^Armes Deutschland, wie geht das bloß in den Niederlanden? Dort gibt es viele Beispiele wie ehemals breite (Auto-)Verkehrsschneisen umgebaut wurden und heute hauptsächlich Fahrräder und ÖV fahren.
Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV
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Armes Deutschland, wie geht das bloß in den Niederlanden?
Mit einem der dichtesten und gutausgebautesten Autobahnnetzwerks der Welt.
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Im konkreten Fall könnte das bedeuten, dass man auch bei einer schmalen Mühlendammbrücke durchaus eine akzeptable Verkehrsqualität auf diesem Streckenabschnitt hingerechnet bekommt, allerdings auf Kosten einer Verschlechterung im umliegenden Straßennetz durch Verkehrsverlagerung. Und spätestens dadurch wird es im Genehmigungsprozess kritisch. Denn dann stehen die Anlieger dieser Nachbarstraßen auf der Matte und haben gute Chancen, die Maßnahme in dieser Form zu verhindern. Und vor diesem Dilemma steht offensichtlich auch die Verkehrssenatorin.
An diesem Ort eine städtebaulich ansprechende Lösung zu finden, kann demnach erst der zweite Schritt sein. Der erste Schritt ist eine Reduzierung des Kfz-Verkehrs durch andere als bauliche Maßnahmen: also Verkehrsumlegung durch massive ÖPNV-Attraktivitätssteigerung, MIV-Beschränkung durch City-Maut oder sonstige politische Maßnahmen. Das muss man dann aber auch wollen und durchsetzen können.
Von diesem Willen zur Umsetzung ist R2G aber weit entfernt, obwohl sie im Wahlkampf erneut das Gegenteil behaupten wird. -
Mit einem der dichtesten und gutausgebautesten Autobahnnetzwerks der Welt.
Dort gibt es tatsächlich viele Autobahnen, die Bevölkerungsdichte ist auch viel höher als hier. Die Autobahnen sind dort aber nicht in der Stadt sondern wurden z.B. In Utrecht wieder zurückgebaut, Hier haben wir eine Autobahnbrücke mitten in der Stadt die nicht auf das historische Maß reduziert werden soll. Auch in vielen anderen Metropolen ist man da schon viel weiter.
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Also: besser zu spät als nie umplanen und Fehler auch einmal einsehen.
Zumal die Zeit für eine Umplanung durchaus gegeben sein könnte.
Denn wie weiter oben schon angemerkt die Gertraudenbrücke ja auch erst geplant werden müßte, sonst wäre am Petriplatz für die Straßenbahn erstmal Endstation.
Bezüglich der Gertraudenbrücke scheint man ja außer über Absichtserklärungen, die alte Brücke verbreitern zuwollen (und die neue abzureißen), noch nicht wirklich hinaus zu sein, jedenfalls ist mir bisher nichts anderes bekannt.
Gruß, Jockel
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Update vom 20.04.2021, fotografiert durch mich
Die Pflasterarbeiten direkt am Roten Rathaus haben begonnen
Auch auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite sind alle Begrenzungssteine gesetzt und das Pflastern kann beginnen. Die Beleuchtung ist in diesem Abschnitt vollständig installiert
Das Stück bis zum Haupteingang des Rathausforums hat auch große Fortschritte gemacht, auch hier sind viele Begrenzungssteine schon gesetzt, es fehlt aber noch die Straßenbeleuchtung und die erste Teerung auf der Fahrbahn ggü. dem Stück direkt am Roten Rathaus
Die spätere Kreuzung zur Spandauer Straße macht auch Fortschritte
Die Lampenmaste am Fußgängerbereich sind gesetzt, die Pflasterung weitgehend gemacht
Man sieht es hier nur schlecht, aber der Bereich auf dem später die Straßenbahn verkehr ist "aufgbuddelt". Ob hier nun Ausgrabungen stattfinden, konnte ich in meiner Eile nicht prüfen. Vielleicht das nächste mal...
d.
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könnte es sein das Fahrradwege besonders bei Projekten mit BVG Bahn und Bussteigen viel zu schmal gebaut werden?
es gibt ja einen stark zunehmenden Fahrradverkehr und bald auch mehr Lastenräder etc die breiter sind....
was meint ihr? Gibt es da ne alte Norm? -
Der Bebauungsplan für den Molkenmarkt wurde ja bereits 2016 beschlossen. Damals galten leider noch niedrigere Standards für Radwege - das zeigt aber auch, wie viel sich hier in den letzten 5 Jahren zum besseren getan hat.
Da der Bebauungsplan auch einen "Planfeststellungsersetzenden Teil" mit detaillierten Straßenraum- und Radwegsbreiten enthält (brauch er auch zwingend wegen der Bundesstraße), ließ sich das wohl leider nicht mehr ändern, ohne das ganze Planverfahren neuaufzurollen. In Anbetracht der nun 29-jährigen Planungschronik kann ich verstehen, dass hier nun erstmal die städtebaulichen Missstände behoben werden sollen. Es lohnt sich aber sicher mal zu prüfen, ob es möglich wäre eine Auto-Fahrspur nachträglich zu einem geschützten Radfahrstreifen umzuwandeln
Edit: Vielleicht erscheinen besonders bei BVG-Planungen die Radwege oft zu schmal, weil für deren Planungen meist besonders lang dauernde Planfeststellungen erforderlich sind. Das führt dann dazu, dass die Planungen technisch etwas anachronistisch wirken. Gerade bei den Radwegbreiten, Farben und Schutzelementen (wie Pollern) verändern sich die Ansprüche ja gefühlt jährlich.
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Weitere Perspektiven vom 24.04.2021, fotografiert von mir
Ich hab nochmal ne Runde dort gedreht und vor allem versucht, Perspektiven zu "erwischen" die ich im letzten Beitrag noch nicht hatte
Der Abschnitt zwischen Motel1 und dem Haupteingang der Rathauspassagen
Der gleich Abschnitt nochmal gen Alex fotografiert
Der nächste Abschnitt
Die Kreuzung Jüdenstraße / Gustav-Böß-Straße
Inzwischen ist hier der Boden für die Pflasterung bereitet, die Platten liegen rechts im Bild
Hier geht es schon ins Detail, die Rillenplatten sind verlegt, hinten steht schon ein Bushaltestellenhäuschen zum Einbau bereit
Mal aus der Perspektive von der Spandauer Straße aus
Hier wird sich später offenbar mal der Gehwegübergang befinden, die Fläche links bleibt Grünbereich, die Spandauer behält bis hier ihr heutiges Profil
Hier liegt noch so mancher Rest aus den vergangenen Jahrhunderten im Boden
Die Gruben sind schon wieder verfüllt, ich meine hier könnte bald die Verschwenkung der rechten Fahrbahn erfolgen um dort dann Platz für die Ausgrabungen und Umbauarbeiten zu haben. Zu erkennen sind bspw. schon rot-weiße Markierungsstäbe, vermutlich um die Fahrbahnfläche zu markieren
Die Fläche vor dem Stadthaus ist weiterhin von den Ausgrabungen gezeichnet
Was für ein Chaos, möchte man sagen. Aber so ist es wohl wenn hier praktisch alles "unter rollendem Rad" angefasst wird...
Und als "Beifang" der Neubau in den Littenstraße
d.
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Kleines Update vom 30.04.2021, fotografiert von mir
So wahnsinnig viel kann in einer Woche nicht passieren, aber es geht hier durchaus gut voran
Ganz offensichtlich hat man beim Bushäuschen auf den letzten Metern nochmal umdisponiert. Bei meinem letzten Besuch stand da das übliche Modell zum Einbau bereit. Inzwischen wurden vorm Rathaus zwei (eines je Fahrtrichtung) installiert, jedoch eine schickere Variante mit umlaufender Beleuchtung.
Auch am Mittelstreifen ging es weiter, hier wurden Platten entlang der Begrenzungssteinen verlegt. Ich gehe davon aus, das der Rest dann begrünt wird.
Am Kreuzungsbereich Jüdenstraße werden die Kanaldeckel neu einbetoniert, dann kann es wohl los gehen mit dem Straßenbelag
d.
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Ein interessanter Artikel zu den aktuellen Ausgrabungen am Molkenmarkt findet sich bei Spektrum.de unter dem Titel "Berlins fast vergessene Mitte".
Link: https://www.spektrum.de/news/a…ocket-newtab-global-de-DE
Man erhofft sich von den Ausgrabungen, mehr Informationen über die Gründungszeit der Doppelstadt Berlin-Cölln zu erfahren. Interessant finde ich die Aussage, dass Berlin und Cölln wohl keine gewachsenen Fischerdörfer, sondern Planstädte gewesen sind.
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Ich konnte heute die aushubarbeiten am Rathaus entlang der Spandauer Straße eine Weile mitverfolgen. Neben einigen verformten Stahlträgern die man bei Seite lagerte - hob man Fundamente und Ziegelböden aus dem Erdreich - ich könnte mir vorstellen dass die Träger aus dem einstigen Elektrizitätswerk stammen- der Ziegelboden wirkte aber älter. Mir war schon etwas mulmig bei dem Gedanken dass man hier nun auch das Erdreich endgültig von seiner Geschichte befreite -,ich hab mich außerdem gefragt was einen derartigen Aushub hier notwendig macht - bereitet man hier die Erschließung für den Molkenmarkt vor ?
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Update vom 10.06..2021, fotografiert von mir
Das Planum auf dem Stück zwischen MotelOne und Eingang Rathauspassagen entsteht, die Leitungsarbeiten scheinen weitgehend abgeschlossen zu sein
Auf dem Abschnitt zwischen Rathaus und Eingang Rathauspassagen ist schon frisch geteert und die Lampenmasten stehen schon. Jetzt fehlen noch die Geh- und Radwege
Das Stück vor dem Rathaus ist auf der Zielgeraden, inzwischen stehen auch die Ampelmasten, die Geh- und Radwege sind weitgehend fertig
Auf dem späteren Bereich der Straßenbahn wurde eine Fahrbahn asphaltiert. Ich vermute mal das bald der Verkehr gen Alex hierauf umgeleitet wird und dann der Umbau der südlichen Straßenhälfte beginnt
Am westlichen Kreuzungsbereich Spandauer Straße/Molkenmarkt wurden die Ausgrabungsarbeiten beendet. Nun kommt das Planum und dann geht es los mit Teeren...
Diese ziemlich großen Stahlträger wurden offenbar hier ausgebuddelt...
d.
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Enorm was schon die Grundanlagen des neuen Straßenverlaufs optisch mit dem Raum machen.
Meine Vorfreude auf das neue Quartier steigt mit jedem Meter Kantstein.
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Update vom 22.06.2021, fotografiert von mir
Am Anschluss der Spandauer Straße hin zum Molkenmarkt wurde der Teer bis runter zu den Betonplatten aus DDR-Zeiten abgefräst. Scheinbar wird hier nicht schon grundhaft miterneuert sondern nur saniert. Erst an der Kreuzung entsteht neues Planum.
Im Gehwegbereich sind die Arbeiten fast fertig, die geschundene Grünfläche wird wohl dann alsbald eine Frischzellenkur benötigen...
Die Kellerschächte der angrenzenden Gebäude wurden allesamt miterneuert, eine offenbar recht kleinteilige Arbeit
Die Bordsteine im Kreuzungsbereich sind weitgehend gesetzt, allzu lange wird es bis zur Fahrbahnherstellung nicht mehr dauern
Rechts mittig zu sehen: Auch die Bordsteine der späteren Straßenbahninsel wurden installiert
Ein Stück weiter wird an den Gehwegen gearbeitet. Deutlich wird hier, dass die neuen Wege deutlich über dem bisherigen Niveau liegen
Am Rathaus fehlt nicht mehr viel und die neuen Gehwege sind an den Altbestand angeschlossen
In diesem Abschnitt vor dem Parkhaus bis zum Haupteingang des Rathausforums geht es gerade eher in den Details gerade weiter. In den vergangenen Tagen wurden z.B. die Beleuchtungskörper an den Lampenmasten installiert, die zwei Lampen rechts müssen noch fertiggestellt werden.
Blick zurück, fotografiert am Haupteingang des Rathausforums
Auf dem anschließenden und finalen Stück gen Alexanderplatz steht die Bordsteinsetzung wohl kurz bevor, die Schnüre dafür sind weitgehend gespannt...
d.
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Super Fotos!
Aber eins wollte ich doch anmerken, da es mich als Bauingenieur bei der Erwähnung dessen, sämtliche Haare aufrichten:
Es wird schon seit Jahrzenten kein Teer mehr verwendet. Teer ist als Material so krebserrregend, dass es durch Asphalt ersetzt wurde. Ich weiß, dass umgangssprachlich "teeren" verwendet wird. Ist aber leider wirklich falsch! Bitte immer Asphalt bzw. asphaltieren verwenden.
Ansonsten, wie schon oben geschrieben: super Fotos!
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Bzw. der Ersatzstoff, sprich das Bindemittel, heißt Bitumen.
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Update vom 28.06.2021, fotografiert von mir
Zwischen MotelOne und Haupteingang Rathausforum wurden die Erdarbeiten weiter voran getrieben, die Schnüre zur Bordsteinsetzung weiter in Stellung gebracht. Alle paar Meter liegen schon Granitbordsteine für die Geh/Fahrradwege und Betonbordsteine für die Mittelinsel bereit...
Bis vor einigen Tagen lag auf der rechten Fahrbahn noch das Material zur Erdaufschüttung, das wurde nun verteilt bzw. weg geschafft. Ganz rechts zu erkennen: Die Pflasterung mit den kleinen Granitsteinen rund um die Fahrradbahn ist ziemlich weit gediehen
In der Spandauer Straße wurden Matten auf der abgefrästen Betonfahrbahn verlegt.
Die Anschlussstelle für den Gehweg über die Spandauer ist nun auch grob angelegt. Das Planum in der Fahrbahn scheint bereit für die Asphaltierung
Ein Stück weiter ist der Zweite Gehwegübergang. Hier ist das Planum fast soweit...
d.
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Zuletzt hier #946
Mittlerweile ist auch die Fassade des EmMi LuebesKind-Hauses weitgehend angebracht. Während ich bislang eher skeptisch war, gefällt mir das Haus an dieser Stelle mittlerweile ganz gut.
Das gilt v.a. für den kleinen Raum, der auf der Rückseite entstanden ist. Er ist noch nicht fertig und kommt auf den Fotos nicht gut rüber, aber hier entsteht eine recht kleinteilige und intim wirkende Ecke, die gut zur Gegend passt und sie bereichert.
Alle Bilder von mir & von gestern.
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Danke für die Eindrücke- ich hab mir die Baustelle heute mal näher angesehen/ ich finde den Bau merkwürdig piefig.
Durch die Situation in der Waisenstrasse mit der Rückseite des Bürobaues der Klosterstraße 71 wird aber wirklich eine Art kleiner reizvoller Hofsituation geschaffen.
Vielleicht Geschmackssache aber der Bau überzeugt mich immer nicht, er wirkt hier bisher wie eine merkwürdig fremde und budenhafte Übergangslösung.
Die verputzte Dämm-Fassade hat zwar eine Streckende Gliederung und recht schmale hohe Fenster, der Bau wirkt aber merkwürdig unentschlossen und pendelt zwischen biederem Kleinstadtbau und den üblichem Lochfassadenschuhkarton hin und her.
Die Proportion und Baufigur hat letztlich für mich leider eher etwas von ner WDVS verpackten Puppenstube.
Ich bin mir nicht sicher ob das architektonisch ein Aushängeschild für das Vorhaben Klosterviertel ist.
Die reizvollste Situation auf der Ecke besteht gerade mit dem Potenzial der Bebauung in der Waisenstrasse in Höhe der Kreuzung zur Parochialstrasse.
Schön wäre eine Wiederbebauung der Parzellen entlang der Stadtmauer an der Waisenstrasse die den recht zerissenen, lückenhaften Straßenzug der Waisenstrasse wieder etwas mehr verdichtet und damit schließt.
An beiden Enden der Waisenstrasse halte ich die bisherige Architektonische Entwicklung leider für reichlich misslungen.
Bisher bleibt auf dem einen Ende trotz des für mich streitbaren Luebesbaues die bisherige isolierende Situation um die Klosterkirche bestehen.
Auf dem anderen Ende, hab ich mit der völlig verunklarenden Fassadengestaltung der Waisenstrasse 2 von 97/98 - dank der man nicht mal ansatzweise auf die Idee käme dass es sich um einen Bau aus der Zeit um 1700 handelt und dem zwar spannenden aber unpassenden Weißgetünchten Bau der Waisenstrasse 30 so meine Probleme.
Der eigenwillige mir ungemäß erscheinende Bau verhält sich mit seinem vergitterten Sockelgeschoss fast unwillig und abwehrend gegenüber der sonst lauschigen Waisenstrasse und wäre in anderen Kiezen der Stadt damit sicher nachvollziehbarer aufgehoben als in diesem fast vergessenen leicht zu übersehenden Straßenzug.