Lichtenberg | Kleinere Projekte

  • BV Zwieseler Straße


    Vermarktet wird das von Artec hier erwähnte Projekt von WVM-Immobilien, die auch Projektentwickler sind. Auf deren Webseite gibt es auch einige weiterführende Informationen:


    Lage: Hier

    Grundstücksfläche: 22.330 m²

    Häuser: 15

    Wohnungen: ca.300

    Geförderte Wohnungen: 30 Prozent

    Kindertagesstätte: ca. 50 Betreuungsplätzen und eine

    Tiefgarage: ca. 120 Stellplätzen

    Städtebauliches Konzept: Büro Nöfer Architekten


    Hier noch eine erste Visualisierung:


    resize_1280x800h4iuj.jpg


    Copyright: WvM Berlin Immobilien + Projektentwicklung GmbH


    Eintrag DAF-Karte

  • Die künftigen Einwohner werden sich bestimmt freuen, dann unmittelbar an der TVO zu wohnen - die wird dort verlaufen, wo jetzt auf der Visu noch so schöne Bäume links im Bild stehen. Und der Fußweg in Richtung U-Bahnhof Biesdorf Süd führt auch durch einen sehr "anheimelnden" Fußgängertunnel unter dem GAR hindurch...

  • ^ Vielleicht werden sie das wirklich, da die meisten von ihnen vermutlich selber ein Auto haben werden. Ansonsten wird es mit entsprechenden Lärmschutzwänden, die mit Sicherheit errichtet werden müssten, wahrscheinlich eher ruhiger werden als es dort jetzt an der Bahntrasse mit viel Güterverkehr ist. Sofern die finale Trassenführung der TVO wirklich dort entlang führt und diese auch realisiert wird. Und es wird selbst dann noch Abstand zum geplanten Quartier verbleiben.


    Der Tunnel ist in der Realität übrigens weit weniger düster als es auf dem Bild wirkt. Eine gut ausgebauter, breiter Radweg führt dort hindurch. Ich kenne die Strecke recht gut, sie ist völlig unproblematisch. Und falls die TOV kommt, müsste da eh alles umgebaut werden.


    Abgesehen davon wird auch niemand gezwungen werden, dort zu wohnen.

  • ^ Quartier Zwieseler Str. 164 / TVO


    Da es mich interessiert, habe ich mal nachgeschaut, wie die aktuelle Planung bei der TVO ist, auch in Bezug auf die Lage zum hier geplanten Wohnquartier.


    Die Trassenführung ist wohl immer noch nicht endgültig geklärt (ebenso wenig die Realisierung), aber es gibt Vorzugsvarianten, die ich hier berücksichtigt und eingezeichnet habe (gelb). Lärmschutzwände/Schallschutzmaßnahmen sind wie vermutet verbindlich geplant. (Infos u. a. auf Wikipedia und berlin.de)


    Der Freileitungsmast steht da tatsächlich etwas ungünstig im NW des Quartiers, aber immerhin führt die Freileitung (rot eingezeichnet) nicht direkt über das Quartier, sondern knickt (von Norden kommend) nach Westen parallel zur U-Bahn-Trasse ab - vielleicht könnte man den Mast etwas nach Westen versetzen:


    zwieseler_lage00.jpg

  • In Karlshorst gib es mal wieder Streit um eine Nachverdichtung.


    Im Ilsekiez, also hier, will die HOWOGE seit Jahren über 200 Wohnungen errichten. Die Bezirkspolitik ist gegen die Nachverdichtung, ebenso wie eine Anwohnerinitiative.


    Der Senat ist dafür und will die Bebauung gegen den Willen des Bezirks durchsetzen. Hier ist zu sehen, dass die HOWOGE den Anwohnern schon sehr entgegengekommen ist, nur noch 2 Höfe bebauen will und auf rund 50 Wohnungen verzichtet.


    Der Tagesspiegel berichtet darüber. Hier und hier.

  • Die Bezirkspolitik ist gegen die Nachverdichtung, ebenso wie eine Anwohnerinitiative.


    Der Senat ist dafür und will die Bebauung gegen den Willen des Bezirks durchsetzen.

    So zumindest die offizielle Darstellung. Tatsächlich hat der Karlshorster Baustadtrat Kevin Hönicke (SPD) zur Verhinderung der Nachverdichtung einen Bebauungsplan zur Erhaltungssicherung erarbeitet. Der Entwurf ist aber gerade so vor Fristablauf fertiggeworden und war handwerklich so schlecht gemacht dass er nicht festsetzungsfähig war. So kann sich der Bausenator Andreas Geisel (ebenfalls SPD, ebenfalls Karlshorst) nun mit Wohnungsbau durchsetzen und Herr Hönicke kann bittere Krokodilstränen weinen, riskiert aber keinen innerparteilichen Konflikt. Mir persönlich scheint das Vorgehen strategisch.

  • Quartier Zwieseler Str. 164

    Projektvostellung hier


    Hier wird bereits gebaut. Blick vom ungenutzten Bahndamm Richtung Südwesten. Rechts die Trasse der U5 zw. U Biesdorf Süd und U Tierpark, daneben der Radweg TR4. Auch der oben angemerkte Hochspannungsmast ist im Bild:


    zwieselerstr01.jpg


    zwieselerstr02.jpg

  • Heute wurde der Grundstein für das Gewobag-Quartier an der Landsberger Allee 343-345 gelegt. Hier sollen bis 2026 1400 Wohnungen entstehen.

    https://www.gewobag.de/ueber-u…uartier-in-modulbauweise/

    Interessant an dem Projekt ist, dass die Neubauten aus Fertigteilen errichtet werden sollen, bei deren Produktion wenig CO2 entsteht und die auch wiederverwendbar sein sollen. Zudem werden die Fertigteile in Brandenburg produziert, Diese Bauweise soll das Bauen schneller und billiger machen. Die Baufirma ist die Daiwa House Modular Europe.

    https://www.daiwahousemodular.eu/de/

    Von den anwesenden Politikern wurde das Projekt in den höchsten Tönen gelobt. Laut Bausenator Andreas Geisel soll dieses Projekt "unser Modell für die Zukunft sein."

  • Ich hoffe nicht das dieses Konzept - unsere Städtebauliche Zukunft darstellt.


    Das Problem des modularen Massenwohnungsbaues liegt ja gerade im Repetitiven Erscheinungsbild.


    Es wäre eher deprimierend - sich flächenhaft die immer wieder gleichen, stumpfsinnigen Gebäudeflächen anschauen zu müssen, selbst wenn sie wie in der Grafik aussehen wie 50er Jahre Vorstadtbebauung. Das sind Siedlungen die man nur im Rausch oder mit Medikamentierung aushält.


    Zwar nicht wie hier unter ökologisch orientierten Produktionsbedingungen, gibt es solche ähnlich wirkenden Wohnquartiere bereits seit Ewigkeiten - vor allem zu Beginn der 90er wurden solche Siedlungen mit der damaligen Stadtflucht in rauen Mengen vor die Tür der Städte gekippt.


    Ich finde es problematisch für den Siedlungs und Städtebau - einheitsstrategien als Allheilmittel für die Zukunft zu favorisieren und erkenne da auch keine erstrebenswerte Zukunft in der unweigerlich begünstigenden Uniformität, die Menschen individuelle Identitäten, orientierungspunkte und kreative Reflexe und Beschauerqualitäten vorenthält.


    Das ist ja u.a. das was man dem modernen Städtebau und seiner Architektur zu recht seit Ewigkeiten vorhält - wo ist denn das für die Einwohnerseele nachhaltig?

  • Das hört sich wie die Wiederauflage der Plattenbauära an. Dabei könnte man Fertigbauteile sicher auch im Kontext einer ansprechenden Gestaltung verwenden - nur wird das bei den Bauherren kaum der Fall sein. Berlin befindet sich da echt auf einer abschüssigen Bahn. Dringend würden Architekten und Politiker gebraucht, die eine Idee von einer lebenswerten Stadt haben. Wo kann man die wählen?

  • Interessant an dem Projekt ist, dass die Neubauten aus Fertigteilen errichtet werden sollen, bei deren Produktion wenig CO2 entsteht und die auch wiederverwendbar sein sollen. Zudem werden die Fertigteile in Brandenburg produziert, Diese Bauweise soll das Bauen schneller und billiger machen. (...) Laut Bausenator Andreas Geisel soll dieses Projekt "unser Modell für die Zukunft sein."

    Immer schneller, immer billiger soll es also werden. Nicht nur der Bau der Häuser sondern auch die Lebenszeit der Gebäude, die unter dem Deckmantel der „nachhaltigen Wiederverwendbarkeit“ wie Wegwerfprodukte der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden sollen. Wenn dies das Modell der Zukunft sein soll, kann man der Architektur gute Nacht sagen. Ein Win-Win für die Politik und die Wirtschaft mag das ja sein: Ästhetische Ansprüche braucht keiner mehr, alles wird für maximalen Profit möglichst billig errichtet und die Politiker rühmen sich damit, mit Hilfe dieser Megabauten den Wohnungsbauzielen nachkommen zu können (klingt fast wie zu DDR-Zeiten). Noch besser dann, dass die Häuser dank Modulbauweise in 20 Jahren wieder abgeräumt werden können, um mit neuen Bauten Profit zu machen.


    Ist das wirklich die Zukunft unserer Städte? Wo bleibt der Anspruch, nicht nur Wohnraum, sondern auch Lebensraum zu schaffen? Häuser zu bauen, die auch über Generationen bestehen bleiben und die Identität des Stadtbildes prägen und historisch verankern? Gebäude, die den sinnlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, bzw. mit gestalterischem Anspruch Orte zum Wohlfühlen schaffen und somit auch zur sozialen Stabilität beitragen?


    Sozial und ökologisch nachhaltig sind nur Gebäude, die mit dem Anspruch gebaut werden, für die Ewigkeit bestehen zu bleiben. Gebäude, bei denen der einmalige Energieaufwand zur Errichtung sich für Jahrhunderte rechnet und der gestalterische Anspruch zur Lebensqualität der Menschen beiträgt, das gesellschaftliche Miteinander fördert und Identität vermittelt. Damit lässt sich nur leider kein Geld verdienen. Stattdessen wird von Politik und Wirtschaft die Baukultur in Richtung kreislaufgerecht provisorischen, depressiv machenden Wohnmaschinen gelenkt, die nichts mit dem urbanen Miteinander von Menschen und den Grundvoraussetzungen von Architektur zu tun haben wollen. Nicht aus Not, nein, sondern mit der Überzeugung, dass das wirklich die Zukunft sei. Es ist ein Jammer, insbesondere, da uns die letzten 70 Jahre genug Lektionen erteilt haben. Wie lange soll es also noch dauern, bis dieses ewige billiger, schneller, größer endlich abgelöst wird von beständiger, schöner, menschlicher?

  • ^ Wohnquartier in Modulbauweise (Gewobag)

    Wie bereits zuvor von Klarenbach berichtet, sollen auf einem Teil des Geländes zwischen Landsberger Allee, Arendsweg, Schleizer Straße und Ferdinand-Schultze-Straße, das auch Weiße Taube genannt wird, will die Gewobag über 1400 Wohnungen in in Modulbauweise errichten. Das berichten berlin.de und die Gewobag jeweils in einer Pressemitteilung. Am 27.01.2023 fand die Grundsteinlegung statt, Anfang 2026 soll das BV fertig werden.


    Es handelt sich um dem Block Landsberger Allee 341-343, Ferdinand-Schultze-Straße und Hoffheimer Straße (siehe auch DAF-Karte).


    Sie sind recyclebar, können wieder zerlegt werden und sparen CO2 ein: Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag setzt in der Landsberger Allee 341-343 auf Modulbauweise und errichtet in den kommenden drei Jahren über 1.400 Wohnungen – davon werden rund 500 Wohneinheiten speziell Studierenden angeboten. Am Freitag, den 27.01.2023, fand im Beisein von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey, Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel, Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst, Baustadtrat Kevin Hönicke und den Gewobag-Vorstandsmitgliedern Snezana Michaelis und Markus Terboven, die Grundsteinlegung statt.


    Das neue Großbauprojekt an der Landsberger Allee zeichnet sich vor allem durch eine nachhaltige Bauweise aus: Auf dem Areal entstehen vier Gebäude, die sich aus über 3.000 Modulen für die verschiedensten Wohnungstypen zusammensetzen. Für die Umsetzung ist die Daiwa House Modular Europe GmbH verantwortlich.

    ...

    Dazu hier die beiden Visus:


    gewobag_landsberger_visu02.jpg

    ©Raumerfinder GmbH / Gewobag


    gewobag_landsberger_visu01.jpg

    ©Raumerfinder GmbH / Gewobag

  • Das was die Blöcke schöner macht als die benachbarten älteren ist das Fehlen von Autos in den Visus. Ob das so vorgesehen ist bleibt abzuwarten.

  • Im Vergleich zwischen Planung und Bestand (Einfamilienhäuser) wird schön deutlich, wieviele Menschen man auf der gleichen Grundfläche unterbringen kann. Ich hoffe, solche Modulbauten werden künftig öfter errichtet, um der Wohnungskrise endlich entgegen zu treten.

  • Ist die "Weise Taube" von Marc Kocher also jetzt weg von Tisch? Dachte kurz die gegend würde sehr aufbewertet wenn 3 grosse anspruchsvolle Projekte realiziert werden, aber scheinbar sind es nur 2?

  • Gilt das jetzt schon als kleines Projekt? Backstein Hat das nicht einen eigenen Strang verdient? Zumal da Module verbaut werden. Im Osten nix neues ;) aber heutzutage schon. Die Frage ist auch: was für Module? Holz, Stahl, Beton?? Und sehe ich da etwa die Wiederbelebung des Blockrandes?

    Also eine eigenen Strang hat dies nun wirklich verdient.

  • Ist die "Weise Taube" von Marc Kocher also jetzt weg von Tisch? Dachte kurz die gegend würde sehr aufbewertet wenn 3 grosse anspruchsvolle Projekte realiziert werden, aber scheinbar sind es nur 2?

    So wie der Lageplan auf der Seite von Marc Kocher aussieht, ist es genau das oben genannte Grundstück, das jetzt mit den Modulen bebaut wird. Ob Kocher noch im Spiel ist, weiß ich nicht. Allerdings ist die Verteilung der Gebäude auf dem Grundstück ziemlich ähnlich.



    Copyright: Kocher Architekten

  • Modulbau oder nicht, wenn man sich den Standort anschaut, ist das doch ein absoluter Gewinn


    Das ist aktuell ein einziges zersiedeltes Niemandsland. Die "Pyramide" an der angrenzenden Kreuzung steht relativ orientierungslos in der Gegend herum, die Landsberger Allee ist eine völlig überdimensionierte Schneise. Ringsherum Autohäuser und Ikea & Co mit riesigen Parkplätzen, ein paar verlorene Kleingärten und Industrie, der Landschaftspark Herzberge als einziges Highlight


    Gebaut wird jetzt ein dichtes Wohnviertel, Blockrandbebauung, mit Gewerbenutzung im Erdgeschoss. Vielleicht nicht das kreativste Projekt, aber für die Gegend ist das top und erzeugt überhaupt erst einen Hauch von Urbanität. Gerne mehr davon