Alexanderplatz: Diverses

  • ... Ich verstehe nicht, warum ihr hier ein Ost-West Problem daraus macht.


    Weil in Berlin immer alles zum Ost-West-Problem gemacht wird. Mir letztens passiert an der Landsberger: Ich steig ins Taxi und sag: "Ist ja tiefster Osten hier". Sprachs und war mir keiner Schuld bewußt, Mit "Also das find ich nicht in Ordnung" gings los, 2 Minuten später hab ich mir virtuell im Stakatto bzw. Dauerfeuer auf die Stirn gekloppt.... Der Vortrag des Taxifahrers ging bis zum Ernst Reuter-Platz, also 40 Minuten....


  • Wer hätte vor 10 Jahren ernsthaft gedacht, dass in Berlin-Mitte im Jahr 2014 innerstädtische Lücken mit hoher Geschwindigkeit geschlossen werden. Bisher waren Brachflächen in Mitte eine Normalität. Das wird nicht ewig so bleiben. Es wird die Zeit kommen, dass in Berlin-Mitte die Flächen am Boden so knapp werden, dass man in die Höhe bauen wird.


    Nach der Wende dachte man die Einwohnerzahl werde schnell steigen, die Wirtschaft schnell wachsen und plante die Büro-Hochhäuser. Dann kam es anders und auch die Immobilienentwickler passten ihre Prognosen an die tatsächliche Entwicklung an. Jetzt hat sich die Lage wieder geändert und es wird zumindest wieder ein starker Einwohneranstieg erwartet.


    Aber das zeigt doch auch wie unzuverlässig die Zukunftsprognosen sind. Wird es wirklich in den nächsten 15 Jahren einen stetigen raschen Einwohnerzuwachs geben? Wird der Tourismusboom anhalten und immer neue Hotels hervorbringen?

  • Aber das zeigt doch auch wie unzuverlässig die Zukunftsprognosen sind.


    Ja, das sehe ich auch so. Zukunftsprognosen sind völlig unzuverlässig. Aber ich stütze meine Aussage auch nicht auf eine Zukunftsprognose, sondern auf die aktuelle Bausituation. Zeige mir mal, wo es - heute - in Mitte überhaupt noch größere Brachflächen gibt? Wenn ich mich nicht irre, ist mit dem Wertheim-Quartier eine der letzten größeren Flächen in jüngster Zeit zugebaut worden. Und sonst? Wo gibt es noch große, leere Flächen in Mitte?


    Einwohnerzuwachs und Tourismusboom mögen unsicher sein. Die Anwesenheit des Bundes in Berlin ist jedoch eine Konstante. Es dürfte sicher sein, dass der Bund auch in den nächsten Jahrzehnten in der Bundeshauptstadt Berlin weiteren Flächenbedarf anmelden wird. Der Bedarf des Bundes ist nach dem Regierungsumzug nicht zu Ende gewesen. Ein Blick an die Spreeschleife zeigt, welche Flächen für Bundeszwecke allein in den letzten zwei Jahren verbaut worden sind. Der Bund wird auch in Zukunft einen immensen Flächenbedarf haben.

  • Die größte Brachfläche ist wohl nördlich des Hauptbahnfofs. Und am Tacheles ist noch einiges frei. Andere wurden inzwischen zu Parks erklärt. Etwa nördlich des Nordbahnhofs und der übrige Grenzstreifen. Diverse Friedhöfe wären wohl im Prinzip auch bebaubar.


    Für weitere Bauten des Bundes wurden glaube ich schon Flächen reserviert bzw. es gibt Bundesgebäude die gegebenenfalls abgerissen werden könnten. Außerdem gibt es bei Büroflächen wohl noch keinen Mangel.

  • Jep, ist Moabit. Moabit gehört zu Tiergarten. Und Tiergarten gehört zu Mitte.


    Mitte ist eh riesig da ja auch ganz Wedding dazugehört wo es wohl noch diverse alte Industriegelände gibt die umgenutzt werden können bzw. erst teilweise umgenutzt wurden.

  • Jep, ist Moabit. Moabit gehört zu Tiergarten. Und Tiergarten gehört zu Mitte.


    Moabit gehörte zu Tiergarten so wie Mitte, Tiergarten, Moabit, Hansaviertel, Wedding und Gesundbrunnen heute zu Mitte gehört, aber Moabit gehört nicht mehr zu Tiergarten. :)

  • Als ob Tabula Rasa, und darauf bezog sich wohl Camondo, kein Fundamentalismus darstellen würde. Und das Stichwort Eigentumswohnungen übergehen sie ganz elegant. Oder wollen Sie enteignen?
    Na ja, der Denkmalschutz sieht sowieso einiges anders als die gestern war alles besser Fraktion. Und das ist auch gut so.


    Lern endlich mal zu duzen. Und Beiträge genau zu lesen. Ich sprach von Argumentationsfundamentalismus. Von den immergleichen formalistischen Argumenten, die hier kommen. In all meinen Beiträge spreche ich mich für einen maßvollen Stadtumbau aus, der auch sozialistische Strukturen - wenn auch nicht für ewig - respektiert. Genau deshalb sprach ich in meinem letzten Beitrag auch von einzelnen Sektoren, die gestaffelt in Angriff genommen werden. Absurd ist deine Sichtweise auch deshalb, weil nun einmal der Sozialismus Tabula Rasa par excellence veranstaltet, eine enorme Entfremdung bewerkstelligt hat und man sich nun für eine Reparatur ausspricht. Es geschieht so eben keine Tabula Rasa, da man alte, schon einmal dagewesene Strukturen zurückholt - die zu allem Überfluß auch noch von der noch intakten Umgebung präjudiziert werden. Zu sophisticated?


    Die gesamte Stadt spricht doch eine eindeutige Sprache, deren Negierung das Ost-Zentrum darstellt. Schon mal in nordlich angrenzenden Altbaukiezen gewesen? Ich will keine Mars-Landschaft rund um den Alex.


    Im übrigen sprach ich in meinem ursprünglichen Beitrag auch von der Situation nach der Wende, wo es um Konzepte ging, und bekanntlich werden auch schon mal Häuser abgerissen und Leute entschädigt, die Wohneigentum haben. Also bitte nicht immer diese Pseudoargumentationen.


    Es wird wohl beim Alex darauf hinauslaufen, daß der Kollhoff-Plan partiell umgesetzt wird und spätere Generationen in anderen Epochen die Plattenbauwüsten nach und nach plattmachen bzw. renaturieren. Damit muß sich unsereins wohl abfinden. Die Entfremdung der Stadt durch den sozialistischen Städtebau ist so enorm, daß es wohl einige Generationen dauern wird, bis das alte Berlin dort wiederauferstehen wird.


    Findet hier etwa einer diese modernistische Wüste geil? Oder worauf laufen Wortmeldungen wie die obige hinaus? Ich sage nur Molkenmarkt. Genau das wird langfristig im gesamten Ost-Zentrum stattfinden.


    The rest: Ein großes Gebiet für Bebauungen in Mitte ist noch gegenüber dem Reichsluftfahrtministerium.


    Hausschwamm: Moabit gehört immer noch zu Tiergarten, da den gemeinen Berliner die Neustrukturierung der Bezirke herzlich wenig interessiert. :) Man sollte den Gruner-Tunnel zuschütten und die Karl-Marx-Allee 2 zu einer normalen Straße umbauen. Mit dem Abriß der luftigen Plattenbauten dort entstünden riesige Flächen, in denen doppelt so viele Leute mit doppelt so viel Komfort und viermal so viel Altberliner Identität leben könnten. :)


    Manchmal träume ich davon, ein Architektur-Abramowitsch zu sein. Dann würde ich recht wohltätig bzw. wenig kommerziell an vielen Ecken in Berlin wieder alte Strukturen stärken und Reminiszenzen schaffen.


    PS: Was der Denkmalschutz so sieht, geht mir herzlich am Arsch vorbei. Auch das wurde hier schon tausendfach erörtert, daß dort meist ideologische Wertungen vorliegen und das zusammengebastelt wird, was politisch gewollt ist.

  • ^ Bei wem hat sich denn eine Entfremdung eingestellt? Bei Ihnen? - Schön für Sie. Bei mir nicht. Dafür bin ich nicht alt genug. Somit ist doch ihre ganze sophisticate Argumentation hinfällig. Ihre immergleichen Argumentationsmuster greifen doch nur bei einem Teil der geneigten Forumsleser. Das Tabula Rasa bezog sich im Übrigen auf den Post von Sidious.

  • Was ist eigentlich aus dem Wiedererrichtungsprojekt der BEROLINA geworden?!?

  • Bei den Studentenapartments in der Keibelstraße geht es beeindruckend schnell voran. Ob die Studenten eine Tiefgarage bekommen?





    Das Polizeipräsidium finde ich hervorragend, auf beiden Seiten mit den unteschiedlichen Fassaden. Die Rückseite des Hauses der Elektroindustrie mit seiner isolierenden Wirkung und seiner kalten Schulter zum Präsidium hingegen, finde ich misslungen, während das Haus von vorne seinen Charme hat.

  • ^
    Ich liebe es, wenn im Ausland lebende Menschen mein Heimatland durch unbegründete Pauschalaussagen destruktiv diskreditieren.

  • ^^
    Vor allem, wenn dieses Ausland hiesiger Tristesse in nichts nachsteht.


    Ich finde, diese Ecke hat sich durch die Verdichtung in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und die dortigen Nutzungen z.B. als Hotel haben dazu beigetragen aus der DDR-Ödnis einen halbwegs akzeptablen Stadtraum zu machen.

  • Dass Bauchef so seine Probleme mit dem großen Nordkanton hat, weiß man doch aus vielen Threads :) Dass es allerdings kalt und tot aussieht ist nicht zu bestreiten. Und dass man auf tote und kalte Architektur in deutschsprachigen Ländern steht, auch nicht. Allerdings muss man faiererhalber, wie Necrokatz schon schreibt, die Nordschweiz bei diesem Trend miteinbeziehen.

  • ... ich fürchte, Bauchef, die Rückseite einer Großgastronomie wie dem Hofbräuhaus und die Rückseite von 60er-Jahre-Bürobauten, die jahrelang nicht saniert wurden, sehen in Zürich nicht anders aus. Was das mit "deutsch" zu tun haben soll - schleierhaft. Vielleicht irgendein traumatisches Erlebnis....

  • Memhardtstraße / Rosa Luxemburg Straße

    Falls noch nicht darüber berichtet wurde....


    Anmerkung Moderation: siehe Beitrag #829.


    Am Alexanderplatz (Memhardtstraße / Rosa Luxemburg Straße) wurde das Eckgebäude des Ensemble eingerüstet!


    Es handelt sich dabei um dieses Gebäude.
    https://maps.google.de/maps?q=…Q&cbp=12,173.54,,0,-10.19



    Bin gespannt was dabei heraus kommt, aber es kann NUR eine Verbesserung werden!!!
    Hoffentlich passiert dann an den ganzen "Block" etwas.
    Ich nenne dieses Blick und den gegenüber gern mal "Pjongjang" :mad:

  • Das ist meiner Meinung nach die schlimmste Hinterlassenschaft überhaupt an dieser Stelle. Hier würde ich völlig entspannt nach Dekonstruktion rufen.