Südliche Friedrichstadt (Kreuzberg) | Kleinere Projekte

  • Danke für den Link zur Stadtentwicklung da konnte man Dank Karten das Gelände zuordnen, das fällt einem mit reinen Visus zunehmend schwer und das Neubauvorhaben wird sich Zukünftig in dieser Verwechselbarkeit wunderbar einfügen.

    Vielleicht fällt dem Baukollegium so was ja auch mal auf.


    Mir gefällt der Bau nicht, die Erdgeschosszone mit den Streublümchenfenstern find ich sogar misslungen aber es passt sich ganz gut in die Umgebung ein, was keine große Herausforderung gewesen sein dürfte.


    Schade dass man sich mittlerweile schon sattsam begnügen soll das überhaupt gebaut wird.

    Danach sieht’s leider auch aus aber wenigstens das hässliche Parkhaus verschwindet dann.


    Für die Friedrichstraße hätte man beim Kopfbau ruhig mehr in die kreative Tasche greifen können. Zudem ist sie auf der Ecke sowieso schon im Begriff sich zersiedelt zu formieren damit bleibt der Mehringplatz als vorstädtische Sackgasse erhalten. Man baut also ganz im Geist der 60er/70er, an der innerstädtebaulichen Pleite Mehringplatz orientiert, weiter und ergänzt das um das erfolgreiche Produkt der Rasterriegels sehr schade.

  • ^Wenn du mit Kopfbau das kleine Hochhaus meinst, dann ist der, wenn ich die Bilder richtig deute, an der Wilhelmstraße. Die Ecke Friedrichstraße ist oben das letzte Bild, das die eigentliche Ecke mit einem Flachbau frei lässt. An sich kann ich mit dem Bau in dem Umfeld leben, zumal der Wolff-Park nach Süden eine urbanere Fassung und Raumkante bekommt.


    Aber zur Friedrichstraße hätte ich mir eine konkretere Eckbetonung gewünscht, die das Entrée zum Mehringplatz besser fasst (und mMn auch ein wenig in den Hintergrund treten lässt.

  • Im Zuge der letzten Baukollegiumssitzung hatte man nun die Möglichkeit das ganze Elend dieses verkorksten Entwurfs zu begreifen. Gerade in der Modellansicht wurde klar, dass es sich um einen zu Architektur gewordenen Abstandsflächen-Paragrafen der Landesbauordnung handelt.


    1.) Wo der südlich gelegene Hochhausriegel Richtung Neubau vorspringt, wird das Gebäude an städtebaulich bedeutender Stelle (Friedrichstraße) plötzlich zweigeschossig.

    2.) Wo eben jener Hochhausriegel zurückspringt, baut man einen Hochpunkt und begründet ihn mit der Sichtachse und irrelevanten Hochpunkten der Wilhelmstraße

    3.) Den "Dromedar-Höcker" (6. Geschoss + 7. Geschoss Technik) in der Mitte, setzt man da auf, wo die Abstandsfläche in die öffentliche Freifläche nach Norden fallen darf.


    Die Fassade mit der "rauen" Umgebung zu begründen und den Treppenhauskernen an der "Adressseite" Scheinfenster zu verpassen, weil man Wendepodeste und Aufzugskerne flächenoptimiert press an die Fassade schiebt, ist ein weiterer architektonischer Fauxpas.


    Als man dann noch offen zugibt, dass das Visualisierungsbüro und nicht das Architekturbüro, die Fassadenalternative entworfen hat und man sich nichts weiter dabei gedacht hat, musste ich mich so langsam fremdschämen.


    Der Knaller kam zum Schluss, als das Baukollegium die Planung generell in Frage stellt und eine Aufstockung des Wohnanteils von 20% auf über 50% forderte. In weiterhin fachlich kompetenter Manier entgenete der Investoren daraufhin, ob die Fassaden mit dem Büroraster nicht zumindest beibehalten werden könnte.


    Da merkt man doch, wie wichtig das so oft gescholtene Baukollegium ist und man den Investor mit so einen Murks auch mal nach Hause schicken muss. Voraussichtlich soll es nun einen vorhabenbezogenen B-Plan geben, der hoffentlich dann auch ein schlüssiges Bauvolumen generiert. Ob die Investoren an einer nun vorrangigen Wohnnutzung mit geringeren Quadratmeterpreisen noch Interesse haben, bleibt abzuwarten.

  • Am Checkpoint Charlie sind mir heute zwei Dinge aufgefallen:


    1) Das wunderschöne Eckhaus Friedrichstraße / Kochstraße wird möglicherweise bald saniert. In den Obergeschossen sind lauter Protestplakate an den Fenstern geklebt worden, die sich gegen die Verdrängung aus dem Haus wehren.


    Eine Sanierung wäre jedoch sehr wünschenswert, da vor allem die Erdgeschosssituation mehr als scheußlich und vor allem wegen der exponierten Lage am Checkpoint Charlie sehr bedauerlich ist. Aus spekulativer Sicht könnte eine denkmalgerechte Sanierung sogar auf die Rückkehr eines metropolischen Eckturms hoffen lassen, der den Bau früher gekrönt hat. So weit ich weiß ist es der einzige erhaltende Bau entlang der Friedrichstraße, der einen solchen wilhelminischen Eckturm hatte. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde bloß ein vereinfachtes Dach wiederhergestellt. Siehe auch hier: https://www.berlin.de/landesde…j.php?obj_dok_nr=09031146


    Mich würde jedoch interessieren, wie genau das Haus früher ausgesehen hat. Ich konnte trotz langer Suche im Internet keine historische Ansicht finden. Vielleicht weiß einer von euch, wo eine Ansicht zu finden ist?


    img_0963hwjg9.jpg


    2) Das Gebäude Friedrichstraße 44 war lange eingerüstet und zeigte sich heute wieder ohne Gerüst. Merkwürdigerweise sieht es aus wie vorher und ich frage mich was hier eigentlich gemacht wurde? Vielleicht weiß ja einer mehr.


    img_0964y3jff.jpg


    Bilder sind von mir

  • ^ Kann es sein, dass die Fenster neu sind? Die Rahmen wirken jedenfalls nicht so runtergerockt wie der Rest der Fassade. Aber das kann auch täuschen (Foto und so...).

  • Wegen historischer Ansicht zu Friedrichstraße 109, ehemals Hotel 'Pariser Hof' Inhaber Otto Keil, könnte ich helfen, vielleicht mal privat anschreiben, dann schicke ich die div, Ansichten davon, die ich habe.


    Hier ein Link zum Nachbarforum:


    Friedrichstraße 209

  • Das denkmalgeschützte Gebäude Ecke Koch- und Friedrichstraße gehört der Malteser-Stiftung und soll tatsächlich saniert und dann zu „marktüblichen Preisen vermieten“ werden. Die letzten 20 Jahre war hier übrigens Berlins größte Substitutionsambulanz für schwer Suchtkranke (AID) untergebracht. Der Mietvertrag endete am 31. Dezember 2021. (Artikel in der TAZ)

  • Wilhelmstraße 118


    Bfs d Architekten realisieren zusammen mit planbb brakel einen recht ansehnlichen Neubau in der Wilhelmstraße.


    Zwei Visualisierungen, die auf der Website von bfs d Architekten zu finden sind:


    unbenannt-1_550uhk29.jpeg


    unbenannt-3_550izk61.jpeg


    Baustellenbild:


    img_1514arkn1.jpg

  • ... ich kann dazu nur sagen, leider sieht es so aus als würde ein weiterer signifikanter IBA Bau der Postmoderne der Unkenntlichkeit geopfert. Es muss endlich Schluss sein damit. Berlin macht sich wirklich lächerlich, die international gefeierten IBA-Bauten einer nach dem anderen entweder abzureissen oder einer dermassen krassen Umgestaltung zu unterziehen, dass man den Ursprung nicht mehr erkennen kann. Das ist übelste Verstümmelung und tut richtig weh.

    Sollte dem nicht so sein, denn das geplante BV entsteht ja neben dem Turmhaus, nehme ich meine Kritik teilweise zurück. Die Visu zeigt allerdings etwas anderes.

  • Ich erkenne da keine Umgestaltung, sondern nur eine etwas schematische Darstellung.


    Der Turm ist wirklich originell und ich denke auch denkmalwürdig.


    Dass er einen Nachbarn bekommt, finde ich allerdings positiv.

  • ... ich kann dazu nur sagen, leider sieht es so aus als würde ein weiterer signifikanter IBA Bau der Postmoderne der Unkenntlichkeit geopfert.

    Hm, das war mir gar nicht aufgefallen. Neue Farbe, Spitze weg und Treppenhaus verhunzt? Hoffen wir mal, das ist nur ein nachlässiges Rendering. Wenn nicht, wäre es die völlig unnötige Versimpelung eines sehr gelungenen Hauses.


    Was den Neubau betrifft, schließe ich mich aber Rotes Rathaus an: Der Anbau passt gut. Die überhöhte Brandwand wirkt auf mich, als wäre sie vor langer Zeit für so etwas geplant worden.

  • ^^ Naja, die Umgestaltung sieht man schon recht deutlich: oben an der Frontseite des Turms ist statt des Türkis-weißen Schachbrettmusters eine weiße Fläche zu sehen. Das gerundete Treppenhaus hinten ist seiner hellen Innenwände und des "Antennenmasts" beraubt. Da kann ich Camondos Befürchtung schon nachvollziehen.

  • ... ich kann dazu nur sagen, leider sieht es so aus als würde ein weiterer signifikanter IBA Bau der Postmoderne der Unkenntlichkeit geopfert. Es muss endlich Schluss sein damit.

    Ob man alle IBA-Bauten so erhalten muss bzw. kann wie sie entwickelt wurden, daran glaube ich nicht. Diese Bauten haben auch Defizite, die bei einer Renovierung schon korregiert gehören. Sonst sind die IBA-Teilchen eher ein Hemmschuh für die Entwicklung der südlichen Friedrichstadt. Wobei es auch sehr vorbildliche Renovierungen gibt (z. B. Hejduk Charlottenstraße).

    Den visualisierten Anbau finde ich sehr passend und auch geschmackvoll. So einfach kann manchmal Architektur sein!

    Mir persönlich gefällt das Hochhäuschen auf der Visualisierung besser als im Ist-Zustand. Segel hin oder her, aber die in meinen Augen kitischige Farbverunstaltung der oberen 5 Etagen wurde erst vor einigen Jahren angebracht.

    Hier der Originalzustand (dem die Visu wieder näher kommt):

    https://www.architektur-bildar…rrassen-Berlin-10545.html

  • Das Vorhaben ist ein Neubau auf einem eigenen Grundstück neben dem IBA-Türmchen. Von einer Sanierung des anliegenden Bestands ist keine Rede.
    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass im Rendering bloß vereinfacht wurde, damit der Turm mit seiner Spitze und den knalligen Farben nicht zu sehr die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

  • Wobei es auch sehr vorbildliche Renovierungen gibt (z. B. Hejduk Charlottenstraße).

    Dabei sollte aber erwähnt werden, dass der Hejduk-Bau nur durch eine Petition und öffentliche Proteste vor einer völligen Verunstaltung gerettet wurde.

  • Der Bestandsbau Markgrafenstraße 11 – 14 (DAF-Map) muss demnächst einem Neubau mit rund 16.000 Quadratmetern Mietfläche weichen. Davon sind 15.000 Quadratmeter Büro- und 1.000 Quadratmeter Wohnfläche.

    So solls mal aussehen:


    m11-14bukgo.jpg

    (C) Fischer Architekten


    Da die Bestandsgebäude erstmal abgerissen werden müssen erfolgt der Baustart erst in Q1 2023. Realisierung bis 1. Hj 2025.


    Meldung @ Immobilienmanager

  • Auf der Seite von Fischer Architekten ist ein anderer Entwurf zu sehen. Welcher ist nun der aktuelle? Die oben gezeigte Visualisierung hoffentlich nicht - das wäre dann wieder der zigste schnöde Rasterbau.

  • ^

    Sicherlich der in der PM. Ganz so schnöde finde ich den Entwurf nicht. Da gabs schon ganz andere Rastertapeten ganz ohne Lisenen oder Vor- und Rücksprüngen der Kubatur. Dennoch ist das hier im Jahr 2022 nicht wirklich innovativ.