Europaviertel Lounge

  • Also ich finde auch das die ehemalige DB-Hauptverwaltung denkmalwürdig ist. Für mich
    eines der wenigen interessanten Beispiele des Brutalismus, zumal hier in der Region. Außerdem fand ich die Zusammenwirkung mit dem Speisewagen und der E-Lok sehr geglückt. Schade drum.


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  • Ja, der Zug ist abgefahren:


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    Meines Wissens aber mietet die Stadt für die Grundschule von Aurelis nur einen kleinen, an die Grundschule angrenzenden Teil der Freifläche an. Kaufverhandlungen sind wohl am Preis gescheitert.

  • Die Durchfahrtshöhe der Emser Brücke war offenbar zu gering für den Schwertransport. Die alte E04 20 (die einem Google-Ergebnis zufolge in das DB-Eisenbahnmuseum in Koblenz transportiert wird) musste umgepackt werden. Das erst ein paar Minuten alte Foto wurde mir zugeschickt, vielen Dank.


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    Bild: N. N. für deutsches-architekturforum.de

  • ^

    Ist aber alles im grünen Bereich gewesen. Die Lok wurde wegen der geringen Durchfahrtshöhe auf Schienen umgesetzt, um die Brücke zu passieren.


    Bewegte Bilder dazu wird es heute Abend in der hessenschau geben.

  • Hier wie gewünscht das gesamte ehemalige Ensemble


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    Ich fand die Wirkung der Hauptverwaltung - vor allem als sie noch freier stand - nicht schlecht


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  • ^ Und so sieht es nach dem Abtransport und anschließender Bereinigung des Grundstücks an der Idsteiner Straße / Stephensonstraße aus.


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    Den benachbarten Hochhauskomplex mit 45.608 Mietfläche hat die DB bereits im Juli 2010 für 73 Mio. Euro an das Emissionshaus Hesse Newman verkauft. (Q.: Wikipedia)


    Foto von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Lu-Mo () aus folgendem Grund: Korr.

  • Rasenflächen des Europagartens

    Der Europagarten bleibt weitgehend abgesperrt. Das wird sich in diesem Sommer auch kaum ändern, liest man die heutige Pressemitteilung der Stadt:


    Viele Anwohner im Europaviertel, im Gallus und in der Kuhwaldsiedlung warten ungeduldig, dass die Rasenflächen des Europagartens geöffnet werden. Der Zeitpunkt hierfür ist jedoch nach wie vor nicht absehbar. Die Stadt Frankfurt am Main ist einem Rechtsstreit zwischen dem Projektentwickler und der Baufirma beigetreten. Die Qualität der Grünflächen entspricht nicht den kommunalen Vorgaben, die Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt.

    Voraussichtlich wird das Gericht einen Gutachter damit beauftragen, die Flächen nochmals zu untersuchen, um die Ursachen für die Mängel an den Rasenflächen, aber auch an den Bäumen zu klären. Der nächste Gerichtstermin findet im Juli statt. Erst danach kann der Gutachter mit seiner Arbeit beginnen.

    „Wir müssen den Rasen vor der Übernahme in städtisches Eigentum sorgfältig prüfen, um weitere Schäden oder später teure Zusatzmaßnahmen zu verhindern, die dann aus Steuermitteln finanziert werden müssten. Das möchten wir unter allen Umständen vermeiden“ sagt Heike Appel, Leiterin des Grünflächenamtes. „In diesem Sinne bitten wir weiterhin um das Verständnis der Anwohnerinnen und Anwohner.“
  • Mitteilung des Grünflächenamts an die Anwohner des Europagartens


    Best bebilderter Beitrag aus dem Jahr 2018 hier.

    Nun ein Flyer vom Frankfurter Grünflächenamt in meinem Briefkasten. Kernaussagen in Kürze:


    1. Rechtsstreit hinsichtlich der Rasenfläche

    • Die Stadt ist dem Rechtsstreit zwischen dem Projektentwickler und der Baufirma wohl doch nur beigetreten und noch nicht Klägerin.
    • Parteigutachten ist erstellt worden, vor Gericht aber nicht entscheidend.
    • Wie üblich und erforderlich, muss jetzt gerichtlich bestellter Gutachter die Flächen untersuchen.
    • Nächster Gerichtstermin ist für Juli terminiert. Danach könne der Gutachter mit seiner Arbeit beginnen.
    • Ausgang nicht absehbar.


    2. "Alleen" / Baumreihen nördlich und südlich des Europagartens

    • Bäume des 1. Baubaschnitts an den Promenaden nördlich und südlich des Europagartens haben "kaum Entwicklungspotenzial"
    • Ursache wohl nicht fachgerechte Ausführung.
    • Es steht nicht drin, aber ich vermute: Hier erfolgte längst die Abnahme, so dass die Stadt nun verantwortlich ist.
    • Es würde gerade ein Sanierungskonzept erarbeitet. Die Bäume würden aber einstweilen weiter gewässert und gedüngt.


    Meine Prognose:

    1. Rasenfläche muss raus und neu gemacht werden. Es hat dieses Frühjahr durchschnittlichen Niederschlag gegeben und war bislang nicht zu heiß, dazu war noch nie jemand auf dem Rasen drauf, dennoch sieht die Fläche fürchterlich karg aus.
    2. Die Bäume werden auch ersetzt werden müssen.
    3. Der gesamte Bereich wird nächstes Jahr nach der Fertigstellung des Tel-Aviv-Platzes großflächig wieder zur Baustelle.


    =O

  • 3. Der gesamte Bereich wird nächstes Jahr nach der Fertigstellung des Tel-Aviv-Platzes großflächig wieder zur Baustelle.

    Ich bin da persönlich noch etwas pessimistischer (reine Spekulation meinerseits!) und denke seit dem letzten Jahr, dass es eher 2-4 Jahre dauern wird. Bei der Lage will die Stadt ja erst einmal das Gerichtsverfahren abwarten wollen (mind. 1 Jahr) und müsste dann, falls sich bewahrheitet dass der Boden der falsche ist, in einer Großbaustelle diesen großflächig austauschen, was von Planung, Ausschreibung und Realisierung sicherlich auch dauern wird.


    Verzeihung für die Polemik, aber:


    Man wird in dem Fall für ein paar Sitzbänke/Bäume mit dem Tel-Aviv-Platz und einer Rasenfläche 6-8 Jahre gebraucht haben.

  • Aber bitte beachten, es ist nicht das Grunflächenamt, das dies tun muss, Aurelis ist es bzw. deren Nachunternehmer. Nach dem Vertrag ist Aurelis verpflichtet, einen mängelfreien Europagarten zu übergeben (wie auch ein mängelfreies Tunnelbauwerk darunter geschuldet war). Die Stadt ist nicht verpflichtet, eine mängelbehaftete Grünfläche abzunehmen.

  • Einen Vorteil hat das Ganze dann, es sollten und dürfen mehr Bäume gepflanzt werden.

    Zumindest 3-4 Bauminseln auf den großen Rasenflächen, denn Schatten sucht man dort vergeblich.

  • ^^


    Es geht mir um einen High Level Blick auf die Funktionsfähigkeit der Behörden, die einerseits Geld aus z.B. Grundsteuern einnehmen, andererseits aber - in einer von ihnen zu verantwortlichen Konstellation aus privaten Auftragnehmern oder auch ohne - das genannte Ergebnis erzielen.


    Jetzt aber auch genug gemeckert, es gibt schlimmeres im Leben.

  • Der B-Plan 850 Ä weist das Grundstück als Kerngebiet aus ("MK-7")

    Das ist aber ein äußerst merkwürdiges Kerngebiet. Ziel eines Kerngebiets ist es, in einem zentralen, dicht bebauten Gebiet einen vielfältigen Nutzungsmix zu ermöglichen. Deswegen ist in Kerngebieten auch ein höherer Lärmpegel erlaubt, damit auch Nutzungen möglich sind, die in den späteren Abendstunden Lärm verursachen. Die Etikettierung als Kerngebiet suggeriert ein urbanes, zentrales, vielfältiges Stadtviertel. Neben Wohnen und Gewerbe ermöglichen Kerngebiete auch abendliche Ausgehmöglichkeiten (Discos, Biergärten, Skybars usw.). Ein Nutzungsmix ist nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig, weil die Rechtsprechung ansonsten von "gekippten" Gebieten spricht.


    Die Realität ist, dass das Europaviertel in seinem östlichen Bereich ein Bürostandort (=Gewerbegebiet) ist. Im westlichen Bereich ist das Europaviertel ein Wohngebiet. Wo sind im Europaviertel die zum Kerngebebiet gehörenden Schank- und Speisewirtschaften und Vergnügungsstätten? Wo sind die zum Kerngebebiet gehörenden Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke? Das Ganze ist doch letztendlich ein Ettikettenschwindel.

  • Niemand, und am allerwenigsten der B-Plan mit seiner MK-Ausweisung, hindert den Eigentümer, die Nutzungen nach gut dünken zu mixen und für Vielfalt zu sorgen. Insofern weiß ich nicht, was an der Kerngebietsfestsetzung merkwürdig sein soll.

  • Jesses, wie staats- und plangläubig kann man denn sein, um so was zu schreiben und jede Grundstücksparzelle wieder mit den dollsten Anforderungen überfrachten?


    Eine B-Plan Ausweisung kann doch nicht an jeder Ecke eine Utopie herbeizaubern und finanzieren. Wenn es Bedarf und Nachfrage dafür gibt, wird schon was hinkommen. Wenn nicht, dann nicht. Wo ist das Problem?

  • Das Problem besteht darin, dass dieses Europaviertel langweilig und steril ist.


    Natürlich kann eine B-Plan Ausweisung keine urbane Utopie herbei zaubern. Dennoch kann man mit dem monotonen Einerlei des Europaviertels nicht zufrieden sein. Und das hat auch nichts mit Plangläubigkeit zu tun. Der Plan ist nicht schuld, aber die handelnden Personen. Das Bau- und Planungsrecht ermöglicht einen Rahmen, der hier nicht ausgeschöpft wird. Das bisherige Ergebnis ist gepflegte Langeweile. Ich kann die Londoner Banker verstehen, wenn sie sagen, dass Frankfurt langweilig ist. Sie haben recht.