Was sollte den Bau denn nennenswert verteuern gegenüber anderen, auch wenn er gestalterisch recht angenehm daher kommt ist es doch genau genommen ein ziemlich schlichter Entwurf. Alleine das Schrägdach holt optisch schon einiges raus.
Beiträge von TowerMaranhão
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Ich sehe da auch nicht einmal den Hauch eines Bezugs zur Umgebung. Das ist aber offensichtlich auch fast nie ein Kriterium bei solchen Wettbewerben, obwohl es das gerade in solchen Fällen zwingend sein müsste. Stattdessen geht es neben wirtschaftlichen Aspekten wohl eher um möglichst starke Kontraste. Bei 200 Entwürfen kann mir keiner erzählen dass da nichts Passenderes dabei gewesen ist, als diese wirklich schlechten Siegerentwürfe. Es macht mich einfach nur wütend und sprachlos, wie wenig Sinn für Ästhetik und Baukultur in diesen Kreisen vorhanden ist und wie massiv offenbar die Geringschätzung des historischen Erbes. Auch finde ich es frappierend, wie gleichmäßig und erwartbar schlecht und unpassend solche Wettbewerbsentscheidungen landauf landab ausfallen, egal ob Ost oder West.
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Los 2 ist von allen Entwürfen auch in meinen Augen noch der Beste. Es ist ja auch nicht so, dass die Entwürfe an sich im Vergleich zu anderen Entwürfen so schlecht wären. Mit dem meisten, was sonst so in der Umgebung, insbesondere an der Leipziger Straße rumsteht, kann das in jedem Fall mithalten. Allerdings sollte man sich auch mal vergegenwärtigen, dass dies die historische Mitte Berlins ist und man sollte daher eher mit potenziellen Rekonstruktionen historischer Gebäude vergleichen, oder mit dem, was beispielsweise in der Frankfurter Altstadt entstanden ist.
Ich finde, nach 30 Jahren, in denen sich an der Qualität gebauter Wirklichkeit in Berlin nichts zum Positiven verändert hat, darf die Stadt / das Land Berlin an einem Ort wie diesem auch mal etwas mehr verlangen. Dann wird sich zeigen, dass auch dann Investoren bereit sein werden, die Kosten für anspruchsvollere Architektur aufzubringen. Aber es wird ja auch hier nicht an Qualität mangeln, was die Materialien angeht. Das Problem liegt wohl eher an der Ideenlosigkeit oder zweifelhaften Vorstellungen von guter Architektur. Wie man sieht, ist ja auch hier im Forum kaum jemand begeistert, der ein oder andere arrangiert sich vielleicht damit, weil man es ja nicht anders gewohnt ist. Es ist wirklich traurig zu sehen, wie tief die Ansprüche an zentralen Orten wie hier oder am Alex gesunken sind, wenn man das mal mit der Aufbruchstimmung nach der Wende vergleicht. Heute sind die freien Baufelder weniger und die potenziellen Investoren womöglich zahlreicher.
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Ich habe mir die Visus angeschaut und sie bestätigen mir leider nur den katastrophalen Eindruck. Der Schinkelplatz war schon enttäuschend, aber diese Entwürfe unterbieten das Niveau nochmal deutlich. Schade, unter Frau Kahlfeld hätte ich mir mehr erhofft.
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Die sehen alle furchtbar aus und verkörpern 1:1 den Standardtyp der monotonen, von 50er-Jahre-Architektur inspirierten gediegenen Nachwende-Raster-Bauklötze-Langeweile. Die Art von Einfallslosigkeit, mit der man in Berlin seit 30 Jahren garantiert jeden Wettbewerb gewinnt. Null Dynamik, nichts das überraschen oder zum genaueren Betrachten einladen würde.
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Angesichts der Tatsache, dass mehr momentan wohl nicht möglich ist, muss man halt mit dieser Lösung leben. Als angemessen für diesen Ort empfinde ich hier jedoch nichts, weder den (geplanten) Park, noch die Bebauung drumherum. Darum hoffe ich längerfristig weiterhin auf eine halbwegs vollständige Wiederherstellung der historischen Ursprungsbebauung. Ich kann nicht anders, nicht weil ich so nostalgisch veranlagt bin, sondern einfach, weil ich derzeit niemandem eine halbwegs städtebaulich und architektonisch überzeugende Lösung zutraue und ich mich mit der allgegenwärtigen Berliner Mittelmäßigkeit nicht abfinden mag. Darum dient mir dieser Park höchstens als verlängerte Zwischenlösung.
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Das Ergebnis ist hier wirklich mehr als zufriedenstellend. Mir gefällt die dezente und angenehme Farbgebung. Es ist auch schön zu sehen, wie bereits einfache Vor- und Rücksprünge eine Fassade enorm aufwerten können. Die Erdgeschosszone ist wunderschön geworden und auch der Dachaufbau mit dem Türmchen wirkt sehr stilvoll und passend.
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Bei diesem Neubau liegt leider sehr viel im Argen. Es wird überhaupt kein Bezug zum Umfeld hergestellt, Das Ding steht einfach verloren an einem weitläufigen Platz herum und sieht auch sonst einfach öde aus. Ich finde den Vergleich zu Leipzig immer wieder frappierend. In Leipzig ist die durchschnittliche Qualität von Neubauten sehr viel höher als in Dresden abseits des Neumarkts - so zumindest mein Eindruck. Vielleicht liegt das daran, dass man in Leipzig häufiger im historischen Bestand baut. Wo dieser nicht vorhanden ist, ist unsere Architektenschaft im Allgemeinen leider völlig überfordert, selbst wenn, wie hier, der Wille offenbar da ist.
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^ Ich bezog mich auf diesen Entwurf: https://img.welt.de/img/region…-BM-Berlin-Berlin-jpg.jpg
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3XN finde ich ganz nett, fügt sich aber zu sehr in sein langweiliges Umfeld ein. Der "Schwarze Hund" erinnert mich etwas an den Turm, der ursprünglich am Alexa geplant war, bzw. insgesamt irgendwie ans Alexa. Kann mich nicht 100% damit anfreunden,
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Bei solchen Projekten ist es, meine ich, immens wichtig, sich vorher mit lokalen Bautraditionen zu beschäftigen. Sonst mangelt es, wie in diesem Fall, an Authenzität und das öffnet Tür und Tor für Alptraumvorstellungen a la Disneyland. Wenn man sowas gut vorbereitet und professionell angeht - warum nicht? Es handelt sich schießlich um ein bewährtes städtebauliches Konzept.
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Abstrakt immer das selbe Problem bzw. Motiv.
Da würde ich schon noch differenzieren wollen, die Motive müssen ja nicht nostalgisch sein, sondern können auch Qualität, Anspruch, Raumgefühl, Geschmack, Identität, Ideologie usw. betreffen. Bei den DDR-Bauten fallen aber Anspruch und Qualität als mögliche Motive natürlich schonmal weg, denn just aus diesem Grund stellt ihre Existenz an diesem Ort ja ein Ärgernis dar.
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Architektur-Fan Der von dir verlinkte Bau weist ein paar nette Details auf, erscheint aber schon aus ein paar Metern Distanz als die gleiche Kiste, wie sie inzwischen in jeder zweiten Fußgängerzone rumsteht. Da sehe ich kaum einen qualitativen Unterschied zum Friedrichsbau.
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Und welche Wirkung erzielt dieses Gebäude, mal abgesehen davon, dass es das architektonische Niveau in der Friedrichstraße nach unten zieht?
Jetzt übertreibst du aber. Es ist ja nun nicht so, als wäre die Friedrichstraße besonders reich an architektonischen Juwelen, eben hauptsächlich typisches Berliner Nachwende-Einerlei. Der Visualisierung zufolge würde der Bau sich da perfekt einreihen. Auch frage ich mich, was dich zu der optimistischen Annahme zu verleiten scheint, dass ein Neubau an dieser Stelle irgendwie attraktiver wäre. Der könnte genau so gut eine optische Verschlechterung darstellen.
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Qualitativ ist dieser Entwurf ja aber deutlich höher anzusiedeln als das Covivo Projekt,. Im Grunde ist die einzige Gemeinsamkeit die Gliederung des Baukörpers. Wobei bei den seitlichen Fassaden und dem Sockelbau noch Luft nach oben wäre. Dies wäre mein zweiter Platz nach Dorte Mandrup. Diese beiden Entwürfe würden dem Alex gut zu Gesicht stehen und endlich mal einen adäquaten architektonischen Standard für diese Lage setzen, der Orientierung für die Zukunft bieten könnte, anstelle des unsäglichen DDR-Schrotts.
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Na, mal sehen, wie viel die DB dieses Mal von der historischen Bausubstanz übrig lässt. Der Brückenbereich ist laut Visu jedenfalls schonmal auf ein praktischeres Maß zurechtgestutzt. Was von dem Viadukt da links und rechts noch original (-getreu) ist, ist leider nicht zu erkennen. Immerhin diesmal eine transparente Lärmschutzwand.
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Ich finde die Prämissen schon recht eindeutig. Da gehört schon eine Portion Ideologie, Ignoranz und Selbstherrlichkeit dazu, das absichtlich misszuverstehen. "Das geistige Erbe" - was soll denn das sein? Jeder Mensch ist ein Kind seiner Zeit, ist untrennbar mit seiner Zeit verbunden, von ihr geprägt. Man kann einen Menschen nicht einfach aus seiner Zeit herauslösen und Überlegungen anstellen, wie er heute gebaut hätte. Da kommen dann nämlich eigene subjektive Vorstellungen, Interpretationen und Mutmaßungen ins Spiel, die mit der Person, um die es geht, nichts mehr zu tun haben müssen. Daher ist eine vollständige originalgetreue Rekonstruktion der Fassaden die einzig legitime Option, jedenfalls solange man vorgibt, dass es einem tatsächlich um das Werk Schinkels geht.
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Hmm, ich versuche mal das Positive zu sehen
1. Die Farbe stimmt schonmal fast
2. Da sind ein paar der übelsten Stadtbildzerstörungs-Ideologen und ein talentfreies Architekturbüro an einer Stelle beschäftigt, wo sie nichts bewirken werden (hoffentlich, Frau Lüscher ist ja nicht mehr im Amt) und können derweil anderswo keinen Schaden anrichten.
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In einer Stadt gibt es Lärm... vor allem Straßenlärm. Man kann es nicht ändern, oder möchtest du alle Straßen einhausen? Die Idee, innerstädtische Bahnlinien komplett mit Lärmschutzwänden zu versehen, entspringt einem Wahn und richtet mehr (visuellen) Schaden an, als es nutzt. Die Strecke hier wird hauptsächlich von langsam fahrenden Personenzügen benutzt, die auch immer leiser werden, also natürlich würde ich dort sofort einziehen, denn viel Lärm ist dort nicht zu erwarten. Die Lärmtoleranz der Menschen ist übrigens auch sehr unterschiedlich, die Frage ist, ob man sich immer an den empfindlichsten orientieren muss.
Der Unterschied zu den Leipziger Gebäuden ist im Übrigen, dass die Einschätzung hier lautet: nicht erhaltenswert. Die Frage, ob man sie denn erhalten könnte, ist also nachrangig.
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Sorry, da habe ich bei ganz anderen Gebäuden getrauert, die wesentlich schöner und besser erhalten waren.
Man stumpft dann wohl ab mit der Zeit... Ehrlich gesagt, Hamburg soll doch machen, was es will. Für mich als Außenstehender ist diese Einstellung zwar völlig unverständlich, aber was soll's. Kommt mir nur nicht mehr mit dem Satz "Hamburg, schönste Stadt der Welt..." und so weiter...
Hier mal ein Beispiel (von vielen) aus dem Leipziger Forum :
Will nicht wissen, was man sich hier zu diesem Gebäude hätte anhören müssen...