^Das Ergebnis des Gerichtstermins fand wenig medialen Widerhall. Offenbar muss die Stadt mit einem weiteren Gutachten nachweisen, dass die von Hohr gestellten Forderungen der Höhe nach nicht gerechtfertigt sind. Es geht um einen Streitwert von 7,5 Mio. Euro, der am Ende womöglich von der Stadt (den Steuerzahlern) zu tragen ist (Q). Hohr fordert bekanntlich 13 Mio. Euro von der Stadt für die Entsorgung der Deponieabfälle, die Stadt ist bereit, rund fünf Mio. Euro zu zahlen.
Derweil nähert sich der erste Bauabschnitt des „Rhein-Palais“ nach sieben Jahren Bauzeit – endlich – der Fertigstellung (bei aller bei diesem Projekt gebotenen Zurückhaltung). Pünktlich zum neuen Jahr wurde die Webseite komplett überarbeitet (www.rhein-palais-bonner-bogen.de/). Auch der Facebook-Auftritt wurde reaktiviert und liefert seit Anfang Dezember regelmäßig Fotoupdates. Der Innenausbau und die Arbeiten an den Außenanlagen sind den Bildern zufolge (nahezu) abgeschlossen. Die Gesamtanlage macht tatsächlich einen fertigen Eindruck.
Rund 11.300 m² Bürofläche stehen, schaut man sich das Mietangebot an, zur Anmietung ab März 2021 zur Verfügung. Angeboten werden auch eine Gastronomieeinheit an der Joseph-Schumpeter-Allee und die „Foren“ Limperich und Oberkassel zur tageweisen Anmietung als Veranstaltungsfläche. Etwa 3.000 m² Bürofläche wären im 1. BA demnach bereits vermietet, was zwar weit weniger als der von Hohr zwischenzeitlich genannten Vorvermietungsquote von 70% entspricht. Nach Fertigstellung sollten sich aber auch die restlichen Flächen füllen lassen.

Der Kopfbau zum Konrad-Zuse-Platz: Palais Saphir, Haus 2 (vorne), dahinter Palais Orion, Haus 1/
4.600 m² Bürofläche sind hier noch zu haben


Die freistehende Villa Rosa, Haus 5, im Zentrum des Geschehens/ Blick auf Ennert und Siebengebirge

Gesamtübersicht über den 1. BA, vorne die Gründung für den 2. BA/
alle Bilder © Ewald Hohr Projektentwicklungen mit visionären technischen Konstruktionen im Hochbau GmbH & Co.KG
Besonders erfreulich ist, dass es auch mit den Arbeiten am zweiten Bauabschnitt weitergeht. Der vor zwei Jahren genannte Zeitplan (Fertigstellung Ende 2020) ist natürlich Makulatur. Alles andere wäre bei diesem Bummel-Bauprojekt auch mehr als überraschend gewesen. Immerhin, nachdem die Gründungsarbeiten (300 Bohrpfähle wurden dafür gesetzt) abgeschlossen sind, gehen die Arbeiten jetzt mit der Bodenplatte (und danach hoffentlich mit dem Hochbau) weiter. Die Fläche des geplanten dritten Bauabschnitts dahinter wird derzeit als Materiallager genutzt.


© Ewald Hohr Projektentwicklungen mit visionären technischen Konstruktionen im Hochbau GmbH & Co.KG
Bei einer weiteren Neverending-Story im Bonner Bogen könnte es bald Bewegung geben: mit der denkmalgerechten Sanierung des seit 2013 eingerüsteten Wasserturms (im letzten Bild im Hintergrund rechts) soll laut GA im laufenden Jahr endlich begonnen werden. Das Land NRW hat im vergangenen März einen Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro aus dem Denkmalförderungsprogramm des Landes bewilligt. Die Gesamtkosten der Sanierung sollen 650.000 Euro betragen. Die Differenz trägt die Eigentümerin DevelopVisio Real Estate. Diese will im Turm nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ein Café mit Außengastronomie einrichten.
Der historische Wassertank im Turmkopf bleibt vollständig erhalten. Erneuert wird u.a. die Stahlkonstruktion im Dach. Außerdem wird im Innern ein Treppenturm mit Aufzug eingebaut. (Q). Ob Besucher künftig die Aussicht aus dem Turm genießen können? Aus dem GA-Bericht geht das nicht eindeutig hervor.

Der Wasserturm auf einer Aufnahme von 2009/
Bildquelle: Wikipedia/ © Wolkenkratzer (eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0]