Rund um den Potsdamer Platz

  • Leider wurden die originalen Pläne für das Gelände des Beisheim Centers und des Delbrück Hauses nicht verwirklicht. Ich hatte früher Bilder der alten Pläne, aber die sind diversen Rechner Migrationen zum Opfer gefallen. Die ursprünglichen Entwürfen waren sehr modern und passten meiner Meinung nach viel besser zum P Platz als die jetzigen, doch recht biederen, Bauten.

    Hat jemand zufällig noch Bilder der alten Pläne?

  • Anbei zwecks kleiner Zeitreise:


    Quelle HSA: https://h-s-a.de/projekte/potsdamer_platz_leipziger_platz/2


    Quelle Senat: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedtebau-projekte/leipziger_platz/de/planungen/wettbewerb/teilnehmer/index.shtml


    Es ist der Stadt viel erspart geblieben.

    Quelle Die Welt: https://www.welt.de/debatte/ko…Platz-ist-ein-Wunder.html


    PS Wenn Link zum Senat nicht funktioniert, kopieren und in Browser einfügen

  • Als teil eines 200 million EUR umbau des PP Quartiers, die Alte Potsdamer Straße wird autofrei, der Marlene-Dietrich-Platz bekommt ein Wasserspiel und einen Regenwassergarten--ebenfalls abgerissen wird der betonierte Wasserlauf (durch den Wasserfontänen ersetzt). Auch der Fontaneplatz vor dem Weinhaus Huth wird entsprechend umgestaltet. Schulze+Grassov sind die Architekten.


    Am Alte Potsdamer Str., asphalt und die Bordsteine kommen weg und werden durch ein ebenerdiges Granitpflaster ersetzt, an Stelle der etwa 90 Parkplätze werden Sitzbänke aufgestellt.


    Die Renovierung wird bis 2025 dauern.


    Morgenpost Artikel

  • Hier noch Visus vom Instagram-Account des PP:

    Externer Inhalt www.instagram.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Fertigstellung erst 2025 erscheint mir aber sehr lange für eine Fußgängerzone….

  • Laut Berliner Zeitung ist auch ein neues Beleuchtungskonzept geplant. Statt der bisherigen Straßenlaternen werden Masten aufgestellt, die über die Straße hinweg mit Stahlseilen verbunden werden, an denen LED-Leuchtkörper hängen. Dadurch soll laut Architekt Schulze ein „schönes Dach“ über den Köpfen der Menschen entstehen. Die neuen Hängelaternen sollen zu verschiedenen Tageszeiten nicht nur heller oder dunkler, sondern auch wärmer leuchten, etwa abends, wenn der Tag ausklingt.

  • ^ Danke für die Infos. Einerseits ist es schon erstaunlich, wie schnell moderne und einst gefeierte Konzepte überholt sind, andererseit hat man das Elend in den letzten Jahren kommen sehen. Nach Aufabe des Musicaltheaters und anderer Attraktionen sowie der Eröffnung der Mall of Berlin ist das Viertel doch sichtbar den Bach runtergegangen und verödet.


    Insofern sind die Umbaupläne sinnvoll, diese machen auf mich auch einen durchdachten und guten Eindruck. Es stehen zwar wieder mehrjährige Bauarbeiten an, aber dann ist dort hoffentlich für ein, zwei Jahrzehnte wieder ein attarktiverer Zustand zu erwarten. Hier musste bzw. muss was passieren - gut, dass es in Angriff genommen wird. Und Autofreiheit ist hier überfällig.

  • Das Problem des PP sind nicht die Autos, welche in der alten Potsdamer ohnehin nur langsam fahren dürfen, sondern die überholte Konzeption als "Entertainment&Gastro-Distrikt" weitgehend ohne Entertainment-Funktion. Man kann am PP im Grunde blos noch essen und einkaufen. Das kann ich aber überall sonst auch, z.B. in der Mall of Berlin nebenan mit größerer Auswahl an Geschäften. Für einen Berliner macht es -auch nach Umwandlung in eine Fußgängerzone- weiterhin relativ wenig Sinn den PP zu besuchen, außer man wohnt halt da, aber da wohnt halt auch niemand, weil es kaum Wohnungen direkt am PP gibt (für Ottos bezahlbare schon mal gar nicht).


    Hier wird mehr oder weniger für Touristen geplant. Der Teil des PP schick gemacht, der sich noch dafür eignet, in Verbindung mit den aufgefrischten Arkaden zu einer Art "Berliner Rodeo Drive" zu avancieren, zumindest verstehe ich die Planungen so. Für die Berliner braucht es aber deutlich mehr als ein bischen LED-Schmuck und autofreier Granit, z.B. innovative und/oder herausragende Kulturangebote. Für das bischen Flanieren in dieser kleinen Straße fährt niemand von Steglitz, Pankow oder Wedding zum PP. Verkehrsberuhigte Orte der Rekreation finde ich dort auch.


    Meine Hoffnung verbleibt auf dem Sony-Areal, evtl. wird hier ein neuer Leuchtturm entstehen, der den PP auch für Berliner wieder zum hotspot macht, aber so richtig glaube ich nicht daran. Vor allem braucht der PP mehr Wohnungen und die unsägliche städtebauliche Trennung/Abschottung zum Kulturforum gehört endlich mal beseitigt. Der Casino-Riegel gehört beseitigt, eine Verbindung zum KF muss her. Das sind Dinge, die den PP wirklich voranbringen würden.

  • ^ Schon in den 90ern wurde am PP daraufgeachtet, dass der Autoverkehr keine hohe Priorität erhält. Auf den Straßen kann nur langsam gefahren werden und man soll bitte zügig eine der Tiefgaragen ansteuern. Bei Shopping-Centern gibt es eben zyklische Phasen. Erst ist alles total modern, bis das nächste Ding aufmacht. Spätestens nach 2 Jahrzehnten muss dann ein neues Konzept her. Bei den Gropius-Passagen hat das gut geklappt, am PP ist viel davon abhängig, wie zukunftsfähig das Konzept Shopping-Center nach der Pandemie überhaupt noch ist und wie es mit den Touristen weitergeht. Der Casino-Riegel ist in der Tat hinderlich, allerdings war gerade dort der von Dir angesprochene Zuschauer-Magnet mit dem Musical-Theater, gerade auch für Berliner.


    Edit: Eine vielfältige Restaurant-Landschaft kann da allerdings auch viel bewirken. Bestimmte Gegenden steuere ich wegen meiner Lieblings-Restaurants an und schlendere dabei auch durch die Gegend.

  • Der Casino-Riegel ist in der Tat hinderlich, ...

    Der Casino-Riegel hat's nicht verbockt. Schuld ist die Scharoun'sche Staatsbibliothek.


    Angefangen hat das Problem mit der westlich gelegenen Staatsbibliothek, die den ersten hinderlichen Riegel bildet. Der Casino-Riegel ist lediglich eine Weiterführung der Struktur, die von der Staatsbibliothek erzeugt wurde. Diese in Nord-Süd Richtung gelegenen Riegel führen dazu, dass es keine Wegeverbindungen in West-Ost Richtung gibt. Es handelt sich um schwere städtebauliche Mängel. Da hilft es auch nicht, darauf hinzuweisen, dass die Bauten von Scharoun dort hingepflanzt wurden, als dort leeres Niemandsland war. Auch hier hat die Nachkriegs-Moderne wieder eindrucksvoll bewiesen, wie unfähig sie ist, sinnvolle städtebauliche Strukturen zu erzeugen.

  • Wenn das Casino weg ist, steht immer noch die Stabi dort, stimmt. Das liegt aber nicht an der Nachkriegs-Moderne. Östlich neben der Stabi sollte die Westtangente verlaufen, weshalb das Gebäude bewusst als Riegel wirkt. Ist aber interessant, dass man mit dem Bau des Tiergarten-Tunnels nichts unternahm, um diese Blockadewirkung abzumindern.

  • ^ Immerhin wird ja beim Umbau der Stabi genau darauf nun Bezug genommen und ein rückseitiger Eingangsbereich mit Vorplatz geschaffen, von dem man aus zum M-Dietrich-Platz laufen kann. Dann ist zumindest für Nutzer:innen der Stabi diese Wegeverbindung da.

  • Der Casino-Riegel hat's nicht verbockt.


    Angefangen hat das Problem mit der Staatsbibliothek, die direkt westlich liegt. Der Casino-Riegel ist nur eine Weiterführung der Staatsbibliothek. Diese in Nord-Süd Richtung gelegenen Riegel führen dazu, dass es keine Wegeverbindungen in West-Ost Richtung gibt.

    Auch hier hat die Nachkriegs-Moderne wieder eindrucksvoll bewiesen, wie unfähig sie ist, sinnvolle städtebauliche Strukturen zu erzeugen.

    ... das ist ziemlich unrichtig. Wie Du dich vielleicht erinnerst war hier vor der Vereinigung Niemandsland. Sowohl die StaBi als auch das benacbarte Kulturforum wurde im Zuge des konfrontativen Städtebaus extra so direkt an die Mauer gebaut. Eben als Zeichen, dass man immer an eine zukûnftige Vereinigung denkt und deswegen die kulturellen Perlen nicht ins Zentrum des damaligen Westberlin klatscht sondern möglichst nah ans historische Zentrum, das sich ja im Osten befindet. Da es keine Verkehrspolitische Strategie zu bedenken gab ist es sehr wohlfeil von Dir das jetzt im Nachhinein zu bekritteln. Und erst recht ist betimmt nicht nicht die ' Nachkriegs-Moderne', was soll das überhaupt sein? alles was nach dem Krieg gebaut wurde?, daran schuld, sondern im besten Fall ein politisches Konzept. nämlich jenes, an einer Wiedervereinigung der beiden Stadthälften festzuhalten und dies auch städtebaulich zu manifestieren.

    Das Problem liegt in der Künstlichkeit und nicht gewachsenen Struktur des Potsdamer Platz Quartiers. Da hilft auch keine Fussgängerzone, wenn die Menschen dort nicht leben und erst mit den öffentlichen anreisen müssen um in ein Restaurant zu gehen. Da gehe ich doch lieber in mein Lielingsrestaurant um die Ecke. Berliner sind Kiezverbundene Menschen. Man sollte vielmehr Wohnungen bauen dort.. meinetwegen auch in Wohntürmen und keine Hotels!

  • ... wenn die Menschen dort nicht leben und erst mit den öffentlichen anreisen müssen um in ein Restaurant zu gehen.

    Es leben durchaus Menschen am PP und auch in unmittelbarer Umgebung, und zwar aus aller Mischung an Herkunft und Schichtung. Am Hafenplatz gibt es gar heruntergekommene Sozialwohnungen, die eher an das Marzahn der 90er erinnern als an die funkelnde Mitte.


    Der PP dient schon jetzt der Nahversorgung. Etwas dichtere Wohnbebauung könnte ich mir durchaus vorstellen, auch der extrem hässliche und unpraktisch verkopfte Tilla-Durieux-Park würde eine grundlegende Neugestaltung vertragen (auch wenn mit diese erbärmliche Copyright-Diskussion der Urheber-Mafia bekannt ist), evtl. auch mit einer offenen (Teil-)Bebauung im Süden, wo jetzt nur eine Art Kieswüste herrscht.

  • < ... wie ich schon sagte, die Berliner sind kiezgebundene und bezogene Menschen. Leute die am Hafenplatz oder selbst in der Köthener Strasse selbst wohnen, werden sich nicht dem Potsdamer Platz zurechnen, dort nicht verkehren oder shoppen. Wie Du schon sagtest, die Klientel ist auch völlig unterschiedlich. Den Potsdamer Platz kann man nur aus sich selbst heraus beleben, soll heissen mit dort ansässsigen Bewohnern und es könnten ruhig sehr viel mehr sein und abgestimmten Einkaufs, Erlebnis und Kultureinrichtungen. Absolut wichtig ist hier die schon oft diskutierte Öffnung in Richung Kulturforum. Der Kardinalfehler war seinerzeit die verhängnisvolle Entscheidung ein zweites Entertainmentviertel an der Warschauer Brücke zu etablieren just in dem Moment wo es eigentlich ganz gut lief mit Musicaltheater und Spielbank am Potsdamer Platz. Wer war eigentlich für diese unseelige Entscheidung verantwortlich?

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • "Die Berliner" sind in vielerlei HInsicht vor allem Zugezogene oder Nachfahren von Zugezogenen. Und der Potsdamer Platz hat sicherlich eine Strahlkraft nicht nur in seinen "Kiez" (wenn man das an dieser Stelle überhaupt so bezeichnen kann), sondern weit darüber hinaus.

  • Leider euren Strang über das Thema erst jetzt gesehen siehe meinen Kommentar hier.


    Ich bin auch der Meinung das die Stabi und der Casino Riegel die Quartiere Potsdamer Platz und Kulturforum extrem trennen. Mein Vorschlag dazu wäre ein räumlicher Tausch der Stabi mit den Museen auf der westlichen Seite des Kulturforums. Somit würde die Stabi zu einem Museumsgebäude. Eventuell könnte man an den Rändern noch Anbauten ergänzen. Der Eingang könnte am Marlene Dietrich Platz sein, ebenso auf der westlichen Seite an der Potsdamer Straße. Ich könnte mir vorstellen dass das Quartier unheimlich davon profitieren könnte.

  • Was soll denn ein Tausch der Häuser bringen? Die StaBi ist ja immerhin noch das belebteste Gebäude am ganzen Platz. Da sind tatsächlich den ganzen Tag sehr viele Studierende und Dissertierende, die ein wenig Leben in die Ecke bringen. Kupferstichkabitnett und Instrumentenmuseum sind jetzt eher nicht so besucht. Außerdem kann man nicht einfach die Gebäude austauschen. Die StaBi hat ein riesiges Bücherdepot, deswegen hat es ja dieses große, goldene Dach....


    Tatsächlich erhält die StaBi ja einen Umbau und wird einen östlichen Eingang zum Marlene Dietrich Platz bekommen samt Cafe im Erdgeschoss. Zwischen Spielbank und Theater ist ja ein Druchgang, der momentan in den Hinterhof führt. Gewonnen hat den Wettbewerb Gmp, auch wenn sie sich wegen des Denkmalschutzes nicht so "austoben" können.


    Hier das Wettbewerbsergebnis: https://www.baunetz.de/meldung…_entschieden_6998717.html

  • Ein Food-Market Unternehmen aus Prag namens "Manifesto" wird in die renovierten Potsdamer Platz Arkaden einziehen. Die Visualisierungen sehen schonmal vielversprechend aus. Hoffentlich wird es jedoch nicht zu durchkommerzialisiert. Lokale, bzw. privat betriebene Gastronomie könnte dem Potsdamer Platz insgesamt sehr gut tun.


    Website des Unternehmens mit entsprechenden Visus

  • Danke für die Info. Bei aller Liebe zum Genuss von Lebensmitteln, aber mit billig-wirr gekachelten Böden und diesen grausig biederen Back-to-back-Bänken sieht es eher aus wie ein Vorortbahnhof. Da in der Ecke kaum jemand wohnt, bräuchte es schon mehr, um die Massen zu einer Salatgurke zu locken.