Memi - Wohnkomplex Memhardstraße

  • :master:Danke für die umfangreichen Erklärungen, jetzt muss ich nicht doof sterben. Nachdem ich die Lage kennen gelernt habe, erschloss es sich mir dann auch.

  • Frage: Gibt es für den (am New Podium) angrenzenden Problemblock eigtl. Pläne? Furchtbares Erscheinungsbild m.E....

  • ^Welchen angrenzenden Block meinst du? Das Memi links oder der Zeilenbau rechts des ehemaligen Berliner Verlags.


    Im Übrigen grenzt der Neubau nicht an Altbazten wie es in der Karl-Liebknechtperspektive zu sehen ist. Diese Konstellation gibt es schlichtweg nicht.
    Hinter dem Glasbau befinden sich scheussliche Endneunziger. WDVS in Reinkultur.

  • Ich meine das Memi, das in der Darstellung seltsamerweise grün dargestellt wird.

  • Im Übrigen grenzt der Neubau nicht an Altbauten wie es in der Karl-Liebknechtperspektive zu sehen ist. Diese Konstellation gibt es schlichtweg nicht.


    Die Visualisierungen mögen zwar geschönt sein, aber die Häuser gibt es in der Hirtenstraße natürlich sehr wohl. Gut zu erkennen sind sie auf ElleDeBE's letztem Bild hier.

  • ^Stimmt. Da hat mich meine Erinnerung getäuscht.
    Die angrenzenden Neubauten sind aber trotzdem erbärmlich.

  • Die "Memiplatte" könnte zum Beispiel im Dialog & Absprache mit den Anwohnern zum Wohnturm mit Sockel umgebaut werden, die MieterInnen könnten im Neubau zu moderaten Preisen wieder einziehen. Bezahlbar, fair. So stelle ich mir zukünftige Entwicklungen rund um den Alex vor.

    Sorry Minimalist, aber bei der Memiplatte kenne ich kein Pardon. Die kann man nur zur Gänze abtragen damit nichts aber auch garnichts an diese Scheusslichkeit erinnert. Natürlich zu den von Dir erwähnten mieterfreundlichen Bedingungen. Ohne dieses Getüm lässt sich am Alex schon ganz anders durchatmen und gestalten.

    Was den Entwurf angeht.... das ist auch schon wieder so absolut überholt und von gestern mit diesen gegeneinander verschobenen Etagen... Ich hoffe hier ist noch mehr drin, warum nicht eine höhenbetonte Ecksituation? Was dann auch verträglicher zur Marienkirche hin abfällt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Hab ich ja gesagt: kompletter Umbau, der einen Abriss beinhaltet bzw. Teilabriss/schicke Gestaltung. Alles im Aspekt der AnwohnerInnen, sprich: entgegen kommen so viel wie möglich, bevorzugter Wiedereinzug nach Neubau von Sockel und Turm zu bezahlbaren Mieter- Preisen. :)

  • Schon der fast zärtliche Kosename "die Memi" ist mal wieder typisch fürs Berliner Abfeiern des Hässlichen. Das kann ja auch mal lustig sein, und manche Abscheulichkeit der Siebziger nimmt man im Alltag am besten mit Humor. Beim aktuellen Baugeschehen ist das Credo "Hässlichkeit ist Trumpf" dann schon weniger witzig, wenn auch in Berlin fast Staatssraison.

    Bei unserer süßen Memi kommt noch dazu, dass der fleckig-klumpige Beton der Platten anmutet, als hätte das Kombinat wegen des ständigen Materialmangels den Bau komplett aus Kuhkacke errichtet.

  • ^ Wobei die Schauseite um Längen besser ist als die Hofseite. Die ist nämlich wirklich das Grauen. Irgendwo zwischen Beirut und Wladiwostok. Das Ding gehört wirklich abgerissen.

    Ich möchte noch anmerken, dass wahrscheinlich nur einer kleiner Teil das "Memi" abfeiert. Wenn überhaupt.

  • Das die WBM die Platte an der Memhardstraße immer noch nicht saniert hat, finde ich schon erstaunlich.


    Lässt man die bewusst verfallen, um dieses Filetgrundstück irgendwann anders zu verwerten?

  • ^ Nun ja, eine Sanierung nach den heutigen Standards wäre derart teuer, dass die Kosten erst nach Jahrzehnten abgeschrieben wären. Dann hätten wir den Bau locker bis 2045 an der Backe - und zwar mit Styropor verklebt und verputzt und dadurch noch öder. "Bewusst verfallen lassen" klingt mir aber zu böse; vielleicht könnte man von "zuende nutzen" sprechen. Irgendwann, vielleicht in zehn Jahren, ist die Zeit gekommen und das Ding muss weg. Ich hoffe, dass die WBM auch den Neubau entwickelt, um weiterhin erschwinglichen Wohnraum in der Gegend zu haben - eine angemessene Architektur für das Entrée der Spandauer Vorstadt muss es trotzdem sein.

  • Allen Freunden dieser Art der Architektur möchte ich doch gerne folgende Frage stellen: Wo und wie wollt ihr selber leben?

    Im gründerzeitlichen Blockrand, neun weitere Parteien im Haus, hohe Decken, Dielenboden, großen Fenstern, mit den charmanten, kleinen Restaurants ums Eck, lauschiger Hofterrasse und Bestuhlung an der baumbestandenen, ruhigen Straße?

    Oder im solitären Riegel, mit neun weiteren Parteien auf der Etage, niedrigen Decken, kleinen Fenstern, leidlich vorhandener Gastro mit Bestuhlung zur vierspurigen Straße und nochmal so breiten Parkbuchten und Bürgersteigen?

    Immer wieder werden diese Bauten, auch die neuen, verteidigt, gelobt, schöngeredet. Aber zur Wahl gestellt, entscheidet sich kaum jemand dafür.

  • ^ Und jetzt mal Butter bei die Fische.

    Wer hat hier, in diesem Forum, dieses Gebäude verteidigt oder möchte gar darin wohnen? - Dieser aufgebaute Popanz nervt zunehmend.

  • Was mich bei diesem Gebäude immer wieder verwundert ist, dass die damalige Regierung der DDR (und die übte ja direkten Einfluss auf die Stadtgestaltung Ost-Berlins aus) ihre eigene städtebauliche Vision des Alexanderplatzes vom Ende der 1960er mit diesem Gebäude verhöhnt hat (oder hat verhöhnen lassen- ob bewusst oder als Fehler). Das Haus der Zeitungen mit seinem markanten Vorbau wurde durch dieses Ding in seiner Wirkung komplett versaut, man schaue sich nur die geringen Abstände der Gebäude zueinander an. Und soviel zeitlichen Abstand zwischen der Erstellung beider Gebäude gab es nicht. Nach wie vor für mich ein Rätsel...

  • ^ Und jetzt mal Butter bei die Fische.

    Wer hat hier, in diesem Forum, dieses Gebäude verteidigt oder möchte gar darin wohnen? - Dieser aufgebaute Popanz nervt zunehmend.

    Dieses im Speziellen wenige. Die Art des Solitärs, der Platte aber etliche.

  • ^ Und jetzt mal Butter bei die Fische.

    Wer hat hier, in diesem Forum, dieses Gebäude verteidigt oder möchte gar darin wohnen? - Dieser aufgebaute Popanz nervt zunehmend.

    Alles ist relativ. Ich hab zwar nicht im Memi direkt gewohnt, aber ein paar Schritte weiter in der Münzstraße/Ecke Almstadtstraße. Leidlich sanierte Platte. Vermieter WBM. Natürlich hätte ich auch lieber im Stuckaltbau mit Balkon gewohnt. Aber das Leben ist nicht immer ein Wunschkonzert.

    Die Fakten waren: 4 Zimmer - 93 qm - 700 Euro warm (2018) und mit der WBM ein zuverlässiger Vermieter. Lage Scheunenviertel!. Am Alex ÖPNV in alle Richtungen und mit dem Fahrrad in 10 Minuten zur Arbeit. Dafür habe ich den fehlenden Aufzug (5.Etage), das Mini-Bad und den fehlenden Balkon in Kauf genommen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Leuten im Memi auch so geht: Super Lage, günstige Miete. Dafür nehmen sie die Häßlichkeit des Gebäudes in Kauf.


    Und Hand aufs Herz. Glaubt jemand, dass wenn das Memi abgerissen wird, an der selben Stelle ein Neubau für die selben Mieter zu den selben Konditionen entsteht? Und wenn es so wäre, wie würde das Gebäude aussehen?


    Der Alexanderplatz ist an dieser Ecke so inhomogen, dass er das Memi (und seine Bewohner/innen) noch eine Weile verkraften kann.

  • ^ Sicher. Ich wollte auch keinen Abriss, ohne einen adäquaten Ersatz für die Mieter. Es ging aber grundsätzlich um die Architektur des Memi. Und die ist und bleibt grottig. Ich glaube im Übrigen auch, dass uns das Gebäude noch eine Weile erhalten bleiben wird und damit kann ich auch ganz gut leben.

  • Ein Abriss und Neubau ist sicherlich genau so möglich, wie der Wiedereinzug der Bestandsmieter. Es obliegt einzig und allein der WBM und der Stadt ob sie daran interessiert bzw. auch bereit ist. Ich kenne aus persönlicher Erfahrung einige Städte, die genau diese Praxis anwenden: mit Erfolg! Berlin sperrt sich entweder oder ist nie auf die Idee gekommen.


    Da es sich hier bekanntlich um ein Gebäude von hoher Bedeutung handelt, also aufgrund seiner perfekten Innenstadtlage, wäre es wünschenswert, eben genau hier besonders behutsam vorzugehen und alle Mieter mit ins Boot zu holen! Das wäre etwas, was es so auch noch nie gegeben hat in unserer Stadt: Stadtentwicklung 2.0 mit "Mieterschutz". Hier könnte man die bekannte "Berliner Mischung" gut unterzubringen im Sockel & Turm. Im Erdgeschoss Nahversorger (fehlt ja etwas im Zentrum, so viel auf Tourismus ausgelegt und zu wenig auf Anwohner. Da fehlt es an gesunder Balance.)

    :)

  • Und Hand aufs Herz. Glaubt jemand, dass wenn das Memi abgerissen wird, an der selben Stelle ein Neubau für die selben Mieter zu den selben Konditionen entsteht? Und wenn es so wäre, wie würde das Gebäude aussehen?

    Man glaubt ja auch nicht unbedingt an den Weihnachtsmann. Bezahlbarer Wohnraum und der totale Verfall durch Schrottimmobilien im Herzen einer Hauptstadt, sind aus meiner Sicht schon 2 verschiedene Dinge.


    Und bezüglich bezahlbar: Mal ein Beispiel aus meinem Umfeld: Mitten in Friedrichshain, Neubau von 2015, über 3 Meter hohe Decken, 2 großzügige Zimmer, Balkon, ca 50 qm für 690 EUR kalt im Jahr 2020 finde ich ehrlich gesagt nicht besonders schockierend. Das ist aber ein Privat Vermieter und keine WBM. Also man sieht: Es gibt durchaus genug faire Angebote, mitten im Zentrum und das sogar in einem "Luxus" Neubau. Es muss nicht immer Schrott sein um bezahlbar zu sein.