Leipzig: Matthäi-Viertel (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft)

  • ^ Die Bilder (thx) zeigen das Grauen in seinem vollen Ausmaß. Was daran erhaltenswert ist weiß wirklich nur der Fuchs. Einzelne Professorenmeinungen immer wieder wahnsinnig wichtig in Schland. Reichsparteitagsgelände ja auch mitten in der Innenstadt 🤦🏻‍♂️

  • Ich habe wahrscheinlich den Nachteil, dass ich oft im europäischen Ausland, meistens in Frankreich, unterwegs bin. Wenn man Toulouse, Montpellier, Marseille oder Lyon nicht nur als Tourist kennt, und dann aus dieser Perspektive die Ergebnisse dieses Wettbewerbs betrachtet, weiß man nicht mehr, was man dazu eigentlich noch sagen soll. Es ist fürchterlich provinziell, langweilig und unspektakulär. Und der (nicht unwahrscheinliche) Erhalt dieser Scheußlichkeit ist wirklich schon fast Hohn. Armes Leipzig...

  • Ich habe wahrscheinlich den Nachteil, dass ich oft im europäischen Ausland, meistens in Frankreich, unterwegs bin. Wenn man Toulouse, Montpellier, Marseille oder Lyon nicht nur als Tourist kennt, und dann aus dieser Perspektive die Ergebnisse dieses Wettbewerbs betrachtet, weiß man nicht mehr, was man dazu eigentlich noch sagen soll. Es ist fürchterlich provinziell, langweilig und unspektakulär. Und der (nicht unwahrscheinliche) Erhalt dieser Scheußlichkeit ist wirklich schon fast Hohn. Armes Leipzig...


    Die Imperative der grauen Energie ...


    In diesem Fall vielleicht ein Stück weit nachvollziehbar, insgesamt aber ein Grauen mit welcher Mittelmäßigkeit in Leipzig (in dieser Form einmalige) innenstädtische und innenstadtnahe Flächen zugeschustert werden.

  • Peinlich ist doch die Auswahl des "Preisgerichts".

    Man muss sich das mal reinziehen... Da wurden Entwürfe prämiert, bei denen die Platten noch zusätzlich aufgestockt werden (HPP, S&P, SHE) oder sogar durch Erweiterung der Fassaden nach allen Seiten verbreitert werden (FAM). In den somit noch tiefer liegenden bzw. engeren Hof wird dann ein Kubus gequetscht (FAM, SHE) und dreist behauptet, in den verbleibenden Schluchten könnte etwas Lebendiges in sogenannten "Gärten" wachsen.


    Von HPP wird vorgeschlagen, "die Außenfassaden des Bestandes (...) in den Proportionen (zu) erhalten", um "die noch sichtbaren Architekturen der DDR-Zeit durch Transformationen in den urbanen Kontext zu integrieren". SERO möchte die bestehenden Fassaden gar im Original erhalten. Da sieht man überdeutlich, welch Geistes Kind die Planungsteams sind.


    Ich muss sagen, ich war tatsächlich aufgeschlossen und neugierig, ob es gute Ideen zum Erhalt gibt. Der Wettbewerb zeigt mir auf schockierende Weise, dass selbst teilerhaltene Reste des DDR-Bestandes so destruktiv sind, dass sie jedes Konzept kaputtmachen. Je länger ich mich mit den Ideen beschäftige, desto schlechter stellen sie sich dar. Bunte Farben und wilde Behauptungen über Umwelt- und Sozialnutzen genügen einfach nicht. Ohne ein bisschen städtebauliches Handwerk und Vorstellungsgabe, wie es sich in der Realität darstellen wird, kommt dann so ein laienhafter Mist heraus.


    Da es nur ein annehmbarer Kandidat mit einem sogar sehr guten Entwurf in die Auswahl geschafft hat, wäre alles andere als eine Prämierung von Hinrichsmeyer ein Skandal, der nicht zu entschuldigen wäre. Sollte es sogar noch bessere Entwürfe gegeben haben, welche die sogenannten Fachleute unter den Tisch haben fallen lassen, würde mich das nicht wundern.

  • Ich habe gerade meinen Senf an der richtigen Stelle zum Besten gegeben. Grundsätzlich finde ich es schade, dass es nur ein Entwurf ohne die Platte in die Vorauswahl geschafft hat.


    Eigentlich weiß man in Leipzig ja, wie funktionierende Innenstadträume aussehen müssen. Vielleicht besinnt man sich ja wieder mal darauf.

  • Die LVZ hat hier noch eine Gegenüberstellung der verschiedenen Entwürfe aus derselben Perspektive am Start. Aus meiner Sicht verdeutlicht das nochmal, dass zuerst diese riesige Platte weg muss, um überhaupt erst mal die räumliche Trennung zwischen der Innenstadt und dem Matthäi-Areal zu durchbrechen. Nieder mit der Mauer, könnte man sagen.

  • Ich möchte auf einen Punkt eingehen, der bei den Befürwortern des Erhalts (hier z.B. der o.g. HTWK-Prof und seine Studenten) immer wieder ins Feld geführt wurde und m. M. n. deren Fehleinschätzung deutlich macht. Begründet wird der Erhalt mit der Geschichte des Ensembles bei gleichzeitiger Stadtbildwirkung als abweisender (Un-)Ort, ganz Trutzburg einer Unterdrückungsinstitution eben. Dieses baulich unbequeme Erbe solle erhalten bleiben damit jüngere Generationen die abweisende, fast schon bedrohliche Wirkung auch zukünftig erfahren können. Diese Ansicht (ich teile sie nicht) kann man vertreten sofern man die Voraussetzungen dafür schafft. Dafür müsste man die gegenwärtige Anmutung konservieren. Es dürften folglich nur im Inneren invasive Eingriffe vorgenommen werden, außen verbieten sich dann Grün sowie Begegnungs- und Verweilorte. Da dies den Wettbewerbsvorgaben klar zuwiderläuft ist dieses Argument für den Erhalt unseriös da nicht umsetzbar – entweder ich konserviere oder ich werte auf (und entstelle damit die authentische, urspr. Anmutung). Ein Zusammenführen beider Intentionen ist hier schlichtweg nicht möglich da zu antagonistisch.


    Noch kurz zum Thema Provinzialität, die sich leider in den Entwürfen widerspiegelt: Vor wenigen Jahren gab es in der LVZ mal ein Interview mit einem Amerikaner, der seit einiger Zeit in der Stadt lebte. Leipzig erinnerte ihn städtebaulich an Akron, Ohio. Nun würde ich persönlich nicht so weit gehen Leipzig mit einer gesichtslosen Allerweltsstadt gleichzusetzen aber von den Ambitionen und dem augenzwinkernten Größenwahn, welches diese Stadt früher mal auszeichnete, ist man mit diesen Ergebnissen Galaxien von Barcelona und Mailand (Aussage Ex-OB Tiefensee: „Wir gehören eigentlich in diese Liga“) entfernt. An deren Gründungstätten bzw. wichtigsten Innenstadtlagen würde man jedenfalls nichts dergleichen in Erwägung ziehen (und ich befürchte auch nicht in vergleichbareren Städten wie Stuttgart und D.dorf).


    Anyway, ich hoffe sehr, dass wir die anderen Wettbewerbsergebnisse noch sehen habe allerdings die dunkle Vorahnung, dass Hinrichsmeyer nur ein Alibi-pick war und man mit dem Totschlagargument Graue Energie eine der anderen Arbeiten auswählt. Wenn man sich die Kommentare darunter durchliest scheint sich allerdings abzuzeichnen welcher der eigentliche Favorit ist.

  • Nur zwei Anmerkungen:


    Das Thema Graue Energie kann man einfach nicht wie inzwischen eingeschlichen über einen Kamm scheren, man kann auch künftig nicht jedes gebäude erhalten. Gerade in zentralen und stadtbildprägenden Orten jeder Stadt muß man im Falle von Bausünden, Fehl- oder Unternutzungen, Flächenvergeudungen oder anderen städtebaulichen Problemen auch weiterhin abreissen dürfen - ja es ist sogar Gebot, v.a. wenn man durch eine geeignetere Bebauung eine nachhaltigere Langfrist-Bilanzierung erreichte. Alles andere ist gehyptes Dogma und Ideologisierung im Sinne "Wir retten die ganze Welt" - egal ob allein in China täglich tausendfach mehr Zement verbaut wird.


    Auch das erwähnte Argument eines Erhaltes von "abschreckenden Zeitzeugen" läuft m.E. ins Leere, denn wo sind denn vergleichbare Abschreckungen aus NS-Zeit sowie aus der Bombenruinen-Zeit noch erhalten in unseren Städten und insbesondere in Leipzig? Da ist nichts mehr vorhanden, und das liegt daran daß die Gesellschaft es letztlich nicht wollte. Nun bei dem "Unrechtsstaat DDR" dieses Exempel zu statuieren, würde die DDR samt ihren Bürgern über die Greuel der anderen Verwerfungen der Geschichte stellen bzw. den Eindruck des quasi Schlimmeren erzeugen, was falsch wäre. Also diese Sichtweise ist als viel zu spontan zu bewerten und so nicht tragbar. Viel Geschichte ist bildlich usw. dokumentiert, für eine Vermittlung gerade bei künftigen Generationen reicht dies ebenso aus wie es bisher auch bei uns und heutzutage zugereicht hat. Ein sanierter Plattenbau wird ohnehin diese Rolle der "Abschreckung" außen wie innen nicht mehr spielen können. Um wieviel größer ist der Verlust an jetzigen Möglichkeiten für das Gebiet bei Erhalt dieses einen Objektes!


    Ich persönlich wünsche ein kleinteiliges Stadtquartier mit möglichst viel Geschichtsbezug zum alten Matthäi-Viertel, insbesondere aus dem Grund, da Leipzig aus Gründen besonders viel der älteren Zeitschichten verloren hat und hier die letzte Chance besteht, im alten Stadtkerngebiet etwas vom alten Geist und Antlitz der Stadt rückzuholen, was nicht zwingend Rekonstruktion heissen muss. Insofern ist der jetzige Wettbewerb offensichtlich eine Enttäuschung oder evtl. gar eine gezielte Farce.

  • Der Geschichtsbezug von Bauwerken ist eine intelektuelle Ebene, welche nicht alle Menschen teilen. Liegen die Ereignisse weit zurück, dann ist die Gruppe derer, die das nicht teilt, größer. Beispiel: Das Völkerschlachtdenkmal. Es steht für unfassbares Leid einer mehrtägigen und bislang größten kontinentalen Schlacht. Tote- Verletzte, vernichtete Dörfer, überlastete Stadt. Elend. Das Denkmal lebt diese Grausamkeit auch baulich aus, eigentlich ein konsequent guter Entwurf, Freimaurersymbolik und zeitgemäß die nationalistische Erhebung.


    Nun, über 200 Jahre nach der Schlacht, über 100 Jahre Denkmal - das Ganze Ensemble ist ein Verweilort, bietet tolle Aussichten, an warmen hellen Abenden sitzen Massen auf den zugänglichen Treppen und Abstufungen, genießen dolce vita, ich selbst und andere nutzen das Bauwerk sportlich für die Fitness, auffällig viele Neu-Leipziger betrachten es eingehend - aber keiner macht intelektuell einen Zirkelschlag zum Grund, zum Elend, zur Verwüstung. Im Gegenteil.


    Für das Stasiareal bedeutet dies, vereinfacht gedacht, dass ein Erhalt dann die Konsequenz des Erhalts der gesamten Trostlosigkeit erfordert. Damit das Unwesen der Stasi als geistiger Unort in Zukunft erhalten bleibt. Das wiederum bedeutet massive Hässlichkeit und städtebaulich den Totalschaden. Doch - das Völkerschlachtdenkmal zeigt es - wird der Grund all dessen in Zukunft verwässern und die Menschen die Trostlosigkeit umwidmen in einen Aufenthaltsort. Wie auch immer. Schade nur, dass für diesen Vergessensprozess die Innenstadt nochmal 50 bis 100 Jahre geschädigt wird und der Sinn dieser Haltung (der Erhaltung) damit auch flöten gehen wird. Menschen wollen nicht so eine Art Ermahnung, Menschen wollen gern und schön leben. Die Innenstädte müssen das als Herausforderung gegen den online-Handel grundsätzlich stemmen. Da muss man es der Leipziger Innenstadt nicht unnötig

    schwer machen.


    P.S. Prof. Scherzer Heidenberger ist eher Städtebaulich unterwegs denn denkmalpflegerisch. Grundsätzlich ein diskussionsfreudiger und -offener Mensch. Vielleicht ist eine Debatte hilfreicher als Professoren generell abzustempeln.

  • Heute findet zwischen 15 und 20:30 Uhr die Hofschau der Entwürfe im Bildermuseum mit den beteiligten Büros statt.


    https://www.l-iz.de/politik/br…-hofschau-publikum-560313


    "...Aber das kennt man ja aus anderen Leipziger Beteiligungsformaten schon: Der Rahmen wird so eng gezogen und mit so vielen Vorbedingungen festgezurrt, dass am Ende das Wunschergebnis der Verwaltung auf den Tisch kommt. Aber nichts, was an dieser Stelle Hoffnung macht, dass ein Stück Leipziger Innenstadt wieder zu einem Erlebnisraum wird..."

  • ^ Interessant, dass nicht nur "Pro Leipzig" den kompletten Abriss fordert, sondern auch die "Initiative Leipziger Architekten" eben das. Stellt der Erhalt der Platte städtebaulich sowie auch gestalterisch zu viele Fragen auf. Während das hineinreden der Platte in den Wettbewerb anhand einer kolportierten "Wunschlösung" der Bevölkerung, so überhaupt nie repräsentativ gewesen ist. Ein formatierter Diskurs über den Erhalt und Nichterhalt einer vier Jahre genutzten Platte am ältesten Ort der städtischen Siedlungsgeschichte der die "breite Bevölkerung" nie erreichte. Nun aber so dargestellt wird.


    Derweil favorisiert nun auch der BUND den kompletten Erhalt des ehemaligen Stasi-Baus. Aus "ökologischen- und "historischen Gründen". Vielleicht hat der Zoodirektor noch eine Meinung? Viel provinzieller kann's wohl kaum noch werden. Peinlich!

  • Hier noch ein Bericht von der Veranstaltung für den Leipziger Umweltpreis… ne, Moment, ein städtebaulicher Wettbewerb war es ja, habe ich kurz verwechselt...


    Bei der Hofschau wurde der Kritik begegnet, dass es nur ein Entwurf mit Totalabriss in die zweite Runde geschafft hat. Über 80% der 66 eingereichten Arbeiten hätten jedoch Teil- oder „Voll“-Erhalt vorgesehen. Aussortiert wurden Beiträge nur dann, wenn es keine Gegenstimme gab. Gezeigt wird die Gesamtheit erst ab 19.02.2024, denn man wolle, "dass aktuell die vom Preisgericht gewählten Entwürfe diskutiert werden".


    Für alle, die nicht dabei waren, hier meine Mitschriften zum „Blitzlicht in die Entwürfe“, bei dem die Planungsbüros 5 Minuten über ihre Entwürfe referierten, jeweils gefolgt von einer Zusammenfassung der Jury-Vorsitzenden Jórunn Ragnarsdóttir. Ergänzt/korrigiert mich gern!


    Alle Bilder von: https://matthaeikirchhof-beteiligung.leipzig.de


    FAM


    famjtf6s.jpg


    Selbstdarstellung des Büros:


    - Der Winkelbau begleite die Straße

    - Vorplatz zur Klingertreppe

    - Weiterstricken der Blockrandstruktur

    - Wohnbebauung klassisch gehalten

    - Besetzung des Hofes mit einem Solitär

    - Werkstattgasse Hauptdurchwegung


    Jury:


    - Zeitschichten ablesbar (Denkmalgeschützte Bauten, 80er-Jahre)

    - Wohnbebauung parzelliert zugunsten Adressbildung und differenzierter Architekturen

    - „Grünraum vom Grunde aus gedacht“, „Grün in die Stadt holen“, die Landschaftsplanungen seien aber bei allen Entwürfen „sehr mangelhaft“


    Einwurf von mir:


    Es fällt auf, dass die Entwürfe mit den größten städtebaulichen Schwächen am meisten grafisch verfremdet sind. Hier etwa sind die Linien so zart und die Verkürzung so extrem, dass sich die Bauten optisch in Luft auflösen. Die vonseiten der Jury-Vorsitzenden dargestellten Stärken des Entwurfes könnten lapidarer nicht sein. Den selbstverständlichen Erhalt der geschützten Denkmaler als Beleg dafür anzuführen, dass "Zeitschichten ablesbar" seien, ist grotesk. Wo hier ein erwähnenswerter Grünraum gesehen wird, ist mir schleierhaft.



    SHE


    she3pimm.jpg


    Selbstdarstellung:


    - städtebauliche Räume in unterschiedlicher Hierarchisierung

    - „Wir sind ganz wenig städtebaulich-architektonisch vorgegangen“

    - Aufweitungen sollen städtebaulich interessant sein

    - Durchwegung in alle Seiten

    - Solitär sei nicht freigeräumt, sondern müsse entdeckt werden


    Jury:


    - gute „Körnung“, die zu Leipzig passe

    - Wohnblock von nördlicher Bebauung losgelöst, bilde somit „echten Innenraum“

    - Gebäude in Plus-Form kontrovers diskutiert

    - S-Form der südlichen Bebauung hätte gefallen


    Einwurf:


    Dass durch den Entwurf aus der Vogelperspektive ein drolliges "S" entsteht, ist städtebaulich komplett irrelevant. Was sind das bitte für Bewertungskriterien?


    Im Gespräch mit der Planerin habe ich immerhin erfahren, warum nicht an den Großen Blumenberg angebaut werden soll. Zum einen möchte man einen dort stehenden Baum erhalten, zum anderen sei dann zwar die Brandwand des Blumenberges zu sehen, andernfalls aber eine (kleinere) Brandwand des Neubaus. Nunja, den Flachbau, der dafür verantwortlich wäre, könnte man später mal aufstocken. Diesen Entwurf finde ich so schlecht, dass ich hier nichts schreiben kann, was man nicht ohnehin beim ersten Blick darauf erkennen kann. Außer der Umsetzung der Flächenvorgaben wurde kein einziges der 11 Berurteilungskriterien der Ausschreibung erfüllt. Eine Diskussion mit der Planerin war kaum möglich, weil wir zwei Monologe führten. Sie fand es inakzeptabel, dass ich als 31-Jähriger nicht bereit bin, jede städtebauliche Entscheidung dem Imperativ der Klimarettung unterzuordnen. So sei etwa Kleinteiligkeit bei den Baukörpern am Matthäikirchhof "klimatechnischer Wahnsinn" und ich würde "die Katastrophe noch erleben", die das mit sich brächte.



    SERO


    seroluc6d.jpg


    Selbstdarstellung:


    - Bestand stelle sich West-Ost- und Nord-Süd-Verbindungen in den Weg

    - kleine Plätze der Innenstadt (Naschmarkt, Nikolaikirchhof) wolle man weiterstricken

    - 3 ganz einfache Blöcke

    - Forum mit Gesicht, Verbindung zur Klingertreppe, Anschluss Wohnraumquartier

    - Respektieren bestehender Bäume


    Jury:


    - Platzanalyse hätte gefallen, Flanieren durch verbundene Plätze

    - grüne Kante am Ring

    - Lage des Forums als Blockergänzung und Solitär gleichermaßen


    Einwurf:


    Schön sind tatsächlich die beiden Plätze zur großen Fleischergasse. Den größeren von beiden platzieren Hinrichsmeyer hoffentlich in der Nachbearbeitung in ihrem Entwurf an ähnlicher Stelle. Mir gefiel auch, dass SERO einen Hinweis aus dem "Online-Schauplatz" bei der "Hofschau" schon eingearbeitet hatten, da sie einen der Zugänge in Fluchtline zur Klingertreppe platziert haben. Es bleibt aber dabei, dass der Entwurf einen Großteil der Wettbewerbsvorgaben ignoriert und somit Fremdkörper im Stadtraum entstünden. Schlechter Entwurf mit schönen Momenten!



    Hinrichsmeyer


    hinrichsmeyerpni9j.jpg


    Selbstdarstellung:


    - Ist-Zustand sei „städtebauliches Gefängnis“, das mit DDR-System verbunden sei, ausgelobte Ziele damit nicht darstellbar

    - Finanzierbarkeit, Durchlüftung, Belichtung im DDR-Bestand zweifelhaft

    - Hinweis auf Recycling: auch Baumaterial des Franziskanerklosters wurde einst für Matthäikirche wiederverwendet

    - Freiraum von Matthäiplatz und Töpferstraße als Promenade


    Jury:


    - „An dieser Arbeit sieht man, dass wir nicht voreingenommen sind. Wir haben diesen Entwurf mitgenommen, denn Entwerfen heißt Entscheiden. Hier hat man sich für Abriss entschieden. Der Entwurf kommt in die zweite Runde, weil wir nicht voreilig sind. Wir werden das in der nächsten Phase neu diskutieren.“

    - Erschließung fand man gut


    Einwurf:


    Wer in wenigen Sätzen dreimal betont, man habe den Entwurf „mitgenommen“, um die eigene Unvoreingenommenheit zu demonstrieren, zeigt im Gegenteil, dass die Prämierung dieses Entwurfes das Feigenblatt des Wettbewerbes ist. Es spricht für sich, dass Frau Ragnarsdóttir außer zur Erschließung keine fachliche Würdigung eingefallen ist, wo bei Hinrichsmeyer gerade städtebaulich so vieles positiv hervorzuheben wäre.


    Bei der Hofschau gab es das Gerücht, die Auswertung der Onlineumfrage sei sehr zugunsten Hinrichsmeyer ausgefallen. Die Jury wird sich daran sicher nicht orientieren. Ich halte nach dem Gehörten für fast ausgeschlossen, dass dieser Entwurf gewinnt, leider.


    Positiv hervorheben möchte ich, dass die Visualisierung die Baumassen sachlich darstellt.



    Riehle Koeth


    riehle-koethqpemg.jpg


    Selbstdarstellung:


    - Forum dort, wo die Kirche war

    - großzügiger Innenhof im Norden

    - Eingangsplatz an Jägerhofpassage


    Jury:


    - Eigenständigkeit der Arbeit

    - sehr einfache Bauabschnitte

    - graue Energie

    - Häuser haben alle eine eigene Adresse

    - Diversität der Bauten


    Einwurf:


    Im Gespräch hat das Büro eingeräumt, dass sie selbst schon einige Schwächen identifiziert hätten. Dazu gehöre die zu geringe Kleinteiligkeit des nördlichen Quartiers (links). Man gab mir recht, dass dieses wie der Wohnblock aus den 60ern am Markt wirke. Auch die Anordnung des Parks an der Klingertreppe soll überarbeitet werden. Es gab wohl einige Kritik vom Publikum, und auch wenn der Planer nicht gerade kommunikativ auf mich wirkte, hatte ich doch den Eindruck, dass man nochmal deutlich überarbeitet. Allerdings fehlen städtebauliche Idee und Stimmigkeit. Die Überarbeitung müsste so radikal sein, dass ein anderer Entwurf entsteht.

  • S&P



    sundphifao.jpg



    Selbstdarstellung:


    - einfache Struktur in drei Blöcken

    - Typologie der Hofbildung typisch für Leipzig

    - trichterförmige Aufweitungen: Hinwenden in die Stadt


    Jury:


    - Begehbarkeit der Dächer, wenngleich Faltungen an den Wohnhäusern nicht verstanden

    - „Was wir natürlich ganz toll fanden, war das klare Bekenntnis zum Erhalt.“

    - Symbolhaftigkeit des Aktenberges, so entstünden einmalige Orte


    Einwurf:


    Das Fenster im Boden zwischen Saalbau und Stasi soll ein archäologisches Fenster sein, dort, wo einst die Kirche war. Gute Idee, war im Text nicht erklärt. Dahinter sind Treppen-/Rampen-Anlagen dargestellt, um eine Barrierefreiheit zur Runden Ecke zu schaffen. Eines der wenigen Büros, welche diese Aufgabe der Auslobung erfüllt haben. Andere Büros wussten nicht mal was davon. Allerdings zweifle ich ernsthaft an der Qualifikation von S&P. Zum einen hat der Planer vor Ort behauptet, Sanierung sei immer günstiger als Neubau. Als Beispiel führte er ausgerechnet die Hauptfeuerwache an, die ein Denkmal ist. Dort habe das Büro beide Varianten berechnet. Auf Nachfrage erklärte er, es sei dabei um das Innenleben gegangen. Was für ein hahnebüchener Vergleich! Außerdem war er ganz überrascht, dass auch die 2. Phase Teil des städtebaulichen Wettbewerbes ist und nicht etwa ein architektonischer Wettbewerb für den Hochbau. Vielleicht ist sein Kollege tiefer im Thema, aber ich finde es trotzdem unfassbar und peinlich bis auf die Knochen.


    Der "Aktenberg" ist in mancher Hinsicht fragwürdig, aber rein städtebaulich ist er ein Knoten in den ihn kreuzenden Wegebeziehungen, der umgangen oder überwunden werden muss. Zudem gibt es in diesem, wie auch in anderen Entwürfen keinen Platz. Es gibt nur Höfe. Das sind zwei grundlegend unterschiedliche städtebauliche Figuren. Ein Platz steht für Öffentlichkeit, ein Hof für Privatheit. Das kann auch das beste Planungsbüro nicht mal eben umdeuten. Besonders ärgerlich finde ich an diesem Beitrag das Greenwashing, auf das der BUND dann noch hereinfällt. Vielleicht schreibe ich dazu gesondert noch etwas.


    Diercks und Schönberger


    dierks-schonbergerklist.jpg


    Selbstdarstellung:


    - Analyse des Schwarzplans: diesen habe man in den 1980ern umgekehrt und Wege/Plätze zu Hochbauten umgeformt

    - durch Entfernung der Flachbauten habe man wieder einen Matthäikirchhof

    - Hochparterre durch vorgelagerte barrierefreie Hochbauten begegnen

    - Durchgang mit Glas-Pavillon als Weiterführung der Jägerhof-Passage


    - Strategie des Weiterbauens wie z. B. schon in der Renaissance


    Jury:


    - Klingertreppe als Mitte inszeniert, Anbindung an Grünraum

    - Zeitschichten aus verschiedenen Jahrhunderten

    - Potenzial für Günraum, Nachbesserung nötig


    Einwurf:


    Den langgestreckten Hof zwischen Wohnblock und Promenade zur Klingertreppe findet das Büro inzwischen selbst zu verschlossen. Den schmalen Raum zwischen Dreigeschosser und Saalbau hatten sie bei der "Blitzlichter"-Präsentation grün eingefärbt, was am unbenutzbaren Zuschnitt nichts ändert. Die rund 1000 m²-"Spiel- und Liegewiese" finden sie im 19.000 m² großen Areal als öffentlichen Grünraum groß genug. Das Archiv, das hier so dominant platziert ist, sehen sie als lebendigen Ort. Ich denke eher, es ist hauptsächlich ein Ort, an dem Leute ihre Stasi-Akte lesen und traurig herauskommen. Ein Besucher sagte, bei diesem Entwurf entstünden viele introvertierte Räume. Die anwesenden Planer sagten, das fänden sie gut, dann gäbe es einen Ort, an dem man sich aufhalten könne, ohne einen Kaffe trinken zu müssen. Gefordert sind aber keine introvertierten Räume, sondern ein lebendiges, offenes Quartier. Aufgabe verfehlt.


    dichter Architektur


    dichtervicgm.jpg


    Selbstdarstellung:


    - Bestand konvex zur Innenstadt

    - angestrebte dichte Bebauung und Vernetzung

    - Matthäikirchhof erhielt Widmung durch Gebäude öffentlichen Interesses (früher Kirche, heute Forum)

    - zwei repräsentative Gebäude, beide mit Eingang am selben Platz


    Jury:


    - „Das ist ein Entwurf der auf den ersten Blick alles richtig macht.“

    - „drei klar formulierte Plätze“ („Hauptplatz orthogonal gefasst, nicht aus Restplätzen bestehend“)

    - große Lagerhäuser hätten Tradition in Leipzig und würden ein deutliches Gesicht zeigen

    - „Ein Entwurf muss einen Mehrwert bieten und nicht nur die Aufgabe erfüllen. Er muss einen in Gemüt und Intellekt fangen können.“


    Einwurf:


    Ich vermute, dass dieser Entwurf gewinnt und könnte gut damit leben. Der Abriss der letzten Reste der Stasi-Burg bleibt damit zwar eine Aufgabe für künftige Generationen, aber immerhin wäre das Areal in den nächsten Jahrzehnten vernünftig nutzbar. Jurys prämieren aus ganz praktischen Gründen oft den kleinsten gemeinsamen Nenner, der alle irgendwie zufriedenstellt. Aber die Gruppendynamik kann natürlich auch zugunsten der Radikalen ausschlagen, wir werden sehen.


    Positiv hervorzuheben ist auch hier die sachliche, nüchterne Darstellung der Visualisierung.


    HPP



    hppuwdxn.jpg



    Selbstdarstellung:


    - Transformation, Sichtbarmachen von Zeitschichten

    - Bäume aus umliegenden Straßen sichtbar

    - Agora sichtbar und begehbar


    Jury:


    - „Gefallen hat uns, dass alles erhalten wurde; das Vertrauen, dass man das Bauwerk erhalten kann.“

    - „so viel Absicht und Energie in der Arbeit, dass sie weitergekommen sind“


    Einwurf:


    Einer der katastrophalen Entwürfe, der besonders fies ist, weil nicht alle Probleme auf Anhieb erkennbar sind.


    Es lohnt der Blick auf ein fast 25 Jahre altes Projekt des Büros, das Denkmal für das Leipziger Judentum in der Gottschedstraße. Siehe da: dieses hat die gleiche Krankheit wie der neue Entwurf. Ich bin dort sicher schon 500 Mal vorbeigelaufen und habe kein einziges Mal jemanden auf den bronzenen Stühlen sitzen sehen. Die erhöhte Lage und der Zugang über Treppe und Rampe schaffen eine Barrierewirkung. Die Idee, ein nutzbares Denkmal zu schaffen, das durch wörtliche "Inbesitznahme" zum Identifikations- und Kommunikationsort wird, ist intellektuell wunderschön, aber nicht intuitiv. Wenn ich meine Besuchergruppen auffordere, Platz zu nehmen, machen sie das zwar, sind aber nach 30 Sekunden heilfroh, den Präsentierteller wieder zu verlassen. Genauso wird es am Matthäikirchhof sein. Der mit allerhand hohen Worten angepriesene Platz wird für Passanten gar nicht als Platz und Aktionsraum erkennbar sein. Stattdessen werden vor allem die von Ferne einzig sichtbaren Treppen und Rampen und die erhöhte Lage ihre Barrierewirkung ausspielen. Wer den Platz betritt, der eigentlich ein Hof ist, wird sich in einem Panoptikum wiederfinden, in dem er der Beobachtete ist, nicht der Beobachter.


    (Der "Herbstgarten" für das Einheits- und Freiheitsdenkmal war übrigens auch so eine verkopfte Idee des gleichen Architektenpaares, allerdings eine ungleich sympathischere.)


    Frau Dilengite hat sich sehr viel Zeit genommen, mir mit Leidenschaft ihre Beweggründe für den Entwurf nahezubringen. Eigentlich gab es nur einen einzigen: nichts abzureißen. Dass sie dem alles andere unterordnet, hat sie offen eingeräumt. Meine Versuche, über Städtebau zu diskutieren, waren vollkommen sinnlos.



    ____________________________________________________________________________________________


    Fazit: Wie so oft bin ich auch zu dieser Veranstaltung euphorisch, aufgeschlossen und neugierig hingegangen und deprimiert und verstört nach Hause getrottet. Das gegenwärtige System, mit dem Architektur gemacht und bewertet wird, funktioniert nicht. Das ändert sich auch nicht, wenn man den Aufwand erhöht. "Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen", hat Mark Twain mal geschrieben. Die passende Überschrift für diesen Wettbewerb. Immerhin ist mir durch diesen wirklich sehr aufwändigen Prozess klarer denn je geworden, wo die Probleme liegen.

  • > Die Idee, ein nutzbares Denkmal zu schaffen, das durch wörtliche "Inbesitznahme" zum Identifikations- und Kommunikationsort wird, ist intellektuell wunderschön, aber nicht intuitiv.


    Danke für diesen Hinweis. Ich kenne das Denkmal gut, es ist aber für mich einfach nur ein Denkmal. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich dort mit einem Buch in die Sonne zu setzen. Obwohl diese Intention freilich ihren Charme hat. Ich hatte bisher eher das Gefühl, die Würde der zerstörten Synagoge zu entweihen, wenn ich das profan benutze wie eine Parkbank.

  • Ein 20 Jahre alter Artikel beschreibt die Situation dort genau so, wie ich sie empfinde:


    https://www.hgb-leipzig.de/kunstorte/sd_begegnung.html


    Auf den Unterseiten gibt es weitere Infos zur damaligen Diskussion und zum Wettbewerb.


    Das äußerst bescheidene, kleine und vor allem konventionelle Denkmal aus dem Jahr 1966 wird auch heute noch gut angenommen. Unermüdlich legen Passanten Steinchen darauf, manchmal auch Blumen. Das zeigt mir, dass der Rückgriff auf konventionelle Symboliken hervorragend funktioniert, selbst bei sparsamstem Mitteleinsatz.


    Bezogen auf den Matthäikirchhof heißt das für mich, dass ein Platz angenommen werden wird, selbst wenn er, wie der Marktplatz, weder Bänke noch Bäume, Brunnen oder Spielmöglichkeiten aufweist. Ein Hof wird hingegen kaum angenommen werden, selbst wenn man ihn mit alledem aufwertet. Es gibt so etwas wie eine uralte städtebauliche Sprache, die alle verstehen, der sich auch Planer/innen nicht entwinden können, sollen ihre Stadträume Teil des Gespräches von Häusern, Wegen und Plätzen werden.


    Stadtplaner und Architekt/innen sollten endlich wieder Respekt vor Traditionen haben und deren Funktionalität erkennen. Ein Denkmal, ein Platz oder auch die Schönheit eines Gebäudes müssen intuitiv und ohne große Vorbildung erkenn- und erfahrbar sein.

  • Zum Wettbewerb um das Matthäi-Areal findet Stadträtin Gabelmann in der aktuellen Ausgabe des Amtsblattes m.M.n. treffende Worte.


    Zitat:

    "Die Stasi hat gewonnen


    Die erste Runde des Städtebaulichen Wettbewerbs zur künftigen Bebauung des Matthäikirchhofs ist zu Ende, die Teilnehmer der Finalrunde stehen fest. Schon jetzt lässt sich feststellen: Die zum Zeitpunkt der Wende nur wenige Jahre alte Stasi-Bebauung wird uns wohl dauerhaft im Stadtbild begleiten. Wie sich die Stasi durch ihr Wirken in die Leben der Menschen fraß, so fraß sich ihre unästhetische Bebauung in den kriegsverwundeten Gründungsort unserer Stadt – offenbar so fest, dass es nun als „nachhaltig“ geschönt wird, die Bauten nicht abzureißen. Das ist nicht nur feige, sondern auch klar gegen die Mehrheitsmeinung der Leipziger. Es wird daher zu fragen sein, ob es bei künftigen städtebaulichen oder gestalterischen Jurys Sinn macht, diese mehrheitlich immer mit Leuten zu besetzen, die nichts mit Leipzig zu tun haben und daher auch nicht mit ihren geschmacklich fragwürdigen Entscheidungen umgehen müssen. Sie fahren nach dem Jurydienst nach Hause und Leipzig muss mit den Folgen leben. Die heiligen Wettbewerbsregeln verhindern ein Eingreifen der gewählten Stadträte. Schönheit von Architektur wird geringgeschätzt, Ästhetik belächelt. Ein Armutszeugnis."

  • Der Artikel verquirlt etwas unegal politische, ästhetische und populäre mit regionalen Argumenten.

    Stellt man politische Argumente voran, dann müßte man alle Bauten von Ausbeutern, Unterdrückern oder Diktaturen respektive Fürsten & Königen in Frage stellen. Das beträfe von der Kathedrale über Burgen und Schlösser bis hinab zu Verwaltungsbauten aus Kaiser-, NS- und SED-Zeit eine Unmenge an Gebäuden. Daß die Mehrheitsmeinung gegen die Stasi-Bebauung spräche, ist zwar zu vermuten, aber nicht bewiesen ;)

    Mit dem Argument, Fremdlinge dürften in Leipzig nicht (mit-)entscheiden, habe ich so meine Probleme ... Aktuell ist halt das Thema Nachhaltigkeit hinzugekommen - wir hatten hierzu unsere Meinungen ausgetauscht.

    Meines Erachtens, könnte - sollte (?) man sich auf städtebauliche Argumente konzentrieren: hier spricht doch einiges gegen die Stasi-Bebauung.

  • Wenn aber städtebauliche Gründe zu dem moralischen Argument der Ablehnung eines in Beton gegossen Unterdrückungssymboles zusammen kommen, dann ist letzteres Argument doch -als Nebenargument- in dem Diskurs berechtigt. Eine Jury für ein neues Projekt darf auch historische und moralische Aspekte berücksichtigen.


    In Analogie hiesse das sonst, dass der Entwickler einer Bombe überhaupt nichts mit der Verwendung seiner Bombe zu tun habe.