Den Vorwurf "schamloser Baulandvergeudung" hätte ich gern belegt. Wie wäre es mit mir einem BGF-Vergleich des alten und neuen B-Plans?
Beim alten waren es 100.000 m² BGF.
Beim neuen sind es 66.000m² Neubau, sowie im Bestand 50.000 m², macht 116.000 m².
Fakten. Ich habe mir die Mühe gemacht den Straubesplan und den aktuellen Blockzuschitt abzugleichen. Das Grundstück des HDS wurde vor der Zerstörung von folgenden nicht mehr existierenden Straßen durchschnitten: Georgenkirch-, Landwehr-, Katharinen- und Lietzmannstraße. Also ein recht hoher Straßenanteil. Die Flurstücke im Bereich des HDS brachten es auf ca. 31.400 qm. Bei einem innerstädtischen GFZ (Geschossflächenzahl) von 4.0 befanden sich vor der Zerstörung ungefähr 125.000 qm BGF (brutto Geschossfläche) auf dem Gebiet. Das sind Werte die in Prenzlauerberg, beliebtes Wohngebiet bei Leuten mit sog. kreativen Berufen, auch gelten.
Trotz aller Verdichtung mit verspielten Hochhäuschen bleibt die bauliche Dichte auch bei der aktuellen neuen Planung hinter dem Vorkriegswert zurück. Über die Ästhetik der Planung könnt ihr euch gerne hier intensiv austauschen.
Bei einer plausibelen Annahme, dass durch die Mischung in dem damaligen Gebiet ungefähr 2/3 der Geschossfläche fürs Wohnen und 1/3 für Gewerbe genutzt wurde, gab es dort ungefähr 83.000 qm Wohnfläche, gut für ungefähr 850 Wohneinheiten. Bei einer Wohnfläche pro Kopf von 15 qm, statt 42 qm heutzutage, wohnten auf dem Gebiet so an die 4500 Menschen.
Der nicht bebauten Streifen der völlig überdimensionierten Otto-Braun-Straße habe ich in meiner Berechnung nicht betrachtet. Dort liegt ein Baulandpotenzial von ungefähr 3.000 qm parallel zum Grundstück unterm Asphalt begraben. Ein Projektentwickler für innerstädtisches Wohnen ist in der Lage auf 3.000 qm 100 bis 120 Wohnungen zu bauen.
Wenn man sich überlegt, dass die Gegenden im Berlin die eine erhaltene Stadtstruktur aus der Gründerzeit haben, die beleibtesten und angesagtesten sowie teuerste sind, dann darf man nicht die Augen dafür verschließen, dass ein Städtebau nach den Grundsätzen der Modernen (Einzelobjekten, Funktionstrennung, Primat des Pkws, etc) im innerstädtisch verdichtetem Bereich ein Rückschritt ist. Ins besondere aus sozialer und ökologischer Sicht ist die immanente Baulandvergeudung des Modernen Städtebaus problematisch.