Neues Hertha Stadion [Vision]

  • Rotes Rathaus Ich glaube wirklich nicht, dass Berlin jemals ein gemeinsames Stadion für zwei so völlig unterschiedliche Mannschaften haben wird. Da wird es auch keine „Initiative“ von der Politik geben. St. Pauli spielt auch nicht im HSV-Stadion.


    Union hat sein Stadion peu à peu renoviert und kann momentan mit den 22.000 und künftig vielleicht mit den 37.000 Plätzen gut leben. Egal, ob in der 1. oder 2. Bundesliga (P.S.: Allerdings ist Union auch noch keine Fahrstuhlmannschaft, weil noch nie aus der 1. BL abgestiegen ;))Und auch mit der „provinziellen“ Verkehrsanbindung.


    Der beste Platz in Berlin für ein neues Hertha-Stadion ist nun einfach mal das Maifeld. Wo genau, muss man sehen. Dort ist die Infrastruktur. Bei jeder anderen Fläche in Berlin, die groß genug wäre und eine nur halbwegs gute Verkehrsinfrastruktur hat, wird es Widerstand ohne Ende geben. Und an Brandenburg glaube ich nicht wirklich. Da ist der „Denkmalschutz“ im Maifeld noch das kleinste Problem.


    Ich würde mich da fast schon festlegen wollen: Entweder kommt das neue Hertha-Stadion in den nächsten 10 Jahren auf dem Maifeld oder es kommt in absehbarer Zeit gar nicht. (Was sicher schade, aber auch kein Weltuntergang wäre)

  • Unions Ausbau der Alten Försterei hängt eng mit dem Ausbau des S-Köpenick zum Regionalhalt des RE1 zusammen (geplant derzeit bis 2027), damit das Verkehrskonzept für 37k stimmt und die Fans dann mit S-Bahn, Regio und Tram zum Spiel kommen können.


    Und NEIN. Es wird niemals ein Stadion zusammen geben. Wer sich nur halbwegs mit der Materie auskennt weiß das. Als eingeschweißter Unioner kann ich sagen, das Union, Köpenick und die Försterei untrennbar sind. Da gibt es auch keinen Millimeter Spielraum. Eher würden wir uns ein Bein abhacken, als irgendwo mit Hertha aufs Tempelhofer Feld zu ziehen. Und das der Ausbau Stehplätze sind, ist auch genau richtig so. Sitzen und beim Tor mal klatschen können sie gerne bei Hertha oder in München machen.


    Was genau mit provinzieller Anbindung gemeint ist, würde mich aber auch mal interessieren. Für die 22k reicht die S-Bahn völlig aus. Nur ein Bruchteil der Fans reist überhaupt mit der Tram an direkt vor das Stadion an, der Rest steigt auch am S-Köpenick aus. Für 37k gibt's dann zukünftig zusätzlich den RE1, der einiges an Kapazität und eine gute Taktung hat. Vom Bahnhof Köpenick geht es dann sowieso zu Fuß den traditionellen Fanmarsch über Union Tanke und Abseitsfalle zum Stadion - Nach dem Spiel dann dasselbe Rückwärts. Da die Fans sich dafür unterschiedlich viel Zeit lassen läuft Ab und Zufluss auch immer gut und ohne Engpässe ab.

  • DerBe Das sind keine Weisheiten, sondern Beobachtungen.

    Ich bin seit vielen Jahren Vereinsmitglied der Rot-Weißen, habe aber auch sehr viel Kontakte zu der blau-weißen Anhängerschaft. Mir ist bisher nichts zu Ohren gekommen, dass man Brandenburg ernsthaft in Erwägung zieht. Des Weiteren wurde Hertha vor Jahren angeboten, das Spielfeld abzusenken und die Oberringe zu verdecken. Dazu gab es eine Machbarkeitsstudie von GMP. Das hatte Hertha ausdrücklich abgelehnt. Nur so zur Erinnerung. Aber egal, du möchtest dem Senat unbedingt ein schlechtes Zeugnis in dieser Hinsicht ausstellen. Es sei dir gegönnt.

  • DerBe Ich verfolge es ebenfalls seit Jahren, auch wenn ich kein glühender Anhänger bin. Der Vorschlag mit dem abgesenkten Spielfeld war im wahrsten Sinne des Wortes unterirdisch, da die Fans auf den Oberrängen dann erst recht ein Fernglas brauchen würden und es dann zudem auch als Leichtathletikstadion (originäre Funktion) immer unbrauchbarer wird.


    Ansonsten will ich dem Senat hier überhaupt nichts ausstellen. Für mich sind die objektiven Tatsachen mehr als deutlich genug. Dass beispielsweise ein Herr Geisel die beiden Vereine nicht gleich behandelt, sehen selbst viele Unioner so und sollte Dir als Anhänger wohl bewusst sein. Immerhin war er aber einer der ehrlicheren Stimmen und sagte stets ganz offen, dass man Hertha nicht aus dem Olympiastadion weglassen will. Das finde ich weit seriöser als irgendwelche Hinhaltespielchen. Aber falls diesmal wirklich was bei herauskommt, nehme ich meine Worte gerne zurück. Ich finde, Berlin kann mindestens 2 Bundesligisten vertragen.

  • Ich bin seit vielen Jahren Vereinsmitglied der Rot-Weißen, habe aber auch sehr viel Kontakte zu der blau-weißen Anhängerschaft. ...

    Unnötiges Vollzitat gekürzt.


    Ich bin jahrelanges Mitglied bei Hertha und eines Hertha OFCs und befreundet mit den Mitgliedern der Initiative "Blauweisses Stadion".

    - Die Gegner des Ausschlusses der Option Brandenburg (Ludwigsfelde) betrug um die 30%
    - Es gibt bei der anstehenden MV einen Antrag das Thema Brandenburg wieder aufzunehmen (gab es in der Vergangenheit auch)
    - Die Idee das Spielfeld abzusenken wurde nicht vom Verein abgelehnt, sondern wegen der immensen Kosten einer solchen Hydraulikanlage und der entsprechenden Änderung des Daches (weil dadurch die unteren Rände dem Regen ausgesetzt wären und dadurch nicht von der DFL als Bundesligastadion genehmigt worden wäre) nicht weiter verfolgt. Vor allem im Interesse der Olympiastadion GmbH und damit auch des Senats.
    - Zum abgesenkten Spielfeld hatte Hertha lediglich den Einwand, dass sich die Zuschauerzahl _noch_ mehr erhöhen würde. Dafür hätte es den Workaround gegeben den Oberring abzuhängen. Fairerweise muss ich hinzufügen, dass man bei Hertha (Vereinsführung und Fans) über diesen Vorschlag nicht besonders euphorisch war.

  • Da ist der „Denkmalschutz“ im Maifeld noch das kleinste Problem.

    Das bleibt leider zu befürchten, weil auch in Berlin gerne mal gilt "Politik sticht Denkmalschutz".


    Mir als außen stehendem ist es relativ egal wo die Hertha meint in Zukunft spielen zu wollen, obwohl ich das Bedürfnis nach einem passenderen Stadion durchaus nachvollziehen kann.

    Doch darf das nicht bedeuten das Flächendenkmal Olympiastadion entscheidend anzutasten.

    Wenn das nun von einzelnen Politikern als "indiskutabele Variante" befeuert wird, will man nur hoffen, daß das wenigstens in diesem Fall keine Option sein wird.



    Gruß, Jockel

  • Eine interessante Neuigkeit vermeldet der Tagesspiegel: Ex-Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup soll als Berater von Hertha BSC das neue Hertha Stadion voranbringen.


    Am Freitag hatte die Hertha die Vorstellungen für ihr neues Stadion konkretisiert (siehe Tagesspiegel) mit einem Fassungsvermögen von 45.000 Fans, davon 17.000 Stehplätze – und einer Haupttribüne, die "steil wie eine Wand" ist. Vorbild soll "La Bombonera". sein, das legendäre Stadion der Boca Juniors in Buenos Aires.


    Auch der RBB berichtet.

  • KaBa1 Definitiv interessant. Ob es mir so gefallen würde, weiß ich aber nicht. Wirkt irgendwie sehr, sehr eigen und auch etwas klein für ein Hertha-Stadion. Wie es nun aussieht würde Hertha dann auch trotzdem mindestens 2-3 Top-Spiele pro Saison im Olympiastadion spielen. Vielleicht ist das taktisch gar nicht mal doof, weil der Senat dann eher zustimmen wird.

  • Es wird natürlich schon anders aussehen. Zumal es auf jeden Fall ein Dach bekommen soll. Und das Architekturbüro Speer hat Erfahrung mit Stadionentwürfen.

  • Ja die Entwürfe sind nur eine Idee. Man stelle sich bitte ein weisses Blatt Papier vor :)


    Über die Kapazität von 45k sind sehr viele Menschen enttäuscht und wird in der Tat als zu klein empfunden, aber das relativ kleine Grundstück am sogenannten Lindeneck gibt eben nicht mehr her. Es ist derzeit aber der einzige realistische Standort.


    Die 45k ist wohlgemerkt die Summe mit den Stehplätzen. Wenn das Stadion bestuhlt werden muss, zB bei internationalen Spielen (davon sind wir momentan aber sehr weit weg), dann sind es nur 37k Plätze.

  • Ins Berliner Olympiastadion passten ursprünglich 120 000 auf Sitzbänke und jetzt geht Hertha auf deutlich unter 40 000.

    Fußball als Massenspektakel für Jedermann ist damit in einer Millionenstadt nicht zu machen.


    Dennoch kann die Entscheidung in der Gesamtkonstellation richtig sein. Hertha und Union hätten am Ende zwei nahezu identische Stadien und würden für Großspiele ins ehrwürdige und neutrale Olympiastadion gehen. Auch so könnte Parität aussehen. Es muss wohl auf Verknappung und kleine Brötchen gesetzt werden.


    Der Standort Olympiapark könnte weiterentwickelt werden und eines Tages für nachhaltige olympische Spiele im kleinen Maßstab im freien Europa zur Verfügung stehen.

  • Dieser großkotzige Verein sollte sich erst mal komplett neu aufstellen und sportlich mehr als 3. Liga-Niveau anbieten. In so einer Phase über ein neues Stadion nachzudenken zeigt mir nur, wie entfernt von der Realität die Führung und dieser windige Finanzinvestor sind.

  • Hast Du das nich bemerkt. Sie bleiben entsprechend ihrer - natürlich dennoch enttäuschenden - sportlichen Leistung in Liga 1.


    Der Stadionplan, wie er jetzt vorangetrieben wird, macht sogar Sinn, wenn sie weiterhin nicht sicher auf die 1. Liga abonniert sind, ist also sicher nicht größenwahnsinnig. Für einen Topverein wäre so ein Stadion zu klein. Oder kennst Du einen in Europa mit lediglich 37000 Sitzplätzen. Zumal da ja noch 5000 für Brandschutz, Lärmschutz, Tierschutz, Arbeitsschutz und natürlich aus Kostengründen wegfallen könnten.

    😉


    Wenn Windhorst die vielen Millionen in ein Stadion gesteckt hätte, statt dreimal in der Saison den Trainer zu wechseln, wäre Hertha jetzt weiter.

  • Dieser großkotzige Verein sollte sich erst mal komplett neu aufstellen und sportlich mehr als 3. Liga-Niveau anbieten. In so einer Phase über ein neues Stadion nachzudenken zeigt mir nur, wie entfernt von der Realität die Führung und dieser windige Finanzinvestor sind.

    Jetzt will ich doch mal auf diesen Kommentar auf Stammtischniveau eingehen (weil ich gut gelaunt bin), jedenfalls:


    - Hertha würde sicherlich auch in der 3. Liga ein Stadion mit 30-50k Zuschauern benötigen

    - Hertha würde sich in der 3. Liga nicht mehr die hohe Miete des Olympiastadions leisten können (und ja, ein selbstfinanziertes Stadion ist eine komplett andere Geschichte)

  • Für einen Topverein wäre so ein Stadion zu klein. Oder kennst Du einen in Europa mit lediglich 37000 Sitzplätzen. Zumal da ja noch 5000 für Brandschutz, Lärmschutz, Tierschutz, Arbeitsschutz und natürlich aus Kostengründen wegfallen könnten.

    😉


    Ja, andererseits sind die Stadien in anderen Ländern -auch von Topclubs- generell kleiner (bis auf einige wenige Ausnahmen).


    Juventus Stadium: 41500

    Stamford Bridge (Chelsea): 41800

    Anfield Road (Liverpool): 53000

    ...


    Was will ich damit eigentlich sagen...? Wahrscheinlich nur mal meine eigene Wunschvorstellung in ein Verhältnis setzen ;)

  • Meine Vermutung ist, dass Hertha das Entgegenkommen des Senats mit dem Standort und einer Kapazität von 45.000 Zuschauern aufgreift um nach jahrelangem hin und her endlich einen Standort zu haben.

    Das war das größte Problem der letzten Jahre. Das will man sicherlich nicht mit einer Debatte über 10.000 Plätze mehr oder weniger kaputt machen. Ich bin mir sicher dass Hertha sobald der Standort steht, prüfen wird ob eine Kapazität von ca. 55.000 auch machbar wäre, so wie es ursprünglich geplant war.

  • Die BZ hatte zwar keine Visualisierung des Entwurfs gezeigt, aber einen sehr schlecht aufgelösten Screenshot aus der Hertha-Präsentation zum Stadion mit einem schematischen Plan. Wobei man m. E. nur die Maße der Bonbonera in Buenos Aires übernommen und in den Plan kopiert hat.

    Das kleine Foto unten rechts auf dem Screenshot ist jedenfalls definitiv das Boca-Stadion.


    Ich frage mich allerdings, wie man selbst diese verkleinerte Version des Stadions auf dem Lindeneck unterbringen will. Ich habe mir mal zum Vergleich die Außenmaße der jetzigen Alten Försterei angeschaut (ca. 115 x 170 m) und dabei schon die Haupttribüne weggelassen. Wobei die Försterei ja aktuell deutlich kleiner ist (22.000 Plätze, zudem meist Stehplätze) als das geplante Hertha-Stadion. Ok, das Dach kragt da schon deutlich nach außen über, so dass man es evtl. baulich noch kompakter hinbekäme. Aber auch beim sehr engen Boca-Stadion nehmen die Tribünen mind. 50 % Spielfeldbreite bzw. -länge ein. Bei einer absoluten Mindestgröße der Spielfelds für internationale Spiele von 100 x 64 m wären es also ungefähr 150 x 96 m.


    Man müsste auf alle Fälle den ehem. Nordwall des Maifeldes mit bebauen und würde trotzdem in bzw. über die Friedrich-Friesen-Allee hineinragen. Und die erforderliche Höhe des Stadions würde das Ensemble Olympiapark massiv beeinträchtigen.


    Selbst das benachbarte kleine Hertha-Amateurstadion würde da nur mit Ach und Krach reinpassen.


    Ich bin gespannt, ob man das hinbekommen und genehmigen wird. Meine Vermutung: Das wird am Ende eher nix.


    Hier mal ein grober Überbllick der Größenverhältnisse. Gelb: Minimal-Spielfeld 100 x 64 m, rot: Maße Alte Försterei ohne Haupttribühne, ca. 115 x 170 m:


    lindeneck.jpg

  • Das Berliner Architekturbüro Lindner hat eine erste Idee erstellt die auf entwicklungsstadt.de zu sehen ist:


    ews-hertha-stadion-liq9jq5.jpg


    3_edit-lm-scaled1gksw.jpg


    7_edit-lm-scaledppjqj.jpg

    (C) LINDNER PLANUNGSBÜRO GmbH


    Da im Artikel nichts davon steht, ob der Entwurf mit Hertha abgestimmt wurde gehe ich davon aus, dass es sich hier eher um eine hobby-mäßige Arbeit mit fachlicher Expertise handelt.

    An sich ganz nett, aber ich hätte gerne noch mehr vom Inneren gesehen.