Leipziger Kaffeeklatsch

  • Dass die Teile Goerdeler- und Tröndlinring, zwischen Gerberstraße und Wagner Platz, tatsächlich zu breit sind hatten wir hier schon einmal besprochen. Die kriegsbedingte Situation wurde zu DDR-Zeiten leider manifestiert.


    Was sich trotz notwendiger Gleise jedoch ändern könnte in den kommenden Jahrzehnten wäre eine Minimierung der Autospuren. Außerdem werden die Platzkanten vor dem jetzt noch gastierenden Naturkundemuseum und dem geplanten Hochhaus noch erneuert. Es könnten also ähnlich wie beim zukünftigen WLP, die Platzkanten in die Kreuzung aufgehen und einen wesentlich größeren freien Aufenthaltsraum schaffen. Der bei einer zukünftig weiteren Reduzierung der Autoverkehrs noch einmal erweiterte Nutzungsmöglichkeiten aufweist.

  • Auch als Leipziger kann ich sagen, dass der Ring und die dort herrschende Autodiktatur eine Katastrophe epochalen Ausmaßes ist. Will sich die Stadt endlich zukunfts- und klimagerecht aufstellen, darf es nicht nur bei einer Radspur um den Ring bleiben (bisher noch nicht vollständig). Stattdessen gehört der Ring schlicht und ergreifend zur begrünten Fußgängerzone mit ausschließlich Lieferverkehr erklärt. Eine Stadt ist keine Durchgangsstation für ätzende Blechbüchsen (Lärm, Gestank, Gefahr und CO2), sondern das Ziel von Verkehr. Wer durch will muss außen rum, oder den ÖPNV bzw das Rad nutzen. Durchgangsverkehr muss maximal erschwert werden! Stadtraum den Menschen zurückgegeben werden! Utrecht bzw Niederlande allgemein sind die Zukunft. Deutsche Autodiktatur unweigerlich Vergangenheit. Wird vermutlich leider noch 1-2 Generationen brauchen, bis die unter Autozwang aufgewachsenen Leute nicht mehr unter uns sind. So wie in Utrecht auch, wo man bereits in den 1970ern das Ende des MIV-Wahns eingeleitet hat. Wäre zwar schön, wenn auch ebenjene ihr irrlichterndes Weltbild hinterfragen könnten die schon älter sind, aber in DE würde ich diesbzgl nicht meinen Atem anhalten. Die Hoffnung stirbt freilich zuletzt, und im Rathaus sitzen zunehmend progressivere Entscheider, was zumindest Besserung in kleinen Dosen erwarten lässt.


    Die 4 Tram-Gleise wären ohne den heutigen MIV überhaupt kein Thema. Auf eine Sache kann sich unser Brain gut fokussieren. Bei mehreren wirds schwierig. Insbesondere ohne den Lärm der dort mit absurden 50km/h durchrasenden Blechbüchsen wäre schon extrem viel gewonnen. 2 Spuren mit Vmax 20km/h würde zumindest vorübergehend einen einigermaßen akzeptablen Kompromiss darstellen, bis wirklich vernünftige Lösungen umsetzbar sind. Wem meine Gedanken zu krass erscheinen: Glückwunsch! Die Auto-diktatorische Erziehung hat optimal Früchte getragen.


    KarSteN



    Moin, ich hatte vor einigen Tagen Leipzig besucht, Innenstadt und Zoo angeschaut. Was mir da wirklich extrem negativ aufgefallen ist, war diese riesige Verkehrsschneise, welche die Innenstadt umschließt. Vom Hauptbahnhof kommend in Richtung Innenstadt sind es 51 Meter, welche es in unserem Fall mit kleinen Kindern zu überqueren galt (4 Gleise und 7 Spuren).

    [...]


    Die vielen Autospuren sind natürlich ein Problem, aber auch 4 Straba-Gleise sind eindeutig zu viel.

  • Ich muss gestehen, mir gefällt sogar diese Weite an der Stelle. Wenn man aus Richtung Rahnstädter Steinweg zum Ring fährt, hat es etwas großstädtisches, anmutendes. Und es gibt den Blick frei auf die Fassaden der Gebäude. Was die Verringerung des MIV angeht - da bin ich ganz bei meinen Vorrednern. Aber dass sich da das Bewusstsein ändert, sieht man ja an anderen Teilen des Ringes.

  • ^^


    verwaltungsintern wird ja die Belastungsreduktion seit einigen Jahren recht breit und offensiv durchdiskutiert. Verkehrstechnisch untersucht wurden mehrere Szenarien, darunter auch das Vollsperrungsszenario. Mit der erstaunlichen Auswirkung: Keine. Sprich, bis auf punktuelle Überlastungen in entfernteren Bereichen (Am Gothischen Bad, Riebeckstr...) entfällt der MIV oder verteilt sich harmlos. Realistischer erscheint (ich bin geneigt zu schreiben "leider") die Spurhalbierung und Einbahnregelung. Nachteilig deshalb, weil so im Bereich Leuschnerplatz die Belastung zunimmt (!) und die Signalisierungsbeschränkungen für den ÖPNV erhalten bleiben. Dennoch wird es angenehmer sein, wenn nur noch ca. 20k Fahrzeuge DTV dort fahren.

  • Besondere unsere Kinder nicht, welche eigentlich schon gedacht hatten, dass man die Todeszone verlassen hat und sich frei bewegen kann - musste K1 schnell noch vor dem Überfahren werden retten.

    Das meine ich nicht böse, aber Kinder können sich im öffentlichen Raum, noch dazu in der Innenstadt mit einer Menge an Passanten, Zweirädern, Vierrädern und ÖPNV, nun einmal nicht einfach frei bewegen wie in einem Park. Diesen Umstand per se auf die als schlecht beschriebene Verkehrssituation zu schieben, ist meines Erachtens grundlos. Das Wort "Todeszone" ist schon eine Hyperbel vor dem Herren. Die Radstreifen haben farblich abgesetzten Straßenbelag und Schilder allerorten. Das Umschauen im öffentlichen Raum wird einem nun einmal nicht abgenommen.


    Da Du aus Dresden zu kommen scheinst, möchte ich nur auf den Bahnhof Dresden-Neustadt, alles, wirklich alles in der Prager Straße und alles um den Tunnel vor dem Hauptbahnhof herum hinweisen. Da zeigt sich die Verkehrsführung auch nicht von ihrer glanzvollsten Seite.

  • ^ Es handelt sich um jeweils 4 Haltestellengleise. Wo sollen die denn bitte hin? Sowohl am Hbf als auch an der Gerberstraße gibt es btw. die Möglichkeit, Fußgängertunnel zu benutzen.

    Ich sehe keine Notwendigkeit für mehr als 2 Spuren. Fußgängertunnel sind sooooo 1990er Jahre... und erstens habe ich diese nicht gesehen, zweitens mit Kinderwagen nicht nutzbar.

    ^^ Ich glaube, ein Problem ist auch, dass die Größe und Einwohnerzahl Leipzigs oft unterschätzt wird. Die Stadt mit über 615.000 Einwohnern hat keine Stadtautobahn und keine U-Bahn. Mit Vororten ist man schnell bei über 700.000 Menschen. Die Bewegung der Menschen ist nunmal da, und diese "Verkehrsschneise" ist der historisch gewachsene Promenadenring, der die Innenstadt umschließt. Auch anhand der begrenzenden Bebauung sollte (!) eigentlich erkennbar sein, dass diese "Schneise" nunmal schon immer da war und nicht in die Stadt reingeschlagen wurde.


    By the way: zwischen Hbf und Zoo kreuzt man den Promenadenring doch eigentlich garnicht!?

    Ich wollte daraus keinen sinnlosen Dresden-Leipzig-Vergleich machen, habe es deswegen extra nicht erwähnt - aber da meine "Herkunft" "aufgedeckt wurde" - ich kenne diese Stadtgröße ja durchaus. Ich finde an einigen Stellen die B170 als "gutes" Beispiel, wie es fußgängerfreundlich ist. Bewusst "gut" in Gänsefüßchen, weil mir sicher keiner da erstmal pauschal zustimmen würde, aber z.B. vom UFA ostwärts überquerst du erstmal 2 StraBa-Gleise (das ist überschaubau! - 4 Gleise nicht) - danach hast du eine ausreichen große Insel für Kinderwagen, Kinder & Co. - danach überquerst du mit Ampel und Mittelinsel nochmal 21 Meter. Das geht (4 Autospuren plus Mittelinsel). Auch weiter nordwärts, Kreuzstraße / M&M, ist m.M.n. gut geeignet. 10 Meter... große Fläche... 10 Meter... große Fläche.. Gleise...


    Es ging um: HBF <-> Innenstadt und Innenstadt <-> Zoo.


    Die 4 Tram-Gleise wären ohne den heutigen MIV überhaupt kein Thema.

    Da muss ich ganz klar widersprechen. Die vielen Autospuren sind ein Problem (ich würde 2 Autospuren angemessen finden, aber nicht mehr). Aber die die vielen Tram-Spuren sind auch ein Problem. Mir ist in Dresden keine Stelle bekannt, wo man so eine Parallelinfrastruktur hat und Dresden wird oft für den herausragenden ÖPNV gelobt. Musste feststellen, dass in Leipzig tatsächlich noch nicht-barrierefreie Straßenbahnen fahren. Ich meine WTF!? Das ist in Dresden seit über 10 Jahren Geschichte. Seit über 15 Jahren? Ich weiß es nicht.


    Ich muss gestehen, mir gefällt sogar diese Weite an der Stelle. Wenn man aus Richtung Rahnstädter Steinweg zum Ring fährt, hat es etwas großstädtisches, anmutendes.

    Großstadt sind enge Gasse, hohe Bebauung. Berlin-Mitte & so... ;)


    Einbahnregelung.

    Bitte nicht! :D

    War vor kurzem in einer Kleinstadt mit so einer Regelung mit dem Auto unterwegs. Als Auswärtiger (Familienbesuch) bin ich den Ring da mehrmals abgefahren. Lustig war es ja, aber es ist ein Unterschied zwischen MIV einschränken und Verkehr dysfunktional machen. Nach wie vor verstehe ich nicht, wie man dort fahren darf und wie nicht, bin dort mehrere Kreise gefahren (lt. Navi! 3x links und wieder auf der Ausgangsfahrbahn an exakt gleicher Stelle gelandet). Am Ende wird das dann vielen Personen so passieren und die vermeintliche Verkehrseinschränkung führt dazu, dass weniger Autos öfters mal den Ring umkurven.


    Das meine ich nicht böse, aber Kinder können sich im öffentlichen Raum, noch dazu in der Innenstadt mit einer Menge an Passanten, Zweirädern, Vierrädern und ÖPNV, nun einmal nicht einfach frei bewegen wie in einem Park. Diesen Umstand per se auf die als schlecht beschriebene Verkehrssituation zu schieben, ist meines Erachtens grundlos. Das Wort "Todeszone" ist schon eine Hyperbel vor dem Herren. Die Radstreifen haben farblich abgesetzten Straßenbelag und Schilder allerorten. Das Umschauen im öffentlichen Raum wird einem nun einmal nicht abgenommen.

    NACH dem Radstreifen ging das ohne Probleme. Es gab 2-3 Busse, die durch die Innenstadt gefahren sind, ansonsten konnten Kinder sich da frei bewegen. Die Radstreifen sind m.E. zu wenig abgesetzt und zu wenig als STRAßE erkennbar. Das sind sie ja - KEINE Fußgängerzone, sondern STRAßE. Man denkt wirklich, gerade noch an der Ampel, dann ist man drüber... jetzt ist Fußgängerzone... nein, verdammt... da hat jemand DURCH die Fußgängerzone eine Radzone gebaut. Wirklich schlecht gelöst.


    Da Du aus Dresden zu kommen scheinst, möchte ich nur auf den Bahnhof Dresden-Neustadt, alles, wirklich alles in der Prager Straße und alles um den Tunnel vor dem Hauptbahnhof herum hinweisen. Da zeigt sich die Verkehrsführung auch nicht von ihrer glanzvollsten Seite.

    Prager Straße? Reine Fußgängerzone! Wunderbar. Tunnel HBF? Der ist nur für Autos. Hatte bisher aber nie das Interesse, durch den Tunnel spazieren zu wollen.

  • Der Bereich Goerdelerring ist einer der größten (wenn nicht DIE größte) innerstädtischen Verkehrsflächen in Deutschland. Nach der Wende wurde er ja sogar schon zugunsten der Fußgänger/Radfahrer zurückgebaut. Dass die Ringstraße vor dem Krieg in großen Teilen sehr viel schmaler war zeigt sich heute an der flankierenden Bebauung, die in Teilen zu niedrig ist und dieses Gefühl von Weite in einem eigentlich hoch urbanen Raum erst entstehen lässt. Warum man z.B. die Höfe am Brühl ringseitig so niedrig konzipiert hat erschließt sich mir bis heute nicht. Es gibt ja seit geraumer Zeit erste Überlegungen wie man den Verkehrsraum zwischen Hbf. und Naturkundemuseum wieder auf ein erträglicheres Maß umgestalten kann. In diesem Jahrzehnt wird dahingehend aber eher nichts passieren...vorher wird RB wahrscheinlich CL-Sieger...

    Heute vor meinem Lieblingsbäckerstand am Dienstagsmarkt:

    realmadrid25.okt.20223tf9v.jpg

    pic: LEonline

  • KSN368

    Genauso wie niemand eine Autodiktatur mag, mag niemand eine "Ökodiktatur", indem man einfach alles über Zwang und Verbote regelt oder sich noch besser auf Straßen festklebt, aber keine Konzepte hat. Einfach die Spuren sperren reicht eben nicht.

    Die ständige Mär von der "klimagerechten" Stadt ist so ausgelutscht wie falsch, da es wenn umweltgerecht heißen müsste. Aber das gehört nicht hier hin in ein Architekturforum...

    Zudem will die Stadt z.B. die Berliner Straße von zwei auf eine Spur reduzieren (sic!) - trotz bevorstehender tausender neuer Bewohner und Arbeitsplätze, Schulen etc. rund um Löwitz und 416. D.h. die "Umleitung" des Verkehrs aus dem Innenstadtbereich über Straßen nördlich und südlich davon würde grandios im Stauchaos scheitern. Ringstraßen weiter nördlich und südlich (u.a. Max-Liebermann-Str.) sind bis heute nicht komplett geschlossen und somit keine "360°-Alternative" um die Stadt herum.

    Bevor man also die Innenstadt-Straßen abschafft, muss man erstmal die Infrastruktur abseits davon ertüchtigen, bauen, erweitern und v.a. die LVB attraktiver machen. Seit Monaten fährt diese mit einem Ferienfahrplan, egal ob Ferien sind oder nicht. Und selbst mit diesem reduzierten Plan lebt die Unzuverlässigkeit weiter, da tagtäglich zahlreiche Fahrten auf Bus und Bahn ausfallen, die Linie 8 ist häufig nur noch in der Theorie existent. Das ist nicht attraktiv, sondern abschreckend.


    BW8

    Die LVB planen langfristig am Hbf sogar 6 Gleise (!), wenn auch nicht vor 2030. Eben weil sich schon jetzt vor allem im Berufsverkehr die Bahnen dort stauen (können) und künftig mehr Bahnen fahren sollen, z.B. verstärkende Linien bzw. ab 2024 ein völlig neues Liniennetz.
    Anscheinend ist der "Durchfluss" an der Haltestelle einfach zu träge, dass man selbst mit 4 Gleisen kaum auskommt. In Berlin kann man vor dem Hauptbahnhof schön beobachten, wie Straßenbahnen fast im Minutentakt vorbeirauschen und das auf nur 2 Gleisen. Vorteil ist hier aber, dass die Bahn eben nur geradeaus fährt. Abbiegebeziehungen wie in Leipzig (Linie 9,10,11,16 nach Norden und 4,7,12,15 zum Augustusplatz) gibt es dort nicht. Diese sorgen ja am meisten für "Stau".

    Zudem muss die Vorrangschaltung für die TRAM Richtung Goerdelering verstärkt werden, ebenso Richtung Wintergartenstraße/Rosa-Luxemburg-Str. und Augustusplatz. Viel zu oft stehen die Bahnen nach dem Fahrgastwechsel an Gleis 1 und 4 ewig herum.

    Die Stadt sorgt aber künftig dafür, dass die Bahnen eher noch unpünktlicher werden, da sie auf zahlreichen Bahnstrecken, wo sich Auto und Tram dank augfgepinselter Rad"wege" die Spur teilen, Tempo 30 einrichtet (z.B. bald in der Eisenbahnstr.) - mit dieser grandiosen Dummheit zuckeln künftig auf vielen Straßen die Trams hinter den Autos hinterher...

  • Die Stadt hat kein Interesse an einem ausgebauten und vor allem schnellen und zuverlässigen ÖPNV. Es ist Klientelpolitik vom feinsten. Nur das funktioniert eben auch nicht reibungslos. Man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen. Für ein friedliches Zusammenleben sorgt das jedenfalls nicht (!). Der Hass auf Autofahrer nimmt bei manchen schon pathologische Züge an... Würde mich nicht wundern, wenn daraus früher oder später auch mal Tätlichkeiten erwachsen. Und ja, ich weiß sehr wohl, was ich in den letzten Zeilen geschrieben habe. Und nein, ich bin aufgrund meiner Meinung nicht intellektuell minderbemittelt sondern äußere diese im Rahmen der freien Meinungsäußerung - die als eigentlich vom Grundgesetz geschütztes Rechtsgut doch zunehmend strapaziert wird.

  • [...]

    Zudem will die Stadt z.B. die Berliner Straße von zwei auf eine Spur reduzieren (sic!) - trotz bevorstehender tausender neuer Bewohner und Arbeitsplätze, Schulen etc. rund um Löwitz und 416. D.h. die "Umleitung" des Verkehrs aus dem Innenstadtbereich über Straßen nördlich und südlich davon würde grandios im Stauchaos scheitern. Ringstraßen weiter nördlich und südlich (u.a. Max-Liebermann-Str.) sind bis heute nicht komplett geschlossen und somit keine "360°-Alternative" um die Stadt herum.

    Bevor man also die Innenstadt-Straßen abschafft, muss man erstmal die Infrastruktur abseits davon ertüchtigen, bauen, erweitern und v.a. die LVB attraktiver machen. Seit Monaten fährt diese mit einem Ferienfahrplan, egal ob Ferien sind oder nicht. Und selbst mit diesem reduzierten Plan lebt die Unzuverlässigkeit weiter, da tagtäglich zahlreiche Fahrten auf Bus und Bahn ausfallen, die Linie 8 ist häufig nur noch in der Theorie existent. Das ist nicht attraktiv, sondern abschreckend.

    [...]

    Weil hier immer so gerne auf die Anzahl an Fahrspuren für den individuellen Autoverkehr fokussiert wird, muss man mal nach London schauen. Die Stadt hat bis auf sehr wenige Ausnahmen keinerlei städtebaulichen Ansatz sondern führte trotz enormen Wachstums immer nur alte Straßenzüge fort bzw. verdichtete die Blockränder. Es gibt so gut wie kaum zwei- bzw. vierspurige Straßen innerhalb der Stadt. Außer am halb ausgebauten Inneren Ring, welcher damals schon an den Dimensionen und Widerstand gescheitert ist.


    Warum sollte das in einer Stadt mit gerade mal rund 620.000 EW ein so großes Problem sein?


    Bis in die frühen 2000er Jahre war London eine komplette Staustrecke. Gekläfft wurde mit der Einführung von Maut in der inneren Stadt sowie horrenden Parkgebühren und Knöllchen (aus eigener Erfahrung geht's bei mind. 60 Pfund wegen Falschparken los) viel. Aber es ist zumindest darin ein Erfolg, dass die Masse auf die Öffis und mittlerweile Räder ausweichen muss.


    Bei letzterem gebe ich dir aber recht und das ist dann auch der Knackpunkt im Vergleich. London konnte zumindest auf ein intaktes, wenn auch marodes U-Bahnsystem setzen. Mittlerweile verbessert sich das aber auch stark. Obwohl die Nachfrage auch über dem grenzwertigen Bereich liegt.

  • Man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen.

    Das ist mir alles zu klischeehaft. Als mittlerweile nicht mehr ganz junger, SV-pflichtiger Beschäftigter (mit vorhandenem Führerschein + Kfz) würde ich z.B. sehr gerne das Fahrrad in der Stadt nutzen. Es ist mir (erst recht mit Kindern) in Leipzig aber schlicht zu gefährlich. Einfach weil MIV immer noch massiv bevorzugt ist und es an vielen Stellen nach wie vor kein ausgebautes und erst recht kein sicheres Radwegenetz gibt.

    Und ja, in einer dicht besiedelten Stadt lässt sich eine fairere Behandlung der unterschiedlichen Verkehrsformen nur erreichen, wenn vorhandener Verkehrsraum auch mal umverteilt wird.

  • [...] man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen.[...]

    ...meine Güte, wie sehr kann man in veralteten Klischees gefangen sein. Beim nächsten Mal heißt es dann wieder, ein Leben ohne Auto können sich nur irgendwelche Elite-Gutverdiener mit Bürojobs und teuren Wohnungen im Zentrum leisten, die sich so gar nicht in das Leben der einfachen Leute hineinversetzen können. Eben gerade so, wie es als vermeintliches Argument gerade in die Diskussion "passt". Mir scheint eher, dein Hass auf Nicht-Autofahrer nimmt


    [...] schon pathologische Züge an...[...]


    Zur Berliner: das Thema ist ja auch ein gefundenes Fressen in den sozialen Netzwerken, was da rumgeheult wird, spottet wirklich jeder Beschreibung. Ich frage mich nur: wieso hat man den nur ca 400 Meter Luftlinie entfernten parallel auf der Ostseite der Anlagen des Hauptbahnhofs verlegten Straßenzug Brandenburger und Rackwitzer Straße (der übrigens nicht mitten durch – teilweise künftige – Wohnquartiere führt) vierspurig ausgebaut und die Bundestraßen dorthin verlegt, wenn es Autofahrern so unmöglich scheint, diesen zu nutzen? Zumal es zusätzlich noch die Roscherstraße als Alternative im direkten Umfeld gibt. Außer Bequemlichkeit gibt es schlicht keinen Grund, die Berliner als Durchgangsstraße zu nutzen und es steht doch wohl völlig außer Frage, dass die Verkehrsreduzierung in einer der am stärksten mit Stickoxid belasteten Leipziger Straßen der Quartiersentwicklung im Umfeld nur zu Gute kommen kann.

  • Man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen.

    Sorry aber solcher Unfug lässt sich ja kaum ertragen:bash:. Die Welt ist schon ein bisschen vielfältiger und progressiver. Als würden auschließlich "nicht gendernde Vollzeitautofahrer" die Welt vor dem Untergang retten. Dinge ändern sich - und mit Verlaub - das müssen sie auch.

    Ich bin selbst Radfahrer UND passionierter Autofahrer. Ich sehe und verstehe beide "Seiten". Aber: In einer (noch dazu wachsenden) Großstadt konkurrieren nun einmal die Verkehrsteilnehmer um Platz im öffentlichen Raum und ALLE haben im Grunde das gleiche Anrecht darauf. Die Zeit der großen Autostädte ist obsolet. Insofern kann ich durchaus verstehen, dass die Stadt auch zu bei Autofahrern unpopulären Maßnahmen greifen muss. Das tut sie ja nicht, weil sie sadistisch ist und insgeheim Spaß daran hat, die Autofahrer mit dem Entfernen von Fahrspuren zu gängeln. Jene, die auf´s Auto von sich aus verzichten sind genauso "Leistungträger" der Gesellschaft. Man sollte sich mal vor Augen halten, dass jeder einzelne Radfahrer und jeder, der in Bus, S-Bahn oder Bimmel sitzt, gut und gerne auch mit einem Auto durch die Stadt (zusätzlich) dingeln könnte - er hätte das gleiche Recht dazu. Gott sei Dank tun sie das nicht! Und außerdem: Schon mal mit dem Rad einmal quer durch Leipzig gefahren? Da setzt man zum Teil sein Leben auf´s Spiel und ich finde, die Stadt tut gut sehr gut daran, den Radverkehr zu fördern und den Verkehrsraum sukzessive radfreundlicher zu gestalten. Und was die Berliner Straße betrifft: Selbst mit dem zusätzlichen Verkehr der Eutritzscher Straße (wie in den letzten Wochen), genügt diese eine Spur (unter Hinwegdenken der gefühlt 10 Baustellen). Warum also sollten sie nicht auch den Verkehr der paar neuen Häuser dort mit aufnehmen können? Die Schüler werden - Achtung - sicher mit Bus und Bahn oder Rad dort hinfahren. Im Übrigen blieb auch auf dem M-L-Ring das prophezeite riesengroße Chaos aus. Nun kann man halt nicht mehr überholen auf dem Ring, sondern muss hintereinander her fahren:keineahn:.

    Einmal editiert, zuletzt von Nuperus ()

  • Hallo liebes Forum, die Stadt hat vor ein paar Jahren mal begonnen, ein Konzept zur erweiterten Innenstadt zu erarbeiten. In dem Zusammenhang gab es auch Entwürfe der Bauhaus-Uni Weimar, die prämierten (insbesondere das "Ranstädter Tor") sind mE sehr lohnenswert, um darüber zu diskutieren. Leider scheint seitdem nicht mehr viel passiert zu sein, zumindest hat sich auf der Seite und im Newsletter nichts mehr getan. Ich hoffe, dass daran weiter gearbeitet wird, städtebaulich gefällt mir der Ranstädter-Tor-Ansatz sogar besser als das geplante Hochhaus am Goerdelerring. Ohne eine quantitative Grundlage zu haben glaube ich, dass ein Großteil des Autoverkehrs über die Friedrich-Ebert/Karl-Tauchnitz-Straße abgewickelt werden könnte, so dass der westliche Ring vom Neuen Rathaus bis Goerdelerring um Fahrspuren reduziert werden kann, insbesondere wenn dort der Pleißemühlgraben hervorgeholt werden soll. Der größte Handlungsbedarf besteht aber auch meiner Meinung nach auf dem nördlichen Ringabschnitt. Zur Führung in eine Richtung: in Wien, wo ich wohne, wird der Autoverkehr auf dem dortigen Ring im Wesentlichen nur in eine Richtung geführt (auf drei Spuren, mit den Straßenbahnen am Rand, so dass man die Straße nicht überqueren muss, je nachdem, in welche Richtung man fahren will). Das funktioniert im Grunde. Parallel weiter außen gibt es zwar auch Straßen (Landgerichtstraße, Museumstraße etc) mit zwei Spuren für Autos pro Richtung, die Stadt ist aber auch dreimal so groß wie Leipzig, vielleicht muss man diesen Gedanken also nicht gleich verwerfen. Langfristig sollte das Ziel sein, die Stadt so zu gestalten, dass sich schulpflichtige Kinder mit dem Rad selbstständig bewegen können. Ich glaube mit Blick auf die Niederlande, dass das machbar ist.

  • Genauso wie niemand eine Autodiktatur mag, mag niemand eine "Ökodiktatur", indem man einfach alles über Zwang und Verbote regelt oder sich noch besser auf Straßen festklebt, aber keine Konzepte hat. Einfach die Spuren sperren reicht eben nicht.

    Die ständige Mär von der "klimagerechten" Stadt ist so ausgelutscht wie falsch, da es wenn umweltgerecht heißen müsste. Aber das gehört nicht hier hin in ein Architekturforum...

    Zudem will die Stadt z.B. die Berliner Straße von zwei auf eine Spur reduzieren (sic!) - trotz bevorstehender tausender neuer Bewohner und Arbeitsplätze, Schulen etc. rund um Löwitz und 416. D.h. die "Umleitung" des Verkehrs aus dem Innenstadtbereich über Straßen nördlich und südlich davon würde grandios im Stauchaos scheitern. Ringstraßen weiter nördlich und südlich (u.a. Max-Liebermann-Str.) sind bis heute nicht komplett geschlossen und somit keine "360°-Alternative" um die Stadt herum.

    Bevor man also die Innenstadt-Straßen abschafft, muss man erstmal die Infrastruktur abseits davon ertüchtigen, bauen, erweitern und v.a. die LVB attraktiver machen. Seit Monaten fährt diese mit einem Ferienfahrplan, egal ob Ferien sind oder nicht. Und selbst mit diesem reduzierten Plan lebt die Unzuverlässigkeit weiter, da tagtäglich zahlreiche Fahrten auf Bus und Bahn ausfallen, die Linie 8 ist häufig nur noch in der Theorie existent. Das ist nicht attraktiv, sondern abschreckend.


    Du möchtest umweltgerecht? Here we go:

    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch MIV-bedingten Lärm?
    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch MIV-bedingte Abgase?
    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch verhinderte (Rad-) Bewegung? (statt möglicher 60% nur 20% Radfahrer)
    • Was sind die unmittelbaren Gesundheitsschäden bei exzessiver Hitze aufgrund zu-asphaltiertem Stadtraum?
    • Direkte Verkehrstote (so man sich doch dem Risiko Radfahren aussetzt) scheint als Kollateralschaden ja eh allgemein akzeptiert.

    Auch ohne das Wort “klimagerecht” zu nutzen, haben wir es mit einem Fundamentalproblem zu tun, dessen allgemein akzeptierter Hoheitsanspruch sich nur durch Autodiktatur erklären lässt.


    Müsste man nicht Aber-Milliarden in autogerechte Straßeninfrastruktur stecken, könnte man den attraktivsten ÖPNV ever anbieten. Selbst wenn man es macht: Auch der beste und günstigste ÖPNV wird nicht Alle zum Umsteigen bewegen. Daher muss MIV gleichzeitig unattraktiv gemacht werden! Umso größer die Städte, umso erfolgreicher wird das praktiziert. Paris, London, New York … die Liste ist lang. Wurde hier auch schon erwähnt. Dein Argument entspringt halt einzig und allein Auto-diktatorischer Bewertung und Betrachtung.


    Exposé 1 aus Berlin von gestern: www.tagesspiegel.de

    Mustergültiges Bsp für den gesetzlich vorgeschriebenen Autowahn. Merke: Wenn du Giffey gegen dich hast, weißt du dass du alles richtig machst ...


    Exposé 2 aus Lpz von gestern (wie man sich größtmöglich bei Großereignissen blamiert):

    Da man nicht in der Lage ist, den simpelsten aller Moves zu machen und den Ranstädter Steinweg bis Waldplatz während der RB-Heimspiele sperrt, stehen die Trams regelmäßig im von einer Superminorität verursachten Stau. Gestern ist daraufhin über Westplatz umgeleitet worden, wo nach kürzester Zeit ebenfalls 'Gridlock' geherrscht hat. Wie zur gottverdammten Hecke kann es sein, dass max 5% der Stadionbesucher:innen die meinen ihren Blechhaufen in unmittelbarer Stadionnähe abstellen zu müssen, mind 60%+ derer die mit Tram anreisen ausbremsen (der Rest Rad/zu Fuß)??? Zumal der ÖPNV exzellent und frei für Stadionbesucher:innen ist (siehe oben), und gleichzeitig Tausende von Parkhausstellplätzen im Innenstadt-Bereich frei sind! Es kommt einer sowas von absurden Shitshow gleich! Woche für Woche bricht der Tram-Verkehr zusammen, nur weil man nicht in der Lage ist die einzig relevante ÖPNV-Zufahrt ins Stadion frei zu halten. Es sprengt einem das Gehirn, wenn man sich überlegt wie hier eine lächerliche Minderheit der maximalen Mehrheit auf der Nase rumtanzen darf. Aber klar, Ökodiktatur!!!1111!!ELF!! WTAF!! :rolleyes:



    Die Stadt hat kein Interesse an einem ausgebauten und vor allem schnellen und zuverlässigen ÖPNV. Es ist Klientelpolitik vom feinsten. Nur das funktioniert eben auch nicht reibungslos. Man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen. Für ein friedliches Zusammenleben sorgt das jedenfalls nicht (!). Der Hass auf Autofahrer nimmt bei manchen schon pathologische Züge an... Würde mich nicht wundern, wenn daraus früher oder später auch mal Tätlichkeiten erwachsen. Und ja, ich weiß sehr wohl, was ich in den letzten Zeilen geschrieben habe. Und nein, ich bin aufgrund meiner Meinung nicht intellektuell minderbemittelt sondern äußere diese im Rahmen der freien Meinungsäußerung - die als eigentlich vom Grundgesetz geschütztes Rechtsgut doch zunehmend strapaziert wird.


    Denke ich muss meinen Vorrednern nicht mehr viel hinzufügen. Wie Nuperus bin auch ich Radfahrer UND durchaus passionierter Autofahrer


    Zur Info und als Gruß in Dein faktenfreies Paralleluniversum (nicht dass ich mir Illusionen machen würde, dass Dich iwas meiner Argumente interessieren wird): Meine Kolleg:innen fahren so gut wie alle ausschließlich mit dem Rad. Von Student:in bis Professor:in, und ich sag mal so, was der akademische radfahrende Mittelbau verdient und versteuert ist nicht wenig. Die Anzahl derer die gern mehr Radfahren würde ist immens. Utrecht ist mit 60% Radfahrer:innenanteil vmtl das, was bei perfekten Bedingungen Standard wäre. Mit 20% Anteil in Lpz sind wir Welten davon entfernt. 40% werden somit vom MIV und der dazugehörigen radfeindlichen autogerechten Infrastruktur unterdrückt. Inklusive aller negativen Auswirkungen (siehe oben). Der Anteil derer, die in zentrumsnähe einen Blechhaufen bewegen muss, dürfte sich im niedrigen einstelligen Bereich bewegen.


    Wenn Diejenigen die eigentlich gern Radfahren wollen würden, den gleichen Terz machen würden wie die Blechbüchsenanbeter - mit lauter Unterstützung quasi sämtlicher Mainstream-Medien (so wie es gegenwärtig pro Autodiktatur der Fall ist) - die Stadt wäre längst nicht mehr die Asphaltwüste die sie heute ist. Was mich dabei am meisten frustriert ist, dass die pro-Rad Fraktion noch viiiiiieeeel zu leise ist. Fast schon unterwürfig gibt man sich mit Minimalkompromissen zufrieden, stellt den inakzeptablen status quo aber kaum infrage. Welches massive Privileg der MIV in DE besitzt ist leider selbst den wohlmeinendsten Zeitgenoss:innen selten richtig bewusst.


    Der Rest Deiner Argumentation ist einfach nur unwürdiger und destruktiver Nonsense. Wutbürger-Sprech vom Allerfeinsten. Recht auf freie Meinung bedeutet nicht, dass die Meinung unwidersprochen bleibt. Recht auf freie Meinung bedeutet, dass du schwurbeln kannst bis der Arzt kommt und dennoch nicht im Knast landest. Insofern wäre ein bisschen Demut in Anbetracht der Dir rechtlich zustehenden (Rede-) Freiheiten durchaus angebracht 8o

  • KSN368


    Wenn wenigstens nur an der Aufteilung des Straßenraums nachzubessern wäre, aber die trotz leichter Besserungen immer noch starke Fokussierung auf den MIV (Stichwort nachzuweisende Stellplätze) ist häufig Grund Nummer 1 warum Neubauvorhaben permanent von Anwohnern torpediert werden. Befürchtet werden stets immense Verkehrszunahmen, sodass Projekte vorab in ihrer Dichte reduziert werden. Folge: Der (Aus-)Bau des ÖPNV lohnt sich tendenziell weniger, weder das Mittel (Bus, Tram, U-Bahn), noch der Takt werden attraktiv, das Auto bleibt im Zweifel, wer hätte es ahnen können, Transportmittel der Wahl. Es ist ein Teufelskreislauf aus dem die langsamen deutschen Verwaltungen und oft zaghaften Politiker nur schwer ausbrechen wollen / können.

    Wobei es vermutlich immer Menschen geben wird, die selbst bei drei U-Bahn Linien vor der Haustür fordern, erstmal den ÖPNV auszubauen, bevor sie auf´s Auto verzichten. Genauso verquer wie diejenigen, die ihren 12-jährigen Kindern E-Bikes kaufen oder E-Scooter mitten auf dem Fuß- oder Radweg abstellen.

  • KSN368, vielen Dank für deine friedliche Kommentierung. :*


    Da gibt es ein interessantes Buch, das heisst:"Tell me! Wie Sie mit Storytelling überzeugen." Daran musste ich denken, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Und wenn du schreibst, dass wir uns hier in einer Dikatatur befinden, dann unterstelle ich Dir mal ganz frech, dass Du möglicherweise nicht in der DDR geboren und aufgewachsen bist, denn dann wüsstest Du, was Du da schreibst. Zu Deiner Info: ich bin gebürtiger Leipziger!


    Noch eine Frage: Wie kannst Du in einer angeblichen Autodiktatur (...oh wie furchtbar...) ein passionierter Autofahrer sein? Das erschließt sich mir nicht so wirklich... :/


    Achso, an einer Umfrage der LVZ von heute haben sich über 1.450 Personen beteiligt. 66,8 % finden den einspurigen Umbau der Berliner Straße nicht (!) gut. Nur 22,5 % finden das gut. Naja, da bin ich wohl in meinem Heimatbundesland Sachsen nicht der einzige, der in einem Paralleluniversum lebt. Das beruhigt. :):thumbup:

  • in einigen Ansätzen stecken jede Menge fachlich falsche Dinge drin. Dazu in wenigen Tagen mehr, vorher gibts Urlaub. Frohes Weiterdiskutieren.

  • Das hat ja absolutes RTL2 Niveau hier. Da tickt ein vermeintlicher Wissenschaftler Mitarbeiter, der vermutlich sein Leben lang von Steuergeldern lebt, aus, weil jemand einen anderen Standpunkt als er hat und den MIV auch positives abgewinnen kann. Autodiktator, Wutbürger - herrlich. Klebst du dich dann auch am Rathaus fest, wenn es die 10,5% Tariferhöhung nicht gibt? Oder bewirfst du im Grassi-Museum Kunstwerke? Vielleicht ist ja auch das anzünden von fremden Eigentum, z.B. Autos, mehr dein Ding.


    " Gesundheitsschäden durch MIV-bedingte Abgase" - das sind doch alles Milchmädchenrechnungen. Natürlich belastet der MIV die Umwelt und die Menschen. Stellst du dann aber auch die Gegenfrage, wie viele Atemwegserkrankungen hinzukommen, weil die Leute bei 5 Grad und Regen 45 Minuten mit dem Fahrrad sich durch den Dezember kämpfen? Oder sich wie die Sardinen in die Tram quetschen?


    Hör doch auf mit dieser Theatralik . Fakt ist doch, dass kein Anhänger der Autodiktatur jemandem das Fahrradfahren verbieten will. Andersrum sieht es da schon ganz anders aus.


    Wir wissen doch, wer sich hier als moralischer und menschlicher Sieger der Diskussion sieht. Altbaufan hat nicht mal vernünftig gegendert, da hätte man schon erkennen müssen, dass er ein Nazi und vermutlich auch noch Ungeimpfter ist.


    Erspart uns Forenmitgliedern einfach dieses von Oben herab. Ihr seid die besseren Menschen, die besten Menschen und so wie KSN das sagt, machen wir das jetzt auch. Immerhin ist er so laut, wie 100 Autofahrer zusammen. Also muss er auch Recht haben.