^ Mike Josef kann sich anscheinend zunehmend für die Idee das Juridicum zu erhalten erwärmen und darüberhinaus dieses mit einem spitzen dreieckigen und bis zu sechs Geschossen hohen Anbau, gebaut bis zur Straßenkante der Senckenberganlage, zu ergänzen. Die ersten sechs Geschosse im Juridicum und ebenjenen Anbau könnten für die HfMDK und die darüber liegenden Geschosse im Juridicum als Studentenwohnungen genutzt werden. Dies würde dem bestehenden Bebauungsplan nicht widersprechen und könnte im noch durchzuführenden Architekturwettbewerb vorgegeben werden. Mehr noch, die ehemalige Juristische Bibliothek - das Gebäude mit den Pultdächern westlich vom Juridicum bzw. nördlich vor dem Jügelhaus - könnte man ebenfalls erhalten und dort nach einem Umbau im Inneren das Frankfurt Lab unterzubringen.
Bisher ist mit der hessischen Landesregierung vereinbart das in der Wettbewerbsausschreibung keine Vorgaben hinsichtlich der Bestandsgebäude gemacht werden sollen. Diese erwartet von der Frankfurter Stadtregierung nun, dass sie mit konkreten Vorschlägen ums Eck kommt und "dass die Hochschule nicht unter anderen Überlegungen leiden darf". Das Raumprogramm definiert ca. 30.000 qm Nutzfläche.
Der Städtebaubeirat spricht sich deshalb für eine zweistufigen Wettbewerb aus. Zuerst ein städtebaulicher um zu sehen was nach B-Plan und Erhaltung von Bestandsgebäuden baubar wäre. Und danach ein architektonischer, also wie die Gebäude die Nutzung 'verpacken' (Q).
Von dieser Idee bin ich alles andere als begeistert. Dem gesamten Gebäudekomplex: Tiefgarage, Juridicum, ehemalige Juristische Bibliothek, alte Mensa und sehr wahrscheinlich auch das Sozialzentrum sind so desolat das jedes dieser Gebäude einer Kernsanierung bedarf. D.h. Rückbau bis auf die Gebäudestruktur; siehe Beitrag von homer092. Sollten noch asbesthaltige Altlasten vorhanden sein - ist das bekannt? - wird dieses Unterfangen zeitlich länger und komplexer in der Ausführung und somit sehr viel teurer. Nebenbei, der AfE-Turm war beispielsweise Asbest belastet. Ich frage mich ob das am Ende tatsächlich nachhaltig ist?
Unter Nachhaltigkeit fallen ebenfalls die nachfolgenden Aspekte. Erhalten die zukünftigen Nutzer tatsächlich die anspruchsvollen Räumlichkeiten für ideale Arbeitsbedingungen?
Wird dies die seit Jahrzehnten dringliche Verbesserung der Urbanität in den Quartieren beidseits der Bockenheimer Ldstr. bringen?
Und auch die notwendige Verbesserung des Straßenraumes um die Bockenheimer Warte, der Senckenberganlage und der Zeppelinallee? Sprich erhalten diese Stellen endlich wieder einen städtebaulichen Halt und eine gute Aufenthaltsqualität?
Alleine das sanierte und erweiterte Juridicum würde sehr wahrscheinlich wie das sanierte und erweiterte Interkonti-Hotel (in Planung) wirken und damit eine Verschlimmbesserung des Status quos darstellen. Der Fortbestand der ehemaligen Juristischen Bibliothek würde diesbezüglich ebenso sein Übriges tun. Zum Jügelhaus erdrückt es dieses im Zusammenspiel mit der erhöhten Betonpiste 'Mertonstraße' und zur anderen Seite ein abweisender Klotz dank der potenzierende Wirkung des öden Betonplatzes davor und dem Juridicum.
Dieses Quartier und das Quartier um die Unibibliothek sind Unorte die endlich aufgelöst gehören!
Wenn für den Anbau schlechterdings die stattlichen Bäume an der Senckenberganlage fallen müssen, die das aktuelle architektonische Desaster weitestgehend kaschieren, dann ist dies ein weiterer Grund warum diese 'nachhaltige' Idee ehr eine Schnapsidee ist.