Band des Bundes, Spreebogenpark und Reichstag

  • Spreebogenpark sauber!

    Der Spreebogenpark wurde hier ja mehrfach (und zu recht) böse gescholten, u. a. auch wegen des schlechten und ungepflegten Zustandes und des Mülls.


    Letzteres hat sich zumindest vorerst gebessert. Die BSR wurde ja beauftragt, mehrere Parks und Grünanlagen bis Ende 2017 zu reinigen, darunter eben auch den Spreebogenpark.


    Und siehe da, heute komme ich dort vorbei und treffe einen tip top sauberen und gepflegten Park an! Ein paar Jungs von der BSR waren auch gerade zugange. Geht doch! Wär schön, wenn es so bliebe:




  • Alsen-Viertel

    Hey - das gefällt mir richtig gut.
    Statt einer lieblosen ungepflegten Rasenfläche eine Wiedergeburt des alten Alsen-Viertels.
    Sehr überzeugend!
    Damit würde die isolierte Stellung des Regierungsviertels beendet werden und die Einbindung in die Stadt spürbar verbessern. :daumen:

  • Zu: Alsenviertel

    Ein äußerst unrealistisches Unterfangen, das Alsenviertel zeitgemäß neu erbauen zu wollen, da:
    a) die CDU in Berlin nicht mehr als 20 % Stimmen bekommt
    b) eine Grünfläche in Berlin zu bebauen geradezu ein Sakrileg darstellt (genug Beispiele: Tempelhof, MEF, selbst versiffte Trümmergrundstücke)
    c) der Bund garantiert wegen Sicherheitsbedenken dazwischenfunkt- so besteht die grässliche Umgehungskurve hinter der CH-Botschaft noch immer ohne jegliche Aussicht auf Veränderung
    d) das übliche Gentrifizierungsgeunke droht
    usw.
    usw.
    Vergesst es!


    Mag ja ne sehr charmante Vorstellung sein, zugegeben, aber der Park ist soo schlecht nun auch nicht - allerdings bräuchte er mehr Bäume, so dass der Tiergarten gefühlt bis zur Spree reicht. Weitere Bäume zu pflanzen scheint mir in Anbetracht der obigen Aufzählung jedoch wesentlich wahrscheinlicher als Gebäude zu errichten und Bäume zu fällen.

  • Ich bin zwar immer für Urbanisierung und Verdichtung, allerdings gefällt mir die "Weite", die man gefühlt hat, wenn man vorm Hauptbahnhof steht und richtung P.P. am Kanzleramt vorbei schaut außerordentlich gut. Das Einzige was hier fehlt sind mehr Hochhäuser in der Ferne, die als Blickpunkte dienen. Das wirkt schon sehr metropolisch. Eine Bebauung in Traufhöhen-Blöcken würde das zunichte machen. Das ist die Einzige Stelle in Berlin, die m.M.n. frei bleiben muss. Viel eher würde ich das Marx-Engels-Forum bebauen.

  • Da der städtebauliche Entwurf von Regierungsviertel und Bahnhofsviertel auf diese Weite ausgerichtet ist, wird der Plan der CDU keine Verbesserung bringen - eher im Gegenteil. Ich weiß auch nicht, warum man das Kinde mit dem Bade ausschütten muß. Unstrittig ist doch bei den meisten, daß der Park nicht nur etwas ungepflegt ist, sondern auch Gestaltungsmängel aufweist, wass durchaus auch ein Grund für die Schmuddeligkeit ist. Aber daran könnte man ja etwas ändern...

  • Eine Bebauung, wie von CDU-Politikern gefordert, würde das Konzept des "Band des Bundes" zerstören. Anstatt den Park im Spreebogen zu bebauen, wäre es vielleicht klüger, endlich mal das Band zu schließen, indem man das Bundesforum zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus setzt. (Statt des Bundesforums könnte es auch ein Gebäude mit anderer Nutzung sein. Wichtig ist nur, daß die Lücke endlich geschlossen wird.)


    Irgendwie ist das Vorgehen beim Band des Bundes symptomatisch für das Verhalten von Politkern. Anstatt das seit Jahren vorhandene Konzept endlich zu vollenden, wird stattdessen lieber verschlimmbessert. Als Verbesserung kann man den aktuellen Vorschlag wohl kaum bezeichnen, denn was sollte eine Verdichtung an dieser Stelle bringen? Eine Verdichtung an dieser Stelle würde letztendlich nur zu Beliebigkeit führen. Und wenn der Bund wirklich Bedarf an freien Flächen hat, dann wird er sicher auch an andere Stelle fündig. Innerstädtische Freiflächen gibt's in Berlin ja nun wirklich zuhauf.

  • Hier wird auch schon wieder zu schnell geschossen. Der Park bekommt mMn gerade jetzt erst so langsam seine Wirkung, wo der nördliche Spreebogen langsam bebaut wird und damit seine Raumkante erhält. Solange die Ostseite des Washingtonplatzes nicht bebaut ist und die Erweiterung des Innenministeriums nicht steht, kann man gar nicht sagen, wie der Park dann abgerundet wird. Verbessern kann man ihn allemal, aber ich mochte es immer so, und mir gefällt auch sehr die Weite, die sich vom HBF aus über den Tiergarten erstreckt. Kaum eine Metropole hat das!

  • Hier wird auch schon wieder zu schnell geschossen.


    Na ja, ist das Bundesforum mittlerweile gebaut oder nicht gebaut? Das Bundesforum ist eine Hängepartie, die in Bezug auf Langsamkeit sogar den BER und die polnische Botschaft übertrumpft.


    Was die Weite angeht: Durch den Lückenschluss wird die Weite nicht zerstört. Die Ost-West-Kante würde dadurch gestärkt werden. Es würde sich endlich eine klare Linie herausbilden, die nicht weniger sondern mehr Weiteneffekt bringen würde. Ich gebe zu, daß nach einem Lückenschluss nicht mehr in alle vier Richtungen geschaut werden kann, sondern nur noch in drei (Ost, West und ein bisschen Nord.) Wenn du allerdings die Weite in alle vier Richtungen genießen möchtest, dann empfehle ich den Besuch des Fernsehturms.

  • Ich halte sehr wenig von diesen Plänen, das Konzept des Regierungsviertel sieht eine Bebauung an dieser Stelle nicht vor und das hat auch seinen Grund.
    Mir gefällt die Weite, die Sichtachsen und die entstehende Wirkung der Regierungsgebäude und Hauptbahnhof. Das sollte auch so bleiben.


    Ich halte es auch für völlig unsinnig hier ein Fass aufzumachen, das wieder zu typischen Berliner Diskussionen führt die ideologisch und substanzlos sein werden, da es nicht einmal um konkrete Projekte geht sondern die ersten 15 Jahre wird erstmal diskutiert OB überhaupt eine Bebauung sinnvoll ist. Das ganze ist reiner Wahlkampf, nichts anderes.
    Anstatt dass die CDU ihre stadtpolitischen Vorstellungen bei bestehenden Projekten klar ausdrückt und versucht durchzusetzen und sich darauf fokussiert, werden wieder irgendwelche Luftschlösser aus dem Hut gezaubert um Aufmerksamkeit zu bekommen


    Berlin mangelt es nicht an neuen Projekten, sondern dass bestehende Projekte nicht vorankommen (ICC, Klosterviertel, MEF Forum, Alexanderplatz, Wilhelmstrasse, es gibt soviele davon) keine Entscheidungen gefällt und dann auch durchgezogen werden.

  • Das Bürgerforum wird nie!!! kommen. Es ist den Politikern ein Dorn im Auge ganz einfach. Die wollen keine "Bürger", die ihnen auf die Finger gucken, wenn sie mit Currywurst vom Kanzleramt zum Paul-Löbe Haus rüberspazieren.


    Ich hab vor einigen Jahren gelesen, dass es angeblich "Sicherheitsbedenken" wären, die gegen einen Bau an der Stelle sprechen. Das war lange vor Paris und Brüssel.

  • ^ Die Sicherheitsbedenken beziehen sich auf die Straße vor dem Kanzleramt. Entgegen der ursprünglichen Planungen hat man die Straße einige Meter vom Kanzleramt nach Osten gesetzt, um mehr Platz zwischen Kanzleramt und Strasse zu bringen. Offenbar fürchten die Sicherheitsplaner den Durchgangsverkehr vor dem Kanzleramt, weil man nie weiß, ob da gerade ein Terrorist angefahren kommt. So ganz unberechtigt sind diese Sicherheitsbedenken nicht. Würde das Bürgerforum gebaut werden, müsste man die Strasse wieder die paar Meter nach Westen setzen, zum Kanzleramt hin.

  • ^ ... und nicht zu vergessen der neue U-Bahnhof unter der Freifläche, dürfte eine Bebauung darüber auch nicht gerade realistischer werden lassen.

  • Ich kann nur Theseus voll und ganz recht geben, das ganze Thema wird hier im Forum zwar leidenschaftlich von einige begrüßt (ich fänds auch recht cool), aber ist doch nichts anderes als Wahlkampfgetöse.

  • Ich sehe es genauso. Es ist Wahlkampf und die CDU muss sich irgendwie und fast schon verzweifelt ins Gespräch bringen. Dazu wohlmeinende Worte wie "ein urbanes Viertel schaffen", "Kneipen und Cafés am Spreeufer", "Verbindung von Stadt und Regierungsviertel"... Klingt nett, aber das hat man mit der bisherigen Bebauung nördlich der Spree auch schon nicht geschafft. Dort ist eher Ödnis entstanden als dass sie im Süreebogenpark vorliegt.


    Die Bauklötzchen-Grafik (aka Baumassenstudie) im TS-Artikel ist nichtssagend, sowas kann jeder mal eben schnell mit einem Grafikprogramm basteln. Von einem Entwurf kann man da kaum sprechen.

  • So begrüßenswert eine Wiederbelebung des Alsenviertels auch wäre, so muss man auch die Machbarkeit im Blick behalten. Wurde ja auch alles schon gesagt.
    Das Problem in diesem Areal ist doch letztlich das Gleiche wie bei allen neugestalteten Freiflächen - Klinische Ödnis und unnatürliche Geometrien laden nicht gerade zum Verweilen ein. Es hat schon Gründe, warum die Menschen auch im 21. Jahrhundert ihre Zeit lieber in Lennéschen Parkanlagen verbringen, als in der prallen Sonne zwischen seelenloser Roboterarchitektur.

  • ^ Ich denke, vor allem die Lage einer Grünanlage ist entscheidend für die Nutzung bzw. Besucherfrequenz. "Lennésche Parkanlagen" sind nun einmal älter und liegen meist in historischen oder belebten Gebieten, die mit (oder vor) ihnen gewachsen sind. Daher gibt es dort i. d. R. einen alten und großen Baumbestand.


    Der Gleisdreieckpark ist ein hervorragende Beispiel dafür, dass auch ein neuer bzw. "moderner" Park sehr attraktiv sein kann. Klar, er profitiert im östlichen Teil von den Bestandswäldchen und -bäumen. Aber auch der westliche Parkteil mit großen schattenarmen Rasenflächen neben mehr oder weniger stylischen Neubauten (was du als Roboterarchitektur bezeichnest) wird hervorragend angenommen. Ebenso das Tempelhofer Feld, das auch kaum Bäume aufweist. Auch der überstrapazierte Mauer- und Görlitzer Park sind ohne Lenné und trotz diverser negativer Begleiterscheinungen äußerst beliebt. Auch dort gibt es z. T. wenig Bäume.


    Ich stimme absolut zu, dass dem Spreebogenpark mehr Bäume gut täten. Hier sollte man unbedingt nachbessern. Er dient auch dem Regierungsbauten-Besichtigungstourismus und als Wegeverbindung zum Hbf. Aber es gibt in seiner Umgebung halt keine Wohnbauten und keine Gastronomie usw. Daher gibt es auch keine Anwohner, die den Park nutzen, und keine Leute, die irgendwelche Gartencafés oder Biergärten bevölkern (der mäßig tolle Capital Beach liegt ja schon unterhalb der Spreebogenparkkante). Dennoch hat er m. E. absolut seine Berechtigung, auch aufgrund des bereits viel zitierten freien Blicks.

  • Ich muss Backstein da Recht geben: Wahlkampf. Die in Frage kommenden Grundstücke haben zudem einen planungsrechtlichen Sperrvermerk. Sie sind - wie der große Parkplatz gegenüber dem Bundesfinanzministerium an der Wilhelmstraße - Reserveflächen für einen Komplettumzug der Bundesregierung. Das weiss auch die Berliner CDU.

  • ^ ... und nicht zu vergessen der neue U-Bahnhof unter der Freifläche, dürfte eine Bebauung darüber auch nicht gerade realistischer werden lassen.


    Die beidseitigen Galerien des U-Bahnhofs wurden als Zugänge für das Bürgerforum errichtet, entsprechend bestünden dort keine Kollisionsprobleme zwischen U-Bahn und Bürgerforum.

  • ^ Das st mir schon klar. Nur sollte seinerzeit der U-Bahnhof zusammen mit dem Forum gebaut werden. Quasi von unten nach oben. Wenn man da jetzt von oben nach unten ran wollte gibt es sehr wahrscheinlich große statische Probleme. Aber ich bin kein Fachmann.