Beiträge von Franz111

    Dass auf Autoebene für Fußgänger nichts Interessantes ist, ist der jetzige Zustand, das stimmt.


    Solange aber Fußgänger einfach nur eine Ebene nach unten in den "Glastrog" verbannt sind, werden sie die an den Riebeckplatz angrenzenden Gebäude nicht als platzbildend wahrnehmen. Statt dessen bleibt die wahrnehmbare Begrenzung lediglich diese unattraktive Souterrain-Glasschüssel.


    Das Dorinthotel bleibt aus dieser Untersicht- Perspektive des Fussgängers gefühlt ausserhalb des "Platzes", vermutlich trift das auch für das Zukunftszentrum zu.


    Ich glaube, dass ein jetzt schon mitgeplanter Fussgängerring auf Platzniveau -langfristig- den wirklichen Platz wieder mit klaren Raumkanten erlebbar und städtebaulich attraktiv macht. Das setzt natürlich voraus, dass zukünftig weitere Gebäude an diesem Ring entstehen. Aber dafür könnte der Fussgängerring ein Trigger sein.

    Sobald jemand Wohnungseigentum erworben hat, ändert sich schlagartig auch die Haltung der ehemaligen Grafittibeführworter- so meine begrenzte Erfahrung.


    Darüber hinaus gibt es aber auch Zerstörungswut, die nicht so leicht zu erklären ist. An der neuen Turnhalle an den Tierkliniken wurden mehrere grosse, frisch eingesetzte Fensterscheiben durch Steinwürfe zerstört.

    Die Häuser, die jetzt am Riebeck-Platz entstehen, formen keine Raumsituation, sondern sie erscheinen wie zufällig vom Himmel gefallen.


    Ein runder, von Gebäuden gesäumtr Platz entsteht dort nicht. Denn dazu hätte man wohl das Zukunftszentrum und das Papenburg -Hotel dichter an den Verkehrskreisel setzten müssen und es hätte jeweils eine konvex Stirnseite zum Platz hin gebraucht. Nur dann werden diese Randgebäude auch aus der Fussgängerperspektive als Begrenzung eines Platzes wahrgenommen werden. Und spätere Bauten hätten sich diesem Ductus vielleicht sogar angeschlossen?

    Insgesamt ist das Objekt zu groß geraten und die Auskragungen verengen die ohnehin schmale Straße noch mehr, im Detail sind die Rundungen dann doch nicht rund und die versetzten Fensterachsen nerven einfach nur noch... nunja.

    Dass ein Bauherr den Mut hat, an einer bisher sehr unwirtlichen, und eher dunlen Straßenecke einen kostspieligen Bau zu realisieren - und damit einen Straßenzug in der Innenstadt wieder herzustellen- finde ich Klasse. Über ein Stockwerk weniger hätte ich mich auch gefreut. Aber mutig finde ich auch die Architektur. Eben kein Kasten, sondern ein Rundling, den man in Erinnerung behält :-).

    ^ Das finde ich konsequent.


    Der Begriff und die Funktion "S-Bahn" werden lächerlich, wenn die Stecken Reisezeiten bis zu 2 Stunden beinhalten und die Strecken nur im Stundentakt bedient werden. Eine Konzentration+Taktverdichtung auf die von Leipzig aus sinnvoll erreichbaren Orte ist in Zeiten einer Mangelwirtschaft eine der notwendigen Massnahmen. Plauen und Falkenberg anzuschließen, finde ich nicht zielführend.


    [mod]Überflüssiges Zitat des Vorposts gelöscht. [/mod]

    Wenn man merkt, dass der S- und Regionalverkehr nicht so gut funktionieren, dann P+R an den Zufahrtsstraßen ausbauen

    Ich glaube P+R wird nur einen winzigen Teil des Problemes lösen. Selbst wenn dort 200 Autos parken würden. Was sind schon 200 ÖPNV Nutzer mehr ? 8000 mehr wäre eine Lösung.


    Und wenn man dann ggf. 25 Minuten auf den ÖPNV oder die S-Bahn verwartet, dann werden auch keine 200 Autos da parken.

    In den S-Bahn-Verkehrs des MDV, nicht nur zwischen Halle und Leipzig, müssten Miliarden investiert werden: in mehr Fahrzeuge und Personal, um ihn so attraktiv zu machen wie beispielsweise in Japan und China.


    Das Geld fehlt aber dafür (bzw wird an anderer Stelle verbraucht). Da Taktraten von 30 bis 60 Minuten für zukünftige S-Bahnen im MDV2026-Projekt schon bis 2038 so unerträglich niedrig geplant wurden, ist die Idee eines wünschenswerten Autoverzichtes für viele -auch mich- jetzt obsolet.

    Vergleichsbild, rechts das Stadthaus, aus dem obiges Foto geschossen wurde:

    Der Ratshof ist trotzdem erstaunlich gut gelungen und noch immer ansehbar. Für den ursprünglichen Zweck eines Verwaltungsgebäude, also eines fast unsichtbaren Zweckbaus- hat sich der Architekt Wilhelm Jost grosse Mühe gegeben. Es wurde in den 20er Jahren des vorigen Jahunderts gebaut, die Planungen müssten somit aus der "Vor-Bauhaus-Ära" stammen.

    Dank der Neubauten in der 15-31 kann man so langsam den künftigen Raumeindruck erahnen. Es ist ja die erste Bebauung auf dieser Seite der Kohlenstraße

    Das wirkt so eng.... und die Strasse wird ja eine relativ breite Fahrbahn bekommen. (LKW und PKw sollen sich lt Bebauungsplan Lössniger Weg) in der Kohlenstrasse konfliktfrei begegnen können.

    Für Strassenbegrünung durch Bäume wird da keinen Platz sein, wenn es gut geht kommt ein Fahradweg.


    Das wird m.E. die abendliche (Renn-) Strecke von hunderten Autos zum WG Lössniger Weg.


    Schade, dass die Stadt nicht gefordert hat, die Querblöcke um 3 m zu kürzen, zugunsten des Strassenraumes und einer Baumreihe. Die Kohlenstrasse wird m. E. eng, dunkel und ggf. sogar trostlos wirken.


    Kennt jemand einen städtischen Plan, wie der Strassenraum vor den riesigen Grossblöcken gestaltet werden soll?

    Parkhäuser sind meistens nur sinnvoll, wenn das Parken auf der Straße nicht mehr oder sehr eingeschränkt oder teuer möglich ist.

    Ich kann mir eine Quartiersgarage vorstellen, die ausschließlich dazu dienet, ein ganzes neues Stadtquartier autoarm / autofrei zu halten. Das zukünftige Viertel Lössniger Strasse in der Südvorstadt wäre so ein Präzedenzfall, der Lebensqualität durch ein strategisch günstiges Parkhaus steigern könnte. Wenn es keine Aussenparkplätze gibt und auch keine Tiefgarage mit 1300 TG-Plätzen gebaut wird, sondern direkt am S-Bahnhof MDR (an der Kurt Eisner Strasse) ein Parkhaus, dann gibt es früh und abends auch keinen störenden Quellverkehr im Quartier.


    Der Fußweg von 100-200 m ist zumutbar und viele würden dann gleich auf ÖPNV (S-Bahn oder die zukünftige Strassenbahnlinie) umsteigen. Als Struktur-Konzept könnte das mittels Bebauungsplan immer noch so vorgegeben werden.


    Und btw: Für die Wohnungseigentümer würde ein Quartiersgaragen-Parkplatz sicher nicht 30.000 Euro kosten, wie heute ein TG-Platz. Ein kleiner Beitrag, um günstiger zu bauen.

    Die Windmühlenstrasse ist für mich der erste Kandidat als unfreundlichste Straße Leipzigs.


    20240825-114627.jpg


    Foto: eigenes Foto.


    Ob man durch das Aussprechen eines Denkmalstatus den Umbau dieser "abweisenden" Architektur zu einer freundlicheren Straße erleichtert, das bezweifle ich. Den Bezug zur historischen DDR- Bebauung kann man auch ohne den umbauhinderlich Denkmalstatus herstellen. Ohne diesen Status gäbe es aber den Planern zukünftig viel mehr Gestaltungsspielraum. Dann würden nicht diese DDR-Platten-Monster den gestalterischen Rahmen vorgeben, sondern es könnte umgekehrt sein.

    Ich glaube, du verwechselst hier was.

    Das ist der geplante Neubau der Hohe Str. 15 (Ecke Bernhard-Göring-Str.), beworben als HoheEck.

    Ja, das habe ich dann wohl verwechselt. Zwar wäre der Bau dort nicht so prominent sichtbar, wie ich annahm. Trotzdem wäre es gut, wenn von den angeblichen historisierenden/ klassischen Anklängen auch was realisiert würde. Auf der Visualisierung fehlen die.

    Hohe-Stra-e-1.jpg


    Quelle: KML Architekten Leipzig


    Ganz in der Nähe von der oben gezeigten Kohlenstraße 6 werden schon weitere Wohnungen in einem Neubau Hohe Straße 1 angeboten, an der Ecke zur Bernhard Göring Straße. Allerdings verwundert mich diese Vorankündigung, denn noch ist da kein Bauzaun und auch kein Baubeginn in Sicht.


    Der puristische Entwurf stammt von KLM-Architekten Leipzig, die nach meiner Meinung nach auch schon ganz passable Bauten in Leipzig entworfen haben. Dass dieser Bau -an einer so exponierten Ecke- minimalistisch streng daher kommt, ist schade. An diesem Ende der Bernhard Göring Straße hätte ein architektonischer "Hingucker" die Bausünden der davor liegenden Häuser etwas kompensieren können.


    Auf der Seite von Baywobau, dem Anbieter, findet sich farblich noch eine deutliche Vereinfachung. "Das Haus besticht (laut Baywobau) mit historisierender Architektur und klassischen Details". Auf den Visualisierungen kann man das aber noch nicht erkennen.


    Hohe-Stra-e-2.jpg


    Hohe-Stra-e-3.jpg


    Quelle: Baywobau GmbH


    Ich denke, dass der Bayrische Platz zukünftig mal ein Teil des "erweiterten" Zentrums von Leipzig wird. Vielleicht werden die Bauherren mit edleren Materialien etwas punkten?

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    s!ArIBXHGVvi-UhcIJgVeZgxvx4a8trQ?e=xh3nHE

    Quelle: Behet Bondzio lin architekten/ Stadtbau Wohnprojekte GmbH


    Die identische Farbgebung und Oberfläche der Blöcke wirkt selbst auf der beschönigenden Visualisierung auf mich langweilig. Die querstehenden Blöcke symbolisieren lt. Architekturbüro einen Zug. Die verschiebbaren Lamellentüren sind das einzige für Abwechslung sorgende Element der Wagons, eine Idee, die man Anfang der 2000er recht häufig sah.


    "Ein architektonisches Konzept von Weltklasse." (Zitat Geschäftsführer Klaus Uwe Marsch im Exposé).


    Nachtrag am 18.07.2024: Von Norden her gesehen fällt die Visualisierung gestalterisch etwas gefälliger aus, da es nicht 10 gleichartige Häuser sind, sondern nur fünf.

    s!ArIBXHGVvi-UhcIaVFSpV3KBPOF-DA?e=q2QYq0

    Quelle: Projektseite Stadtbau Wohnprojekte GmbH

    "Wie ein Zug sind die drei Gebäude entlang der Kohlenstraße aufgereiht".


    Wie man bei 3 querliegenden Klötzern auf die Assoziation eines Zuges kommen kann, erschliesst sich mir nicht. Offenbar wurde für den Wettbewerb zwanghaft ein Anknüpfungspunkt an das Thema "Bahnhof" gesucht, um der Jury eine Bezugsnahme zur Historie vorzutäuschen, die es architektonisch nicht im entferntesten gibt. Aus der Perspektive des Fussgängers sind 3 querorientierte Klötze definitiv nicht als Zug erlebar.


    Vielleicht fällt den Architekten noch ein erlebbares künstlerisches Element ein, das zum ehemaligen Bahnhofdgelände eine Verbindung herstellt. Auch wenn es "nur" eine Metall-Skulptur an einer Hauswand wäre.


    Gibt es die Empfehlung noch, 5 Prozent der Bausumme in "Kunst am Bau" zu investieren? Das wäre sehr wünschenswert, um für die Bewohner und vor allem die bisherigen ansässigen Anwohner etwas annehmbares zu schaffen.


    Es ist sehr schade, dass hier nicht mehr Leistung in die Gestaltung der vermutlich sogar gleichfarbigen Straßenfront investiert wird.


    Vielleicht besinnt sich ja der Investor noch, da ja von Luxuswohnungen auszugehen ist, bei denen der Käufer doch auch Individualität und Exklusivität sucht. Aber falls wirklich schon 62 % verkauft sind, wird es unwahrscheinlicher, dass er hier noch eine gestalterische Schippe drauf legt.


    Bäume sind lt.Visualisierung auf der Strassenseite "Kohlenstrasse" nicht vorgesehen. Darf das heutzutage bei einem Großprojekt noch sein ?