Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • ^ Wir hatten die Erweiterungsflächen hier schon mal thematisiert und dank deiner Beschreibung habe ich diese bei meiner Sightseeing Tour vor einem Jahr gleich entdeckt.


    Dass diese Erweiterung nicht noch vor der Eröffnung angegangen wurde, kann ich verstehen. Man wollte ja den Eröffnungstermin nicht schon wieder durch neue Baumaßnahmen gefährden. Aber es wäre wirklich sinnvoll, das noch mittelfristig anzugehen. Wenn die Prognosen tatsächlich eintreffen, wird das spätestens 2025 mit den aktuell acht Gepäckbändern eng. Vor allem, wenn eins der Gepäckbänder ausfallen solle und keine Reservekapazitäten vorhanden sind. Dann hat man vermutlich schnell so ein Chaos wie zuletzt in den Herbstferien.

    Vergleichbare moderne Flughafenterminals mit ungefähr derselben Kapazität (25 Mio. Passagiere) haben 10-15 Gepäckbänder. Ich wüsste nicht, warum der BER weniger Gepäckbänder benötigen würde.

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    Ja, das wundert mich auch vor allem deshalb, weil die Flughafen-Gesellschaft diese Erweiterung zusammen mit dem T2 als prioritär beschrieben hat. Nun mit Corona konzentriert man sich auf den Logistik-Tunnel der das Midfield besser erschließt. So wie ich das verstanden habe geht es dabei um eine Optmierung der Verkehrsströme im Frachtverkehr (keine Kreuzung des Taxiways). Das ist sicher sinnvoll, aber prognostiziert ab 2025 steht man wieder vor dem Dilemma der wenigen Gepäckbänder und die 3 Bänder mehr im T2 reißen es auch nicht raus. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass man im corona-bedingten Tal der Tränen (finanziell) aus den Augen verliert, dass T3/T4 bei einer Erholung der Fluggastzahlen jetzt schon planerisch angegangen werden müsste, damit es dann in 10 Jahren fertig wird.

  • Insgesamt habe ich den Eindruck, dass man im corona-bedingten Tal der Tränen (finanziell) aus den Augen verliert, dass T3/T4 bei einer Erholung der Fluggastzahlen jetzt schon planerisch angegangen werden müsste, damit es dann in 10 Jahren fertig wird.

    Das ist auch meine Befürchtung. Man kann nur hoffen, dass die neue und meines Erachtens sehr kompetente Geschäftsführung um Frau von Massenbach genügend Argumente findet, um Aufsichtsrat und Anteilseigner von der Notwendigkeit zusätzlicher Gepäckbänder und der Vorplanung von T3/T4 zu überzeugen.

  • EU Kommission billigt Beihilfen für den BER


    Die EU-Kommission hat die dem BER im vergangenen Jahr gewährte staatliche Beihilfe in Höhe von 1,734 Mrd. € genehmigt. Im Rahmen eines Corona-Hilfsprogramms hatte der Bund u.a. den Flughäfen kurzfristige Hilfen zur Verfügung gestellt. Ob und in welcher Höhe auch andere Flughäfen dies genutzt haben, geht aus den Meldungen nicht hervor, könnte sein, das dieser Betrag die größte Einzelhilfe war. Während die deutschen Agenturmeldungen dazu eher dürre Informationen bereithalten, ergibt sich der gesamte Umfang der Bedingungen und Auflagen, unter denen die Genehmigung erteilt wurde, aus der Pressemeldung der Kommission vom 1.2.2022.


    Eine der Bedingungen ist, dass der BER bis zur vollständigen Rückzahlung der Beihilfe seine Kapazaität nicht erweitert. Was bedeutet das für die in den Vorbeiträgen diskutierten Ausbaumaßnahmen?

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

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    Gute Frage... etwas konkreter wird es hier: https://ec.europa.eu/commissio…orner/detail/de/IP_22_721

    Zitat:...bis zur vollständigen Ablösung der Beihilfe wird die FBB Luftverkehrsgesellschaften keine Rabatte gewähren und ihre Kapazität nicht erweitern.


    Ob davon der neue Logistik-Tunnel betroffen sein wird? Da die FBB ja die Beihilfen vor längerer Zeit beantragt hat, geht das vielleicht noch durch. Alles andere wohl eher nicht. Heißt für mich: Es gibt Geld zum Überleben, mehr nicht und das ist ja aus Sicht der EU auch folgerichtig, damit es keine Verzerrung des Wettbewerbs gibt. Erst wenn es wieder besser läuft und die Beihilfe abgelöst werden kann, dann darf der Ausbau finanziert werden.

  • Nun ist ja gerade die zu geringe Kapazität ein Hauptgrund für die finanzielle Schieflage des BER. Die Vorgabe erscheint mir daher in der Tat recht pikant.

  • Erst mal geben die staatlichen Beihilfen der Flughafengesellschaft mehr Planungs- und Handlungssicherheit. Das ist zunächst einmal positiv. Die Konsequenz die sich aus den Auflagen ergibt, wäre das Terminal 5 in Schönefeld langfristig weiter zu nutzen, wenn die Kapazitäten in den beiden Midfield Terminals T1/ T2 nicht mehr ausreichen. Und die liegen bei 25 Mio./ 6 Mio. Pax - unter normalen Umständen. Wenn aber in den nächsten Jahren jede noch so kleine Maßnahme zur Kapazitätserweiterung im Midfieldbereich verboten bleibt und folgendes Szenario droht:

    dass man im corona-bedingten Tal der Tränen (finanziell) aus den Augen verliert, dass T3/T4 bei einer Erholung der Fluggastzahlen jetzt schon planerisch angegangen werden müsste, damit es dann in 10 Jahren fertig wird.

    Dann könnten die Auflagen der wirtschaftlichen Stabilisierung des Flughafens nachhaltig im Weg stehen.

    Ich vertraue aber trotzdem weiterhin darauf, dass die Geschäftsführung die Auflagen der EU bereits einkalkuliert hat und die Hindernisse schon überwinden wird.

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    Es wäre die logische Erklärung dafür, dass sich die FBB aktuell mit dem Logistik-Tunnel und dem Frachtgeschäft beschäftigt, weil sie eben schon wusste, dass die Finanzhilfen der EU an diese Auflagen verknüpft wurden. Gesetzt den Fall, die Fluggastzahlen steigen stetig, dann wird die FBB sicher versuchen, einen fließenden Übergang hinzukriegen. Also einerseits zurückzahlen und gleichzeitig Planungsmittel für T3/T4 freigeben. Aktuell hat der Flughafen keine Kapazitätsprobleme, coronabedingte Sonderauflagen können keine dauerhafte Basis für eine Flughafen-Planung sein. Es fehlt schlicht und ergreifend überall an Personal, ob Gastro, Security usw.. Wenn die Pandemie etwas Gutes hatte, dann war es die Abstimmung mit den Füßen angesichts der deutschlandweit üblich schlechten Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen.

  • Beim BER sieht man ein Foto vom T1, das ist ja halbwegs chic. Vor ein paar Tagen war ich am T2. Das Möbellager von Ikea ist schöner. Der Weg vom Bahnhof dorthin geht durch Bauruinen aus Beton.

  • ^ Das sind keine Bauruinen, sondern Betonkolonnaden – oder meinst du etwas anderes? Terminal 2 ist eben ein zweckmäßiger Industriebau für Billigflieger, der in 36 Monaten geplant und umgesetzt wurde und erfüllt genau diese Aufgabe recht gut, wer da mit irgendwelchen architektonischen Ansprüchen rangeht, kann natürlich nur enttäuscht werden.

  • ^ Stimmt. Ich war bei meinem Besuch am T2 über die mangelhafte Beschilderung vom Bahnhof zum Terminmal irritiert. Ortsunkundige, die nicht seit Jahren die Planungen am BER verfolgen, haben da sicher ein paar Orientierungsschrierigkeiten. Auch ist es schade, dass keine Überdachung zwischen dem Zugang vom Bahnhof an T1 und dem T2 errichtet wurde. So muss man bei Ankunft am T2 erstmal durch den Regen um zum Bahnhof zu gelangen. Für einen "Hauptstadtflughafen" nicht schön, zumal Ryanair schon länger nicht mehr nur von "Billig-Reisenden" genutzt wird.


    Überflüssiges Zitat entfernt. Bitte nicht unnötig zitieren. Danke!

  • ^^nein, ich meine diese Kolonnaden. Ich habe es überspitz formuliert, aber sie sind tatsächlich noch nahezu im Rohbau. Die Beschilderung ist provisorisch und es gibt keinen klaren Weg.

    Das T2 sieht vor allem innen sehr einfach gebaut aus, außen ist ein fensterloser Kasten. Eine gewisse Gestaltung erwarte ich bei Flughäfen und Bahnhöfen schon, hier fehlt sie.

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    poiler: das ist auch kein Möbellager sondern Standard.

    Terminal drei am Frankfurter Flughafen | SPON 08.02.2022

    Also ganz im ernst - ich hoffe das die "Phase" in der das normal ist bald überwunden ist. Das gilt ja auch für den EInzelhandel. ich finde diese "Kellercharme" mit Leitungen an der Decke und Sichtbeton nimmt echt überhand. Aber wahrscheinlich bin ich da einer der wenigen, denn es wird nach wie vor und massenhaft so gebaut und "ausgestattet". Leider.

    Einmal editiert, zuletzt von markoma1 ()

  • Musste deshalb beim letzten Flug von BER T1 an die Decke starren und feststellen, dass das eine ordinäre Decke aus Trapezblechen ist und die Kabel sind darunter offen aufgehangen. Die abgehängte Decke darunter macht erst den angenehmen Raumeindruck (und hat nebenbei auch schalltechnisch positive Effekte). Ehrlich, bei diesem Detail kann es nicht um die Kosten gehen. So eine abgehängte Decke, meinetwegen mit Alu-Lamellen, macht den Kohl nicht fett. Es ist wirklich eine Phase, die hoffentlich bald vorbei ist. Noch ärgerlicher sind weiß gestrichene verputzte Wände oder Sichtbeton im Handbereich von Fluggästen. Schon jetzt kann man bei vielen Pfeilern und Wänden erkennen, dass da Koffer langschrammten oder sich dagegen gelehnt wurde. Aus diesem Grund wurden die früher immer mit Blechen oder Steinplatten verblendet.


    BTW: Auch im KadeWe ist der Industriecharme jetzt angekommen (im Bereich der neuen Fahrtreppen). Darauf angesprochen meinte ein Verkäufer: Das ist jetzt wohl Mode. Überzeugt schien er aber auch nicht. Bist also nicht alleine...

  • BER auf mühsamem Weg des Wachstums

    Zunächst mal die Ausgangslage: Nach der vom Schicksal genial getimten Eröffnung Ende 2020 hat der Flughafen im zweiten Coronajahr 2021 immer noch 570 Millionen Verlust geschrieben. Das halbiert den Verlust aus 2020 etwa. Dennoch mussten sich die drei Teilhaber nun erneut die Genehmigung holen, um 1,7 Mia an Finanzhilfen leisten zu dürfen. Also wirklich ein Fass ohne Boden?


    Ganz so schlimm wird es hoffentlich nicht kommen. Die 1,7 Mia sollten jetzt erst einmal die größten Verluste abfedern. Für 2022 rechnet man aktuell dann immerhin mit einem positiven operativen Ergebnis - allerdings vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Inzwischen fliegt man phasenweise schon wieder auf Vorkrisenniveau. So gab es im April nicht nur einen Rekord von 70.000 Passagieren an einem Tag, sondern auch insgesamt wieder 1,8 Mio Fluggäste (März: ca. 1,3 Mio, Januar bis April insgesamt 4,8 Mio). Und eine weiter gute Nachricht: Trotz der bekannten Personalknappheit klappte diesmal wohl alles ganz gut. Der Gesamttrend steigt also an und im Sommer kommen ja traditionell noch viele zusätzliche Verbindungen hinzu. Allerdings liegt das reine Angebot u.a. durch Pandemie und Krieg immer noch bei -29 Prozent (Frankfurt -14%, München und Düsseldorf -19%). Das liegt wohl auch nicht nur am in Berlin sonst traditionell starken Osteuropa-Geschäft, sondern gerade auch an den noch zögerlichen "Billig-Fliegern" wie Platzhirsch Easyjet. Positiv ausgedrückt ist also noch viel Luft nach oben. Negativ ausgedrückt könnte Berlin theoretisch sogar kurzfristig hinter Düsseldorf zurückfallen, wo die Erholung schneller funktioniert.

    rbb24 zum Verlust 2021

    rbb24 zu den Mitteln für die Pandemie-Überbrückung

    Airliners.de zu den aktuellen Lücken im Angebot

    Morgenpost zu den aktuellen Flugzahlen und neuen Verbindungen


    P.S.: Bin mir gerade nicht sicher, ob es hier richtig ist oder eher dorthin gehört. Gefühlt gibt es bei den Beiträgen viele Überlappungen und der andere Thread ist eher ausgelaufen.

  • Auch wenn es noch ganz lange bis zur Realisierung dauert... Hier mal ein Link mit konkreten Informationen zum geplanten Terminal 3.

    https://www.google.de/url?sa=i…9ybG8-PcCFQAAAAAdAAAAABAD


    Überrascht war ich über die beeindruckende Größe. 175.000qm Fläche für ca. 15 Mio. Passagiere. Man darf schon jetzt gespannt sein...


    https://www.airport-dm.com/cms…s/2019/news25content1.jpg


    Einbindung in Link geändert. Bitte nicht direkt von Quell-Servern einbinden ("Hotlinking"), ansonsten immer Angaben zu den Bildrechten.

  • Das Terminal 4 (siehe Abb. oben links) könnte vielleicht in Zukunft das neue Easyjet Terminal werden, da die dann neuen Wartebereiche mit dem aktuell v.a. von Easyjet genutzten Wartebereichen im Pier Süd verbunden sind. Nach check-in und Sicherheitskontrolle geht man scheinbar über eine Brücke und gelangt dann zum Duty Free Bereich mit anschließenden Wartebereichen.

  • ^ Danke. Allerdings ist der Artikel anscheinend von 2019 und gibt somit den Planungsstand VOR der Eröffnung und vor allem vor Corona wieder. Ob und wann ein T3 oder gar T4 in der Größe kommt, mal sehen.