Landmarken-Architektur dieser Klasse muss nicht unökologisch sein. Ein neumodisches Ökoquartier (was auch immer das sein soll) welches nach 25 Jahren wieder abgerissen werden muss, ist nicht nachhaltiger, als eine konventionelle Struktur, wie eben das Tacheles, die mindestens mal 80-100 Jahre stehen bleibt. Zudem ja die EG-Zonen auch Nutzungen, Plätze und Durchwegung für die Öffentlichkeit bieten.
Quartier am Tacheles
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^ Brandelhuber, Herzog de Meuron und Grüntuch Architekten brauchen ganz bestimmt keine kreative Unterstützung. Zudem handelt es sich hier um ein gemischt genutztes Areal.
Na dann ist ja alles super! Glückwunsch zu diesem kreativen, gemischt genutzten Areal. Da ist wirklich im Umfeld des Tacheles der große Wurf gelungen.
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^ So ist es. Mit dem Oro entsteht tatsächlich ein Hingucker. Auch auf die Passage bin ich gespannt. Insgesamt hebt sich das Quartier deutlich von anderen Bauprojekten ab.
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Heute würde man das Areal wahrscheinlich völlig anders planen und ein sozial und funktional gemischtes Ökoquartier bauen. Jetzt sieht das Projekt mit seiner banalen Investorenarchitektur wie aus der Zeit gefallen aus. Dem besonderen Ort nicht gerecht. Man hätte sich für diese besondere Lage und Geschichte des Areals kreative Unterstützung holen müssen.
Und in wie fern wird ein Ökoquartier der Geschichte des Ortes mehr gerecht?
Ich finde hier entsteht ein städtebaulich sehr gelungenes Quartier, das die Geschichte der Passage direkt zitiert und die historische Parzellierung respektiert. Was die Fassaden angeht, sind vielleicht nicht alle super gelungen, aber es gibt definitiv auch Hingucker wie das prominente Oro oder die Passage von Herzog & de Meuron - hochwertig ausgeführt sind alle Gebäude sowieso.
Mir ist der klassische Städtebau an der Stelle deutlich lieber als irgendein derzeit angesagtes „Ökoquartier“ aus zusammengewürfelten, begrünten Holzregalen. -
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Neugierde trieb mich, das Areal mal wieder zu umrunden. Ich fremdel weiter mit dem Entree von der Friedrichstr. Die steinernen Gardinen wirken banal und, indem sie sich in der Durchwegung fortsetzen, langweilig.
An den Altbauten tut sich weiter nichts, außer dass der Wind die Fangnetze abgerissen hat und nun der Giebel des Hauses ‘zum Hufeisen’ wieder sichtbar ist.
Das Portal des Tacheles erhält gerade seinen Turmhelm zurück, während das Oro seine Endhöhe erreicht zu haben scheint. Diese Seite wird ein Hingucker und die gebaute Dichte wirkt mondän und berlinerisch.
An Gebäude gegenüber werden erste Fassadenteile montiert. Der Stein hat eine warme Farbe; sind das Natursteinplatten?Noch ein Bonusbild vom Katzengold um die Ecke:
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Heute würde man das Areal wahrscheinlich völlig anders planen und ein sozial und funktional gemischtes Ökoquartier bauen. Jetzt sieht das Projekt mit seiner banalen Investorenarchitektur wie aus der Zeit gefallen aus.
Du hast offenbar vergessen, dass am Tacheles über einen Zeitraum von 20 Jahren gar nichts passiert ist. Die Investoren haben um dieses Areal einen großen Bogen gemacht oder sind regelmäßig abgesprungen.
Für die Vertreter der Subkultur mag dieses Areal sexy gewesen sein. Aber die privaten Entwickler haben das ganz anders gesehen. Das ist wieder ein typisches Beispiel, wo die Erwartungshaltung und die Realität weit auseinander klaffen. Wäre das aktuelle Projekt nicht umgesetzt worden, dann wäre am Tacheles gar nichts passiert. Dein Ökoquartier ist reine Träumerei.
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Also die Argumentation finde ich so abwegig wie falsch. Das erinnert mich so an Arbeiten 1.0 aus Sicht eines Beamten. Nach dem Motto:"hauptsache es wurde etwas gearbeitet, mir könne auch nur schaffe" - Nein Leute wirklich - da sind wir weiter...in diesem Fall ist es nicht die Hauptsache das das Brachland nun bebaut wurde, sondern die Qualität der Bebauung sowie der NUTZEN stehen nunmal eindeutig über der hier getroffenen quantitativen Aussage.
DENN eines ist doch hier wieder deutlich geworden, man versucht aus Berlin ein Ramschladen zu machen, ja ja ein bisschen Schicker als der Tante-Emma-Laden sind die Dinger ABER eben null individuell und massenware. Dem Standort nicht angemessen und wird niemanden nach Berlin locken...Diese Passage steht in Leipzig bereits besser umgesetzt und dort hat man seit Jahren keine neue Passage mehr gebaut.
Das ist echt zu wenig Freunde - und das Ökoquartier in diesen Zeiten als Träumerei zu bezeichnen KANN ja nur von jemanden kommen der nicht in der Lage ist über bestehende Investitionsarchitektur hinaus zu denken und das ist natürlich in unseren Zeiten echt zu wenig. Wenn ich Ökoquartier schon lese dann weiß ich ja genau wessen Geistes Kind hier schreibt. Ökoquartier - was soll das überhaupt darstellen. Wenn es in Richtung Holzmarkt geht, ja warum sollte das nicht passen, oder denken wir an das höchste Holzwohnhaus das demnächst ja auch in Berlin entstehen soll, ist das dann auch ein Ökoquartier oder was?
Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob Menschen nur noch in Schubladen denken um sich bloß nicht mit "Veränderung und Innovation" beschäftigen zu müssen.
Das erinnert mich so an die Autoindustrie wo jetzt ein BMW auf die Straße kommt der irgendwie 150 KM weit mit Elektroantrieb kommt, das ist nicht State of the Art - das ist nicht das was man von BWM erwarten würde.
Übersetzt an diesen Standort. Zu wenig visionär, zu wenig anknüpfend an diesen besonderen Ort der über 10 Jahre Besucher aus aller Welt nach Berlin gelockt hat, großartigen Künstlern eine Basis bot - die Besucher aus aller Welt sind ins Tacheles gegangen um diese Subkultur zu sehen die überall sonst verschwunden ist. Jetzt zieht Berlin gleich und hier im Forum jubelt man endlich dem Mainstream und der totalen Beliebigkeit entgegen.
Das wiederum zeigt das wir in Berlin und in Deutschland das Kleinbürgertum immer noch am besten beherrschen - Juhuuu endlich eine Einkaufspassage mit überteuerten Luxuswohnungen. Na schön aber wir können uns dann wenigstens daran erfreuen das auch die letzte originelle Kneipe mit renoviert wird, sicherlich in schönem weiß gestrichen. Meine Güte, es wird Zeit das ich wieder Urlaub in Frankreich mache, da gibts wenigstens ein paar originelle Restaurants und Kultur die dann wenigstens irgendetwas mit dem Ort zu tun hat in dem die Menschen leben.
Glückwunsch an die Befürworter für so viel Mut und visionäres und damit einen guten Start in 2022. Oder doch 1985 ?Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.
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... Meine Güte, es wird Zeit das ich wieder Urlaub in Frankreich mache, da gibts wenigstens ein paar originelle Restaurants und Kultur die dann wenigstens irgendetwas mit dem Ort zu tun hat in dem die Menschen leben. ....
... also ich hätte da einen tollen tip für Dich. In Paris hat gerade das fantastische Samaritaine, das über etliche Jahre geschlossen und von LVMH nun als Hotel und Kaufhaus hergerichtet wurde, wiederöffnet. Das verschlägt einem so als Berliner etwas die Sprache wenn man das sieht und wirft verschiedenste Fragen auf. Wie Sinnhaftigkeit von Wiederaufbau ehemals grosser Kaufhäuser... Sinnlichkeit der Architektur... Erlebnis ...
etc. Zuletzt fühlte ich mich im KaDeWe etwas an den BER erinnert. Und hier beim Tacheles kommt auch wieder alles sehr streng und kalt daher.
zum besseren Verständnis was ich meine, hier der link zum Samaritaine:
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Wie Sinnhaftigkeit von Wiederaufbau ehemals grosser Kaufhäuser... Sinnlichkeit der Architektur... Erlebnis ...
Ja, soetwas Verspieltes / Verschnörkeltes hätte ich in Berlin auch gerne wieder.
"Wieder" ???
Ja, das hat es durchaus in Berlin schon gegeben, auch in der "Tacheles-Passage".
Aber was würden unsere KreuzHainer Kapitalismus-Kritiker wohl dazu sagen, wenn die schon beim straffen Karstadt am Hermannsplatz derart ausflippen? -
Wenn ich Ökoquartier schon lese dann weiß ich ja genau wessen Geistes Kind hier schreibt. Ökoquartier - was soll das überhaupt darstellen.
Lieber Alexsb73,
den Begriff "Ökoquartier" habe ich lediglich von meinem Vorredner Wikos übernommen. Falls dir der Begriff "Ökoquartier" zu polemisch erscheinen sollte, möchte ich dich bitte an Wikos verweisen.
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Nach gründlicher Überlegung muss ich zugeben, dass ihr nicht ganz unrecht habt. Getreu dem Motto: Das Bessere ist der Feind des Guten. Man hätte sicher mehr rausholen können aus der Ecke. Für meine Bewertung ist allerdings nicht entscheidend, wie hoch der qualitative Durchschnitt im ganzen Quartier ist. Viel wichtiger ist, dass ein oder zwei richtige architektonische Knüller dabei sind. Ich hoffe halt, dass das ORO zünden wird. Wenn das ORO überzeugt, könnte man auch verschmerzen, wenn das Quartier an anderer Stelle schwächer ausfällt.
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Ja, soetwas Verspieltes / Verschnörkeltes hätte ich in Berlin auch gerne wieder.
"Wieder" ???
Ja, das hat es durchaus in Berlin schon gegeben, auch in der "Tacheles-Passage".
Aber was würden unsere KreuzHainer Kapitalismus-Kritiker wohl dazu sagen, wenn die schon beim straffen Karstadt am Hermannsplatz derart ausflippen?Oh ha - Kapitalismus-Kritiker. Wieder so ein Schlachtwort und nächste Schublade. Dieser Tage ja so beliebt, alles schnell ganz ohne vernünftige Argumentation vom Tisch wischen zu können, dann müsste man ja die eigene Position hinterfragen
Der Gegensatz den Du hier versuchst aufzumachen ist ein ziemlich fieser Versuch Kapitalismus so hinzustellen, als sei der für gute Architektur verantwortlich. Das genau Gegenteil ist der Fall. Muss ich jetzt noch den Begriff der Renditearchitektur verwenden ? Muss ich wirklich thematisieren das gerade die Renditesucht dazu führt das wir entweder Luxuswohnungen bekommen oder eben Kaufhausarchitektur - beides bringt Geld, alles andere rechnet sich erst viele Jahre später. Langfristige Investitionsgüter vs. kurzfristige und schnelle Rendite - alls das spielt hier mit rein und das gehört ordentlich betrachtet und das Karstadt am Hermannsplatz ist ein imposantes Gebäude bei dem man sich aber fragen muss, wie sich die Investition rechnen kann und wer das am Ende zahlt.
Aber vollkommen richtig Reinhard, ein Großteil der Tacheles-Passage ist eher billige Kaufhaus-Architektur als der Versuch eine individuelles, einmaliges Ensemble zu schaffen, ohne den Altbestand wäre das eine durchschnittliche Einkaufspassage geworden! -
2 x Blick von der Oranienburger Str. in die Gasse zum künftigen Aaron-Bernstein-Platz bei abendlicher Baustellenbeleuchtung:
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Die Dachkonstruktion gab es übrigens schon vor dem Krieg und ein Wiederaufbau war von Anfang an geplant:
Leider ist es keine originalgetreue Rekonstruktion. Stattdessen wird ein kostensparender Dachaufbau errichtet, der dem wuchtigen Eingangsbereich in keinster Weise gerecht wird. Der Dachaufbau wird ohne eine abschließende Laterne errichtet. Dadurch wirkt die gesamte Konstruktion zu niedrig und bekommt eine gedrungene Wirkung.
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^ Die fehlende Laterne stört mich auch. Die Leichtbauweise ist aber der Terrasse geschuldet, die zwischen Dachkante und Traufe entstehen soll – und die finde ich nun wieder klasse.
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Heute bin ich einmal rund ums Projekt gelaufen und habe dementsprechend von jedem straßenseitigen Haus ein Bild machen können
1. Scape / Die neue Tacheles Passage
Die bisherige Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach hat die Fassade eine schöne Tiefenwirkung, eine freundliche Farbe sowie ein haptisches Material und wird vor Allem im Sonnenschein ein tolles Licht-Schatten-Spiel erzeugen.
2. Altbau der ehemaligen Friedrichstraßen-Passage
Der neue Dachaufbau ist in Position gebracht worden
3. Scale
In live sieht die Fassade leider etwas enttäuschend aus. Die Farbe der Kacheln wirkt ein wenig so, als wäre sie schon seit einem Jahrzehnt dem Ruß ausgesetzt worden - leicht vergraut eben. Hoffentlich liegt das am Baustellendreck und die Fassade sieht nach einem gründlichen Putz besser aus.
4. Oro
Viel hat sich nicht getan seit dem letzten Update. Die metropolische Wirkung durch das zusätzliche Geschoss ist beeindruckend, die Architektur wird es sicher auch sein!
5. Screen
6. Vert
Erste Vorrichtungen für die Fenster wurden installiert. Ich verstehe wirklich nicht, warum die Fenster so einfach wirken und überhaupt nicht mit der tollen Rundung des Gebäudes spielen.. Gewölbtes Glas sähe genial aus! An Geld wird es bei den Quadratmeterpreisen wohl nicht fehlen..
7. Form 3
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Hier dazu die passende Visu:
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Mit Blick auf die Johannisstraße 3 von J. Mayer H.: https://www.jmayerh.de/7-0-JOH3.html
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Blick in die Johannisstraße. Im Hintergrund die Friedrichstraße.
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Der zukünftige Johannisplatz. Links das Laika. In der Bildmitte das Joux. Rechts die Kalkscheune.
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