Hochhaus MK 2E | Europacity (84 m)

  • Solider Entwurf, aber auch mir gefällt der zweite Platz besser.
    Weiß jemand etwas zur Nutzung. Hoffe nicht, dass es nur von kpmg genutzt wird und nur büroflächen entstehen. Um die Ecke am humboldthafen zeigt das PwC Gebäude schon jetzt die ödnis. Hab ein bisschen die Sorge, dass der europaplatz sonntags ein ziemlich zugiger Ort wird, wenn dort lediglich Büros hinkommen. Dort ist ja schon jetzt mit mlp, total oder 50herz Abends tote Hose in den Gassen. Eine teilnutzung als Hotel oder gastronomische Einrichtungen würden der gegend sicherlich gut tun. Oder ein Showroom einer namhaften Firma zum Zeitvertreib, wenn man auf den Zug wartet.oder eine öffentlich dachterrasse.

  • Schade, dass man sich von den 3 Gewinnern ausgerechnet für den langweiligsten Entwurf entscheiden hat... der 2. Entwurf gefällt mir deutlich besser und auch der 3. Entwurf ist durchaus interessant. Allerdings will ich dem Gewinnerentwurf nicht absprechen, Qualität zu besitzen. Im Vergleich zum 3. Entwurf wirkt dieser beispielsweise deutlich filigraner... das Rendering vom Innenraum gefällt mir auch ausgesprochen gut. Ich kann mit dem Bau leben, falls die Realisierung so aussieht.


    Das einzige, was mir missfällt, ist die Tatsache, dass der Turm durch den Sockel vertikal abgegrenzt ist. Dadurch wirkt ist, als wären der Turm und der niedrigere Sockelteil zwei getrennte Gebäude.

  • Die Treppe im Atrium ist ganz schlecht, sie hat eine effekthascherische Form, die dem Betrachter gefallen soll, aber den täglichen Nutzern sinnlos den Weg verlängert.


    Wenn ich mir den Entwurf auf dem dritten Platz ansehe, frage ich mich, ob nur drei Entwürfe zur Auswahl standen. „Hilfe, ich habe einen Klotz und muss ihn krampfhaft auflockern!”

  • Ob das Atrium wirklich so kommen wird? Beim 50Herz-Gebäude ist man ja schon am Brandschutz bzw. den Kosten dafür gescheitert...

  • ^ Von den drei am besten platzierten Entwürfen ist es tatsächlich der langweiligste. Der von UNStudio hat interessante Wintergärten, der von Thomas Müller Ivan Reimann wiederum interessante und elegante Fassadenelemente. Was soll am siegreichen Entwurf mit der Höhe "glatter, transparenter und abstrakter" werden? Soweit meine alten Augen die Visualisierungen sehen, wirken die oberen Geschosse genauso wie die unteren.


    Bezeichnend, dass es zwei 2. Preise gab, aber keinen ersten - wirklich grandios ist keiner der Entwürfe.

  • Es ist immer das Gleiche: deutsche Architekten haben verlernt, Stadträume zu planen, sie haben immer nur die Baukörper im Bewusstsein. Städtebauer früherer Generationen hätten hier versucht, der weiten Fläche des Europaplatzes durch eine imposante Gesamtfassade, durch eine höhere und durchgestaltete Platzwand Halt zu geben. Aber alle drei Siegerentwürfe sind lediglich von den Baumassen her konzipiert und scheitern an der Aufgabe, dem vom Bahnhof her die Stadt Betretenden eine Art beeindruckender Stadtkante zu präsentieren.

  • ^ So sehr ich dir rechtgebe Persius, aber dass die städtebauliche Situation sich so verhunzt präsentiert liegt auch daran, dass man den seinerzeit (ich glaube vor fast 20 Jahren) entschiedenen städtebaulichen Wettbewerb nicht umgesetzt hat, sondern peu á peu sich vielmehr davon verabschiedet hat. Kein Wunder allerdings bei dieser einschläfernden Zeitspanne.

  • Toll finde ich die Begründung des zweitplatzierten -> nicht zeitgenössisch genug. :lach::lach::lach::lach:


    Fand das auch etwas seltsam. Für mich ist der zweitplatzierte Entwurf der Zeitgenössischste. Gerade im Hinblick auf das Produktdesign der letzten Jahre (HiFi, Notebooks, Smartphones, etc...) gibt es schon seit längerem eine Entwicklung die sich von sogenannter "Sachlichkeit" wegentwickelt. Wo zB Rundungen auf eine nicht-nostalgische Weise geformt werden und plastische Elemente sehr progressiv designed werden.
    So empfinde ich auch den zweitplatzierten Entwurf sehr elegant und modern. Das Upper West ist auch ein lokales, gutes Beispiel.


    Ich habe schon länger den Eindruck, dass in etablierten Architekturkreisen (die besetzen in der Regel doch Jurys, oder?) noch eine eher konservative Anschauung vorherrscht. Was vielleicht auch an der zwangsweise langsameren Entwicklung von Gebäuden und Bauafträgen liegen kann.
    Gab es für das Upper West eigentlich eine Jury? Oder wurde das vom (privaten) Bauträger entschieden?

  • Wie den zuletzt am 14.11.2017 aktualisierten "Projektblättern" der Senatsverwaltung (siehe: http://www.deutsches-architektur-for...&postcount=184) zu entnehmen, verschiebt sich der Baustart voraussichtlich auf 2020 - wohl aufgrund der S21-Tunnelarbeiten.


    [..] Im April 17 wolle man die Ergebnisse präsentieren und bis Jahresende 2017 ein Bauantrag einreichen. [..]


    Die davon abweichende Aussage von CA Immo folgert wohl aus Letzterem:
    https://www.immobilien-zeitung…ne-in-berliner-europacity
    Demnach soll der Bauantrag für das "Hochhaus am Europaplatz" (125 Mio. Euro teuer, 28.000 qm BGF, Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner) erst Ende 2018 eingereicht werden. Bis dahin soll ein Nutzer gefunden sein; KPMG soll Interesse angemeldet haben.

  • Der Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung vom 20.12.2018 wurde am 25.06.2019 genehmigt (siehe S. 5-6): https://www.berlin.de/ba-mitte…igungsliste-juni-2019.pdf
    Q: https://www.berlin.de/ba-mitte…fsicht/artikel.685362.php


    Demnach kann auf dem (nördlichen) Europaplatz auf Baufeld 4 / MK 2E nun ein Bürogebäude mit einer BGF von ca. 32.000 m², ein Restaurant mit 160 Gastplätzen, ein Café mit 40 Gastplätzen, eine Sky-Bar mit 61 Gastplätzen und eine Tiefgarage mit 27 PKW-Stellplätzen errichtet werden.


    Architekten vom "Hochhaus am Europaplatz" (Visus, Lageplan zwischen Invalidenstraße und Minna-Cauer-Straße): http://www.allmannsattlerwappn…9/hochhaus-am-europaplatz


    Von 86 Metern Höhe ist die Rede auf: https://www.knippershelbig.com…-baufeld-4-am-europaplatz
    Eine der dortigen Visus zeigt den "KPMG"-Schriftzug ganz groß, außerdem soll demnach besagtes Restaurant ein öffentlich zugängliches Mitarbeiterrestaurant für die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Nutzer (Mieter) des Gebäudes werden.



    Der Hochhaus-Neubau entsteht direkt neben dem 2018 fertiggestellten KPMG-Bürogebäude: https://abload.de/img/img_20170829_155203fljr3.jpg
    Q: https://www.deutsches-architek…hp?p=576710&postcount=147
    https://www.deutsches-architek…hp?p=601891&postcount=209



    Gesamtzertifizierung mindestens mit Prädikat DGNB „Gold“: https://www.csdingenieure.de/p…-am-europaplatz-berlin-2/



    Die südlich angrenzende - noch namenlose - "Planstraße" als Teil eines zukünftigen, verkehrsberuhigten Bereichs: https://www.deutsches-architek…hp?p=632849&postcount=252

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  • Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sei exklusiver Mieter mittels langfristigem Mietvertrag über rd. 23.000 m² Mietfläche: https://www.caimmo.com/de/pres…r-buerohochhaus-noch-201/
    Demnach soll der Baustart des somit zu 100% vorvermieteten Landmark-Gebäudes (insgesamt 22 Stockwerke, 4-6-geschossiger Sockelbau) im 4. Quartal 2019 erfolgen, die Fertigstellung sei für Ende 2023 vorgesehen. Das Gesamtinvestment der CA Immo betrage nun rund 155 Mio. Euro.


    KPMG bündele am Standort Europacity ab Anfang 2024 seine Berliner Einheiten. Das bereits im März 2018 von KPMG bezogene Nachbargebäude werde mit dem nun geplanten Hochhaus über eine gemeinsame Tiefgarage verbunden.


    Neben den Büroetagen verfüge das Gebäude über ein modernes Konferenzzentrum sowie über eine Cafeteria für die Mitarbeiter („Sky Deli“ im obersten Geschoss des Gebäudes). Darüber hinaus sollen den KPMG-Mitarbeitern zwei Terrassen auf dem Dach des Sockelgebäudes zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss lade eine großzügige Lobby mit einem mehrgeschossigen Atrium sowie ein auch öffentlich zugängliches Restaurant sowohl Besucher als auch Mitarbeiter von KPMG ein.

  • Sehr erfreulich...

    ...aber warum fast 4 Jahre Bauzeit.
    Warum dauert in Berlin immer alles so lang.😤

  • ^ Interessante Frage. Vier Jahre scheinen zur Zeit so eine Art Standard zu werden für ein Hochhaus in Berlin. Zoofenster und Upper West haben auch so lange gebraucht (sind aber 30 Meter höher). Für den Sauerbruch-Hutton-Turm am Alex (45 Meter höher) sind sogar über vier Jahre veranschlagt. Zum Vergleich: Die Commerzbank in Frankfurt (175 Meter höher) war nach drei Jahren fertig.


    Woran liegt das? Ich vermute, neben komplexer werdenden Bauvorschriften spielt der Baugrund eine Rolle. In Berlin ist alles auf Sand gebaut, teils auch auf Schlamm; die Gründung ist entsprechend kompliziert. Ich erinnere mich, dass vom Upper West eine Ewigkeit lang gar nichts zu sehen war – und dann wuchs es plötzlich so schnell in die Höhe, dass man zugucken konnte.


    Vielleicht sind die Bauherren aber auch nur aus Schaden klug geworden und schlagen lieber einen komfortablen Puffer auf die geplante Bauzeit drauf, damit sie "vorzeitige Fertigstellung" verkünden können, statt kleinlaut "mehrere Monate Verzögerung" eingestehen zu müssen. Der Tour Total (15 Meter niedriger) war jedenfalls in zwei Jahren komplett.

  • Ich bin vorhin an der zukünftigen Baustelle vorbeigefahren. Die Verzögerung beginnt schon mit der Tatsache, dass auch dem Grundstück ein großer Baum steht und man bis zur Fällperiode warten muss.
    Aber der eigentliche Grund ist sicherlich, dass das HH auf der Trasse der S21 gebaut wird. Hier hat man den Tunnel erst nach größten Schwierigkeiten und langer Zeit trocken bekommen (Berliner Sand).


    Auch am Alex hat man es mit der unterirdischen Anlieferung des Park Inn Hotels und dem ehemaligen Fußgängertunnelsystem zu tun, das immernoch im Untergrund steckt.