Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Das habe ich mich auch gleich gefragt. Ich könnte mir nur vorstellen, dass natürlich sich aus einer veränderten Anzahl Balken auch ein anderer Abstand der Balken ergibt. Dann könnte es Probleme mit den Stellen geben, wo wiederum Lasten des Stockwerks obendrüber aufliegen - eben nicht mehr dort wo sie sollen - , jetzt mal genauso laienhaft spekuliert...

  • Gerade vor Ort gewesen, allerdings nur 3 schnelle Handy-Bilder, das erste ist vergrösserbar:




    Bezüglich dieser Brandwand:


    Besser hätte es mir gefallen wenn man rötlichen Stein genommen hätte, ähnlich dem bekannten Mainsandstein, wie zB. am Nachbarhaus oder analog der eingebauten Spolie an der Ecke. Hier eine Visualisierung dessen:



    Bilder: Adama

  • ^ja, ich gebe Dir Recht - auch wenn ich vorher den hellen Stein verteidigt hatte. So wie das Endergebnis ist, hätte der rötliche Stein besser gewirkt. Bin aber auch ein wenig enttäuscht von der Auswahl des groben unförmigen Steins und der Ausführung des Mauerwerks bzw. der Verfugung. Die Fuge hätte deutlich heller sein dürfen und randverschmiert. Oder man hätte einen etwas deutlicher behauenen Stein verwenden sollen. Aber gut.


    Das Haus an sich ist sehr gelungen. Auch wenn mich die kaltgraue Farbe des Werkes stört und das Reinweiß des Faches, ist es insgesamt ein echt gutes Resultat.

  • Ich finde eigentlich genau den Farbkontrast sehr gelungen, zumal schon so viele Großfassaden in der Ecke jetzt im Mainsandstein gebaut werden. Beide Häuser sind wirklich gut geworden und versprechen eine interessante Ecke, die beinahe historisch gewachsen aussieht.

  • ^^^
    Wieder tadellose Fotos, Adama!


    Heute Nachmittag - bei grau in grauem Wetter - wirkte die Fassade des rechte Gebäude von der Braubachstraße 31 längst nicht so plastisch wie auf Adamas Foto.


    Wenn die Erdgeschoss-Fassaden der Braubachstraße 31 und deren linker Nachbar (hinter den Baucontainern auf dem Foto verdeckt) mit Mainsandstein verkleidet sind, dürfte dieser Kontrast im Gesamtbild nicht mehr so gravierend sein.

  • Ich weiß noch immer nicht, ob ich mit dieser künstlichen Brandmauer so glücklich bin. Ich kann die Intention der Macher verstehen und finde dies geschichtlich so dann auch ehrlich und wirklich spannend. Aber es sieht halt nicht echt aus. Man sieht, dass es künstlich davor gemauert wurde. Das finde ich dann nicht so wirkich toll. Vielleicht hätte man besser einfache Ziegel genommen und diese geschlemmt. Ich glaube, das wäre die bessere Lösung gewesen.


    Ansonsten sehen die Rekonstruktionen schon sehr wertig und toll aus, genauso wie die Neubauten. Man merkt dem gesamten Quartier die Lieber der Macher und die Details einfach an. Dazu gehören auch die sonst hervorragend ausgewählten Materialien. Hätte man sich bei den Kornmarktarkaden doch auch mal so ins Zeug gelegt.


    Das ganze Qurtier ist wirklich unglaublich herausragend und in der Qualität - ich glaube mit Ausnahme einiger polnischer Städte - wirklich einmalig. Ich hoffe ja noch immer, dass dies jetzt kein Exot bleibt, sondern dass man sich in Frankfurt (um den Dom und die Paulskirche wäre noch einiges zu tun) aber vor allem in anderen Städten an diesem Projekt ein Beispiel nehmen wird.


    Dies betrifft ein zentrales Quartiersmanagement, Leute in die Verantwortung zu setzen, die wirklich Bock auf die Sache haben, eine Gestaltungssatzung, an die man sich auch hält, die richtge Mischung von Historie und Neubauten, Qualität ohne Abstriche, auch wenn es etwas mehr kostet und Architekten, die mal etwas anderes tun wollen als die Kopierfunktion ihres Rechners zu nutzen und die bereit sind, sich wirklich mit der Architektur des Ortes auseinander zu setzen.


    Dann kann das in Zukunft mit dem Städtebau in den deutschen Kernaltstädten doch noch was werden!

  • Was da zum Vorschein gekommen ist, finde ich ausgesprochen gelungen - und es steigert die Vorfreude. Zumal, was auf dem Foto nicht recht zu sehen ist, bereits ein kurzes Stück des doppelstöckigen Laubengangs am Rebstock mit freigelegt wurde. Sehr schöne und qualitätvolle Arbeit, so weit man es auf die Entfernung beurteilen kann. Der ehemalige Messehof wird auf jeden Fall ein Highlight des ganzen Ensembles.
    Die langsam erste Patina entwickelnde Bruchsteinmauer wirkt nach Abbau der Gerüste gar nicht mehr so künstlich wie ich befürchtet hatte. Und ehrlich gesagt, bin ich inzwischen froh über die Farbwahl. Denn nicht nur der wuchtige Nachbarbau, sondern auch die beiden Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite tragen Fronten aus rotem Mainsandstein bzw. Putz. Da tut die Auflockerung ganz gut. Witzig finde ich dabei den oberen Abschluß, der sowohl an mittelalterliche Zinnen wie auch die Zickzackmuster der expressionistischen Architektur in direkter Umgebung erinnert. Und wem's nicht gefallen sollte: sobald die Platane wieder austreibt, ist eh kaum noch was davon zu sehen.

  • Zu #722 ff.:
    Auch in der FNP wurde am Samstag unter dem Titel Frankfurter Altstadt wird Millionengrab über das "9-oder-10-Balken-Problem" berichtet (online hier).
    Während man am Vortag in der FAZ lesen konnte "Bis Ende Januar soll auch der Rohbau des „Roten Hauses“ fertig sein" - ohne dass das zugehörige Jahr erwähnt wurde -, liest man in der FNP von einer Fertigstellung des Roten Hauses "voraussichtlich [...] erst im Sommer 2018".


    Die jetzt erforderlichen Änderungen werden als "größte Umplanung" bezeichnet. Offenbar hat man also tatsächlich erst nach Baubeginn gemerkt, dass hier - statt der historisch korrekten 9 - ein Balken zuviel eingeplant wurde. Für den Um-/Weiterbau hat man den Architekten "ausgetauscht", und eine neue Statik muss(te) gemacht werden, da dieser Fehler korrigiert werden soll.
    Erwarten wir also mit Spannung, wann und wie es mit dem Roten Haus weitergeht ...

  • Seit besagtem Austausch ist das Architekturbüro Jourdan & Müller für die Rekonstruktion des "Roten Hauses" und des "Neuen Roten Hauses" zuständig. Das bisher tätige Büro habe Personalprobleme gehabt, schreibt die FAZ am Dienstag unter Berufung auf den Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH. Weiter heißt es, Regressfragen seien noch offen.

  • Brandwand aus Feldsteinen und Millionengrab

    [FONT=&quot]Dom-Römer-Areal: Bau-Thread[/FONT]

    [FONT=&quot]Zu #725: Brandwand aus Feldsteinen[/FONT]

    [FONT=&quot]Auf mich wirkt die Rekonstruktion dieser Feldstein-Brandwand schön, auch weil dadurch das vielfältige Nebeneinander und teilweise verschiedene Alter der ursprünglichen Bausubstanz wieder erlebbar und deutlich wird. Das ergibt hier ein spannendes Bild, ein Hingucker. Ich hätte mir mehr davon gewünscht und dieser Gedanke als Leitmotiv über allem.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die, auch schönen Neubauten zwischen den Rekonstruktionen, zeigen halt nur, was sich heutige Architekten dazu einfallen lassen können. Insofern und in gewisser Weise passt dieser redlich angepasste Neubau (hier rechts) ja dann auch wieder zum Ensemble.[/FONT]

    [FONT=&quot]Was die immer wieder hervorgehobenen Kosten der “neuen Altstadt“ betrifft, so ist die Einordung als “Millionengrab“ eine mehr als populistische Beschreibung der Situation und macht hier wieder einmal die Gesinnung der FNP deutlich.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Stadt gibt ja derzeit im Vergleich wieder viele Millionen für Museen und anderes aus, auch im “Altstadtbereich“, deren Rentabilität, Standort und Nutzen bei den Bürgern noch wesentlich umstrittener sein dürfte (Auch das überflüssige neue Stadthaus z. B.).[/FONT]
    [FONT=&quot]Durch hinzu gewonnene Attraktivität für die Innenstadt, durch Verkaufserlöse und zukünftige Mieteinnahmen relativieren sich die Kosten für die “neue Altstadt“ doch wieder erheblich.[/FONT]

  • Ich weiß noch immer nicht, ob ich mit dieser künstlichen Brandmauer so glücklich bin. Ich kann die Intention der Macher verstehen und finde dies geschichtlich so dann auch ehrlich und wirklich spannend. Aber es sieht halt nicht echt aus.


    Beim Begriffspaar "natürlich" Vs. "künstlich" ist alles, was Menschen bauen, "künstlich". Wäre hier eine Brandmauer "historisch gewachsen", dann sähe sie außerdem mit Sicherheit eher so aus, als wie eine glatte Klinkermauer, die verschlemmt ist. Ehrlicher im Sinne einer historischen Authentizität ist auch sehr relativ, was ist denn der "ehrliche" Zustand? Der aus heutiger Sicht versiffte Zustand des Mittelalters, wo Gebäude nie so hübsch aussahen wie heute generalsaniert (selbst wenn es "historische Originale" sind)? Auch die Ratten, Fäkalien usw. auf den Straßen fehlen, gehörten aber zum Mittelalterlichen Frankfurt mindestens so sehr dazu, wie Fachwerkfassaden. Was ist schon "geschichtlich ehrlich".


    Es geht darum, dass wir und unsere Nachfahren in unserem Alltag sehen können, dass es mal eine Zeit vor Glasfassaden und Stahlbeton gab. Und das nicht nur als Freilichtmuseum mit folkloristischen Aufführungen, sondern im Alltag. Dort wird ganz normal gewohnt, gearbeitet, Alltag gelebt werden. Und so haben wir in der Gegenwart eine Verbindung zu unseren Vorfahren - ebenso, wie bei superduper "originalen" Altbauten, die heute allesamt dichte Fenster, fließend Wasser, WC, elektrisches Licht, E-Herd, Telefon usw. eingebaut haben. Was ist schon "geschichtlich ehrlich?". Wenn man das konsequent zu Ende denkt wäre alles Lug und Trug, was auch nur eine erste Sanierung seit der Erbauung erlebt hat. Bis zurück zur Nachkriegsmoderne, in Wohnungen und Büros im Originalzustand der 50er, 60er und 70er würde heute auch niemand mehr arbeiten oder leben wollen.


    Diese Kategorie ist also eine Chimäre und wenn man sich davon mal gelöst hat macht man Originalität davon abhängig, ob hier zB echtes Holzfachwerk die Fassade ziert, oder mit Bauschaum rangepapptes Furnier wie zB in Epcot. Wir wissen aus der Baustellendokumentation hier im Forum, dass man sich handwerklich größte Mühe gegeben hat, selbst bei der Ersteller von Wendeltreppen aus Naturstein. Damit sind die Rekos so original, wie es nur geht wenn diese keine Museen sondern modern genutzte Bauten sein sollen. Analog für Abwandlungen oder auch zeitgenössische Neuinterpretationen in den Häuserzeilen. Auch ohne den Krieg hätte vermutlich nicht jedes einzelne Altstadthaus bis heute überlebt, siehe Länder ohne Flächenbombardements in den Altstädten.


    Das Areal ist für mich in jeglicher Hinsicht vorbildlich, auch im Vergleich mit dem 0815 Beispiel Dresden. So wie das hier in Frankfurt gemacht wurde, so sollte es überall gemacht werden. Mit jedem Eyecandy, das hier gepostet wird, verfestigt sich mein Eindruck.

  • Fassaden Krönungsweg

    Auch auf der Rückseite des Areals kann man durch Bauzäune, Gerüste und Schutznetze mittlerer Weile einen ersten Eindruck auf einige der Fassaden erhaschen.
    Hier nun (von links nach rechts) Markt 40 „Zu den drei Römern“, Markt 38 „Stadt Mailand“ und Markt 36 „Goldenes Haupt“,
    mit der jeweiligen Verlinkung zur Proejktseite auf http://www.domroemer.de zum Vergleich.





    Und noch mal Markt 40 „Zu den drei Römern“ im Detail.



    Bilder von mir.

  • Glauburger Hof

    Die ersten Fassadenteile des Glauburger Hofs sind montiert. Habe mir heute mal das Ergebnis angesehen. Die Farbe der Sichtbetonteile ist tatsächlich betonfarben. Ich hatte auf einen etwas wärmeren Ton gehofft. Bin aber auf das Gesamterscheinungsbild gespannt.

  • Glauburger Hof + Rebstock Hof

    Wie's der Zufall will RYAN-FRA, bin ich auf meinem Photo-Streifzug natürlich auch durch die Braubachstraße gekommen. Ich hatte bis jetzt nur noch nicht's davon hoch geladen, da die Fassade bei den aktuellen Lichtbedingungen recht schwer abzulichten ist. Wenn wir aber ohneschon drüber quasseln, hier ein paar erste visuelle Eindrücke. Ich habe mal versucht die Schatten der Baugerüste ein wenig aufzuhellen, damit man zumindest etwas von den Fassadenteilen erkennt und einen CloseUp erstellt.


    Ich finde es übrigens sehr schön, wie die Fassadegestaltung des Glauburger Hofs sich am Nachbargebäude orientiert und bin schon gespannt auf mehr...





    Und wo wir schon in der Braubachstraße sind, hier noch ein paar Eindrücke vom zukünftigen Rebstockhof...




    Bilder von mir.

  • Der alte Glauburger Hof hatte übrigens auch eine Betonfassade, genau wie das Nachbarhaus heute noch. Möglicherweise wird es noch farblich nachbearbeitet und hat es deshalb nicht eingefärbt. Sofern das keine teure Spezialmischung ist, dürfte der verwitterte Beton in ein paar Jahren nicht mehr sehr ansehnlich sein...

  • Die Dezember-Ausgabe der DomRömer Zeitung ist online.


    Berichtet wird unter anderem über

    • das Richtfest am 15.10.16
    • die Festrede des Mailänder Architekten Francesco Collotti
    • die Neubauten Markt 8 und 40 von Jordi & Keller Architekten
    • Markt 7 und den Einzug des Stoltze-Museums


    Interessant ist auch die Spiegelung in der Kugel, die die Weihnachtswünsche der DomRömer GmbH dekoriert. Da muss ich mir doch gleich nochmal das Original anschauen ;)

  • Neues aus der Altstadt

    Das Zwerchhaus der Goldenen Waage ist nun zu einem großen Teil ausgepackt, die Gauben haben Fenster erhalten:



    Nach Beseitigung von Sichtbehinderungen ist von der Braubachstraße aus ein kleiner Blick in den Lämmchenhof möglich, früher der zum Goldenen Lämmchen gehörende Messehof:



    Auch die Fassade von Markt 38 ("Stadt Mailand"), rechts im Bild, nimmt Formen an. Der Entwurf ist von Michael Landes.



    Von links nach rechts: Mit Ziegelmauerwerk Markt 30 ("Altes Kaufhaus") und die beiden Rekonstruktionen Markt 28 ("Würzgarten") mit "Frankfurter Nase" sowie Markt 26 ("Schlegel"), Eckhaus zum Hühnermarkt.



    Teilansicht der Braubachstraße 21, beachtet die Oberflächen des Fachwerks:



    Bilder: Schmittchen

  • Die grobe Balkenstruktur ist mir auch schon positiv aufgefallen. Man hätte alles maschinell glatt hobeln können, schön dass altes Handwerk teilweise noch lebt (leben darf).

  • Einige wenige Dächer und etliche Dacheindeckungen fehlen noch, das Ganze sieht aber jetzt schon altstadtmäßig eng und munter gemischt aus:



  • Weitere Hüllen fallen. Zur Zeit wird Markt 40 - Zu den drei Römern - entblättert, und das Bild, das die Stadt Frankfurt auf ihrem Twitter-Konto zeigt, sieht vielversprechend aus. Am Giebel sind der goldene Schriftzug und drei Weinkelche zu sehen. Dazu kommen weitere feine Details gerade im Giebelbereich wie etwa die kleine Sandsteinsäule unter dem Sturz im obersten Giebelfenster.