Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]

  • Einzig den Eingangsbereich finde ich beim Galeriehaus gut. Dem Rest des Gebäudes fehlt leider die Eleganz. Die Anordnung der Fenster wirkt einfältig. Die Fassadengliederung hat zu wenig vertikale Betonung. (Nur ein horizontales Fensterband wäre noch schlechter gewesen). Dafür, daß hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schinkels Kirche gebaut worden ist, fällt das Gebäude viel zu banal aus. Da ändert auch die Tatsache nichts, daß das Fassadenmaterial einen wertigen Eindruck macht. Hier wäre so viel mehr drin gewesen. Schade!

  • Hmm... das Galeriehaus wirkt schon recht schlicht und einfallslos, eher wie ein derzeit handelsübliches 0815-Bürogeäude als ein edles Wohngebäude. Das Sockelgeschoss wirkt regelrecht abweisend. Dagegen wirkt das bereits fertige Haus links daneben geradezu elegant.

  • Hmm... das Galeriehaus wirkt schon recht schlicht und einfallslos, eher wie ein derzeit handelsübliches 0815-Bürogebäude als ein edles Wohngebäude. Das Sockelgeschoss wirkt regelrecht abweisend....


    Das wird es ja, in der Tat, zumindest zum Teil - ein Bürogebäude. Hier kommt die Botschaft Angolas rein. Vielleicht aus Sicherheitsgründen die etwas abweisende EG-Gestaltung.

  • Ich war am anfang durchaus positiv gestimmt. Aber irgendwie mag hier nichts so wirklich zu überzeugen. Das Galeriehaus ist äußerst banal. Der Kopfbau daneben ist auch nicht der Knaller.


    Die historisierende Rückseite ist an der Grenze zum Kitsch. Die Ausführung lässt in weiten Teilen zu wünschen übrig. Irgendwie sieht man überall, dass es "Plastik" ist. Wenn man das mit Bauten in Leipzig vergleicht, liegen in der optischen Wahrnehmung was die Wertigkeit angeht, Welten.


    Auch ist das gesamte Quartier viel zu hoch ausgefallen. Es erdrückt nicht nur die Kirche, es ist ob der fehlenden Dachkonstruktion (nicht mal ein Staffelgeschoss hat man hier versucht, um ja jeden Zentimeter aus dem Projekt zu quetschen) einfach viel zu massig geraten. Ich verteidige sonst ja gerne klassich anmutende Projekte. Hier ist aber einiges schief gelaufen.

  • Gelungenes Viertel!

    Ein gelungenes Viertel mitten in der deutschen Hauptstadt! Und nach einer Besichtigung der Wohnungen bin ich umso begeisterter...

  • Mir gefällt das Gebäude ausgezeichnet. Gerade die schlanke, hohe Form des Baus, sowie die leichte Profilierung der Fassade erzeugen in Kombination mit dem hochwertigen Material (sofern die Bilder eine korrekte Einschätzung zulassen) einen durchaus eleganten Eindruck. Erinnert mich etwas an den Baustil der 50er Jahre. Auch die Blindfenster stören nicht. Lediglich beim Farbton der Fenster hätte ich mich anders entschieden. Entweder heller oder dunkler. Den Bronzeton finde ich mittlerweile mächtig altbacken. Insgesamt aber dennoch ein super Ergebnis :daumen:

  • Renderings

    Ja, Hanseat,das geht mir auch so. :pet:


    Wieviele Blütenträume über begeisternde Renderings sind hier im Forum schon schändlich geplatzt?

  • Man erfreut sich ja schon, an den abgerundeten Ecken der Balkone am Nachbargebäude und empfindet deren Geländer, die nicht nur einfach aus vertikalem Gestänge (am besten feuerverzinkt) bestehen, sondern minimalen Gestaltungswillen bezeugen, fast schon als opulente Ornamentik, im Kontext zu dem, was sonst derzeit so neu gebaut wird. Aber nicht einmal solche Details, die von gutem Willen zeugen könnten, finden sich am Eckbau.


    Der Eckbau ist einfach nur ein Kosten/Ertragsratio-Maximierer. Und das an so exponierter Stelle. Wie man am nicht realisierten Entwurf sieht ginge es auch anders, wenn die Investoren es denn zulassen würden.

  • Viel kann man da nicht hinzufügen. Wie so oft kein Meisterwerk, aber wenigstens keine Schießscharten oder Betoncellulite, wie auf der anderen Seite der Kirche. Der Sockel wirkt sehr gedrungen.

  • hmm... naja... trauere irgendwie immer noch diesem entwurf hinterher


    Sehe ich auch so. Der Entwurf war, wenn ich mich recht entsinne, von Chipperfield und das einzige gelungene Stück Architektur des Projekts. Irgendwie symptomatisch für den Block, dass augerechnet dieser Teil nicht gebaut wurde: Alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte...

  • ^
    Aus der Sicht bin ich ehrlich gesagt froh, dass der Chippi-Entwurf nicht verwirklicht wurde. Durch die hellen weißen Fassadenplatten fällt der farbliche Kostrast zwischen Neubau und Friedrichswerdersche Kirche viel größer aus, so dass die Kirche viel besser zur Geltung kommt.

  • ^ Ja, was die Farbwahl angeht, bin ich bei dir.


    Was beim Chipperfield-Entwurf gut war, war die Formensprache (= im Sockelbereich Fenster mit Rundbögen). Was allerdings die Farbe & Material angeht, stehen dem Galeriehaus die hellen, weißen Steinplatten besser als rot-bräunlicher Ziegel. Das Optimum wäre gewesen, wenn man die Rundbögen von Chipperfield und die Farbe & Material des ausgeführten Entwurfs kombiniert hätte.


    Hier sieht man, was ich meine: http://www.bing.com/images/sea…Bgc6vicu&simid=6080142332
    Meines Wissens sind das die ganz alten Entwürfe gewesen. Der Chipperfield-Entwurf kam erst Jahre später.

  • Beim Anblick des Bildes von Spreetunnel wird mir auch klar, dass die Entscheidung, die Bebauung wieder direkt an die Kirche heranrücken zu lassen, genau richtig war. Trotz der modernen Architektur kommt wieder etwas das Gefühl einer dichten historischen Innenstadt auf.

  • ^... keine Chance ;-/


    Warum soll hier supertoll sein was am Kulturforum Pfuispinne ist??? Eingedenk der Tatsache, dass diese Kirche hier ein Juwel ist und die am Kulturforum eher 2. Garde. Ich bekomme einen Anfall wenn ich das sehe. Obwohl ich sonst ein Chipperfield-Freund bin aber Bricks so dicht daneben hätte der Situation noch den Rest gegeben und die romanischen Rundbogen hätten sich besonders gut mit den neogotischen Spitzbögen der Kirche gebissen.
    Wie hier schonmal jemand schrieb ich glaube das Architektenkind, hier ist wirklich alles schiefgelaufen was schieflaufen konnte. Ich hoffe auf die Rekonstruktion der Bauakademie, da will der neue Senat ja beim Bund Geld eintreiben.

  • [...] hier ist wirklich alles schiefgelaufen was schieflaufen konnte.


    So ist es leider. Trotzdem würde ich Bato recht geben, dass zumindest der harte Farbkontrast kein Fehler ist. (Man wird bescheiden.)


    Ich hoffe auf die Rekonstruktion der Bauakademie, da will der neue Senat ja beim Bund Geld eintreiben.


    Die frühe Fokussierung auf Bauprojekte, die vom Bund zu bezahlen sein sollen, ist ja quasi ein Merkmal der neuen Mehrheit. Andererseits beweist das Land seit gefühlt zehn Jahren, dass es ihm ausschließlich um die optimale Verwertung von Grundstücken geht und städtebauliche oder gar bauästhetische Fragen zweitrangig sind. Insofern kann man sich über jedes Projekt, dass der Bund übernimmt, nur freuen.

  • Was genau ist denn hier schief gelaufen? Ich sehe weder architektonisch noch städtebaulich große Probleme: Der Bau ist zeitlos, elegant, hält sich zurück, lässt die Kirche wirken, bietet dennoch Halt und formt eine harte städtische Kante. Erstmals seit fast 70 Jahren gibt es wieder so etwas einen Kirchen-Vorplatz. Für mich ein sehr gelungenes Projekt.

  • Ich sehe das ähnlich. Die Kirche behält ihren angemessenen Platz und wird in ihrer Wirkung nicht wirklich beschränkt.
    Vor allem wenn die Neubauten auf der anderen Seit noch fertiggestellt sein werden, wird das Ganze hervorragend aussehen.
    Ich denke die Grundrisse so zu legen und sich an die historischen Vorgaben zu halten war absolut richtig