Leipziger Kaffeeklatsch

  • ^ Der Jubelartikel ist natürlich sehr oberflächlich. Da passt auch der falsche Spruch am Schluss. Interessant ist höchstens, dass die Durchschnittsmiete in Leipzig in diesem Jahr noch immer um 30 Cent günstiger ist als in Dresden vor 4 Jahren. Aber allein die günstigen Mieten erklären noch nicht den Zuschlag für die Messestadt. Es kommt auch auf das Preis-Leistungsverhältnis an, und das ist es, was Leipzig derzeit ausmacht. Was man hier im sanierten Altbau für 7 bis 9 Euro kalt im Überfluss zu mieten bekommt, kriegt man in München oder in Frankfurt nicht für 20 Euro und mehr mangels Angebot. Und falls es diese Angebote mal gibt, dann bewerben sich zeitgleich 20 andere Interessenten auf dieselbe Wohnung.


    Ansonsten zieht der Welt-Artikel wie gewohnt zu sehr die wirtschaftlichen Aspekte für die Attraktivität einer Großstadt in Betracht. Derweil beweist Leipzig seit Jahren, dass wirtschaftliche Prosperität nicht zwingend ausschlaggebend für eine hohe Attraktivität ist. In Leipzig gehen zahlreiche Akademiker für das gleiche Geld arbeiten wie woanders Bandarbeiter am Flughafen. Wer auf berufliche Karriere steht, ist selbst in Hannover, Bremen oder Dortmund wahrscheinlich noch besser aufgehoben und die Lebensverhältnisse vieler hier gelten nach wie vor als prekär. Und ich will die Erfolge der Ansiedlungen von DHL, BMW oder Porsche keinesfalls schmälern, denke aber nicht, dass die Stadt nur marginal wachsen würde, wenn es diese Ansiedlungen nicht gegeben hätte. Ergo scheinen andere Faktoren viel gewichtiger zu sein, die für das derzeitige Wachstum ausschlaggebend sind. Das Pendant zu Leipzig ist vielleicht Wolfsburg, einer Stadt, die wirtschaftlich zwar seit Jahren in der Königsklasse spielt, aber eigentlich kaum an Attraktivität gewonnen hat.

  • Die Bild wieder zum Schmunzeln, weil sie aus einem nicht vorhandenen Problem ein Drama konstruiert und aus dem "Tor zur Innenstadt" ein "unansehnliches Nadelöhr" macht. Ihr ahnt es schon, es geht einmal mehr um die "bröckelnde" Nikolaistraße: Lose Pflastersteine, Fahrradchaos, Autos, die unerlaubt durchfahren, und Passanten, die sich täglich "fast auf die Nase legen". Anbei wurden neben zwei Gewerbetreibende auch Passanten zum Zustand der Nikolaistraße befragt:


    Die kleine Nuri (4): "Mamaaa! Ich stecke fest!"


    Nina Jenisch (27, Consultant) aus Frankfurt/M.: "Ganz ehrlich? Es sieht mies aus. Und die Absätze macht man sich auch kaputt“.


    Aber die Stadt, erfahrungsgemäß der größte Feind der Bildleser, sieht vorerst keine Veranlassung, die Situation zu ändern: „Bauartbedingt“ sei das Kleinpflaster "nicht in jedem Fall mit dem gewünschten Komfort begehbar“ und es gebe auch keine gravierende Schäden.

  • Nun ja - aber daß an der nämlichen Stelle wie fast überall am Rande der Innenstadt Autos das Einfahrverbot übersehen und reinfahren, halte ich für weniger lächerlich. Die "autoarme Innenstadt" ist da ein größerer Witz! :mad:

  • ^ Wenn es das Problem mit den reinfahrenden Autos in die untere Nikolaistraße gibt, was ich bis jetzt noch nicht beobachtet habe, dann könnte man mit wenig Aufwand dies künftig verhindern.


    Die Leipziger Internetzeitung startet eine Artikelserie in eigener Sache. Es geht um die Umstellung auf Bezahlbeiträge seit diesem Jahr, was auch hier schon auf heftige Kritik stieß, sowie generell um das schwierige Geschäft von Nischenzeitungen. Mit weit über 200.000 Lesern pro Monat ist die Leipziger Internetzeitung eigentlich ein Erfolg, aber die Aufopferung für investigativen Lokaljournalismus bei geringem finanziellen Anreiz zwang die Zeitung letztendlich zur Umstellung.


    In eigener Sache (1): Die Leipziger Internetzeitung am Scheideweg

  • Globuswerke:


    Für mich stellt sich die Frage:
    "Bei den Durchsuchungen wurde auch eine große Menge an Diebesgut sichergestellt." (Zitat aus Artikel unten) - Diebesgut auf der Baustelle gelagert? Wie dumm wäre das denn, wenn jemand geklautes dort lagert? Oder von den dort arbeitenden Firmen irgendwo geklaut und hier weiterverwendet? So richtig schlau wird man aus der Formulierung irgendwie nicht.


    "Die ersten Eigentümer sollen 2016 einziehen."
    Auch das ist leider nur die halbe Wahrheit und müsste korrekterweise (und) Mieter heißen, da die meisten Kapitanleger "ihre" Wohnung wohl nur zur Übergabe/Abnahme sehen werden.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Poli…ht-Globuswerke-in-Leipzig

  • Podiumsdiskussion Partizipation - Aneignung - Urbane Intervention

    Morgen, Mittwoch, den 1. Juli 2015:


    Potenziale von Partizipation und urbanen Interventionen
    Kolloquium, Gespräch und Vernissage zum Architektursommer Sachsen 2015

    HTWK Leipzig, Lipsius-Bau, Hörsaal Li 415, Karl-Liebknecht-Str. 145. 04277 Leipzig


    19:00 Uhr Podiumsdiskussion »Partizipation – Aneignung – Urbane Intervention« -
    mit Dorothee Dubrau, Dezernentin für Stadtentwicklung und Bau,
    Angelika Kell, Geschäftsführerin Stiftung Bürger für Leipzig,
    Verena Landau, Künstlerin Pöge-Haus e.V. und
    Norma Brecht, Netzwerk "Leipzig - Stadt für alle"


    Im Anschluss folgt eine Gesprächsrunde zur Situation in der Bürgerstadt Leipzig. Fragen stellen sich nach den Möglichkeiten und Grenzen der Mitwirkung bei stadtpolitischen Entscheidungen und Bottom-Up-Prozessen wie bei dem Wettbewerb zum Einheits- und Freiheitsdenkmal, den temporären Kunstfestivals und den Stadtentwicklungsprozessen im Leipziger Osten und Westen. Die gesellschaftliche Relevanz der Partizipation zur Sicherung des „Sozialen Kapitals“ einer Stadt sowie die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements wird diskutiert mit der Bau-Dezernentin Dorothee Dubrau, der Aktivistin Norma Brecht, der Bürgerin Angelika Kell und der Künstlerin Verena Landau; Dr. Walter Prigge und Prof. Dr. Annette Menting moderieren das Kolloquium.


    https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/900622599995812

  • Die königlich-sächsische Hofpostille aus Dresden, die SäZ, hat an Leipzig mal wieder einen Narren gefressen. Worum geht es diesmal? Erhöhte Feinstaubbelastungen in der Lützner Straße vs. Umweltzone vs. Unsre-Luft-in-Dräsdn-is-auch-ohne-Umweltzone-saubrer-als-in-Leipsch! Über gleich zwei deckungsgleiche Artikel mit den reißerischen Überschriften Leipzig in der Feinstaubfalle vom 8. Juli und Leipzigs Kampf für saubere Luft von heute dürfen sich die Dresdner Leser in diesem Monat freuen. So erfahren sie doppelt, wie schlimm es um die Lützner Straße in Leipzig bestellt ist und bekommen doppelt aufgezeigt, dass es gut ist, nicht jeden linksgrünen Quatsch mitzumachen. Sommerloch im Elbtal, kommt in der SäZ noch ein dritter Artikel zur Leipziger Umweltzone diesen Monat?

  • Ich wüsste auch gar nicht, wo eine Umweltzone in Dresden gelten sollte? In der Altstadt? Also quasi für die Wilsdruffer Straße, weil der Rest is ja entweder überbaut oder weitgehend verkehrsberuhigt. Ansonsten ist das Dresdner Innenstadtgebiet ja aus bestimmten Gründen ziemlich aufgelockert.

  • Interessantes Detail (und natürlich ein Äpfel- und Birnen-Vergleich) in der heutigen LVZ, die eine mehrteilige Serie anlässlich des Jubiläums des Leipziger Hauptbahnhofs über ebendiesen veröffentlicht: als Anfang des 20. Jahrhunderts der Magdeburger, Thüringer und Berliner Bahnhof nach und nach durch den Hauptbahnhof ersetzt wurden, wurde zu keiner Zeit der Zugverkehr nach Leipzig eingestellt, während heute mit schöner Regelmäßigkeit bei Softwareänderungen der gesamte Betrieb eingestellt werden muss :D

  • Who knows what a "Yucci" is? So richtig wusste ich es nicht, aber Leipzig mit Plagwitz wurde nun von einem australischen Magazin zur Global#1 gekürt. Es gibt auch eine Definition des Begriffs - Berlin taucht dort schon gar nicht mehr auf ;)

  • Ich weiß nicht, ob das Thema hier gut aufgehoben ist (wollte keinen neuen Thread aufmachen) und hoffe, dass es nicht eskaliert.


    Ich gehöre zu denen, die die aktuelle kriegs- und krisenbedingte Völkerwanderung als Riesen-Herausforderung, aber auch als Riesenchance verstehen. Aber darüber will ich gar nicht diskutieren (das kann man schriftlich sowieso schlecht) - mir geht es in diesem Zusammenhang um folgende (auf Leipzig bezogene) Fragen:


    Wo seht ihr architektonisch und städtebautechnisch gesehen die größten Potenziale?
    Mir persönlich fallen da als erstes die doch noch recht zahlreichen leerstehenden Gebäude und Baulücken ein, bei denen ein Investor jetzt doch möglicherweise tätig wird. Ich z. B. wohne in der Nähe der Georg-Schumann-Straße und da wäre noch reichlich Potenzial vorhanden.


    Durch die notwendige (und überfällige) Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus werden auch Flächen für Neubauten benötigt - was würdet ihr bevorzugen? Verdichtung der bestehenden Gebiete? Erschließung neuer Flächen? Umwandlung brachliegender Industrieflächen? Und fallen euch konkrete Flächen ein? Ich denke z. B. an das Gebiet "Am alten Zoll" oder das Areal "Gasometer Nord".


    Ich persönlich würde zunächst eine Verdichtung (und zwar von der Stadtmitte aus nach außen) bevorzugen - und eine der Integration förderliche gesunde Durchmischung.


    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die städtebaulichen Veränderungen (auf die anderen auch, aber das gehört hier nicht her).


    Eure Meinungen und Einschätzungen zur durch die aktuelle Lage begünstigten potenziellen baulichen und architektonischen Entwicklung würden mich interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte ()

  • ^ Die Umwandlung von brachliegenden Industrieflächen und eine bauliche Verdichtung von innen nach außen wird seit vielen Jahren in Leipzig gelebt. Ich finde die Stadtentwicklung auf diesem Gebiet sehr nachhaltig. Einzig der Wohnungsbau kommt noch nicht so richtig voran, wenn auch, vor allem in der Südvorstadt, inzwischen viele Lücken geschlossen werden. Das liegt daran, dass neuer Wohnraum noch vorwiegend im Altbestand realisiert wird, also auch hier wie ich meine eine sehr nachhaltige Entwicklung. Es ist jedoch wichtig, wenn in geschätzt 2 bis 3 Jahren der unsanierte Altbestand auf ein Minimum geschrumpft sein wird, dass der Wohnungsneubau nahtlos anschließt. Die aktuellen Pläne am Lindenauer Hafen, hinterm Bayerischen Bahnhof oder auf dem Krystallpalast-Areal am Wintergarten-Hochhau sowie angrenzender Gebiete können in Hinblick auf den Wohnungsbau nur ein Anfang sein und der soziale Wohnungsbau wird auch angesichts steigender Flüchtlingszahlen und nach wie vor prekärer Lebensverhältnisse in der Stadt wieder eine zentrale Rolle spielen müssen.

  • Paulinum öffnet am 9. Oktober


    Am 9. Oktober 2015 öffnet wieder das Paulinum zur Besichtigung. Der Einlass erfolgt von 11 bis 14 Uhr als 15 Minuten. Kostenlose Einlasskarten können ab 10.45 Uhr am Info-Punkt im Neuen Augusteum abgeholt werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 80 Personen pro Gruppe begrenzt.


    Die nächste Möglichkeit gibt es dann wieder am 2. Dezember 2015.

  • … jetzt müsste es nur noch mal fertig werden, geplant war bekanntlich Dezember 2009, nun heißt es irgendwann in 2016.

  • ^ nachdem die normal denkende Bevölkerung in Deutschland mit dem geistigen Geschwür namens PEGIDA, seit einem Jahr, mit abstrusen und schwachsinnigen Forderungen der Tag versaut wird, probiert man hier eine Auseinandersetzung der menschlichen Art. Vor allem auf jenem Platz wessen die "Massen" von 500 Personen jeden Montag in Beschlag nehmen.


    Niemand rechnet sich bei diesem Antrag einen Erfolg aus. Aber es zeigt, dass der geistige-Dünnsch*** nicht jede demokratisch legitimierte Diskussion namens Hetze anfachen kann. Nicht so ernst nehmen...

  • Achso. Als Bürger muss man dann also zwischen den Zeilen lesen oder im Zweifelsfall seine Kristallkugel befragen, welche Anträge ernst zu nehmen sind und welche nicht? Sollte die Grüne Stadtratsfraktion den Antrag auf Umbenennung tatsächlich stellen, ist dieser selbstverständlich ernst gemeint.