Beiträge von Schmittchen

    Magistrat beschließt Umbau und Sanierung des Zoogesellschaftshauses mit neuem Kinder- und Jugendtheater

    Mit dem Wettbewerb zum Umbau des Zoogesellschaftshauses hat sich das Forum damals ausgiebig beschäftigt. Seitdem ist nicht nicht viel Wahrnehmbares geschehen. Heute hat der Magistrat jedoch einen Beschluss zu Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes gefasst. Die Entscheidung umfasst eine Erweiterung der Zooschule und die Einrichtung eines Kinder- und Jugendtheaters. Die Stadtverordnetenversammlung muss noch zustimmen.


    Dazu unten die Pressemittlung der Stadt von heute und ergänzend Berichte der FAZ und der FR.


    Magistrat beschließt Sanierung des Zoogesellschaftshauses mit neuer Zooschule und neuem Kinder- und Jugendtheater

    Am Freitag, 16. Mai, hat der Magistrat der Sanierung des denkmalgeschützten Zoogesellschaftshauses am Frankfurter Zoo mit der Erweiterung der Zooschule sowie Einrichtung eines Kinder- und Jugendtheaters zugestimmt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung soll Frankfurt mit diesem Beschluss einen neuen Kultur- und Lernort erhalten, der allen jungen Menschen offensteht: Mit einer Zooschule, die sich besonders in der Bildung und Vermittlung von Tierhaltung, Arten- und Naturschutz einsetzt, und einem eigenen Theater für Kinder und Jugendliche. Die Sanierung des Zoo-Gesellschaftshauses mit Zooschule und Kinder- und Jugendtheater ist gemeinsam mit der kürzlich beschlossenen Umgestaltung des Zoos im Zuge des Zoo-Masterplans und dem geplanten Frankfurt Conservation Center (FCC) Teil eines Drei-Säulen-Konzepts, das einen Schwerpunkt für Kultur und Wissenschaft im Frankfurter Osten schafft.

    Frankfurt braucht ein eigenes Kinder- und Jugendtheater

    Kulturdezernentin Ina Hartwig freut sich: „Der heutige Beschluss des Magistrats ist ein klares Bekenntnis für junge Menschen in Frankfurt und Umgebung und für die Zukunft unserer Stadt. Wie dringend Frankfurt ein eigenes Haus für junges Publikum braucht, zeigt nicht zuletzt die unzureichende kulturelle Grundversorgung in diesem Bereich: Wenn alle Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder aus Frankfurt und dem Umland im Sinne der kulturellen Teilhabe einmal pro Jahr eine Theatervorstellung besuchen sollten, wird voraussichtlich nicht einmal das neue Kinder- und Jugendtheater diesen Bedarf decken können.“ Die Kulturdezernentin sagt weiter: „Doch genau das ist unser Ziel, nämlich auch Kinder und Jugendliche zu gewinnen, die bisher noch kein Theater erlebt haben.“

    Trotz der vielen Akteurinnen und Akteure der freien Szene kann der Bedarf derzeit nicht erfüllt werden. Dem Tanz für Kinder und Jugendliche fehlen entsprechende Räumlichkeiten, es mangelt an größeren Sälen für die darstellenden Künste sowie an Theaterangeboten für Jugendliche. Gerade vor dem Hintergrund einer herausfordernden politischen Weltlage und einer Gefährdung unseres demokratischen Zusammenlebens durch antidemokratische Kräfte, ist die Bildung und kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen besonders wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden.

    Im neuen Kinder- und Jugendtheater sollen soziale Räume geschaffen werden, in denen junge Menschen ihre eigenen Erfahrungen und Geschichten erzählen und sich mit aktuellen Herausforderungen auseinandersetzen können. Kulturdezernentin Hartwig sagt: „Und das ist vielleicht der wichtigste Punkt bei der Entscheidung für ein städtisches Kinder- und Jugendtheater: Es wird ein ganz eigener Ort für junge Menschen geschaffen, den sie aktiv mitgestalten dürfen; komplett unabhängig von den großen Kulturbauten für Erwachsene.“

    Freie Szene im Kinder- und Jugendtheater von Anfang an eingebunden

    Frankfurt wird mit dem neuen Haus ein Hotspot für Kinder- und Jugendtheater, davon profitiert die gesamte Szene, sagt Fiona Louis, Vorsitzende des Vereins „Paradiesvogel – Frankfurter Modell der eigenständigen Theater für junges Publikum“. „Mit dem Projekt schafft Frankfurt einen bedeutenden und dringend benötigten Raum für die darstellenden Künste für junges Publikum. Dadurch, dass das Haus bereits mit der freien Szene zusammenarbeitet und diese konstruktiv in den bisherigen Prozess mit der jungen Theaterwerkstatt am Zoo einbindet, können bestehende Angebote gestärkt, aber auch neue wegweisende Impulse für künstlerische Vielfalt, Qualität und Reichweite gesetzt werden“, sagt Louis.

    Sanierung des Zoogesellschaftshaus ohnehin dringend nötig

    Das stark sanierungsbedürftige Gebäude des Zoogesellschaftshauses von 1876 wurde in der Vergangenheit vielfältig genutzt – unter anderem als Theater, Kino, Ballsaal sowie Tagungsort – und war einst ein eindrucksvolles Beispiel für die repräsentative Architektur des 19. Jahrhunderts. Nach der nahezu vollständigen Zerstörung des prachtvollen Baus im Frühjahr 1944 wurde das Haus in der Nachkriegszeit in verschiedenen Bauabschnitten neu errichtet und später immer wieder umgebaut. Die letzten grundhaften Instandsetzungen erfolgten in den 1980er Jahren. Die historischen Fassaden zur Stadt hin bröckeln und zeugen von einer maroden Bausubstanz, im Innenbereich führen die unterschiedlichen Höhen der Geschosse zu einer Vielzahl von Treppen, die technischen Anlagen wie Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro oder Brandschutz müssen erneuert werden.

    Da das Gebäude ohnehin saniert werden muss, bietet sich die einmalige Gelegenheit, mit vergleichsweise geringem finanziellem Mehraufwand ein in Frankfurt dringend benötigtes, gut ausgestattetes, eigenständiges Kinder- und Jugendtheater zu etablieren.

    Ein offenes Haus für alle, der Zoo bekommt neue Räume

    Mit der am Freitag, 16. Mai, beschlossenen Vorlage wird das Zoogesellschaftshaus seinen ursprünglichen Zweck als offenes Haus für den Stadtteil zurückerhalten. Das Erdgeschoss wird an mehreren Nachmittagen in der Woche frei zugänglich sein. Laut dem vorliegenden Nutzungs- und Betriebskonzept für das Kinder- und Jugendtheater – das eng mit der Freien Szene erarbeitet wurde – ist eine multifunktionale Nutzung der Räume und Ausstattung angedacht, sodass die Theaterräume in spielfreien Zeiten auch von Filmfestivals, Veranstaltungen des Zoos, Konferenzen und mehr bespielt werden können. Herzstück des Hauses wird der Theatersaal für bis zu 450 Besucherinnen und Besucher, der auch in zwei kleinere Säle für parallele Veranstaltungen trennbar ist.

    Das Konzept sieht außerdem vor, dass auch die im Gebäude untergebrachte Zooverwaltung mit der Zoodirektion und den Kernabteilungen sowie die Zooschule neue Räume erhalten. Die Direktorin des Zoo Frankfurts, Dr. Christina Geiger, fügt hinzu: „Seit 1876 ist das Zoogesellschaftshaus das Entree in den Zoo und Sitz der Zooverwaltung mit vier Abteilungen sowie der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Das über viele Jahre dort ebenfalls beheimatete Jugend-Kino und später das Fritz-Rémond-Theater waren Anziehungspunkte für die Menschen der Stadt. Durch die umfangreiche Sanierung des Hauses profitiert unter anderem unsere Zooschule. Sie erhält zwei große und multifunktionale Räume für ihre vielfältige Bildungsarbeit. Mit dem Kinder- und Jugendtheater bleibt das Haus in seiner Nutzung ganz im Sinne seiner bewegten Geschichte.“

    Hartwig findet: „Der Zoo als niedrigschwelliger Ort für Kinder und Familien aus der gesamten Region ist der ideale Nachbar für das Kinder- und Jugendtheater. Die räumliche Nähe der Zooschule ermöglicht zudem die Zusammenarbeit beider Abteilungen und Kooperationen mit Schulen und Bildungseinrichtungen.“

    Kosten für Kernsanierung und Neuausstattung / Nächste Schritte

    Für die Kernsanierung des Hauses, die Neuausstattung mit zeitgemäßen technischen Anlagen, Arbeitsplatzausstattung für die Mitarbeitenden des Zoos, der Erweiterung der Zooschule und dem Einbau des Kinder- und Jugendtheaters wird mit Gesamtkosten in Höhe von 94 Millionen Euro gerechnet. Mit dem vorliegenden Beschluss ist der Magistrat nun beauftragt, die Planungen zur Umsetzung der Sanierung des Hauses mit Erweiterung der Zooschule und Einrichtung des Kinder- und Jugendtheaters fortzuführen. Dazu gehört es auch, die entsprechenden finanziellen Mittel in den folgenden Haushaltsjahren ab 2026 anzumelden.

    Ausgangspunkt für den Beschluss war die Grundsatzentscheidung der Stadtverordnetenversammlung von 2019, das Haus zu sanieren und es dann wieder der Bevölkerung zugänglich zu machen, in dem ein neues, für alle zugängliches Theater für Kinder und Jugendliche geschaffen wird.


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    Bild: main1a

    Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Wohnungen in den Blocks aus den Fünfzigern verkauft wurde, oft an die früheren Mieter. Mehr in diesem Beitrag. Voraus ging ein Verkauf der Bundes- und der Landesbeteiligung an der Frankfurter Siedlungsgesellschaft mbH an die Viterra AG, Essen. Das war 2001.

    Heute hat der Magistrat der Einrichtung eines neuen Suchthilfezentrums in der dafür anzukaufenden Niddastraße 76 (Foto) zugestimmt. Die aktuelle PM:


    Magistrat votiert für neues Hilfezentrum

    Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat der Vorlage von Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl zugestimmt, in der Niddastraße 76 ein neues Suchthilfezentrum zu errichten. Oberbürgermeister Mike Josef erklärte nach der Magistratssitzung am Freitag, 16. Mai: „Frankfurt kann und wird nicht dauerhaft die Suchthilfe für ganz Süddeutschland leisten. Wir vollziehen einen Paradigmenwechsel: Unsere Hilfsangebote richten sich gezielt an Menschen aus Frankfurt. Mit einer regional ausgerichteten Suchthilfe können wir das Bahnhofsviertel weiter stabilisieren und drogenkranken Frankfurterinnen und Frankfurtern eine bessere Perspektive geben. Das ist ein überfälliger Schritt – für unsere Stadt und für eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik.“

    Der Oberbürgermeister sieht nun die hessische Landesregierung in der Pflicht „endlich in ganz Hessen Hilfestrukturen durchzusetzen. Wir Frankfurter sind in den vergangenen beiden Jahren alle Schritte gegangen, die kommunalpolitisch möglich sind, es ist jetzt Aufgabe des Landes Hessen die größte hessische Kommune nicht im Stich zu lassen und endlich den Dealerbanden über Razzien hinaus dauerhaft das Handwerk zu legen.“

    „Mit dieser Entscheidung machen wir den Frankfurter Weg der Drogenpolitik zukunftsfähig. Denn das Neue Frankfurter Suchthilfezentrum hat das Potenzial, das Elend auf der Straße zu reduzieren und notleidenden Menschen zu helfen. Wir werden hier mutig Neues wagen“, sagte Voitl. „Ich freue mich, dass nach langer Suche endlich ein Haus für das Suchthilfezentrum gefunden ist. Aus ordnungspolitischer Sicht ist das absolut sinnvoll. Wir brauchen einen Ort, wo wir die Menschen hinschicken können“, sagte Ordnungsdezernentin Annette Rinn.

    Hilfesuchende, die ihren Wohnsitz außerhalb des Stadtgebiets haben, werden nach einer Notversorgung im Zentrum in ihre Heimatorte zurückvermittelt. In der Einrichtung erfolgt kein Handel mit Drogen. Neben dem Schwerpunkt, Schaden für die Menschen abzuwenden, ist das Ziel, drogenkranken Menschen einen Ausstieg aus der Sucht und einen Einstieg in die Hilfestrukturen außerhalb des Bahnhofsviertels zu vermitteln. Darüber hinaus wird die Einrichtung bundesweit erstmals auch auf die Versorgung von Menschen mit Crackabhängigkeit spezialisiert sein, so wie es unter anderem der ehemalige hessische Innenminister öffentlich forderte.

    Das Hilfezentrum ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, mit dem Frankfurt die Lage im Bahnhofsviertel strukturell verbessern will. Neben Sicherheitsaspekten stehen dabei auch Sauberkeit und Versorgung im Fokus.

    Bereits umgesetzte Maßnahmen im Bahnhofsviertel:

    - Einführung und Erweiterung der Waffenverbotszone
    - Ausbau der Videoschutzanlagen
    - Erhöhte Reinigungsintervalle im öffentlichen Raum
    - Aufstellung zusätzlicher öffentlicher Toilettenanlagen
    - Verstärkte Polizeipräsenz

    Geplant ist, dass die stadtnahe Konversions- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) das Gebäude in der Niddastraße 76 ankauft, umbaut und anschließend an soziale Träger vermietet. Diese werden das Zentrum im Auftrag der Stadt betreiben. Über Details des Kaufvertrags wurde aufgrund geschäftlicher Interessen Stillschweigen vereinbart.

    Vor dem endgültigen Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung – der in nichtöffentlicher Sitzung erfolgt – sollen die Nachbarschaft und der zuständige Ortsbeirat umfassend informiert werden. Die Standortsuche hatte über zwei Jahre gedauert.

    Wohnbauprojekt "Kleyers" an Krifteler Straße und Kleyerstraße

    An der Kleyerstraße und der Krifteler Straße nähert sich das Wohnbauprojekt "Kleyers" der Fertigstellung. In diesem Beitrag soll es vorwiegend darum gehen, zu zeigen, wie sich dort das Straßenbild durch die neue Blockrandbebauung verändert hat. Zu sehen sind die von Stefan Forster Architekten geplanten Abschnitte. Die anderen, entworfen von Karl Dudler Architekten und Fritz Ludwig Architekten, zeigte zuletzt Serendip in Beitrag #743.


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    Bilder: Schmittchen

    Zum vorletzten Beitrag zum Kleinen Hirschgraben 8: Eine seit langer Zeit bewährte Informationsquelle ist ja das Bauschild. So ist es auch in diesem Fall.


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    Vorderhaus des Kleinen Hirschgrabens 8 ist das "Haus zum Phoenix". Gelegen am Roßmarkt, Hausnummer 11, und bekannt u. a. durch die dort vor nicht langer Zeit neu eröffnete Filiale der Frankfurter Sparkasse. Ich nehme an, dass an dieser Seite hauptsächlich im Bereich des Dachs begrünt werden soll.


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    Fotos: Schmittchen


    Zum Kleinen Hirschgraben könnte ich mir eine Begrünung auch der darunter liegenden Geschosse vorstellen. Für die schmucklose Nachkriegs-Putzfassade könnte diese eine erhebliche Aufwertung bedeuten. Zum Planung ließ sich allerdings nichts finden. Die genannten Entwurfsverfasser, die Frankfurter BRFRPF Frell Pfänder Architektenpartnerschaft, verfügen nicht über eine Website.

    Vor 100 Jahren entstand im Stadtwald der Sportpark mit dem städtischen Stadion. Zum Jubiläum der Heimspielstätte der Frankfurter Eintracht gab die Stadt heute eine Pressemitteilung heraus. In diesem Thread interessieren vor allem die angefügten historischen und meines Erachtens raren Aufnahmen.


    Auf der 42 Hektar großen Anlage gab es 1925 neben dem Stadion auch eine Radrennbahn und das Stadionbad:


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    Copyright: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main


    Die Haupttribüne des Waldstadions


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    Copyright: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main


    Das Stadionbad mit einem 22 Meter breiten Becken aus Eisenbeton war 1925 das erste künstlich angelegte Frankfurter Freibad.


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    Copyright: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main


    Eine alte Postkarte des Stadions:


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    Copyright: Eintracht Frankfurt Museum

    "URBN CBD" - Revitalisierung Bethmannstraße 50-54 | Projekt "Cosmo" - Neuentwicklung ehemaliges Lorey-Stammhaus

    Der Umbau der Bethmannstraße 50-54 zum "URBN CBD" startet im Juni mit dem Ausräumen der Büroetagen. Im Anschluss beginnen die Rückbauarbeiten. Die Fertigstellung ist Mitte 2027 geplant (FR).


    ***


    Bei der Realisierung des Projekts "Cosmo" wird aktuell der - vermutlich nicht denkmalgeschützte - niedrigere Bauteil an der Großen Eschenheimer Straße abgerissen. Zu sehen ist es nicht, aber etwas anderes wird sich hinter der Gummimatte kaum ereignen.


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    Bild: Schmittchen


    Wahrscheinlich wurde auf die Website zum Projekt noch nicht hingewiesen. Die wichtigsten Visualisierungen sind in diesem Strang schon enthalten, neu ist eine Ansicht von der Großen Eschenheimer Straße bei Dämmerung. Beleuchtung lässt unter anderem das Flugdach besonders zu Geltung kommen:


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    Außerdem eine grafische Darstellung der vorgesehenen Nutzungen auf den einzelnen Ebenen (Thumb):


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/cosmo_ex-lorey_6.jpg


    Schließlich eine Perspektive von einem Außenbereich des "Cosmo" auf den Ehrenhof des Palais Thurn und Taxis:


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    Bilder: LBBW / Bloomimages

    Definitiv, es geht etwas auf dem Grundstück. Das ergibt sich unter anderem aus einem nagelneuen Bauschild. So sieht es aus (Thumb):


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6431_Opernplatz2.jpg


    Nicht überraschend ist, dass Implenia den Spezialtiefbau übernehmen wird – den Namen des Unternehmens hatte Skyview bereits herausgefunden. Auch nicht, dass zunächst die Tiefgarage statisch vorbereitet werden muss. Überraschend ist jedoch die Box zum Entwurfsverfasser. Der dort Genannte gehört nämlich zum Frankfurter Büro Dietz Joppien Hammerschmidt. Das dürfte diejenigen enttäuschen, die auf eine mehr oder minder historisierende Gestaltung analog zum Neubau Opernplatz XIV mit dem Sofitel Opera hoffen, denn für solches ist das Büro von der Hanauer Landstraße nicht bekannt. Am 2016 entschiedenen Wettbewerb, damals von Allianz Real Estate ausgelobt, hatten die Architekten übrigens nicht teilgenommen (i).


    Das Grundstück aktuell:


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    Auf dem Foto von heute Vormittag ist zu sehen, dass einige Herren an einem Gestell zugange waren.


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    Und tatsächlich wurden darin gerade Muster-Fassadenplatten eingesetzt, wie sich nach einem Ortswechsel zur Südseite zeigte. Wohl alles Naturstein, zudem unterschiedliche Glasscheiben. Ziemlich viel Auswahl beim Stein, Schlüsse auf die kommende Gestaltung sind damit eher nicht möglich.


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    Bilder: Schmittchen

    Danke. Der Bauherr, der hinter dem Vorhaben stehende Verein, kommuniziert dagegen ziemlich vorbildlich. Am Zaun vor der Baustelle habe ich im März dieses Poster fotografiert, das zahlreiche weitere Projektinformationen enthält.


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    Bild: Schmittchen

    Im Schneckenrennen um das Grundstück für das neue Schauspielhaus wurde zehn Monate nach dem "wichtigen Schritt auf dem Weg zur Kulturmeile" ein "weiterer Schritt auf dem Weg zu neuen Städtischen Bühnen" zurückgelegt. Nach der Rahmenvereinbarung von Juli 2024 zwischen der Stadt, der

    Helaba und der Frankfurter Sparkasse wurde heute in einer Pressemitteilung die Unterzeichnung einer "Rahmenvereinbarung zu Erbbaurechtsvertrag" mit denselben Parteien verkündet. Die Mitteilung in vollständiger Länge:


    Kulturmeile in Sicht: Rahmenvereinbarung zu Erbbaurechtsvertrag für Neubau Schauspielhaus unterschrieben 

    Die Stadt Frankfurt hat mit der Frankfurter Sparkasse als Eigentümerin des Grundstücks und der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen eine Rahmenvereinbarung unterschrieben, die die Eckpunkte zur Gewährung eines Erbbaurechts für ein Grundstück an der Neuen Mainzer Straße im Frankfurter Bankenviertel festlegt. Die Stadt will das Grundstück nutzen, um dort das neue Schauspielhaus zu bauen. Die Stadtverordneten hatten im Dezember vergangenen Jahres zugestimmt, mit der Sparkasse und der Helaba diese Rahmenvereinbarung zu schließen, die die wichtigsten planerischen, wirtschaftlichen und vertraglichen Elemente des Projekts umfasst.

    Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu neuen Städtischen Bühnen

    „Mit der jetzt geschlossenen Rahmenvereinbarung sind wir wieder einen kleinen, aber wichtigen Schritt vorangekommen auf unserem Weg in Richtung der dringend benötigten Neubauten unserer Städtischen Bühnen“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. Die Rahmenvereinbarung sieht vor, dass das bisherige Sparkassenareal geteilt wird. Das Grundstück, das die Frankfurter Sparkasse der Stadt in Form eines Erbbaurechts zur Verfügung stellt, hat eine Größe von rund 5500 Quadratmetern. Neben dem zukünftigen Schauspielhaus soll auf dem verbleibenden Grundstück der Frankfurter Sparkasse Baurecht geschaffen werden, um einen neuen Hochhauskomplex von bis zu 175 Metern Höhe zu realisieren. Über eine entsprechende Änderung des geltenden Bebauungsplans entscheidet die Stadtverordnetenversammlung.

    Schauspielhaus und Hochhaus sollen getrennt, aber aufeinander bezogen sein

    Die Projekte Schauspielhaus und Hochhauskomplex sollen sowohl baulich als auch hinsichtlich des Betriebs voneinander getrennt sein. Ziel ist aber, dass sich beide Gebäude, insbesondere mit ihren Hauptzugängen, zueinander hin orientieren, um einen möglichst belebten städtischen Freiraum neu zu schaffen. Zwischen dem Schauspielhaus und dem Hochhauskomplex soll so eine gemeinsame Mitte entstehen, die auch die Neue Mainzer Straße und die Wallanlage verbindet. Im Umfeld der Neubauten sollen dabei neue Freiflächen angelegt werden. Die denkmalgeschützten Wallanlagen bleiben unberührt. Um eine langfristige Perspektive für das Schauspielhaus zu gewährleisten, wurde eine Laufzeit des Erbbaurechts von 199 Jahren gewählt. Es soll durch eine Einmalzahlung in Höhe von 210 Millionen Euro abgegolten werden.

    „Für die Frankfurter Sparkasse ist die getroffene Rahmenvereinbarung ein wichtiger Meilenstein und Grundlage für die Verlagerung unserer Zentrale an die Hauptwache 1. Gleichzeitig zeigt der Vertrag Perspektiven zur Entwicklung des Grundstückes in der Neuen Mainzer Straße auf“, sagt Ingo Wiedemeier, Vorsitzender des Vorstands der Frankfurter Sparkasse, die zur Helaba-Gruppe gehört.

    „Projekte von generationsübergreifender Relevanz wie die Kulturmeile sind uns als Landes­bank ein besonderes Anliegen. Daher freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit der Stadt den Kulturstandort Frankfurt deutlich voran­bringen. Die Einigung stellt für uns eine zufriedenstellende Gesamtlösung mit einer neuen Perspektive für den Hochhausbau in Frankfurt dar“, sagt Christian Schmid, der im Vorstand der Helaba für das Immobiliengeschäft verantwortlich ist.

    Standortentscheidungen für Oper und Schauspiel sind getroffen – wie geht es weiter?

    Die Variante der sogenannten Kulturmeile sieht vor, zuerst das Schauspielhaus auf dem Grundstück an der Neuen Mainzer Straße zu bauen und im Anschluss den Neubau für die Oper am jetzigen Standort der Städtischen Bühnen, am Willy-Brandt-Platz, zu realisieren. Die Entscheidungen für den Standort der Oper am Willy-Brandt-Platz hat die Stadtverordnetenversammlung bereits 2023 getroffen. Die Entscheidung für den Standort des Schauspiels an der Neuen Mainzer Straße hat die Stadtverordnetenversammlung unter dem Vorbehalt des noch zu schließenden Erbbaurechtsvertrags Ende vergangenen Jahres getroffen.

    Derzeit laufen bereits alle weiteren notwendigen Vorbereitungen für den Neubau des Schauspielhauses. So wird aktuell das EU-Beihilfenrechtskonformitätsverfahren angestoßen. Zudem laufen ebenfalls schon die Vorbereitungen für den Architekturwettbewerb für das Schauspielhaus auf dem Grundstück an der Neuen Mainzer Straße.

    Als Nächstes soll auf Grundlage der getroffenen Rahmenvereinbarung der Erbbaurechtsvertrag finalisiert und nach Abschluss des EU-Beihilfenkonformitätsverfahrens der Stadtverordnetenversammlung zur endgültigen Abstimmung vorgelegt werden.

    Condor-Zentrale kehrt nach Frankfurt zurück

    Die Fluggesellschaft Condor räumte 2020 die angemieteten Räume in Gateway Gardens und verlegte die Zentrale aus Kostengründen in das Gewerbegebiet Gehespitz in Neu-Isenburg. Inzwischen geht es Condor wirtschaftlich wieder deutlich besser, weswegen eine Rückkehr nach Frankfurt bevorsteht. Und zwar in unmittelbare Nähe zu ihrem Heimatflughafen, erneut nach Gateway Gardens. Im Februar 2026 wird die Zentrale in das Hochhaus Alpha Rotex verlegt (Q). In der neuen Condor-Zentrale entstehen 800 bis 900 Arbeitsplätze (rechnet man die Crews mit, sind es 5.500 Beschäftigte).


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    Bild: Epizentrum (mit Lizenz CC BY-SA 3.0@Wikimedia)


    Nachtrag 13. Mai: Zehn Stockwerke hat Condor gemietet, genauer die Etagen 6 bis 15 (Q).

    Erhalt des Juridicums unwirtschaftlich

    Die Stadt sowie Initiativen des linken Spektrums wünschen bekanntlich den Erhalt des Juridicums. Dies um im Gebäude gespeicherte "graue Energie" zu erhalten. Das Juridicum soll zu einem Wohngebäude werden, unter anderem für studentisches Wohnen. Für eine Weiternutzung des Hochhauses stellte das Architekturbüro Schneider + Schumacher vor einigen Jahren eine Studie vor.


    Allerdings bestehen Zweifel, ob die Bausubstanz des Hochhauses einen solchen Umbau zulassen würde (die auch in diesem Strang geäußert wurden). Es wurde ein Gutachten beauftragt, für das das Frankfurter Planungsbüro AS+P und das Ingenieurbüro Bauart aus dem mittelhessischen Lauterbach tätig wurden. Das Ergebnis soll bereits einige Monate vorliegen, aber eine Veröffentlichung erfolgte bislang nicht. Heute berichtet die FAZ über die Ergebnisse des Gutachtens.


    Demnach haben die Gutachter festgestellt, dass das Hochhaus durch Eintritt von Grundwasser beschädigt wurde. Schon kurz nach dem Bezug des Gebäudes im Jahr 1970 soll es zu Wasserschäden gekommen sein. Ein Abdichten der Kellerwände war nicht möglich, weswegen seit rund 50 Jahren Pumpen betrieben werden müssen. Durch die stetige Feuchtigkeit soll die Bausubstanz dennoch erheblich geschädigt worden sein.


    Die Gutachter schließen den Erhalt und eine Umwandlung in ein Wohnhaus nicht völlig aus. Doch soll der Abbruch und ein anschließender Neubau eine bessere Klimabilanz aufweisen. Zudem soll eine Umnutzung wegen der Lage der Treppenhäuser und Aufzüge ineffizient sein. Zur Erschließung müssten Laubengänge vorgebaut werden. Der insgesamt hohe bauliche Aufwand würde Mieten von mehr als 30 Euro/m² zur Folge haben.


    Ein Erhalt des Juridicums ist von erheblicher Bedeutung für die Entwicklung des Kulturcampus. Denn die im März 2025 vorgestellten Pläne für einen Neubau der Hochschule für Musik und darstellende Kunst legen den Fortbestand des Hochhauses zugrunde, so dass ein von der HfMdK gewünschter Bau unter einem Dach aus Platzgründen als nicht möglich erachtet wurde. Das aktuelle Konzept mit drei Standorten ergibt sich aus dem Vorbeitrag.


    Fotos von epizentrum aus dem Jahr 2012 (mehr hier).


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    Bilder: epizentrum

    Danke für diesen Beitrag (ich habe mir erlaubt, ihn hierher zu verschieben). Schon 2012 ging es hier um besagten Bebauungsplan, dazu oben #78 ff. Damals wurde ein Strukturkonzept vorgestellt. Womöglich soll das umgesetzt werden, ungeachtet der langen seitdem vergangenen Zeit. Nochmals das Konzept (größer als PDF) und ein Foto der Ecke Homburger Landstraße und Friedberger Landstraße von damals:


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    Pläne: Stadt Frankfurt am Main (amtliche Werke)



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    Bild: Schmittchen


    Im Mai 2016 poppte das Thema noch einmal auf. Der damalige Planungsdezernent Olaf Cunitz verkündete in einer Pressemitteilung, dass westlich der Friedberger Warte nun neues Planungsrecht in Kraft treten könne, um eine großzügige urbane Straße mit neuen Wohnquartieren und einem Versorgungszentrum an der Friedberger Warte zu entwickeln (mehr in #129). Danach fiel dieses Vorhaben offenbar in einen langen und tiefen Schlaf.

    Heilbronner Straße 4-6 – Projekt "Soho Living"

    Außen weitgehend fertig ist das "Soho Living" an der Heilbronner Straße. Das Ergebnis kommt der ersten Visualisierung in Beitrag #106 ziemlich nahe.


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    Bild: Schmittchen