Potsdam: Wiederherstellung historische Mitte - Diskussionsthread

  • Danke für den Lacher!

    Das Bürgerbegehren gegen den Kahlschlag in der Potsdamer Mitte hat die nächste Hürde genommen.


    Die kleinteilige (Teil-)Rekonstruktion des historischen Stadtgrundrisses als "Kahlschlag" zu bezeichnen, ist ungefähr so abwegig, wie eine Mauer, an der ein Staat seine eigenen Bürger beim Versuch der Grenzüberquerung erschoss, "anti-faschistischen Schutzwall" zu nennen. Aber nichts für ungut und danke für den Lacher! :D


    In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass man eindeutig mehr des einzigen DDR-Bauwerks von Bedeutung auf Potsdamer Stadtgebiet, der Mauer, hätte erhalten sollen. Schon aus pädagogischen Gründen. Ansonsten hat die DDR in Potsdam ja wenig bemerkenswerte Bauten hinterlassen, anders als in manchen anderen ehemaligen Bezirkshauptstädten. Eigentlich merkwürdig, wenn man sich die Bedeutung Potsdams im DDR-System vor Augen führt.

  • Immerhin zeigt die Aggressivität, mit der die Reko-Lobby hier ihre Kampagne betreibt, dass die Chancen für das Bürgerbegehren nicht so schlecht stehen.

  • Boah ey, nicht schon wieder...Es war ja mal ganz amüsant, euer beider Hickhack, aber langsam nervts echt.

  • Man dreht sich die Fakten eben so hin wie man sie braucht ! Beim Palais Barberini war nichts für ein Kahlschlag-Argument vorhanden, also fotografiert man den Rohbau vor der Anbringung der Sandsteinfassade und spricht von "bunkerartiger" Architektur um sein Missfallen zu äußern.


    Bei der Wiederherstellung - rekonstruiert werden ja nur sehr wenige Gebäude - der Stadtmitte nach altem Grundriss und dem dazu notwendigen Abriss dreier Gebäude spricht man dann von Kahlschlag zwecks Verhinderung der Schaffung von Wohnraum und um einen durch Kahlschlag erstandenen Bau zu erhalten, für den es weder ein sinnvolles und finanzierbares Nutzungskonzept, noch Gelder zu dessen nötiger Grundsanierung gibt.


    Das trifft es doch wohl ?


    Bei der Fassadensimulierung dann von potemkinschen Dörfern zu sprechen ist ja der absolute Kracher! Demnach wäre ja die FH selbst ein wesentlich größeres selbiges, da sie so oder so in keinem Falle so erhalten bleibt wie sie derzeit ist : Entweder wird sie abgerissen oder muss kpl kernsaniert und umgebaut werden bei fraglichem Nutzungskonzept, unklaren Nutzern und völlig in den Sternen stehender Fianzierung.


    Sie wie sie da steht wird sie definitiv in keinstwr Weise bleiben !

  • 2) Die Blindfische von den PNN haben den Palast Barberan da Porto angebildet. Dieses befand sich in der Schwertfegerstraße 1, das Original ist von Palladio und steht in Vicenza. Auch dieser Bau hat eine Leitfassade und wird wiederhergestellt.


    Erklärt einiges, ist mir aber nicht bewusst gewesen, aber trotzdem bleibt abzuwarten ob das Gebäude dann am Ende Rekonstruiert wird oder nur eine Annäherung, was dem Leitfassadenkonzept eben auch entsprechen kann. Wenn eine FH mit ihren Potenzial, ich sehe das so bevor wieder einer rummeckert, für "Leitfassaden" im Sinne der Sparkasse abgerissen wird und die Bevölkerungsmischung zu Homogen ist kann man sich das natürlich alles Sparen. Die FH passt gut ins Ensemble, eine Ansammlung von 90er Jahre Styrobomber nicht, oder dann nur wenn die Fassaden sehr gut sind. Was aber bezweifelswert ist.

  • Kahlschlag oder Heilung?

    Immerhin zeigt die Aggressivität, mit der die Reko-Lobby hier ihre Kampagne betreibt, dass die Chancen für das Bürgerbegehren nicht so schlecht stehen.



    Ich weiß nicht, ob dies ein Seitenhieb auf mich sein soll und vermeintliche Aggressivität?
    Wenn ja, dann fände ich das schade, aber glaube, dass eine verbale Abrüstung dann Ihnen ebenfalls gut zu Gesicht stünde.:)


    Letzten Endes dreht sich der Streit in Potsdam doch darum, ob Gebäude, die zu DDR Zeiten entstanden und die:


    a) nicht das Gesicht einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft abbildeten
    (und DARAN muss man auch 25 Jahre nach dem Mauerfall immer wieder erinnern und darf keiner Ostalgie zum Opfer fallen: die DDR war ein Unrechtsstaat mit ihrer massenhaften Bespitzelung, Mauertoten und Zwangsadoptionen! Da darf es kein Geschwurbel und keine Relativierungen geben!)


    b) reine Zweckbauten waren


    c) sich kein bißchen am historischen Stadtgrundriß orientierten oder diesen sogar mutwillig zerstörten


    d) mittlerweile den Zweck nicht mehr erfüllen können (techn. Fortschritt), für den sie gebaut wurden und


    e) so marode sind, dass sie nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand wieder instand gesetzt werden können und


    f) für deren Sanierung man erst einmal "krampfhaft" eine neue Zweckbestimmung finden müßte, damit diese Sanierungskosten auch gerechtfertigt erscheinen.


    g) da stellt sich schon berechtigterweise die Frage (und dies hat mitnichten etwas mit aggressiver Streitkultur von "Reko-Befürwortern" zu tun), ob Gebäude, die teilweise oder in Gänze selbst kahlschlagmäßig über Jahrhunderte gewachsene Strukturen zerstörten, für sich in Anspruch nehmen dürfen, besonders geschützt zu werden, in einer Zeit:


    h) da wir besonders Wohnungen brauchen
    (und bei allem Respekt, nicht unbedingt Künstlerateliers in der Stadtmitte)


    i) die noch dazu durch Grundstücksverkäufe Geld in die städtischen Kassen spülen


    j) für deren Bau größtenteils private Investoren verantwortlich sind und bei denen


    k) auch noch sicher gestellt ist, dass immerhin ein beträchtlicher Teil neuer Wohnungen zu absolut vertretbarem Mietzins in einer begehrten Innenstadtlage geschaffen werden sollen.


    Inakzeptabel finde ich langsam aber sicher das immer wieder gern geäußerte Argument, dass hier nur an "Preußens Glanz und Gloria" erinnert werden sollte und dass man nur daran interessiert sei, die Identität von DDR-Bürgern zu beschädigen.


    a) bin ich felsenfest überzeugt: hätte sich an der Stelle des Rechenzentrums ein NAZI-KZ oder auch ein Stasi-Untersuchungsgefängnis befunden...dann könnte gar keine Rede davon sein, dass man dies beseitigen würde.


    b) frage ich mich immer: euphemisches "Preußens Glanz und Gloria"?
    Tatsächlich gefallen auch mir historische Bauten aus dieser Epoche besser als die meisten West-und Ostbauten aus den 50ern-90ern.
    Überraschenderweise scheint das den meisten meiner Zeitgenossen so zu gehen...warum wohl?
    Vielleicht ist es so, dass etwas vom Glanz dieser Gebäude auch auf einen selbst abfällt, wenn man da Mieter ist..kann das sein? Ich kann daran nichts schlechtes entdecken in einer digitalen Zeit, in der "1 und 0" zum Maßstab aller Dinge geworden sind!


    c) frage ich mich bei dem Argument der DDR-Identität immer: WER kommt eigentlich auf diese hanebüchene Idee, das Selbstverständnis der Gesamtheit von DDR-Bürgern mit bestimmten Bauten zu konnotieren?


    Meiner Überzeugung trifft dies Argument höchstens für ehemalige DDR-Bürger zu, die damals für die Planung und Errichtung dieser Bauten verantwortlich waren, dafür bezahlt wurden und die nun um ihr "Lebenswerk" fürchten.
    Dass deren "Lebenswerke" oft unter Mißachtung des Bürgerwillens errichtet wurden oder aber ohne überhaupt ein Meinungsbild eingeholt zu haben (und wann bitteschön ist das jemals zu DDR-Zeiten in Potsdam erfolgt..und noch wichtiger: hätte sich nicht die SED-Parteiführung einfach darüber hinweggesetzt?), ist doch nun Weißgott kein Ruhmesblatt für diese Epoche der gesamtdeutschen Geschichte.


    Was mich wundert und damit komme ich zum Abschluß meines heutigen Beitrages:
    Ich habe jahrelang in Paris und sowohl im europ. wie im außereurop. Ausland gelebt.
    Während ich im Ausland eigentlich bei solchen Bauvorhaben immer den Eindruck hatte, dass es sich fast immer nur um Fragen der Ästhetik handelte , wird in Potsdam mit einer Verbissenheit ohnegleichen, die mehr mit Ideologie zu tun hat als mit Architektur, gestritten.
    Ich verstehe das nicht ganz.
    Zeigt denn die Entwicklung der letzten 20 Jahre nicht, dass die Stadt Potsdam liebenswerter geworden ist..und hat das nicht auch etwas mit "Rekos" zu tun?
    Die Beliebtheit Potsdams bei Touristen (immerhin ein ziemlich wichtiger Wirtschaftsfaktor) rührt doch nicht von der Zuneigung zum Rechenzentrum oder dem Mercure her? Wenn das so wäre...dann müßten solche Städte in Ost..oder Westdeutschland, die durch moderne "Stadtplaner" fast platt gemacht wurden, wahre cashcows im Tourismusgewerbe sein. Oh Wunder..DAS aber sind sie gerade nicht! Solange "Rekos" qualitätsvoll sind, sowohl von der Ausführung wie auch von der Materialwahl finde ich sie genauso wünschenswert und wichtig wie zeitgenössische Architektur!

  • Die FH passt gut ins Ensemble, eine Ansammlung von 90er Jahre Styrobomber nicht, oder dann nur wenn die Fassaden sehr gut sind. Was aber bezweifelswert ist.


    Richtig müsste es heißen:
    Die FH passt nicht ins Ensemble, eine Ansammlung unterschiedlich gestalteter Häuser auf den Parzellen des alten Stadgrundrisses dagegen schon, und wenn die Fassaden sehr gut sind dann noch viel mehr. Was bei den bisherigen Ergebnissen nicht auszuschließen ist.

  • Erklärt einiges, ist mir aber nicht bewusst gewesen, aber trotzdem bleibt abzuwarten ob das Gebäude dann am Ende Rekonstruiert wird oder nur eine Annäherung, was dem Leitfassadenkonzept eben auch entsprechen kann. Wenn eine FH mit ihren Potenzial, ich sehe das so bevor wieder einer rummeckert, für "Leitfassaden" im Sinne der Sparkasse abgerissen wird und die Bevölkerungsmischung zu Homogen ist kann man sich das natürlich alles Sparen. Die FH passt gut ins Ensemble, eine Ansammlung von 90er Jahre Styrobomber nicht, oder dann nur wenn die Fassaden sehr gut sind. Was aber bezweifelswert ist.


    Sorry, Larry, aber in deinem Beitrag stimmt so gut wie nichts.


    1. Die Leitfassaden sind bis dato alle realisiert worden. Interpretationen sind an diesen nicht vorgenommen worden (bis auf Kleinigkeiten). Deshalb gibt es keinen Grund an dieser Frage im Fall des Alten Markts 17 zu zweifeln.


    2. Der Neubau für die Sparkasse auf dem Grundstück des ehem. Hotel zum Einsiedler sollte das Element des Dreiecksgiebel aufnehmen und "modern interpretieren", ausdrücklich ist der Einsiedler keine Leitfassade oder Leitbau.


    3. Von "Styrobombern" kann nur sprechen, wer sich mit den Ausschreibungen nicht befaßt hat: hier sind keramische Fassaden mit Dickputz vorgeschrieben und Vollwärmeschutzfassaden (inkl. Polystyrol) ausdrücklich ausgeschlossen.


    Deshalb wirklich: erst informieren, dann rummeckern - oder das Forum fragen. Das Leitbautenkonzept ist hier im Forum mehrfach verlinkt worden. Kurzgefasst gehen die Verfasser davon aus, dass nur die Leitfassaden und Leitbauten historisch präzise rekonstruiert werden sollen (bei 7 Parzellen) und Kopien bzw. Rekonstruktionen bei den anderen gut 30 Bauten ausdrücklich ausgeschlossen werden. Hier sollen "zeitgenössische Interpretationen" der Bauten entstehen und ausdrücklich "keine historisierende" Häuser.


    Dieser - aus meiner Sicht fast schon neurotische Zwang das Historische um jeden Preis zu vermeiden bringt diese eigenartigen Zwitterwesen zweifelhafter Ästhetik hervor, wie sie im Falle der Alten Post vs. Volksbank, Einsiedler vs. Sparkasse oder an anderer Stelle entstehen.

  • Immerhin zeigt die Diskussion hier im Forum ganz gut, woran auch die Diskussion in Potsdam krankt. Es ist die Arroganz und Intoleranz der Liebhaber des alten Stadtgrundrisses, die ihr ästhetisches Empfinden als das einzig mögliche hinzustellen versuchen. Doch eines hat das Bürgerbegehren schon jetzt gezeigt: Mindestens 14742 Potsdamer wollen ein Potsdam mit dem FH-Gebäude, mit dem Wohnblock am Staudenhof und mit dem Hotel Mercure, und sie sind nicht länger bereit, sich dem Geschmacksdiktat der Reko-Lobby zu beugen.


    Ansonsten glaube ich nicht, dass die Potsdamer und Potsdamerinnen ganz anders drauf sind als die Berliner und Berlinerinnen. Und in Berlin gab es ja auch eine sehr aktive Reko-Lobby, die uns ständig weismachen wollte, dass einzig die "Wiedergewinnung" der Altstadt in Berlin selig machen würde. Und am Ende hat sich auch diese Behauptung als völlig haltlos erwiesen.

  • Ja, Klarenbach. Wir wissen es nun. Alles arrogante Barockfaschisten die eine Geschmacksdiktatur errichtet haben, gegen die jetzt die Neudenker den gerechten Aufstand proben. Mann, mann, mann.

  • Immerhin zeigt die Diskussion hier im Forum ganz gut, woran auch die Diskussion in Potsdam krankt. Es ist die Arroganz und Intoleranz der Liebhaber des alten Stadtgrundrisses, die ihr ästhetisches Empfinden als das einzig mögliche hinzustellen versuchen.


    WARUM sagen SIE nicht ganz offen, dass SIE gar keine Diskussion wollen und für Sie Maßstab aller Dinge das DDR-Betongold ist?
    Egal wie scheußlich, marode, unwitschaftlich oder funktionsunfähig...Hauptsache, recht viel aus seligen DDR-Zeiten überlebt..sch...egal, ob es ästhetisch oder in den städtebaulichen Kontext paßt.


    Und, WENN Sie schon auf die Gestaltung des Marx-Engels-Forums anspielen, in ein paar Jahren kann das schon ganz anders aussehen! Dann nämlich, wenn die Anwohnerschaft, die großenteils sich aus ehemals privilegierten SED-Parteigenossen rekrutiert und die in den umliegenden Platten wohnt , nicht mehr zum "letzten Gefecht" antreten kann!

  • Immerhin zeigt die Diskussion hier im Forum ganz gut, woran auch die Diskussion in Potsdam krankt. Es ist die Arroganz und Intoleranz der Liebhaber des alten Stadtgrundrisses, die ihr ästhetisches Empfinden als das einzig mögliche hinzustellen versuchen. Doch eines hat das Bürgerbegehren schon jetzt gezeigt: Mindestens 14742 Potsdamer wollen ein Potsdam mit dem FH-Gebäude, mit dem Wohnblock am Staudenhof und mit dem Hotel Mercure, und sie sind nicht länger bereit, sich dem Geschmacksdiktat der Reko-Lobby zu beugen.


    Ich will niemandem etwas unterstellen, aber bei so einer Unterschriftensammlung würde ich gern mal Mäuschen spielen. Den Leuten kann man da doch im Gespräch im Grunde alles Mögliche auftischen, um sie zur Unterschrift zu bewegen. Insofern würde ich der Unterschriftenliste nicht wirklich viel Bedeutung beimessen. Sollte das Begehren rechtlich zulässig sein, bin ich auf die Abstimmung gespannt. Dass die Stadt jetzt in die Offensive geht und ihr Vorhaben auch visuell bewirbt, ist genau der richtige Weg. Es wäre falsch, den Dampfplauderern dieses Feld zu überlassen. Womöglich hätte man damit schon eher anfangen sollen.

  • Die Titanic versucht ja auch keiner zu heben, sondern man schaut wies da unten aussieht. Klarenbach verweigert sich doch ohnehin jedem fachlichen und sachlichen Austausch zur Angelegenheit. Die Stadt hat ein klares Konzept. Von den Initiatoren des Begehrens gibt es nichts dergleichen, stattdessen eine Vermengung von Dingen (FH, Interhotel) die miteinander nichts zu tun haben, um der Debatte einen ideologischen Anstrich (Tilgung der DDR-Geschichte) zu verpassen.

  • Tomov:
    Wenn ich das richtig lese wollte Saxonia seine Vermutung ausdrücklich nicht als Unterstellung darstellen.


    Allerdings weiß ich (aus meinem privaten Umfeld) von zumindest zwei potsdamer Bürgern, daß sie unterschrieben haben weil sie der Meinung sind "das Hotel Mercure müßte jetzt nicht unbedingt weg" und weil sie der Meinung sind "wir wollen in der Innenstadt keine teuren Luxuswohnungen für priviligierte Zugezogene".


    Zum Hotel Mercure kann man sicher verschiedener Meinung sein.
    Was die Luxuswohnungen betrifft handelt es sich ja nun in diesen beiden Fällen nicht um, auf eine den Tatsachen entsprechend gebildete Meinung.
    Dies ist jetzt weder eine Vermutung noch eine Unterstellung, allerdings wenn ich den beiden Glauben schenke wohl ein Fakt.


    Und jetzt unterstelle ich mal ganz bewußt, daß die Meinung der Beiden zu Teilen aktiv von Dritten (mit-) gebildet wurde.



    Gruß, Jockel

  • Wir sollten die Potsdamer und Potsdamerinnen nicht für dümmer halten als sie es sind. Jeder, der schon einmal Bürgerbegehren mitgemacht hat, weiß, dass man den Bürgern nicht so einfach etwas aufschwatzen kann. Wenn dem so wäre, dann hätten wir ja ständig Bürgerbegehren zu allen möglichen Themen.


    Wenn alles so einfach wäre, dann hätte auch nicht die Rekofraktion derartige Probleme, Unterschriften zu sammeln. Eine Unterschriftensammlung von Mitteschön zur Alten Post musste abgeblasen werden, weil sich kaum Unterzeichner fanden. Eine Online-Petition für den Abriss von FH-Gebäude und Wohnblock Staudenhof haben gerade einmal 613 Potsdamer unterzeichnet. Und eine Online-Petition für eine Rekonstruktion in der Berliner Mitte haben sogar nur 482 Bürger unterzeichnet. Da sind die 14742 Unterschriften für das Bürgerbegehren doch eine ganz andere Dimension.


    Diese Zahlen zeigen doch sehr deutlich, dass es in Potsdam eine große Unzufriedenheit mit dem geplanten Kahlschlag in der Potsdamer Innenstadt gibt.

  • Bei aller Begeisterung, die Sie der Unterschriftensammlung zollen, möchte ich annehmen, dass es für Sie ein Leichtes ist, mal klarzustellen, woher denn die 30 Mio kommen sollen, die für die Kernsanierung notwendig sein werden.
    Ach, und dann das Nutzungskonzept, vielleicht können Sie das einem Nichtpotsdamer noch mal richtig erläutern. Ich habe da was gelesen von Start up (klingt gut, stelle ich mir so 5 Jahre mietfrei vor), dann wissenschaftliche Kongresse (wieviel waren das noch mal im Jahr? So etwa 0,5?), dann Kultur (so kleine Folkloregruppen, oder eine Spielmanngruppe oder die langen Kerls beim Üben des Marschieren, natürlich Theater in Kleingruppen und ganz wichtig: nicht so eine hohe Miete, oder besser mietfrei). Hätte doch was, zahlt ja eh nicht Herr Klarenbach, und Sozialismus-erprobt weiß er ja, dass für die richtigen Projekte immer genug Geld da ist, muss man sich nur bei den Reichen holen. Das haben wir ja so gelernt.
    Das ist das Schöne an solch einer Bürgerbefragung: Über die Kosten steht in der Frage nichts. Wenn im Bundestag ein Gesetz verabschiedet wird, muss immer auch die Frage nach den Kosten beanwortet werden. Meistens steht dann da unrichtigerweise: Kosten:keine.
    Den Mut zu lügen,sollten die Linken doch auch mal aufbringen. Sie sollten uns mal erklären, dass das alles nichts kostet, im Gegenteil viel Geld in die Stadtkasse spült, durch die vielen Kongresse, die demnächst auf dem alten Markt stattfinden.
    Ich kann nur sagen, bei uns im Ruhrgebiet würden solche Idioten nicht einen einzigen Artikel in der Tageszeitung bekommen. Wir haben zwar nicht viel alte Bausubstanz in den Städten, aber ansonsten sind wir doch alle etwas bodenständiger und weniger hysterisch als diese linken Reste in Potsdam.

  • ... Eine Unterschriftensammlung von Mitteschön zur Alten Post musste abgeblasen werden, weil sich kaum Unterzeichner fanden. ...


    so, habe gerade von Mitgliedern von Mitteschön die Antwort bekommen, das es sich bei dieser Behauptung von Klarenbach um nichts anderes, als um eine Lüge handelt. Weder wurde eine Unterschriftensammlung zur Alten Post initiiert, noch weniger abgebrochen, wegen angeblicher fehlender Unterschriften. Daher kann man diese Behauptung auch als infame Lüge bezeichnen.


    Wenn man den Rest nachforscht, erwarte ich da nicht viel mehr Wahrheit.


    Grüße
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Die Links zu den Petitionen kann ich gern nachliefern. Hier ist die Petition für den Abriss des FH-Gebäudes und des Wohnblocks am Staudenhof, die kurz nach dem Start des Bürgerbegehrens im April gestartet wurde. Sie dümpelt noch immer bei 613 Potsdamer Unterzeichnern vor sich hin.


    https://www.openpetition.de/pe…rt-und-zukunft-versoehnen


    Und das ist die grandiose Petition für die Wiederherstellung der alten Berliner Mitte, die im Oktober letzten Jahres gestartet wurde und die bis jetzt 482 Unterzeichner gefunden hat.


    https://www.change.org/p/b%C3%…erlins-historischer-mitte

  • Und wo hast Du da jetzt in Potsdam Mitteschön erkannt - wie behauptet? Die Unterzeichner sind mWn zwei Jungaktisten der SPD, die mit der Bürgerinitiative Mitteschön nichts zu tun haben.


    Zudem hat die zitierte Online-Petition nichts mit der Alten Post - wie behauptet - zu tun.


    Also: Danke für die Nachlieferung, Klarenbach, und den Nachweis, dass Du zweimal die Unwahrheit behauptet hast.