Das Filetgrundstück an der Minna-Todenhagen-Brücke für einen Busparkplatz zu nutzen, halte ich für eine stadtplanerische Fehlentscheidung. Die Gegend macht gerade einige gute Schritte nach vorn, mit den Plänen auf der anderen Spreeseite rückt Schöneweide an die Innenstadt heran, da ist dieses Projekt in meinen Augen ein Rückschritt.
Beiträge von rakete
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Jepp, wer nach Steglitz zieht, der sehnt sich nach ner Altbauwohnung mit hohen Decken, ner Gründerzeitvilla oder zumindest nach nem kleinen Garten. Die Zielgruppe für Wohnturm-Appartements möchte eine repräsentative Wohnung in der Innenstadt, und die entsprechenden Projekte dort tun sich ja auch schon schwer.
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Ironischerweise könnte sich die Verhinderungs- und Verzögerungspolitik der Lüscher-/Lompscher-Jahre jetzt noch als vorteilhaft erweisen, weil mittelmäßige Projekte erst gar nicht realisiert worden sind und man jetzt besser bauen kann. Das gilt für das Tempelhofer Feld, aber natürlich auch für den Alexanderplatz. Ich bin froh, dass der merkwürdige Gehry-Entwurf, den ich in jeder Hinsicht unstimmig fand, offenbar vom Tisch ist.
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Ich würde als Anwohner doch Jubelschreie ausstoßen, wenn man mir so eine Kulisse vor die Tür setzen würde. Der Gleisdreieckpark ist ohnehin ungewöhnlich gut gelungen, auch wenn ich mir die Randbebauung ein, zwei Etagen höher gewünscht hätte. Die geplante kleine Skyline in Kombination mit der Sind-wir-denn-hier-in-Queens?-Ubahnbrücke wäre doch das, wofür man seine Gäste erstmal auf den Balkon führen würde. Ein richtig urbaner Ort.
Aber ja, der bezirklichen Bauverhinderungspolitik geht es offensichtlich genau um das, was Querbalken andeutet: Signale zu senden. Man möchte Kreuzberg unattraktiv für Investoren machen, und schafft man es nicht, Investitionen zu verhindern, sollen die wenigstens so hässlich und provinziell werden, dass man alle dagegen aufbringt.
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Uber Eats Music Hall klingt ja völlig beknackt. Andererseits war das Sponsoring von Verti vielleicht auch nicht das Glücklichste, mit Verti assoziieren vermutlich heute mehr Leute eine Konzerthalle als eine Versicherung.
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Ich bin wahrlich kein Freund dieses Hochhausleitbildes, der ja eher ein Hochhausverhinderungsplan ist. Und mit der Festlegung auf polythematische Nutzung wird die Errichtung großer Firmenzentralen praktisch ausgeschlossen, das kann durchaus als negativer Standortfaktor durchgehen. Aber ich sehe es insofern positiv, als dass dadurch in naher Zukunft recht wahrscheinlich die ein oder andere hochklassige Rooftopbar die Stadt bereichern könnte.
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Mit Verlaub, aber "Deine Vorstellungen passen sowas von nicht nach XXX!" höre ich bei praktisch allem, was in Berlin anders werden soll, als es schon immer war. Die Idee, ein Stadion zu errichten, dass wenigstens einem Großteil der Vereinsmitglieder überhaupt ermöglicht, bei einem Spiel dabei zu sein, ist doch weit entfernt von saudischen Investorengedanken.
Die Herausforderungen durch die Verkehrsanbindung sind durchaus gewichtig, aber verglichen mit manch anderer Stadt ist die Situation doch sogar relativ komfortabel: Das Volksparkstadion liegt mitten im Nirgendwo und einen längeren Fußmarsch von einer S-Bahnstation entfernt, die von 2 Vorortlinien bedient wird. Im Weserstadion ist es unwesentlich besser. Aufgrund der Verwurzelung in und um Köpenick kommen viele Fans ohnehin mit dem Fahrrad. Köpenick erhält einen Regionalbahnhof. Die S3 könnte bei Spielen dank der verbesserten Kapazitäten rund um das Ostkreuz um einen Shuttle in dichter Taktung ergänzt werden. Und dann ist da noch die Tram, die zwar keine besonders hohe Kapazität hat, aber eben auch ihren Beitrag leistet.
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Ich glaube auch, die Nachfrage nach solchen Wohnungen ist grundsätzlich da, sei es durch Expats, denen ein hohes Maß an Komfort wichtig ist, oder die neureiche Klientel, bei denen eine Zweitwohnung in Berlin einfach zum persönlichen Portfolio gehört. Andererseits kam womöglich mit Max&Moritz, Hines, Alexander Tower und GrandAire zu viel Angebot gleichzeitig auf den Markt. Wenn sich das jetzt konsolidiert und zumindest teilweise auf Büros umgeplant wird, ist das sicher nicht von Nachteil.
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Ja, das wird natürlich auch wieder Probleme aufwerfen, aber ich glaube auch, es bräuchte zunächst mal eine räumliche Idee, und da finde ich den Ansatz von Braunfels als Diskussionsgrundlage brauchbar.
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Aber der Autoverkehr auf der Potsdamer Straße ist ja nunmal da. Ich verstehe die Einwände voll und ganz, aber das Problem ist aktuell doch, dass die Potsdamer Straße das Areal durchschneidet und an seinen Rändern funktionslose Brachen hinterlässt. Es gibt dort gegenwärtig keinen Grund, sich aufzuhalten, und damit auch keine Aufenthaltsqualität. Der Platz wäre auch nicht wirklich vergleichbar mit dem monströsen Ernst-Reuter-Platz, es wäre vielmehr eine Entzerrung der Fahrtrichtungen, was vermutlich eher sogar noch zu einer Reduktion des Lärms führen würde. So, wie es im Augenblick ist, funktioniert es ja nicht. Was wollen wir machen? Untertunneln?
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Ich habe den Eindruck, die Fassadengestaltung greift die Platoon-Kunsthalle auf, die dort vor einigen Jahren in Seecontainern residierte. Ist das Absicht?
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ALX. Da hat man es aber darauf angelegt, alle Kreativpreise abzuräumen.
Naja, den sechsgeschossigen Hightower mit Schreibfehler am S-Bahnhof Tiergarten, der mich jedes Mal hemmungslos gackern lässt, wenn ich daran vorbei fahre, toppt das natürlich nicht.
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Danke für die Braunfels-Idee, die sieht für mich tatsächlich so aus, als wäre sie eine gute Lösung für die meisten der Probleme am Kulturforum. Der Kreisverkehr mit seinen Randbauten schafft etwas verbindendes, bietet die Potentiale eine Stadtplatzes mit Außengastronomie, und drängt gleichzeitig die Ben-Gurion-Straße zurück. Aus der Potsdamer Straße könnte eine richtige Allee werden, optimalerweise mit Mittelstreifen. Andererseits verstärkt die Idee eines der Hauptprobleme des Kulturforums sogar noch, nämlich seine Isolation vom Potsdamer Platz. Aber da ist das Kind vermutlich einfach in den Brunnen gefallen.
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Das wird diese spannende Ecke ergänzend zu den Plänen am Behrens-Ufer weiter bereichern. Neulich bin ich da mal mit dem Rad durchgestreift und finde die Entwicklung faszinierend. Einerseits an vielen Ecken noch das alte, klischeebehaftete Schweineöde mit seinen ostigen Cash-only-Billoläden, andererseits HTW und Reinbeckhallen mit aufstrebender gastronomischer Infrastruktur im Umfeld. Die historische Bausubstanz, die erstklassige Spreelage, die relativ gute Verkehrsanbindung und das inzwischen studentische Umfeld prädestinieren die Gegend zu einem neuen Hotspot
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Ich finde The Playce auch sehr gelungen, aber es wird wohl an zwei Faktoren hängen, ob das Konzept funktioniert:
1) Wie gut es generell gelingt, den Potsdamer Platz wieder attraktiv zu machen, und da bin ich noch skeptisch, da das grundlegende Problem des Ortes darin besteht, dass er isoliert in der Stadt liegt, und es nicht mal schafft, das selbst isolierte Kulturforum zu integrieren. Mit dem Weggang der Entertainmentangebote droht der Platz eher noch toter zu werden.
2) Wie sehr sich The Playce im Angebot abhebt einerseits von 08/15-Malls, aber andererseits vom Allrounder Mall of Berlin. Mit Deko-Behrendt und Manifesto hat es zwei USPs und die Kinder zieht es stets in das sehr gute Eiscafé. Ob das als Anker reicht, wird sich zeigen.
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Ich freue mich ja, dass endlich mal jemand diesen Flughafen lobt. Das Genörgel ist ja auch größtenteils Folklore, denn tatsächlich habe ich bisher auch nur gute Erfahrungen: Keine 20 Minuten ab Ostkreuz, mit BER-Runway in fünf Minuten vom Bahnsteig bis in die T1-Halle (das ist TXL-Terminal-A-Niveau!), ein angenehmes Design, und - ein echter USP - der Rewe vor dem Check-In.
So wichtig ich die Ergänzung der Verbindungen im Regionalverkehr finde, liegt der strategisch der Pfeffer perspektivisch in ICE-Verbindungen. Der BER - und v.a. Berlin - benötigt Langstrecken. Ohne Hubfunktion funktioniert das nur, wenn Punkt-zu-Punkt-Verbindungen attraktiv werden. Berlin und Brandenburg sind dafür zu klein, aber das Einzugsgebiet für Langstrecken könnte bei entsprechenden ICE-Anschlüssen von Hannover über Kiel, Stettin, Poznan, Dresden und Leipzig umfassen.
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Überzeugt mich nicht wirklich. Das Gebäude wirkt eher wie der Eingangsbereich zu einer Wildwasserbahn und anderen Entwürfen gelingt die Verbindung von Spectrum und Hauptgebäude m.E. besser. Ich hätte mir hier auch eher etwas gewünscht, das stärker Bezug auf die erhaltenen Bahnhofsgebäude nimmt.
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Das Tempodrom mag herausragend sein, aber es steht an einem Unort. Es handelt sich um das einstige Innenstadtzentrum Berlins, das jetzt von einem Sportplatz dominiert wird. Schön wird es dort nicht werden, aber wenn man diesen Sportplatz irgendwie verlegen könnte, könnte man versuchen, auch mit dem geplanten Exilmuseum städtischen Raum zurück zu gewinnen und dabei gleichzeitig eine Verbindung von Potsdamer Platz, Macherei und dem aufstrebenden Gleisdreieck-Park zu schaffen; alles Orte, die bisher ziemlich isoliert sind. Hier ein kleines Hochhauscluster zu schaffen, hielte ich sogar für sehr verträglich mit den Bauten an der Stresemannstraße, deren 70er-Charme dadurch vielleicht relativiert werden könnte.
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Das ist richtig gut geworden. Differenzierte Fassadengestaltung, die verwinkelten Gassen schaffen Urbanität und gleichzeitig eine gewisse Intimität, und der Siegfried-Hirschmann-Park bietet echte Aufenthaltsqualität. Ein großer Gewinn für die Ecke, insbesondere im Vergleich zur Tristesse vorher.
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Fachkräfte – auch auf dem Bau – sind schwer zu bekommen
Naja, die waren lange schwer zu bekommen, weil in der Niedrigzinsphase wie bekloppt gebaut wurde (okay, nicht in Berlin). Jeder Handwerksmeister hat Mondpreise aufgerufen. Da dürften jetzt einige Kapazitäten frei werden und auch mitunter auch die Kosten ein wenig sinken.