Friedrichswerder | Townhouses und kleinere Projekte

  • Die Gründe für die Straßenführung an der Stelle ist mir übrigens eher rätselhaft. Hätte man die Straße einfach gerade verlägert, wäre nicht nur diese unglückliche Keilform* ausgeblieben. Die gerade Straße wäre auch in einer Linie mit der Lücke zwischen Alt- und Neubau des Außenministeriums gewesen. Damit hätte sich der Straßenzug optisch verlängert und hätte als Attraktiven point-de-vu den Turm des Stadthauses gehabt. (Das hätte Gaertner auch gefallen!)


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    * Unglücklich, weil die Kreuzung zu eng ist, als daß ein keilförmiges Haus wirklich seine Wirkung entfalten könnte.

  • Grund ist die historische Straßenstruktur, siehe hier.


    Der Grund wiederum für die unregelmäßige historische Straßenführung ist die ehemalige Stadtbefestigung, wie man hier erkennt (Karte nach Süden ausgerichtet).

  • gralsritter
    Und die Reichsbank läge nach wie vor an der Jägerstraße, so wie es die alte Reichsbank von Hitzig auch getan hat. außerdem konnte man sie sogar schon vom Gendarmenmarkt aus sehen. Jetzt führt die Jägerstraße leider direkt in die Tiefgarage des Neubaus des AA.

  • Das ist mir bewußt. Habe es als bekannt vorausgesetzt. Ich formuliere so: Was ist hier wirklich Sinn der Sache?


    Es wird ja kein besonders reizvoller, ausgeklügelter Stadtgrundriß wiederhergestellt, sondern einer, der durch viele viele Zufälle so gewachsen war. Da jedoch von seiner vormaligen Bebauung nichts auf uns gekommen ist, mithin also jede Traditionslinie hier beendet ist, könnte man den Grundriß hier durchaus ein wenig optimieren.


    Gibt's nicht auch sowas wie ein Stadtgrundriß-bezogenes Disneyland-Syndrom?

  • Ein Bio-Eisladen hat zwischen den Townhouses eröffnet. Hier der Blick von der Sitzgelegenheit vorm Laden auf die alte Reichsbank:



    (c) Victor

  • Neue Bilder:


    Das QAA ist nicht viel weiter gekommen, nur der eine seltsame Eckbau ist fertig:


    Nur mäßig guter Übergang zum anderen Haus, Die Urbanität an der Kreuzung wird eher gestört:


    Zu den Taunhauses:


    Der Block Richtung Süden ist fast fertig:


    Oben orange, unten Stein. An sich eine gute Form, aber die Farben sind etwas gewöhnungsbedürftig. Das Haus rechts sieht Stulle aus.


    Gelungener Eckentwurf von Patzschke (?)


    Der runde Eckteil wird wie das andere "Londenhaus" mit dunklen Backsteinen tapeziert.


    (eigene Bilder)

  • Finde komisch, dass das Haus auf dem letzten Bild jetzt ne Backsteinfasade bekommt...Auf dem Schild war die Fassade doch immer glatt weiß dargestellt. Naja, sonst nicht viel neues...Hoffe aber, dass es bald mal soweit ist! Wie sehen denn die THs an der Oberwallstr. aus? Da waren einige ja immer noch nur Rohbau.

  • An der Oberwallstraße stehen nach meiner Erinnerung immer noch nur Rohbauten. Oder sie waren so unspektaklär, dass ich sie übersehen habe. :confused:

  • Es gibt ein par kleine Fortschritte. Der südliche Block dürfte bald fertig sein.



    Hier wird noch gebaut.


    Die letzten Häuser im mittleren Block werden langsam fertig. Nur eines wehrt sich beständig.


    (eigene Bilder)

  • Ich kann immernoch nicht verstehen, wie man auf die Idee kam hier einen Baustil anzuwenden, der eigentlich ausschliesslich in London vorzufinden ist. Noch nicht einmal im restlichen England würde man auf die Idee kommen, sowas zu bauen. Dafür aber in Berlin. Naja hier findet halt alles seinen Platz, ich find's nur extrem unpassend muss ich sagen. Von den Häusern drumrum bin ich aber nachwievor begeistert!

  • Wie paderwan schon richtig erkannt hat, wurde das QAA inzw. weitgehend enthüllt.



    Besonders dieses hier ist mal wieder ein Meisterwerk der Unkreativität - wie auch der Slogan für das ganze Projekt (s.o.). Das könnte auch ne sanierte Platte oder so sein :nono:...



    Ich frage mich, wie dieses Haus nun aussehen wird. Es gibt keine Bilder oder Namen an der Baustelle. Glaube, das wird noch das beste. Immerhin die Türen und Fenster scheinen halbwegs gut auszusehen...


    Dieses Haus kennen wir ja schon :rolleyes:...


    Hier ist noch nicht viel zu erkennen, scheint aber auch nichts aufregendes zu werden...


    Diese beiden gehen irgendwie...



    Sonst gibts dort nichts neues...

  • ich sehe schon Leute in 2 Jahren daran vorbeilaufen und sagen: Oh menno, kann man diese ollen Platten nich auch mal sanieren??


  • Besonders dieses hier ist mal wieder ein Meisterwerk der Unkreativität - wie auch der Slogan für das ganze Projekt (s.o.). Das könnte auch ne sanierte Platte oder so sein :nono:...




    Das ist ja grauenhaft! :nono:
    Wie kann man nur eine derartige Banalität an solch einen exponierten Standort setzen?
    Gewerbepark-Architektur vis-à-vis zur Friedrichwerderschen Kirche.
    Mir fehlen die Worte! :Nieder:

  • Gibts eigentlich auch Stadtplaner, die ihrer Verpflichtung nachkommen? Das ist so schlecht, das hier quasi nur Satire hilft.


    Noch schlimmer: Wer zum Teufel kauft sowas, und unterstützt damit noch den Bau solcher Schrott-Immobilien?


    Seh ich Deutschland am Tag, trifft mich der Schlag.

  • Wirklich eine Klasse für sich. Sieht so aus als ob man beim BAföG-Amt (Plattenbau) die Fugen zugekleistert und es ein paar Blöcke entfernt abgeladen hat. Das kleine schwarze erinnert mich an diese billigen Treppenhäuser längst vergangener Tage. Ganz schlimm.

  • na was habt ihr denn erwartet? bei den vorgaben ist langeweile ja zwangsläufig... oder glaubt denn jemand, die bauherren würden ganz gerne 'ne aufwendige fassade wie von anno dazumal ranklatschen? wer mittelmass will (alle häuser gleich groß, uniforme fensterfronten und strikte vorgaben bei den materialien) - der bekommt mittelmass :p

  • ... oder glaubt denn jemand, die bauherren würden ganz gerne 'ne aufwendige fassade wie von anno dazumal ranklatschen?


    Bauherren schon, Investoren nicht.
    Das Kernproblem liegt darin, daß es in der Regel keine Bauherren sondern nur Anteilszeichener gibt, die sich ausschließlich an der Rendite des Objektes orientieren.


    Ein Bauherr, der den Eindruck seines Hauses mit seinem persönlichen Image verknüpft würde nur im Ausnahmefall eine solche Architektur akzeptieren.
    Wenn wir also eine Stadtarchitektur wollen, die Vielfäligkeit, Idividualität und öfter auch Schönheit ausstrahlt, dann müssen wir zu Kleinteiligkeit bei Parzellen und Fassaden zurückfinden.
    Dazu gehört natürlich auch, daß höher als 22 Meter gebaut werden dürfen muß.

  • Ist doch quatsch. Es gibt etliche Beispiele für gelungene Fassaden, auch in der Ecke. Nein, die Verantwortung dafür tragen ganz allein die unfähigen Architekten und die Bauträger, die hier tatsächlich aufgehübschte 70er Architektur hingeklatscht haben. Dafür die Rahmenbedingungen verantwortlich zu machen ist billige Polemik.