starker monokulturellen Bestellung. Keine Ahnung was daran dann noch naturnah sein soll.



    Zur Anbindung durch Öffis: es wären, bei einer konkreten Ansiedlung, die S-Bahnstationen Brehna, Kyhna und Kitschmar ertüchtigt bzw. gebaut worden. Ein Busshuttle für das Gebiet von den S-Bahnstationen. Sowie eine Radinfrastruktur gebaut worden.

    In der LVZ wird berichtet, dass der Freistaat die Fläche, die für Intel vorgesehen war (400 Hektar neben Flughafen/Autobahn) nun versucht zu erwerben um für die nächste Großansiedlung gewappnet zu sein:


    https://www.lvz.de/mitteldeuts…4KBVHPZHEKCWPPVS5HBI.html


    Neben der Landtagswahl gab es gestern in Wiedemar noch eine Abstimmung zum geplanten 400 Hektar Industriegebiet, welches für große Unternehmensansiedlungen geplant ist, durchgeführt. Dabei votierten rund 65% dagegen. Damit bleiben die Flächen schöne graue und Gülle getränkte Äcker.


    Leider wurde hier eine sehr große Chance vertan einen möglichen größeren Sprung im Großraum Leipzig zu landen und eine mögliche neue Entwicklungsdynamik mit einer weiteren Branche anzustoßen. Auch im Kontext mit dem CTC.


    Die Stadt und der Freistaat werden sicher nach weiteren Flächen im Umkreis von Leipzig suchen. Aber so große zusammenhängende sind eher rar. Schade!

    ^ also ich habe schon das empfinden, dass es oft ziemlich lange Phasen sind. Im Stadtparlament wurde ja nun schon das Thema der viel zu langen Planungs- und Genehmigungsverfahren hervorgehoben. Dazu kommen nun sehr lange Laufzeiten in der Umsetzung. Nicht nur bei Brücken sondern generell.


    Dass es zB. die Verbindungen zwischen Lindenau und westlichen Zentrum im Palmengarten für über ein halbes Jahr gekappt waren, fand ich schon sehr auffallend. Dazu kommt aber z.B. auch die Hauptverbindung für Fahrräder zwischen Leipzig und dem Cospudener See - dem Wolfswinkel - wo sich seit einem Jahr gefühlt auf ein wenige hundert Meter kaum etwas bewegt. Die zentralen Straßenabschnitte bei Komplettsanierungen sind sicher Anspruchsvoll da alles neu gemacht wird, aber die Wichtigkeit solcher Achsen wird in der Umsetzung kaum wahrgenommen.


    Aber auch die Umsetzung in jedem Jahr rund 1.000 neue (also exkl. der Ersatzpflanzungen) Straßenbäume zu pflanzen. Davon ist kaum bis nichts zu spüren. Derweil braten die Straßen in der Sonne. Jeden Rekordsommer schlimmer.



    Es braucht einfach alles sehr sehr lange in der Stadt. Das hat viel mit Bürokratie zu tun. Aber auch sehr viel mit den unzureichend besetzten Stellen in der Verwaltung sowie im Industrie- und Bausektor zu tun. Dazu kommt ein Investitionsstau, der immer noch abgearbeitet werden muss.

    ^ schwer nachvollziehbar und verständlich, warum es so ein Ensemble mitten in der Innenstadt so kontinuierlich fehlgeplant wird. Trotz zweier Museen kaum Begegnungen in den Höfen. Da helfen auch diese "Risse" mit Gräsern wenig, vor allem in einer der trockensten Städte Deutschlands.


    Anstatt wirklich in eine komplette Neuplanung für die Höfe zu gehen. Den öffentlichen Bereich mit kleineren Bäumen (max. 5m) und höheren Sträuchern (max. 3m) sowie größeren Gräserflächen zu gestalten, die kleine und größere Räum bilden. Die dann jeweils mit öffentlichen Flächen und Freisitzen belegt werden könnten. Großflächige Fassadenbegrünung. Das würde, mit dem diffusen Sicht- und Lichtverhältnissen der Verglasung des MdbK, auch eine interessante Atmosphäre schaffen. Eine Art umgekehrtes Gewächshaus.


    Dazu bräuchte es natürlich auch ein Verständnis davon. Da kann man zB. von den Holländern und Briten lernen oder sich die Innenstadtflächen in Südwesteuropa anschauen.

    Huhu, meine Maske kann nicht fallen, weil ich meinen Standpunkt klar und deutlich dargestellt habe. [...] Dafür müsste man aber das tägliche politische Geschehen wertfrei verfolgen, was sich aber bei den meisten hier scheinbar nicht so einfach realisieren lässt. [...]


    Immer wieder spannend wie viele meinen "wertfrei" zu argumentieren, dann aber dennoch subjektiv beurteilen. Das ist dann eine klassische Selbstwahrnehmung als eine Person zu gelten, welche die eigentliche Wahrheit definieren kann weil ja erkannt und die anderen Diskutierenden eben nicht.


    Das ist dann in etwa das, was wir seit fast zehn Jahren in Deutschland so montäglich oder an anderen Tagen auf der Straße sehen. Egal welches Thema, ob Abendland, Impfung, oder Russland.


    Das wird schon richtig langweilig.

    ^ sehe ich auch so. Die Stadt wächst und hat die dringend benötigte Überarbeitung des Schul- und Sozialsektors mit mehreren 100 Mio. Euro über die letzten 15 Jahre gefördert. Und das war auch wesentlich dringender.


    Dass man nun auch mit den Steuereinnahmen mit + 1. Mrd. mehr noch in die aktive Rolle bei der Straßensanierung gehen kann ist ja auch erst seit wenigen Jahren so. Dazu kommt ein anderer Ansatz als noch vor 20 Jahren.


    Was ich aber auch immer wieder bemängele sind die sehr hohen Zeitvolumen. Warum kleinere Brücken immer zwei Jahre und mehr brauchen. Oder warum nicht zumindest die auch stark verschlissenen Seitenstraßen in kurzen Phasen und Schritt für Schritt saniert werden können.

    ^ ja ich glaube die Kritik um Stand- und Spielortpolitik ist sicher nicht völlig abwegig. Auch bzgl. den Trivia der EM. Dass drei Nationaltrainer eine Leipziger "Vergangenheit" haben. Dass Spieler die in Leipzig spielen, eine komplette Nationalmannschaft stellen könnten. Dass "der Keller" in Leipzig steht. Dass die Hälfte der EM-Stätten in Stadien mit nur 2. Liga Clubs stattfindet. Oder, dass die Engländer sich bei Oberhausen fragten, warum sie im deutschen Sheffield spielen müssen.


    Natürlich hat die Stadt in etlichen Bereichen einen großen Sprung seit 2006 gemacht. Hotels und Gastronomie haben sich deutlich verbessert. Und die Provinzialität von damals ist auch zu großen Teil verflogen. Die Stadt grundsätzlich internationaler geworden. Mit RB spielt seit mittlerweile etlichen Jahren ein Bundesliga-Club jede Saison auch international im Stadion. Prozesse und Gegebenheiten haben sich etabliert. Leipzig wird das Conference-League Finale 2026 austragen.



    Auf der anderen Seite haben manche Dinge eben kaum eine oder gar keine Entwicklung genommen. Gehören auch sicher eher in den Stadion-Thread. Aber es ist seitens der Stadt nur wenig rund um das Stadion erfolgt. Die Umgestaltung der Festwiese mit einem zehn Meter breiten befestigten Streifen als Haupteingang (für + 47.000) weil Denkmalschutz, ein absoluter und völliger Treppenwitz. Die Tram-Haltestelle immer noch nicht vergrößert, womit die meisten über den Rasen latschen und keine Ampel nutzen können. Der Vorplatz im Waldstraßenviertel einfach nur frisch asphaltiert, keine Gestaltung. Der Vorplatz an der Jahnallee eine gestalterische und organisatorische Katastrophe, zum Spieltag bis zur Grasnarbe zugeparkt. Das alte Schwimmstadion wird nach 18 Jahren abermals nur verhangen. Nur die Containerschule steht immer noch. Die Viertel rund um das Stadion zu goßen Teilen immer noch durch wild parkende Autos zu Spieltagen stark belastet.


    Es gibt keine gestalterische Lösung für die großen Freiflächen rund ums Stadion. Keine Aufenthaltsqualität. Keine brauchbaren Freizeitflächen. Kein Grünflächenkonzept. Kein Gastronomiekonzept. Keine öffentlichen Toiletten, damit nicht das halbe Stadion überall in die Büsche pinkelt. So viel Provinz die Stadt über die letzten 18 Jahre verloren hat, so viel steckt noch in diesem Bereich. Eines ja eigentlich so rühmlichen "Innenstadt-Stadions". Was eher in einer verwilderten Umgebung als mitten in der Stadt steht.