Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Uferbahn

    Der Tagesspiegel berichtet, dass die Finanzierung der Instandsetzungsmassnahmen der Uferbahn (Tram 68) wohl steht. Demnach soll das Gesamtprojekt € 20 Mio. kosten und wird vom Senat finanziert, für die ersten zwei von insgesamt vier Bauabschnitten sei das Geld abrufbar. Diese € 12 Mio stammem aus den Abzügen, die bei der S-Bahn gemacht wurden. Die verbleibenden € 8 Mio sollen aus einem Infrastrukturtopf kommen, wenn die BVG mit der Planung so weit sei.

  • Verlängerung U7?


    Eine interessante Aussage, die man aus der RBB-Reportage "Airport am Start - Der Großflughafen Berlin-Brandenburg" entnehmen kann ist, dass der Bürgermeister von Schönefeld, Udo Haase, weiterhin an einer Verlängerung der U7 zum Flughafen festhält. Die Flächen für eine U-Bahn-Verlängerung werden auf Schönefelder Gemeindegebiet weiterhin freigehalten. Laut Haase wären auf dem Gebiet der Gemeinde 3 Bahnhöfe wünschenswert: Schönefeld-Nord, S-Bhf Schönefeld und Flughafen.
    *Spekulation*: Bei den derzeit sprudelnden Gewerbeeinnahmen der Gemeinde Schönefeld infolge des Flughafenbaus wäre es doch durchaus denkbar, dass die Gemeinde diese Verlängerung selbst bezahlt und sie dadurch doch noch realisiert werden kann. Auf Berliner Stadtgebiet müsste nur der Lückenschluss von Rudow zur Stadtgrenze (ca. 2km) realisiert werden.

  • Habe jetzt den Beitrag noch mal überflogen, aber die Aussage zur U7 habe ich nicht gefunden. An welcher Stelle muss ich denn suchen?

  • ^^In der ARD-Mediathek ist nur die Kurzversion (30 min) der Reportage zu sehen, wie sie bei der ARD ausgestrahlt wurde. Gestern abend lief die Langfassung im RBB (45 min). Beim kurzen Überfliegen der Kurzfassung habe ich auch gerade festgestellt, dass anscheinend der komplette Teil mit dem Schönefelder Bürgermeister (bei dem es nicht nur um die U7 ging, sondern allgemein über die Entwicklung in der Gemeinde Schönefeld) rausgefallen ist. Leider kann ich auf der RBB-Homepage keinen Stream zu der Sendung finden.

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    Ich finde auch, dass die Schönefelder ruhig einen Teil ihrer Einnahmen dafür hergeben könnten. Es wäre mE ein strategisches Investment, das man durchaus vertreten könnte. Zudem wäre man dann noch besser an die Hauptstadt angedockt. Die U7 fährt schließlich durch die ganze Stadt. In ca. 30 Minuten wäre man am S-Bahn-Knoten Neukölln, in weniger als einer Stunde mitten in der Stadt.


    Aber auch Berlin sollte das weiter verfolgen. Die Gartenstadt Rudow wäre besser angebunden und könnte sich vorteilhaft entwickeln und das Gebiet um den U-Bhf-Rudow würde sicher auch noch davon profitieren.

  • Vor allem würde der Flughafen dann nicht so stark von der S-Bahn abhängen sollte die wieder Betriebsprobleme haben. Eine U-Bahnanbindung wäre echt stark für den Flughafen, welcher Flughafen in D kann schon S-, U- und Fernbahnanschluss vorweisen?

  • Eine funktionierende S-Bahn/Regionalbahn/Fernbahn Anbindung ist in meinen Augen wichtiger,als die U 7 Verlängerung.Ich wohne zwar nur 150m von der U 7 entfernt,aber schon bis Rudow ist das ein ziemliches Gegurke.Einfach zu viele Stationen,die U-Bahn ist eher für mittlere Strecken in eng bebauten Stadträumen geeignet.


    Wenn die Strecke über Lichtenrade fertig gestellt ist und das Ostkreuz ebenso,dann ist man aus allen Stadtlagen relativ schnell am BBI.


    Schön wäre m.M.nach auch ein geregelter Busverkehr aus der Berliner City zum BBI.Das gibt es ja schon vom Bahnhof Südkreuz.Wichtig wäre auch,dass dieser Busverkehr privat und nicht von der BVG betrieben wird.Als Konkurrenz zu den Öffentlichen.Und das er ein Grossteil der Strecke nonstop fährt.
    Denn die S-Bahn/Regionalbahnfahrscheine nach SXF sollen mindestens 14 € /Person kosten.Also deutlich mehr als ein gewöhnliches ABC Ticket.Da würde private Konkurrenz guttun.

  • ...Denn die S-Bahn/Regionalbahnfahrscheine nach SXF sollen mindestens 14 € /Person kosten....


    Das stimmt meines Wissens so nicht, nur der 18-min-Airport-Express über die Dresdener Bahn soll einen besonderen (teureren) Tarif bekommen - und das dauert ja noch ein Weilchen. Bis dahin, und für die anderen Verbindungen auch danach, soll auch in Zukunft ABC gelten.

  • Ich halte die "mindestens 14 €" auch für ein absolutes Ammenmärchen. Bisher wurde da maximal etwas im 5 Euro+ - Bereich kolporiert und das, wie Backstein schon richtiggestellt hat, auch nur für den direkten Airport-Express. Eine Quelle für die Behauptung wäre also ganz schön. Es ist wohl eher davon auszugehen, dass es private Busverkehre weiterhin nur aus nicht direkt per Bahn erreichbaren umliegenden Städten und aus Polen geben wird.

  • im tagesspiegel wird im hinblick auf die bevorstehenden landtagswahlen am 18. september über die verkehrspolitik diskutiert:


    http://www.tagesspiegel.de/pol…nfrastruktur/4230900.html


    jetzt wo ich es in den kommentaren lese ist es mir auch unverständlich wozu es eine tram auf der leipziger bis hin zum potsdamer platz braucht. da wird in der tat eine wichtige verkehrsachse verstopft (gleise werden wohl auf der straße verlaufen) und vorallem fährt doch die u2 obendrein fast parallel dazu....

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  • http://www.tagesspiegel.de/pol…nfrastruktur/4230900.html


    jetzt wo ich es in den kommentaren lese ist es mir auch unverständlich wozu es eine tram auf der leipziger bis hin zum potsdamer platz braucht. da wird in der tat eine wichtige verkehrsachse verstopft (gleise werden wohl auf der straße verlaufen)


    Du meinst die Stimmen mancher Politiker ganz unten, genauer der CDU, die darauf hofft, dass derer Wähler nur Autos fahren und Trams lediglich als Hindernisse sehen. Diese Windschutzscheibenperspektive machte sie in Bremen zur drittstärksten Kraft, was in Berlin genauso passieren könnte. Dem gegenüber stehen die Aussagen der Verkehrsexperten "Tramnetz forciert ausbauen" und die Stimme eines Benutzers, der auf die neue Tram-Linie hofft.


    Muss ich die Expertenmeinung hier noch einmal erklären? Die Trams seien leistungsfähiger als Busse, benötigen weniger Raum und weniger Energie. Außerdem sind sie viel billiger und nur etwas weniger leistungsfähig als U-Bahnen. Aus diesen Gründen "sollte Berlin dem weltweiten Trend folgen und das Straßenbahn-Netz endlich forciert ausbauen". Diese Vorteile gegenüber den Bussen kommen gegenüber dem Autoverkehr noch stärker zum Tragen.


    Erschreckend, wie leicht manche Kommunalpolitiker die wissenschaftlich fundierte Expertenmeinung ignorieren. Ich fürchte mich von der Wissensgesellschaft in eines der dunkelsten Jahrhunderte versetzt. Wieso wird Geld für Forschung ausgegeben, wenn die Erkenntnisse unerwünscht sind? Stattdessen könnten diese Leute Bücher verbrennen, Krankheiten und Verkehrsstaus mit dem Zorn Gottes erklären.


  • ...Muss ich die Expertenmeinung hier noch einmal erklären? Die Trams seien leistungsfähiger als Busse, benötigen weniger Raum und weniger Energie. Außerdem sind sie viel billiger und nur etwas weniger leistungsfähig als U-Bahnen. Aus diesen Gründen "sollte Berlin dem weltweiten Trend folgen und das Straßenbahn-Netz endlich forciert ausbauen". ...


    Weltweit wird die Tram nur dort ausgebaut,wo es bisher wenig oder gar kein Angebot im ÖPVN gibt.Zum Beispiel in LA.Dort hat die Tram aber eher eine Funktion,die mit der S-Bahn bei uns zu vergleichen ist.Und von einem forcierten Ausbau kann in LA oder Houston auch nicht die Rede sein.


    Die Strassenbahn würde Sinn machen,wenn es an diesen Orten nur ein unzureichendes Angebot gäbe.Das ist aber mitnichten der Fall.Es gibt die S und die U-Bahn.Die Busse dienen in aller Regel nur zum Erreichen der nächsten U-Bahn Station.


    Das eine Strassenbahn billiger ist als eine U-Bahn ist nun wirklich keine bahnbrechende Erkenntnis.Sie ist aber teuer und unflexibler als der Bus.


    Wenn wir in Berlin zu viel Geld hätten,könnte man das Ganze noch verstehen,aber so ?


    Wohlfahrt und ÖPVN pressen aus Berlin riesige Mengen Geld heraus und nehmen die Stadt in Geiselhaft.

  • Weltweit wird die Tram nur dort ausgebaut,wo es bisher wenig oder gar kein Angebot im ÖPVN gibt.Zum Beispiel in LA.Dort hat die Tram aber eher eine Funktion,die mit der S-Bahn bei uns zu vergleichen ist.Und von einem forcierten Ausbau kann in LA oder Houston auch nicht die Rede sein.


    Das kann man so nicht stehen lassen in LA gibt es z.Z. einen intensiven Bau von Light Rail Linien. Weitere Ausbauphasen des Netzes haben bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden oder stehen kurz davor. Andere wurden erst neu in das Planungsprogramm aufgenommen.
    Ich würde mir wünschen, wenn in Deutschlad das auch so schnell laufen würde wie hier.


    Und was die Tram zum Potsdamer Platz angeht, wäre es vll. sinnvoller stattdessen die U-Bahn zu bauen, die dort ebenfalls geplant ist ... aber da wären wir schonwieder beim lieben Thema des Geldes. Da interessiert es nicht, ob die TU dieser Strecke (bis zum S Rathaus Steglitz) eine gute Wirtschaftlichkeit bescheinigt hat oder nicht.
    M. E. sollte als nächstes Großprojekt endlich die U10 von Hohenschönhausen bis zum Alexanderplatz in Angriff genommen werden.

  • Ähh, du beschwerst dich also über den Mangel an Geld, willst aber stattdessen eine gut funktionierende Stdatbahntrasse durch eine neue teure U-Bahn ersetzen, die dann zusätzliche Busverkehre zur Feinerschließung benötigt und gleichzeitig auf den vergleichsweise kostengünstigen Bau der Stadtbahn nach Steglitz verzichten, um dort irgendwann mal eine U-Bahn zu bauen?


    Es geht hier wohlgemerkt nicht um doppelte Kosten, sondern um ein Vielfaches. Wer U-Bahn statt Stadt- oder Straßenbahn fordert, will aufgrund der Finanzierungssituation in Wahrheit keinen ÖPNV-Anbau. Da sieht man sehr schön an Kleist, der sich vor einigen Monaten bereits als Autofahrer geoutet hat, der natürlich an keiner Veränderung des Status Quo interessiert ist. Trotzdem wirft er sich gern dazwischen und knallt uns seine Busse vor den Latz. Dass ein Großteil der Verkehre in Berlin vom ÖPNV geleistet wird, ist dem geneigten Autofahrer dann egal.


    Was den Ausbau von Netzen betrifft, London, Paris oder Barcelona dürften wohl kaum Städte sein, in denen es ein unzureichendes ÖPNV-Angebot gibt.

  • Wohlfahrt und ÖPVN pressen aus Berlin riesige Mengen Geld heraus und nehmen die Stadt in Geiselhaft.


    Entschuldige bitte, aber das ist wirklich Unfug. ÖPNV ist enorm wichtig, um die negativen externen Effekte des Motorisierten Indivilualverkehrs abzumildern und eine vernünftige urbane Lebensqualität zu garantieren. Hast Du auch nur die geringste Vorstellung davon, wie es in Berlin ohne ÖPNV aussehen würde? Vermutlich nicht.


    Trotz der fast parallel verlaufenden U-Bahn könnte eine Straßenbahntrasse durch die Leipziger Straße dieses Gebiet erheblich aufwerten. Statt Touristen und Berliner auf dieser Strecke unter die Erde zu zwingen würden diese die Straße erleben und könnten auch mal schnell aussteigen, wenn sie etwas Interessantes sehen.


    Im Vergleich zu Bussen werden nach diversen Studien Straßenbahnen von den Fahrgästen als zuverlässiger empfunden (ich glaube gelesen zu haben, dass sie das in Berlin auch sind). Sie bieten eine höhere Kapazität als Busse und sind bei entsprechenden Fahrgastzahlen auch ökonomischer.

  • Strassenbahnen in Frankreich

    In Frankreich erhalten mittlerweile viele Städte Ihre Strassenbahnlinien zurück.


    Durch den autogerechten Umbau der Innenstädte in den 60-70 Jahren fast ganz verschwunden, haben sich Bordeau, Nice, Paris etc. wieder neue Tramlinien gebaut. Diese sind sehr gut angenommen und haben das Stadtleben deutlich gebessert.

  • Ähh, du beschwerst dich also über den Mangel an Geld, willst aber stattdessen eine gut funktionierende Stdatbahntrasse durch eine neue teure U-Bahn ersetzen, die dann zusätzliche Busverkehre zur Feinerschließung benötigt und gleichzeitig auf den vergleichsweise kostengünstigen Bau der Stadtbahn nach Steglitz verzichten, um dort irgendwann mal eine U-Bahn zu bauen?


    - Kostengünstig heißt nicht gleich effektiver! Eine U-Bahn unter der Leipziger Straße (Verlängerung der U10 vom Alex bis Potsdamer Platz oder gar Rathaus Steglitz) könnte die erwarteten hohen Fahrgastenzahlen wesentlich besser absorbieren. Zudem käme eine moderne U-Bahn wesentlich schneller voran, als die Straßenbahn, die nichteinmal ein eigenes Gleisbett hätte.


    - Warum sollte man etwas nicht gleich richtig bauen, sondern erst einen ebenfalls millionenschweren Kompromiss, der 10 Jahre später bereits an seine Grenzen stößt? Wäre DAS nicht Geldverschwendung?


    - Die U10 (vollständig ausgebaut von Hohenschönhausen bis Rathaus Steglitz) wäre zudem keine Linie die hauptsächlich Touris kutschiert. Durch diese Strecke könnten viele Fahrgäste aus den bevölkerungsreichen Ostbezirken schnell und einfach in den südwestlichen Schwerpunkt Steglitz kommen.


    - Den Faktor des Geldes habe ich in meinem vorangegangenen Post bereits schon angemerkt.

  • Weltweit wird die Tram nur dort ausgebaut,wo es bisher wenig oder gar kein Angebot im ÖPVN gibt.Zum Beispiel in LA.


    Das ist, mit Verlaub, Unfug. Paris hat mehr U-Bahnen als Berlin und mit dem RER ein S-Bahn-ähnliches System, trotzdem wird die Straßenbahn gebaut:


    http://de.wikipedia.org/wiki/P….9Fenbahnen_.28ab_1992.29


    Ähnliche Situation gibt es in London, wo unter anderen der Tram-Bau auf der Haupteinzelhandelsstraße Oxford Street erwogen wird, obwohl unter dieser eine U-Bahn-Linie verläuft:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Tramlink


    http://en.wikipedia.org/wiki/Oxford_Street#Transport (Der Bau wurde nur deswegen aufgeschoben, weil die Baumassnahmen zu sehr diese für Buslinien wichtige Verkehrsader blockieren würden. Private Autos dürfen sie am Tag nicht befahren.)


    Ausbau in Barcelona ab 2004 (testweise ab 1997):


    http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Barcelona


    Nicht nur auf der Avinguda Diagonal fährt die Straßenbahn streckenweise über der U-Bahn, die auch noch ausgebaut wird:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Barcelona


    Wohlfahrt und ÖPVN pressen aus Berlin riesige Mengen Geld heraus und nehmen die Stadt in Geiselhaft.


    Würdest Du schreiben, der Straßenbau und Wohlfahrt würden aus der Stadt Geld herauspressen? Der ÖPNV hat nichts mit der Wohlfahrt zu tun, sondern mit der Infrastruktur. Der einzige Unterschied zum Straßensystem ist, dass der ÖPNV in Millionenstädten viel effizienter ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Maghaal ()

  • Tja, was sagt man dazu. Auch wenn die Plaene nun nicht wirklich schlecht sind, die urspruenglichen, sogar die dann abgespeckten nach der ersten Ueberarbeitung waren meiner Meinung nach deutlich besser.


    D.