Mediaspree: Diskussionsthread

  • Der Bevölkerung wächst aber seit Jahren wieder. Insofern ist die Grundannahme wohl ( wieder ) richtig. Deutsches Liedgut ist zur Prognose wohl auch nicht geeignet.

  • Geplatzte Träume


    Die Berliner Zeitung berichtet über einige Projekte in Berlin, die in Folge der Finanzkrise gescheitert sind bzw. zurückgestellt wurden.
    ...
    Weiter geht's mit dem Postgelände am Postbahnhof am Ostbahnhof. Der zuletzt interessierte dänische Investor hat sich zurückgezogen, die Post sucht nun erneut nach Interessenten.
    Auf dem Anschutz-Gelände rund um die O2-World stockt die Entwicklung auch. Die Finanzierung des geplanten Entertainment-Viertels sei momentan sehr schwierig.
    ...
    Alles in allem sehr schlechte Nachrichten würde ich sagen. Jedoch auch kein Grund zur Panik. So wahnsinnig wichtige Projekte sind meiner Meinung nach nicht dabei, außer das Haus Cumberland, was aber sicherlich noch einen Käufer finden wird. Auf die Bebauung rund um die O2-World wartet man ja ohnehin schon seit längerem. Irgendwann wird dort sicherlich was passieren...



    Habe den Beitrag mal aus dem Aktuelles | Sonstiges-Thread hierher kopiert und die nicht themenbezogenen Textpassagen herauseditiert.
    Bato

  • Wenn ich mir die bisher realisierten Gebäude im Mediaspree-Gebiet anschaue, bin ich in der Bilanz maßlos enttäuscht. Ich war gegenüber der Initiative Mediaspree-Versenken bisher immer sehr kritisch eingestellt und das, obwohl mein Freundes- und Bekanntenkreis fast ausschließlich aus Befürwortern von Mediaspree-Versenken besteht. Klar, ich mochte/ mag die Clubs und Bars in der Gegend auch gerne, aber mir war auch immer klar, dass diese riesigen Bracheflächen nicht auf ewig erhalten werden können. Da ich großes Interesse an Architektur und Stadtplanung habe, habe ich mir entlang der Spree und insbesondere auf den Brache-Flächen um die O2-Arena immer eine urbane Verdichtung mit spannender Architektur gewünscht. Von den bisher realisierten Gebäuden entspricht jedoch, meiner Meinung nach, kein einziges diesem Anspruch. Die Fernsehwerft ist gähnend langweilig, Labels II sieht aus wie ein 70er-Jahre-Ostblock-Kaufhaus, der Neubau von MTV:langweilig! und das NH-Hotel versucht durch den seltsamen Dachaufbau Spannung zu erzeugen, bleibt aber trotzdem potthässlich und wird spätestens in 20 Jahren als üble Bausünde wahrgenommen werden. Und der nun geplante Neubau in der Stralauer Allee 4 könnte in jeder x-beliebigen Kleinstadt in einem Gewerbepark am Stadtrand stehen. Überhaupt hat das ganze Gebiet eher das Flair eines Stadtrand-Gewerbeparks anstatt eines urbanen Quartiers nahe dem Zentrum einer Millionenstadt. Auch die O2-World ist austauschbar und unspektakulär, hier hätte ich mir eine Veranstaltungshalle mit herausragender Architektur gewünscht, die dem neuem Quartier als Mittelpunkt und Wahrzeichen hätte dienen können. Am allerschlimmsten finde ich jedesmal, wenn ich dort vorbei fahre, das Ibis-Hotel gegenüber des Ostbahnhofs, das wäre an jeder Autobahnraststelle in der Provinz besser aufgehoben als an einer solch exponierten Lage an der Spree mitten in Berlin. Andere Städte zeigen doch, dass es auch anders geht: Der Medienhafen in Düsseldorf z.B. oder die Docklands in London sind - trotz ebenfalls vieler Kritikpunkte - tausendmal spannender als Mediaspree. Selbst die, meiner Meinung nach, bisher ebenfalls nicht sonderlich spannende Hafencity in Hamburg wird durch die Elbphilharmonie wenigstens ein sehr spannendes Highlight erhalten. Meiner Meinung nach hat man in Berlin eine riesige Chance vertan und wenn das nun das Ergebnis von Mediaspree sein soll, muss ich mich im nachhinein wohl doch zu den Sympatisanten von Mediaspree-Versenken zählen.

  • Ja, mescha, Mediaspree war eben schon seit Anbeginn eine - gerade auf der architektonischen Seite - laisser-faire-Veranstaltung, hier konnten und können sich Privatinvestoren nach Herzenlust austoben oder es auch sein lassen und uns (siehe Fernsehwerft) mit üblem Mist belästigen. Anders dagegen jene Hafenentwicklungen in anderen Städten, die quasi als Entwicklungsgebiet der öffentlichen Hand vorangetrieben und auch bewusst als Aushängeschild der Stadt gestaltet worden sind. Das hat man sich in Berlin einfach nicht mehr getraut nach dem Immobiliendebakel der 90er Jahre, und dafür gab es hier auch zunächst viel zu viele, dem Senat wichtigere Baustellen. Aber gerade beim Osthafen hätte der Senat ja viel mehr Einfluss ausüben können, waren doch alles städtische Grundstücke, die auch mit bestimmten Pflichten versehen verkauft hätten werden können.

  • Es ist leider wahr: Mediaspree ist das, was man ein "Gewerbegebiet" schimpft. Eine Entwicklung wie in Hamburg mit der Hafencity wäre wünschenswert gewesen. Nun gibt es aber wenigstens einige historische Gebäude wie das tolle, ehemalige Eierkühlhaus der Universal. Planungen wie in Hamburg oder London sind in Berlin nicht möglich, da das nötige Interesse an Bauland und repräsentativen Dependancen in Berlin nach dem ende des "Hauptstadthypes" nicht mehr so besteht. Der Senat ist froh, wenn die Brachen verschwinden, die Qualität der Bebauung bleibt da oft auf der Strecke. Der Fokus ruht eher auf dem Planwerk innenstadt.

  • Ich finde nicht das jener Teil des Mediaspree-Projektes sich so einfach mit der Hamburger Hafencity vergleichen lässt.



    Bei einem kürzlichen Spaziergang durch die Hafencity war ich gelinde gesagt etwas überrascht über die doch recht beengte und fast biedere monotone Gestaltung eines ja durchaus als kompletten Stadtteil erdachten Projektes.
    Das heißt: Wohnen und arbeiten sind in unterschiedlicher Art und Weise bei den Neubeauten verknüpft worden und dass auf einem Areal, welches vorher AUSCHLIESSLICH zu Gewerbezwecken genützt wurde.



    Beim Osthafen handelt es sich um ein rein gewerblich genutztes Areal in direkter Nachbarschaft zu einem alten Wohngebiet. Hier unterscheiden sich die Sachlagen also schon mal sehr deutlich. Das Areal schöpft im Gegensatz zur Hafencity außerdem sehr aus seiner Weite und Großzügigkeit, da alle Gebäude am Ufer, auf einem schmalen Uferstreifen, errichtet wurden.



    Die Qualität der Gebäude in der Hafencity ist nicht durchwegs gut, und auch die am Osthafen ist es nicht.



    Wenn ich also hier lese, dass

    Eine Entwicklung wie in Hamburg mit der Hafencity wünschenswert gewesen

    wäre, dann liegt ein Missverständis vor. Es geht hier NICHT um den bau eines Prestige-Stadteils für sehr Vermögende, sondern tatsächlich um ein modernes "Gewerbegebiet" dass nach unterschiedlichem Anspruch, eben nach Art der Nutzung seitens der Investoren, errichtet wurde.



    Ich persönlich finde das bereits Entwickelte durchaus angemessen und stimmig. Manche Gebäude sind besser geworden, manche schlechter. insgesamt wirkt das Areal durchaus repräsentativ.


    D.

  • Ich kann da Dexter nur zustimmen. Vor allem weiß ich nicht, wo in London etwas ähnliches geschaffen wurde wie in Köln im Rheinauhafen oder die Hafencity in Hamburg. Ich war gestern noch in Canary Wharf in London und kann nicht gerade behaupten, dass die dortige Hochhaus- und Lagerhausbebauung irgendwie ästhetisch war, vor allem weil man das schon ziemlich lieblose Amerika-Architektur ist: Große Bauklötze in grober Beton- und Steinumgebung, durchsetzt mit verlassenen Wasserarmen.

  • Ich möchte mich den beiden Vorrednern weitgehend anschließen. Es gibt hier einige sehr schöne historische Gebäude und auch einige die Neubauten sehen nach etwas gestalterischem Aufwand aus. Ich würde daher insgesamt von einem recht annehmbaren Ensemble sprechen, auch wenn mich manche Lösungen nicht völlig überzeugen.


    Es kommt öfter mal vor, dass ich mit dem S-Bahn Ring über den Tag verteilt eine ganze Runde fahren muss und da ist S Treptower Park mit "Treptowers" und "Mediaspree" im Vordergrund und Fernsehturm im Hintergrund regelmäßig mein arhitektonisches Highlight. So weit außerhalb der unmittelbaren Innenstadt (Potsdamer Platz, Alex etc.) gibt es für mich nicht wirklich etwas vergleichbares in Berlin.

  • Eine Entwicklung wie in Hamburg mit der Hafencity wäre wünschenswert gewesen.


    Ich war erst vor zwei Wochen in der Hafencity. Das ganze Areal wirkt tagsüber und auch abends wie ausgestorben obwohl die meisten Appartements bezogen sind. Dann diese hohen Sockelmauern (Schutz gegen Hochwasser ?), die sind so was von abweisend, da kann nie Leben aufkommen. Ansonsten herrscht eine architektonische Einheitssprache der große Klötzer. Da lädt nichts zum Verweilen ein.

  • Ich war Ende Juni (Samstags nachmittags) in der Hafencity und mein Eindruck war ein ganz anderer: Eine Menge los, viele Touris, viele Cafés etc. die tatsächlich gut besucht waren. Mich hat das sehr überrascht, da ich auch eher mit toter Hose gerechnet hatte.
    Architektonisch finde ich die Hafencity zwiespältig, manches gefällt, manches ist langweilig und steril, und richtig vergleichen mit Mediaspree lässt sie sich m. E. eher nicht.

  • Vollkommene Zustimmung an die Vorredner, Mediaspree und Hafencity sind tatsächlich nicht miteinander vergleichbar, aus den genannten Gründen. Wenn man allerdings Hafencity und die Innenstadtnahen neuen wassernahen Wohngebiete in Amsterdam, beispielsweise am Ijhaven vergleicht, ist das schon ein eklatanter Unterschied. Da haben uns die Niederländer einiges voraus.

  • Hallöchen ist hier in der Gemeinde ein Fachkundiger der mir Helfen kann?
    1. Frage:an der Köpeniker Straße zwischen Tresor und Schillingbrücke drehen sich zur Zeit die Baukräne,auf dem Gelände auf dem es nach Bauarbeiten aussieht ist das Projekt Hochtiefzentrale,ehemalige Seifenfabrik,ehemalige Eisfabrik,Spreeport.Aber ausgeschildert ist nur Hochtief.Kann einer Sagen was da alles gebaut wird und in welchem Umfang nur was auch wirklich dort ernsthaft gebaut wird keine Planungen.



    2.Frage das Bauprojekt auf dem Mariagrundstück soll auch ein Hotel bekommen,ist dieses Hotel das Angekündigte Gold Inn am Stralauer Platz oder ein anderes gebäude.


    vielen dank im vorraus.

  • ein recht wenig erhellender tagesspiegel-artikel der eigentlich an sich nichts großartig neues aussagt (im vergleich zu den vorherigen artikeln dazu in letzter zeit beim TS).
    erwähnenswert sind leidglich die tatsachen dass das daimler gebäude angeblich von dem büro gewers&pudewill entworfen werden soll und der geplante hochhauscluster mit einem bis zu 130m in die höhe gehenden hochhaus nach wie vor festgeplant ist.
    Rund um die O2-World kehrt bald Leben ein


    hiervon 2 auszüge:

    ...


    da kommt ja wieder wahre freude auf...aber hauptsache solch ein provinzielles traufhöhen-maximum ist gesichert. :nono:



    ...


    das ich nicht lache. mit max. 22m trauhöhe schafft man gerade mal piefiges vorstadt-flair, wenn überhaupt! wenn das wirklich so kommt dann ähnelt die gegend wohl eher einem dorf, wo mittendrin ein paar hochhäuser verloren und deplatziert rumstehen, beraubt jeglicher grundlage...
    bestimmt ein grünes zugeständnis des bezirks an die "mediaspree-versenker", die ja genau diese regelung gefordert haben.


    Pressezitate sind hier grundsätzlich nicht erlaubt; auch nicht auszugsweise.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.
    Bato

  • ^ Wie bitte? In ganz Berlin herscht ersteinmal Traufhöhe 22m. Alles darüber ist in der Regel eine Ausnahme. Trotzdem kommt es auch in Gegenden mit niedrigeren Häusern zu sehr "urbanem" Flair. Geh zum Beispiel mal in die Spandauer Vorstadt zwischen Oranienburger und Torstraße oder in die älteren Teile Kreuzbergs - da wird man nicht von Menschenmassen erschlagen, aber es gibt einen tadellosen Mix, der Tag und Nacht Leben auf den Straßen (und oftmals auch in den Hinterhöfen!) garantiert.

  • ^
    Ja, richtig. Aber wofür eigentlich? Braucht doch kein Mensch die fixe Traufhöhe. Der tadellose Mix wäre bei 35m auch nicht anders.


    Spandauer Vorstadt, in der Gegend wohne ich - find ich einfach nur grausam und der "tadellose" Mix dort besteht eher aus Busladungen von Touristen, von Mix kann da eigentlich gar keine Rede mehr sein, die Gegend ist vollkommen künstlich frequentiert und die, die sie "bevölkern" sind morgen schon in einer anderen Stadt. Mit der Traufhöhe (oder der unterschrittenen) hat das ja eigentlich nichts zu tun.


    Bei komplett neuen Gebieten ist es doch vollkommen unsinnig sich an Vorstellungen der Ururgroßväter zu orientieren oder haben die Toten mehr zu melden als die heutige Generation?


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.
    Bato

  • million:
    du kannst aber nicht natürlich gewachsene stadtteile 1:1 mit jenen vergleichen die quasi nun in den nächsten jahren auf dem reißbrett entstehen. das sind 2 völlig unterschiedliche welten.
    da neubau nunmal nicht mit dem charme von altbau-struktur trumpfen kann und kein kieziges flair erlaubt, muss es eben auf eine andere art und weise glänzen. und das ist eben nunmal zum einem eine hoffentlich qualitativ hochwertige moderne architektur. und wenn das zentrum zudem nur ein steinwurf entfernt ist und das entwicklungsgebiet nicht in irgendeinem außenrandbezirk liegt, warum dann dieses stadtentwicklungsgebiet in ein nicht nachvollziehbares traufhöhen-korsett zwängen? ganz im gegensatz zur alten mitte, wo stimann ein ganz bestimmtes, in sich schlüssiges konzept verfolgt hat....
    und zum anderem wie gesagt wenn ein ganzes gebiet so derart zentrumsnah bebaut wird dann bitteschön auch großzügig und weltstädtisch.
    ich schaue in der hinsicht oft neidisch nach hamburg, vorallem wenn man sich mal die hafencity anschaut, und mal von den m.E. engen gassen und wenig freiräumen, welche der architektur luft geben sollen, absieht, dann sind die gebäudehöhen für mich urban und weltstädtisch wie ich es mir auch für berlin wünsche würde. aber man muss dafür eigentlich noch nichtmal auf die hafencity schaun. auch die ganzen anderen neubauten die dort entstehen und fast immer (wenn zentrumsnah) durch die bank durch über 22m hinausgehen.


    wenn hamburg also so viele freiräume/großzügigkeit und breite und gerade sichtachsen/straßen hätte wie berlin, dann wäre hamburg unterm strich ohne zweifel wohl weltstädtischer als berlin, im hinblick auf so manches berliner neubauprojekte in zentrumsnähe bzw. neu entstehendem stadtquartier wie mediespree in berlin...


    großartige, neue und moderne architektur wirkt im großstädtischen (oder besser: weltstädtischen) kontext eben nunmal in über 90% aller fälle nur mit einer entsprechenden, "großartig" hohen gebäudehöhe. für mich ein faktum das sich schwerlich abstreiten lässt, denn wenn dem nicht so wäre, wären heutzutage sämtliche repräsentative gebäude in berlin und anderen großstädten sicherlich um etwa die hälfte kleiner...
    die definition "urban" ist auch immer abhängig von der umgebung. wenn ein außenrandbezirk ein neues quartier bekommt, kann dieses im städtebaulichen kontext auch urbanes flair erzeugen, auf eine art und weise die der umgebung zu träglich ist. gleiches gilt für ein quartier dass in der innenstadt liegt.


    warum darf in einer weltstadt wie berlin in einem neuen quartier wie die mediapsree was blockbebauung angeht nur bis max. 22m gebaut werden? die mediaspree ist zudem städtebaulich völlig von friedrichshain (wegen der bahn-gleise) und kreuzberg (spree) abgetrennt. für mich liegt mediaspree gefühltermaßen auf einer insel und hat mit dem kiezen ab revalerstr. etc. rein gar nichts mehr gemein und wird es auch nie haben! demzufolge kann ich auch nicht die einwände der "mediaspree-versenker" nachvollziehen, hochhäuser etc. passen nicht "zu ihrem kiez". man könnte glatt meinen ein hochhaus wird jetzt direkt am boxhagener platz gebaut....

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  • Ohlala, hier werden einem ja Dinge in den Mund gelegt...
    Ich bin jetzt nicht der krasse Verfechter der Berliner Traufhöhe, aber die Leiterwagen der hiesigen Feuerwehr kommen nun mal nur auf 23 Meter, da sind 22 Meter Traufhöhe schonmal ein logischer Ansatz. Ich hab auch überhaupt nichts gegen Hochhäuser, ein Garant für Urbanität sind die aber mit großer Sicherheit auch nicht. Das kann man von (Downtown) Manhatten bis zum Spittelmarkt nachfühlen. Ich stimme Flynn zu, dass es einfach um hochwertige moderne Architektur geht. Die kann 150, aber von mir aus auch nur 12 Meter hoch sein - eine Gewisse Dichte setze ich dabei für ein großstädtisches Quartier voraus. Und nicht zu vergessen den Nutzungsmix. Das ist dann allerdings tatsächlich Sache der Stadt - Flächennutzungspläne lassen grüßen. Ich kenn die für den Bereich der Stadt nicht, aber wenn man sich ein bisschen Mühe gegeben hat, dann ist da Platz für Wohnen, Arbeiten und Freizeit nebeneinander. Den Rest bescheren dann die verantwortlichen Investoren und Architekten.
    Also kurz: Gute (moderne) Architektur lässt sich auch mit 22 Metern Höhe verwirklichen.


    Hausschwamm. Du bist ja ein wenig älter als ich, aber ich habe auch 23 Jahre in der Spandauer Vorstadt gelebt. Meiner Meinung nach war das auch vor Pub-Crawl und Co. eine ausgesprochen städtische Gegend - das ist meines Erachtens auch der Grund wieso die ganzen Busladungen (über die ich mich auch nicht freue) dort heute angekarrt werden. Im Gegensatz gefällt mir meine Heimat aber immernoch sehr! So oder so habe ich ja auch noch die Luisenstadt vorgeschlagen - sozusagen als etwas weniger touristische Alternative.

  • million:
    du kannst aber nicht natürlich gewachsene stadtteile 1:1 mit jenen vergleichen die quasi nun in den nächsten jahren auf dem reißbrett entstehen. das sind 2 völlig unterschiedliche welten.
    da neubau nunmal nicht mit dem charme von altbau-struktur trumpfen kann und kein kieziges flair erlaubt, muss es eben auf eine andere art und weise glänzen. .


    Ach was, wodurch entsteht denn 'kieziges Flair'? Durch einen den menschlichen Bedürfnissen angepassten Maßstab und die entsprechende Dosierung an Wohn- und Geschäftsstrukturen! Insofern ist es vollkommem irrelevant, ob es sich hier um Alt- oder Neubauten handelt.
    Es ist doch eigentlich ganz einfach. Wer sich mit den Berliner städtebaulichen Vorgaben nicht anfreunden kann, darf auch gerne irgendwo in der Pampa seiner Fantasie freien Lauf lassen. Ob das dann aber reicht, das Ganze mit Leben zu erfüllen, bleibt abzuwarten...


  • Ich bin jetzt nicht der krasse Verfechter der Berliner Traufhöhe, aber die Leiterwagen der hiesigen Feuerwehr kommen nun mal nur auf 23 Meter, da sind 22 Meter Traufhöhe schonmal ein logischer Ansatz.


    ddr lässt grüßen. die haben ihre architektur auch zu 95% nach praktischen gesichtspunkten gestaltet...
    zum glück kann man dank steigender grundstückspreise nach so einem zweckorientierten und visionslosen ansatz zunehmend nicht mehr gehen, wenn nicht gerade die bezirksverwaltung wieder rumspinnt....
    also ich möchte dir keine grundsätzliche visionslosigkeit unterstellen, nur jetzt bei dieser einen bemerkung ist mir das aufgefallen.




    Ich hab auch überhaupt nichts gegen Hochhäuser


    ich habe in erster linie von gebäuden von ca. 30m gesprochen die ich mir auch für mediaspree wünsche als einen angemessenen sockel für die richtigen hochhäuser.
    wenn 22m traufhöhen auf bis zu 130m hochhäuser stoßen dann ist dort einfach das gleichgewicht gestört. für mich ist das keine harmonische bauliche dichte (in vertikaler hinsicht) mehr, das eine fällt zu stark vom anderen ab...sogesehen bin ich der meinung dass die traufhöhen der blöcke in etwa proportional mit den skyline-spitzen "mitgehen" sollten.




    ein Garant für Urbanität sind die aber mit großer Sicherheit auch nicht.


    aber eine entsprechend hohe traufhöhe ist, finde ich, ein durchaus wichtiger baustein um weltstadt-flair zu generieren! urbanes flair kann man auch in einer kleinstadt haben, denn wie gesagt was urbanität ist unterscheidet sich von fall zu fall und kann nicht pauschal bestimmt werden.




    Ich stimme Flynn zu, dass es einfach um hochwertige moderne Architektur geht. Die kann 150, aber von mir aus auch nur 12 Meter hoch sein


    soso na dann lassen wir doch das neue kranzler eck, concorde hotel, swiss otel und die gesamte gegend um den potsdamer platz etc. auf eine feuerwehrleiter-praktische höhe von 22m schrumpfen und setzen es auf ein entsprechend kleineres baugrundstück damit auch die höhe mit der "breite" proportional ist. das sollte ja dann, nach meiner interpretation, deine architektonischen ansprüche erfüllen. aber reden wir jetzt noch von weltstadt-flair? ich glaube nicht!





    Ach was, wodurch entsteht denn 'kieziges Flair'? Durch einen den menschlichen Bedürfnissen angepassten Maßstab und die entsprechende Dosierung an Wohn- und Geschäftsstrukturen! Insofern ist es vollkommem irrelevant, ob es sich hier um Alt- oder Neubauten handelt.


    na dann nenn mir doch mal ein sogenannten "neubau-kiez", aber komm jetzt bitte nicht mit townhouses. ich bin gespannt...



    Es ist doch eigentlich ganz einfach. Wer sich mit den Berliner städtebaulichen Vorgaben nicht anfreunden kann, darf auch gerne irgendwo in der Pampa seiner Fantasie freien Lauf lassen.



    aha städtebauliche beschlüsse dürfen in berlin nicht kritisiert werden ansonsten heimst man ein pauschal-urteil ein, oder wie?
    wenn ich mir dieses rumgegurke von dem frauen-gespann lüscher und junge-reyer so anschaue ist es zur architektonischen pampa nicht mehr weit...

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  • Das schweift jetzt ab, aber ich halte auch Zürich oder Stockholm für Weltstädte, da wird nur in Ausnahmefällen in die Höhe gebaut (von der Pariser Innenstadt mal ganz zu schweigen). Im Übrigen sind auch die Sockel vieler Hochhäuser in Manhattan nicht sonderlich hoch (hier Bilder vom Bau des Rockefeller Centers). Vielleicht erläuterst du uns woran du Weltstadt-Flair ausmachst und dann verlagern wir diesen Gesprächsstrang mal in die Lounge. Und dann würde ich dich noch bitten meinen architektonischen Anspruch beiseite zu lassen. Über Architektur haben wir nämlich noch gar nicht gesprochen!