Beiträge von JanM. Restrigo

    Hallole


    Ne dit is die heutige Spar- bzw. Leuchtturmpolitik der Bahn: einzelne ausgewählte große Bahnhöfe als prestigeträchtige Aushängeschilder herauszuputzen und zu vermarkten und gleichzeitig die anderen 90% der Bahnhöfe vergammeln zu lassen. Nur dort wo die Politik draufschaut - und finanziell fördert - tut sich was, und das ist eben beim Hbf. im politischen Zentrum Berlins ganz besonders der Fall. Wer die Augen vor der Realität verschließen möchte kann dies dort tun. Das hat aber herzlich wenig mit den eigentlichen Berliner Verhältnissen zu tun.

    Das Kotbraun passt ja perfekt zu Berlin wenn man sich die Büsche anguckt in denen Obdachlose schlafen oder die Toilettenwannen in Berliner Elektroclubs.:daumen: Alles schön abgefuckt Ton in Ton und spiegelt gut die siffige Druffi-Atmosphäre von Berliner Öffentlichen Verkehrsmitteln der 2000er und 2010er Jahre wieder. Ich sag nur Sonntag morgens durch Wedding oder Prenzlauer Berg gehen, frieren und die Flaschensammler an jeder Ecke sammeln sehen, da will man nur noch ins Bett. Wie hat Peter Fox einst gesungen? „Guten Morgen Berlin, du kannst so schön hässlich sein, so dreckig und kotbraun.“

    Architektonisch ein Höhepunkt Nürnbergs. Dieser Neubau strahlt Leichtigkeit, Lebendigkeit, Wärme und Behaglichkeit aus. Aber nicht nur das, seine grazile Fassade mit seiner lebensbejahenden Farbe ist eine Wohltat für Auge und Geist. Toll, dass uns unsere Vergangenheit und hunderte Jahre Entwicklung auf höchstem technischen und intellektuellem Niveau zu solchen Glanzleistungen geführt hat. Man stelle sich nur einmal vor, dass Nürnbergs Innenstadt auch so ausschauen würde, wie schön Nürnberg dann wäre.:)

    der Bau einer zweiten, parallelen Brücke über die Spree, die dann geradewegs aus dem Spreebogenpark in die Alexanderstraße am anderen Ufer führt. Das war zumindest Anfang der 90er auch mal so geplant, ist aber wohl sehr zeitig Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen.


    Du meinst wohl die Straße Alexanderufer. Und ja, eine zweite Brücke dort wäre in der Tat besser als eine Erweiterung der bestehenden Brücke, die ich für gelungen halte. Ihre geringe Breite hat den psychologischen Effekt, dass es städtebaulich so wirkt als sei diese Meile dort zwischen Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof und Bundestag/Reichstagsgebäude nicht so eine Durchgangssituation wie sie es tatsächlich ist, sondern eine kleine Brücke von vielen in einer großen Weltstadt. Städtebaulich und stadtplanerisch viel neckischer als eine breitere Brücke, die provinzieller wirken würde, da breite Brücken meist nur da vorhanden sind, wo drumherum nicht so viel ist und sie die einzige Überquerung darstellen - wie in der Provinz eben.

    ^Vermutlich habe ich mehr aus der raumplanerischen Richtung gedacht und weniger aus der architektonischen wie ihr. Mir ging’s um das Baufeld, die Höhe und die Kubatur und die ist ja seit Jahren bekannt. Was Fassade, Material etc. angeht habt ihr natürlich recht, die Wirkung/Ausführung ist oft anders als auf einem Rendering.

    ^ Deine Posts lassen sich im Prinzip alle darauf reduzieren:


    Richtig erkannt, denn das fällt mir im Zusammenhang mit dem HBF-Umfeld immer wieder aufs Neue auf. Leider.
    Und immer wieder scheint es mir, dass hier nicht differenziert wird was nun wirklich Leistung der Architektur ist und was des städtebaulichen Entwurfs.


    Man stelle sich neue Bauten wie zum Beispiel die "Wohnen am Humboldthafen"-Bauten ohne die tollen breiten Bürgersteige, ohne Bäume und ohne ihre geniale städtebauliche Einfassung vor.
    Dann sieht man ganz pur und nüchtern, in welchem Verhältnis zueinander Architektur und Stadtplanung/Städtebau in diesem konkreten Gebiet sind und welch ein Qualitätsunterschied herrscht.


    Gute Stadtplanung lässt eben fast jede Architektur gut wirken und meist schmückt sich die Architektur mit diesen fremden Lorbeeren. Vor allem in Berlin ist das so, denn alleine schon Berliner Straßen verzeihen der Architektur viel mehr als etwa Kölner Straßen, welche die Architektur ja gerade zu bloßstellen anstatt charmant zu umschmeicheln wie es in Berlin der Fall ist. Ich möchte euch, liebe DAF-Mitglieder, aufrufen, euch nicht von der tollen Stadtplanung blenden zu lassen.

    Dass der Cube so aussehen wird steht ja nun seit einigen Jahren fest.
    Daher wundert es mich dass nun wo die ersten endgültigen Fassadenelemente montiert werden auf einmal alle überrascht sind wie gut sie passen und wie toll es aussieht. Da frage ich mich, haben diejenigen eine sehr begrenzte Vorstellungskraft oder ist die Fassade bereits nach einigen Jahren in Vergessenheit geraten? :confused:
    Das ist aber auch generell beim HBF-Umfeld so: Die städtebauliche Planung steht seit den 1990ern fest und seitdem wird sie (auch hier) schlecht gemacht und verrufen, aber je mehr tatsächlich umgesetzt wird, desto überraschter sind die Leute (auch hier) wie gut die städtebauliche Planung war.
    Mich überrascht um ehrlich zu sein nichts, aber ich habe wahrscheinlich einfach nur eine gute Vorstellungskraft. Schade ist nur, dass gerade beim PwC Gebäude architektonisch so wenig aus dem städtebaulichen Entwurf von einst herausgeholt wurde. Die Arkaden zum Humboldthafen hin wären so schön gewesen.
    Da hat man sich in den 90ern echt Mühe gegeben ein monumentales, ergreifendes und klassisches Gesamtbild mit an die Zeit des Faschismus erinnernden Säulen zu schaffen und nun wirkt es eher trostlos, kleingeistig und kühl wie in einem modernen Gewerbepark einer beliebigen deutschen Stadt - ohne jeglichen Anspruch daran Aufenthaltsqualität zu schenken.


    Nun ja, wie dem auch sei, ich bleibe bei meiner Meinung zum Cube von vor ein paar Jahren: Schicke Schale, die gut zum HBF passt, ABER hässliches Drunter (bzw. die Fassade unter den vorgehängten Glasfassadenelementen sieht echt nicht gut aus). Mehr Schein als Sein also, aber so ist das ja heutzutage leider meist.

    Die räumliche Wirkung in der Invalidenstraße ist überaus gelungen. Die Fassade auf dieser Seite mag nichts Besonderes sein, steht aber mit dem Sozialgericht, dem Hamburger Bahnhof und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie derart großer, historischer Substanz gegenüber, um sich auch in der Massivität gut einzufügen. Gerade die Blickachse vom Ein-/Ausgang des kleinen Parks vor dem Hamburger Bahnhof weiß zu überzeugen.


    Tja, das ist aber nicht den Architekten zu verdanken. Alles, was du aufzählst, ist Werk der Stadtplaner. Da frage ich mich, was haben die Architekten überhaupt beigetragen?