Frankfurter Stadtgespräch

  • @Wolfman.
    Das sehe ich ganz genauso. Rekonstruktion alles andere waere ein falsches Signal. Natuerlich sollte man den Brandschutz modernen Anforderungen anpassen, schaetze das hat man auch bei der Sanierung vor ein paar Jahren getan.
    Um aber neuerliche Brandstiftung zu verhindern, sollte man dann den neue Turm durch einen Zaun und Video-Ueberwachung schuetzen.

  • Wolfman-Al
    "Rekonstruktion, alles andere wäre ein Verrat an unserer Identität als Frankfurter!" ist ja doch ein bisschen übertrieben. Es sollte wieder ein Aussichtsturm sein, der in der Gestaltung und Höhe dem bisherigen ähnelt, also nichts vollkommen neues. Aber es wäre weder ein Identitätverrat noch eine Bestätigung für den Brandstifter (dieser wollte zerstören - den Erfolg nimmt ihm jeder Neubau), wenn man den Turm zB aus Metall konstruieren würde. Das kann sehr gut aussehen. Mit einer Originalrekonstruktion kann ich mich auch anfreunden, aber das ist für mich kein Muss.

  • Frankfurt steht für stetige Veränderungen. Das ist der große Vorteil von Frankfurt. Und das könnte man auch beim Goetheturm nutzen. Trotz des immensen Verlustes, schafft es Frankfurt daraus etwas neues gutes zu machen.

  • Als Chance könnte man dies jedenfalls begreifen, der Vorschlag vom Stadtrat Schneider, man solle auch darüber nachdenken dürfen, den Turm barrierefrei zu bauen, leuchtet mir durchaus ein. Warum nicht weiteren Menschen hier den Besuch ermöglichen? Gerade Ältere schaffen es vielleicht nicht so leicht ohne Mühe nach oben.


    Und permanente Überwachung ist auch nicht so mein Ding, das kostet zu viel. Es geht da letztendlich auch um Kostennachhaltigkeit.

  • Kostennachhaltigkeit?
    Barrierefreiheit bedeutet doch wohl ein Aufzug, oder? Ueberwachungs-Kameras und ein Absperrzaun sind da sehr viel guenstiger zu betreiben.

  • Ich bevorzuge zwar auch einen originalgetreuen Wiederaufbau. Aber zugleich schauderts mich, dass ein wiederaufgebauter GT wieder einer Brandstiftung zum Opfer fallen könnte.


    Eine Lösung könnte vielleicht ein fast originalgetreuer oder zumindest optisch stark am Original orientierter Wiederaufbau in Holzbauweise sein, der aber einen Stahlkern oder eine nicht auffallende stützende Stahlkonstruktion hat, der sicherstellen würde, das in einem Brandfall, der GT schnell und kostengünstig wiederhergestellt werden kann.

  • Stadt startet Umfrage zum Wiederaufbau des Goetheturms

    Aus einer soeben erschienenen =32951590"]Pressemitteilung der Stadt Frankfurt:


    Die Resonanz der Frankfurter nach dem Brand des Goetheturms am 12. Oktober ist groß. Viele sind betroffen und wütend über die Zerstörung und wünschen sich den Wiederaufbau dieses Frankfurter Wahrzeichens.


    Um die Vorstellungen der Bürger bei der Rekonstruktion berücksichtigen zu können, haben Umweltdezernentin Heilig und Baudezernent Schneider eine entsprechende Online-Umfrage initiiert. Unter http://www.frankfurt.de/Goetheturm können die Frankfurter ab sofort zwei Wochen lang abstimmen, ob sie eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion aus Holz bevorzugen oder für eine neue Bauweise offen sind, die sich aus einem Architektenwettbewerb ergeben könnte.

  • ^ Nett, dass die Stadt möglichst schnell vorankommen will und dafür auch ein Stimmungsbild bei den Bürgern abfragt. Mich schränkt die Wahl zwischen "Originalgetreu - bitte wieder aus Holz - genau so wie der Alte" und "Neubau - besser - Architekturwettbewerb" aber zu sehr ein.


    Ich bin für einen Turm, dessen Erscheinung sich an die alte Gestalt anlehnt. Ähnlich dem Henninger Turm ist es mir wichtig, dass der identitätsstiftende Charakter des Turmes insgesamt erhalten bleibt, insbesondere seine gakelige Fernwirkung und die Wahrnehmung als Holzturm. Ich habe aber nichts gegen ein paar Meter mehr Höhe und auch nichts gegen eine Stahlkonstruktion, die teilweise mit Holz verkleidet ist.


    Ein Aufzug zur Erlangung von Barrierefreiheit wird dort meiner Meinung nach ebenso wenig funktionieren wie beispielsweise der am Eisernen Steg, dessen betriebsbereite Stunden man an einer Hand abzählen kann - pro Jahr.


    Was soll ich nun ankreuzen? Gespendet habe ich gleich am Brandtag mit der Bitte um "Wiederaufbau in Anlehnung ans Original".

  • Die Hessenschau gibt noch ein paar Infos zum aktuellen Stand heute, bekannt:


    • Spuren durch Polizei gesichert, Auswertung min. noch bis Mitte der Woche
    • Spurenvergleich mit denen an den Tatorten der fernöstlichen Pavillons findet statt
    • Dass der Turm wieder aufgebaut wird, wie auch immer, Haken drann
    • Für den Turm bestand eine Neuwertversicherung. Also wohl alles zusätzliche .... muss anders finanziert werden, wie Barrierefreiheit, Materialien, Höhe usw..
    • Spenden von 432 Spendern in Höhe von rund 41.200€ bereits eingegangen, allerdings von Taunussparkasse und Naspa je 10.000€ davon
    • Verein "Wiederaufbau des Frankfurter Goetheturms" gegründet, Anerkennung der Gemeinnützigkeit steht noch aus
  • Sowohl der abgebrannte Wasserpavillon im Chinesischen Garten als auch der Morgentau-Pavillon im Koreanischen Garten waren ebenfalls versichert. Letzterer auch so, dass der Neuwert auszuzahlen ist, die Versicherung müsste also die gesamte Rekonstruktion ersetzen. Hier wird angestrebt, im kommenden Jahr mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Länger dauern wird es im weiterhin geschlossenen Chinesischen Garten, auch weil zunächst chinesische Handwerker gefunden werden müssen, die bereits an der Planung beteiligt werden sollen. Das alles steht heute in der gedruckten FAZ.

  • auch zu bedenken (speziell für die Bauausführung in Holz):
    Nach jedem Versicherungsfall hat die Gebäudeversicherung ein Sonderkündigungsrecht (für die Zukunft).
    D.h. es wird zwar der Wiederaufbau bezahlt, für das neue Bauwerk können die dann aber die erneute Versicherung ablehnen - oder zu enorm höheren Konditionen einen neuen Vertrag anbieten.

  • Mich schränkt die Wahl zwischen "Originalgetreu - bitte wieder aus Holz - genau so wie der Alte" und "Neubau - besser - Architekturwettbewerb" aber zu sehr ein..


    Zu Art und Weise dieser Abstimmung äussert epizentrum offenbar gewisses Unbehagen und dem schliesse ich mich an.


    Es ist richtig, die Bürger zu befragen und das Ergebnis sollte (nach aller Möglichkeit) auch bindend sein. Insofern: Volle Zustimmung !
    Allerdings finde ich den Zeitpunkt der jetzigen Abstimmung unglücklich.


    Die Alternative „Neuplanung“ hat bei dieser Abstimmung gegenüber der „Rekonstruktion“ den grossen Nachteil, dass die Bürger gar keine konkrete Vorstellung davon haben, was eine „Neuplanung“ so an Varianten hervorbringen könnte. Es wäre besser, wenn zumindest aussagekräftige Skizzen von Architekten oder interessierten Bürgern zu möglichen Neuplanungen vorliegen würden. Erst auf dieser Basis wäre die Abstimmung über die grundsätzliche Richtung der weiteren Planung mMn eine faire Sache.
    Denkbar wäre auch, dennoch einen Architektenwettbewerb zu veranstalten, und die Bürger dann über die Variante „Rekonstruktion“ gegen die zwei / drei bestplatzierten Neuentwürfe abstimmen zu lassen.


    Unabhängig von diesem Einwand finde ich auch das jetzt vorgegebene Tempo grundsätzlich zu schnell.
    Für ein identitätsstiftendes Bauwerk, welches sicherlich auch im kommenden Jahrhundert dort noch stehen soll, wäre eine deutlich längere Zeitspanne der Orientierung im Vorfeld einer so gewichtigen Umfrage angemessen.


    Man hat fast den Eindruck, die Stadt will sehr deutlich die Alternative „Rekonstruktion“ durchziehen und die Politik-Profis wissen ganz genau, wie und wann man eine solche Abstimmung veranstaltet um das erhoffte Ergebnis am Leichtesten zu bekommen.


    Das Ganze läuft (aus Sicht der "Neuplanung"-Fans) nicht wirklich fair. Sehr Schade !

  • Nö, das hat damit zu tun dass man sich so kosten für eine etwaige Neuplanung spart. Es wäre doch irre wenn man dafür Geld ausgibt und am Ende wird’s nur rekonstruiert, weil die Bürger das so wollen.

  • Das Hochbauamt sucht alte Detailaufnahmen vom "Helm" der Dreikönigskirche, der Turm der Kirche soll im nächsten Jahr instandgesetzt werden.


    Sehr erfreulich hierbei ist, dass nach Wunsch der Kirche der "Helm" rekonstruiert werden soll, dabei sollen die alten Blechkrabbeln, ein ornamentaler Schmuck der vor dem Krieg den Turmhelm zierte, wieder zurückkehren.


    Leider wurden auch nach größerer Recherche keine Detailbilder gefunden, was nach jetzigem Stand eine detailgetreue Rekonstruktion unmöglich macht.


    Daher wird jeder der noch über alte Detailaufnahmen des Turmes verfügt gebeten diese der evangelischen Kirche zukommen zu lassen, um entscheidend bei der Reko zu helfen.


    Weiteres im Zeitungsartikel

  • ^^Kennst Du die Meinung der Bürger bereits oder hältst Du jegliche Neuplanung grundsätzlich für inakzeptabel bevor Du sie auch nur gesehen hast?
    Wenn keins von beiden zutrifft, ist kein Geld für eine Neuplanung *vor* einer Entscheidung auszugeben keine gute Idee.


    Zumindest so überflüssige Dinge wie Brandschutz, Fluchtwege oder gar Barrierefreiheit sollten zumindest angedacht werden, bevor man dann beim fröhlichen Rekonstruieren davon überrascht wird und alles viel länger dauert, mehr kostet und doch ganz anders aussieht als das Original.

  • Der Zynismus führt ins Nichts und wird verlieren

    Brandursache noch unklar? Diesen Satz habe ich letzte Zeit ein bisschen zu oft gehört.


    Wer immer den Goetheturm, den Koreanischen sowie den Chinesischen Pavillion, sowie nun vermutlich auch den architektonisch durchaus ansprechenden Dornbusch-Kindergarten auf dem Gewissen hat, es ist egal, ob es nun ein Einzeltäter, ein größerer Kreis oder seit neustem auch Trittbrettfahrer sind. Dieser nihilistischer Zynismus darf nicht siegen und dieser wird nicht siegen, wenn der Magistrat und die Stadtgesellschaft zusammen halten.


    Es muss den Behörden nun klar sein welche Stunde es geschlagen hat. Hier scheint jemand einen regelrechten Hass auf die Menschheit zu haben und scheint einen Genuss daran zu finden eine Art Selbstjustiz-Gewalt-Phantasie auf Kosten der Allgemeinheit auszuleben.


    Um weiteren Schaden abzuhalten, sollte der Magistrat zusammen mit dem LKA und der Stadtpolizei nun ganz schnell handeln.


    Bis der Täter gefasst ist, wird es Zeit für eine Rund-um-die-Uhr Polizeiwache (besonders in den Morgenstunden), Kameras usw. rund um:
    • das Goethehaus,
    • die Neue Altstadt (besonders Goldene Waage)
    • das Römer-Fachwerk-Ensemble
    • und ganz besonders auch der große Tannenbaum am Weihnachtsmarkt.


    Auch der neue Goetheturm und die Pavillions sollten mit Sprinkleranlagen zumindest so konzipiert sein, dass die Wirkung abschreckender ist, als zuvor.


    Ein Plädoyer sollte zudem an die Frankfurter Stadtgesellschaft und den Magistrat gerichtet sein. Es MUSS generell viel strikter gegen Sachbeschädigung und Vandalismus vorgegangen werden, denn so wie jetzt, kann es nicht weiter gehen. Ein Paradebeispiel hierzu: Ich musste letzten Montag beim Laufen am Main mit Schrecken feststellen, dass die neuen mobilen Dixi-Toiletten am Main, die mit großem privaten Engagement und Spenden aufgestellt worden waren, nun erstmal permanent wegen Vandalismus geschlossen sind. Wer also am Main künftig vergeblich eine Toilette aufsucht, darf sich mal wieder bei den asozialsten Mitgliedern unserer Gesellschaft bedanken, dass es KEIN Angebot gibt. Die Antwort der Stadt müsste eigentlich sein diese Toiletten sofort zu reinigen und sie wieder zu öffnen. Eine so lasche, beinahe defätistische Reaktion hätte ich nicht für möglich gehalten. Dem Zynismus darf man auf so leichte Weise nicht gewinnen lassen, liebe Stadt. Bitte Spendenkonto eröffnen und ich bin sofort dabei.

  • Ach du Schande, wieso kann die Person nicht sein eigene Hütte abbrennen, wenn er/sie sich so daran ergötzt.....:nono:


    Leider hatte die Kita nur eine Hausalarmanlage und keine Brandmeldeanlage, dann hätte größerer Schaden vllt vermieden werden können.
    Dann sind noch fast alle Schulen/KiTas nur mit einer einfachen Hausalarmanlage ausgestattet...


    Mir schwarnt böses, hoffe die Täter oder der Täter werden schnell gefasst. Bevor noch Menschen umkommen, mit Verlaub kann so was ganz schnell noch schlimmer werden.


    Mir tut es nur noch im Herzen weh was hier getrieben wird....

  • @ GoldenAge: So sehr ich dich auch verstehen kann, dass hier gehandelt werden muss, aber: Die Polizei und vor allem das LKA sind dafür die denkbar ungeeignetsten Menschen. Was sollen die noch alles leisten? Wenn, dann bedanke dich beim Herrn Innenminister, der immer mehr Stellen zusammenstreicht und spart, wo es geht. Sorry, da ist für mehr einfach nicht mehr drin.


    Außerdem muss die Polizei nicht als Sündenbock für solch einen Brandlegedeppen herhalten. Die vordergründige Aufgabe ist die Ermittlung der Ursache und die (hoffentlich) irgendwann früher oder spätere Täterermittlung / Festnahme. Nicht mehr und nicht weniger.


    Über den Schutz solcher gefährdeten Gebäude müssen sich die jeweiligen Beteiligten schon selbst kümmern.