Kulturforum

  • Wieso sollte denn der Vorkriegszustand des Tiergartenviertels nicht in weiten Teilen zumindest wiederherstellbar sein, vor allem rund um die Kirche?


    Hier würde ich mich dem Kollegen Architektenkind anschließen ... .


    Vielleicht ließen sich aber einige Einzelgebäude rekonstruieren, wenn dereinst der gerade totgedämmte 80er-Jahre-Block an der Sigísmundstraße, Ecke Hitzigallee als nicht mehr zeit- und lagegerecht angesehen werden sollte. (Hier noch im ungedämmten Zustand; mittlerweile ist das Gebäude dick verpackt und aschgrau gestrichen - da drängt sich die Frage nach Alternativen ganz von selbst auf.)


    https://goo.gl/maps/JAPENMnPrFq

  • Die Berliner Morgenpost zeigt die Entwürfe zum Museum des 20 Jahrhunderts, anlässlich der Ausstellungseröffnung am Kulturforum. Mit einer Abstimmung anhand eines (einzigen) Renderings über die Entwürfe, also schon einem oberflächligen Meinungsbild, ist die Seite aber doch ganz interessant anzusehen, darüber was da so geplant wurde, mit einigen neuen Bildern, zumindest für mich. Link


    Die ZDF Sendung Aspekte hat sich auch dem Museumsentwurf gewidmet. Link
    Kittelmann betont darin, dass die beiden Häuser zusammen gedacht werden müssen, die Neue Nationalgalerie und der Neubau, verbunden durch einen unterirdischen großen Ausstellungsraum.
    Im Tagesspiegel wird er auch zitiert, warum Rem Kohlhaas nicht Sieger werden durfte, er sagte, dass in den letzten 20 Jahren die Museumsentwürfe ein Zuviel an äußerer Form hätten. Link
    Matthias Sauerbruch (ein unterlegener Mitbewerber) wird in dem Aspektebeitrag ebenfalls interviewt und meint, der Erfolg von HdeM läge vielleicht darin, dass sie der Beladenheit des Ortes aus dem Weg gegangen seien.
    Und J. Herzog sagt was über die Backsteinfassade, sie solle wie eine Häkeldecke wirken.

  • ^ Der Aspekte-Beitrag ist sehr sehenswert, da er neue Perspektiven und Informationen bietet.


    Weiterhin bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis, das weitaus besser ist, als die Alternativen. Dass mit Backstein gebaut wird, freut mich sehr und die Referenzen der Architekten lassen sich schließlich auch sehen. Nur wenn ich an die Kostensteigerung im Rahmen der Tiefbauarbeiten denke, wird mir etwas mulmig.

  • Nach diesem Beitrag darf man um so mehr gespannt sein. Anders als Braunfels, urteilt Sauerbrauch rational und völlig unhysterisch. Ich freue mich auf weitere Details, die den Kritikern auch letztendlich etwas Wind aus den Segeln nehmen werden.

  • Bezüglich der Kosten möchte Kulturstaatsministerin Monika Grütters das Baumanagment nicht an das Bundesbauamt vergeben, welches mit den Kostensteigerungen beim Pergamonmuseum auch einen Vogel abgeschossen hat, sondern an den Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg. Haha!
    Q: RBB

  • ^danke für die Info. Das ist in der Tat eine schallende Ohrfeige, sowohl für den Bund, wie auch für Berlin (was ja alternativ der nächstliegende Bauherr gewesen wäre), dass es die Baden-Württemberger machen sollen.

  • Nachdem ich mir jetzt die anderen Entwürfe angeschaut habe, stelle ich einfach ein konzeptionelles Mißverhalten der Jury fest. Der HDM-Entwurf diskrediert sich damit für mich. Ausschlaggebend ist der Christ & Gantenbein Entwurf. Erst war ich ob der Trashigkeit geschockt, weil die beiden eigentlich für einen Edlen und feinen Kontextualismus bekannt sind. Der zweite Blick hat zeigt dann die Qualität, das Bauen von einer art Cyberpunk-Trashigkeit die man Berlin nominell nachsagt. Im Grunde ist es ein Berlinerische City-Marketing in Architektur ausgedrückt. Dabei wird Funktionell das HdM Parklhaus in Miami zitiert und von der Form eine Industriestyle-Übersetzung des Guggenheims in NY. Selbst Zaha Hadid Architects haben eine Edel-Variante des Raw-Parkhaus-Industriell Looks von HdM gemacht. Somit sind Gantenbein und O.M.A. die einzigen die eine ergänzende Geometrische Form mit Details vorschlagen. So versuchen beide die Großformen zu komplettieren. Einen Zylinder bei Gantenbein und eine Pyramide (mit Terrassenbezug zum nicht gebauten Gästehaus von Sharoun) bei O.M.A., welche ja auch schonmal bei dem großen Wiener Wettbewerb vorgeschlagen wurde. HdM TM kann man ja auch so deuten. Die Volkstümlichkeit des HdM Entwurf hatte ich ja bereits kritsiert, bei den angebotenen Alternativen stößt er mir jetzt auf, das ist unter diesem Umständen das falsche Ende von Gefälligkeit.

  • Exzentrische Architektur und "sowas erwartet man von Berlin" ist wirklich volkstümlich, mein Herr. Damit würde nur das bedient, was der Touri aus Böblingen erwartet. Ich halte "volkstümlich" zwar im Gegensatz zu dir für kein Adjektiv, das diskreditiert, aber gerade hier verkehrt sich deine eigene Argumentation in einen Widerspruch.


    "Cyberpunk-Trashigkeit die man Berlin nominell nachsagt" - und weil man Berlin das in Böblingen (und Leipzig) nachsagt, muss man in Berlin auch so bauen? Total Punk, die Erfüllung von Klischees. :nono:


    Das einzige, was diese Argumentation bei mir als Berliner bewirkt, ist Trotz und "jetzt erst recht".

  • ^^ Ich habe mir die Entwürfe hier angeschaut (Christ & Gantenbein ist nicht dabei?), wobei für eine vernünftige Beurteilung weit mehr als nur eines Bildes pro Entwurf bedürfte. Leider gab es noch ein paar Fabrikhallen wie die von HdM - etwa Bruno Fioretti Marquez ist sogar noch einfallsloser. Max Dudler bietet einen niedrigen Flachbau neben der Kirche und zwei Höhepunkte weiter von ihr, auch einen Platz, nach Überarbeitung könnte man vielleicht was daraus machen. Die Staab Architekten interagieren stark mit der Umgebung, aber da müsste man weit mehr als nur eine Visualisierung des Vorplatzes sehen.

  • Mir geht es ähnlich wie Whywolf. Als ich mir Sonntag die Modelle und Entwürfe angesehen hatte und dann etwas unvermittelt vor dem Siegerentwurf stand musste ich auch stark überlegen ob das jetzt nach dem Gesehenen die beste aller Entscheidungen ist. Im nachhinein bin ich zu dem Schluss gekommen, da das Museum ja sowieso unterirdisch mit der Nationalgalerie verbunden wird ... warum man nicht zu einer ebenerdigen oder nahezu versenkten Lösung gegriffen hat. Es gab 2 Entwürfe einen japanischen und einen französischen die dafür gute Vorschläge gemacht haben. So würde der Forumcharakter des Bereichs bleiben und das iconografische oberirdische Gebäude der neuen Nationalgalerie gleichzeitig auch für das neue Museum, das ja quasi eine Erweiterung der Nationalgalerie darstellt, die Klammer bilden und do synonym werden.
    Ich habe inzwischen auch große Zweifel was die Oberflächenstruktur des neuen Museums betrifft. Diese Häkelstruktur der gelblichen Ziegel so frei nach Bauklötzchenspiel ein Ziegel ein Loch ein Ziegel könnte über die Dimension hinweg eher sehr infantil wirken.

  • warum man nicht zu einer ebenerdigen oder nahezu versenkten Lösung gegriffen hat


    Die Kosten. Wir haben in Berlin mit Kulturbauten extrem schlechte Erfahrungen mit Tiefbau und Kostenentwicklung. Bato wies ja schon einmal darauf hin, wenn ich mich nicht irre, dass er sich bereits beim HdM Tiefbau etwas Sorgen bzgl. der realen Kosten macht. Die BGF quasi komplett zu versenken hätte indes Tiefbau notwendig gemacht, der mit ziemlicher Sicherheit Elbphilharmonie 2.0 bedeutet hätte. Die Vergabe des Baus an BaWü (s. o.) zeigt ja auch deutlich, dass der Bund hier aber auf die Kostenbremse drückt und genau sowas nicht mehr tolerieren wird. Es gibt halt gewisse Rahmenbedingungen und Beschränkungen, die muss man hinnehmen. Und ich weiss nicht wie es dir geht, aber ich fühle mich in Gebäuden ganz ohne Fenster, Tageslicht und Blickbeziehungen in die Umgebung nicht besonders wohl. Die Kelleratmosphäre der Neuen Nationalgalerie fand ich schon immer mißlungen. Es gibt ja genügend Ausstellungsbauten, die konservatorisch notwendigen UV Schutz gewährleisten können und die Besucher trotzdem nicht zum Abstieg in den Keller zwingen.


    Und die Millionen für Tiefbau auszugeben, wo man sie aber weder "sieht" noch nutzen kann - eine bautechnisch toll abgedichtete Bodenwanne kostet viel, sieht aber niemand - finde ich sowohl als Besucher wie als Steuerzahler auch nicht besonders sinnvoll. Ich persönlich hätte daher sogar einen Bau ganz ohne Tiefbau bevorzugt, der mit dem selben Geld umso ansehnlichere sichtbare Hochbau-Architektur realisiert. Aber ich kann mir ja keine Entwürfe herbeiwünschen, die nicht eingereicht wurden und unter den eingereichten stimme ich mit der Jury überein und finde HdM am überzeugendsten.


    Und zur Ziegelhaut, die ist nicht neu, HdM haben diese schon einmal so ähnlich verbaut und als infantil hat die noch niemand kritisiert:


    http://www.ramboll.co.uk/~/med…redit%20Kai%20Richter.jpg


    http://www.grandtourmagazine.c…Tatebridge_6-1024x721.jpg


    http://www.ramboll.co.uk/~/med…mboll_TateModern_005.jpeg


    Außen wie innen gefällt mir die Wirkung davon sehr gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Pumpernickel ()

  • @ camondo


    ich glaube eine unterirdische Lösung war erstens nicht gewollt, weil man ja durch den Neubau das Forum besser fassen wollte. Würde man alles unter die Erde verlegen, hätte sich an der als unbefriedigend empfundenen Situation ja nichts geändert. So ist es schon aus diesem Grund logisch gewesen, dass man einen Entwurf auswählt, der einen sichtbaren Baukörper vorsieht und keine bloße Kellererweiterung der Nationalgalerie.


    Und zweitens sind Politiker hier eben die Entscheider und es liegt in der Natur dieser Spezies, dass sie gerne Dinge einweihen, die man auch sieht. So ist allein aus dem Grund ein sichtbarer Entwurf für mich klar gewesen.


    Und ich gebe drittens zu bedenken, wie die Reaktion auch hier im DAF gewesen wäre, wenn man sich für einen unterirdischen Entwurf entschieden hätte. Die Antworten wären sicher in Richtung mutlos, unkreativ bis hin zur Bankrotterklärung gegangen.


    So kann ich in der Summe die grundsätzliche Entscheidung für einen oberirdischen Entwurf sehr gut nachvollziehen. Wenn die goldene Lösung dabei gewesen wäre, hätte man auch viele Probleme, die das Forum hat, lösen können. Ich finde zudem, dass ein Museum der Moderne auch ein Ausrufezeichen setzen sollte, ein bloßes unterirdisches Anhängsel der Naonalgalerie wäre auch mir viel zu wenig gewesen.


    Und wenn die Moderne eigentlich eins kann, dann sind es Solitäre, die in Kombination mit moderner Kunst durchaus in vielen Städten überzeugende Entwürfe abgeliefert hat. Allein ob der hier ausgewählte Entwurf auch in diese Kategoerie gehört, da habe ich meine Zweifel.

  • Mein Favorit ist nach grober Sichtung bisher Barkow Leibinger. Sehr elegant finde ich die Abstufung in Richtung NNG. Die Höhe des südlichen Bauteils liegt dabei unterhalb Traufkante des Kirchenschiffs der Matthäus-Kirche. Die NNG behält dadurch ihre dominante Position am südlichen Ende des Kulturforums und die Matthäus-Kirche ist auch von der Potsdamer Straße aus einigermaßen gut sichtbar. Bedenklich ist die Nähe zur Kirche. Hier sollte etwas mehr Abstand gewahrt werden.
    Gut finde ich auch die Öffnung zum Matthäikirchplatz. Mit ordentlicher Gestaltung des kleinen Platzes und der Bereitstellung gastronomischer Angebote könnte dieser Bereich auch für Belebung am Matthäikirchplatz sorgen. Und schließlich wird dieser städtische Raum auch über das begehbare Dach erfahrbar gemacht.
    In nördlicher Richtung wächst der Bau dann schließlich nicht übermäßig selbstbewusst an und deutet somit an welche gewaltige Ausstellungsfläche in ihm verborgen liegt.
    Die Fassadengestaltung sieht klassisch modern aus was ich auch zum Museumsinhalt und Kulturforum im Allgemeinen recht passend finde.


    Meine entgültige Meinung werde ich aber erst nach Besuch der Ausstellung fällen.

  • Also auf Grundlage der wenigen Bilder wäre mein Favorit Max Dudler, der ja mit dem Grimm-Foru ... äh ... Zentrum einen sehr bemerkenswerten Bau in Berlin abgeliefert hat. In dem vorliegenden Enwturf sehe ich eine sehr interessante Weiterentwicklung seiner Formensprache, die sich dankenswerter Weise an den örtlichen Gegebenheiten ausrichtet.


    Bei HdM wird ja oft die archaische Formensprache herausgestellt und gelobt, egal ob man damit dann Scheune oder Tempel oder beides assoziiert. Ich finde, bei Dudler sehen wir ein Zitat eines wesentlich archaischeren Typus, nämlich der Zikkurat und zwar nicht in einer banalisierenden, sondern bedeutungsvollen Form ... das Zweistromland als eine der Wurzeln der europ. Zivilisation und Kunst ... und natürlich Babylon, Pergamonmuseum lässt grüßen ...


    Gleichzeitig ist der Entwurf aber eindeutig zeitgenössich und greift sowohl die klassische Moderne als auch die Bauhaus-Moderne auf, bleibt aber trotzdem als zeitgenössischer Bau erkennbar, wenn denn die Fassade in der gewohnten Materialität Dulders ausgeführt wird, kann man aber nicht so gut auf dem Bild erkennen.


    Die Baumassengestaltung kann auch gefallen, respektvoll gegenüber Nationalgalerie und M.-Kirche, selbstbewusst, kraftvoll und bestehend gegenüber den Philharmonien, der Bibliothek und natürlich auch dem Postdamer Platz, Sony-Center und co sollte man ja immer mitdenken.


    Etwas kritisch mag der neue Platz Richtung Bibliothek wirken. Das sieht fast so als, als würde der Dulder-Entwurf dem "Rest-Forum" den Rücken zuwenden, was eher nicht so schön wäre, aber das kann man eigentlich nur beurteilen, wenn man den Entwurf komplett einsieht.

  • ^
    Max Dudler ist mir zu sehr Europa-City Rasteritis mit einem in seinem Tektonischen Bezug 80er Jahre mäßigen Selbstbezug auf seinen eigenen Frankfurter Hochhaus. Die Idee ist ja auch ein Recycling aus seinen IBA-Tagen im Ungers-Büro. Die Volumen-Verteilung der Kubatur-Maßen ist mir zu ungelenk. Weil er versucht hat auf gedeih und verderb die alte HH-Idee dort reinzuquetschen. Der Ansatz müsste noch ein paar überarbeitungsrunden mitmachen damit er gut wirkt. Ich schätze mal das haben Werksstudenten nebenbei gemacht.

  • Mein Favorit ist nach grober Sichtung bisher Barkow Leibinger.


    Das ist ja ein richtig solider Entwurf, der sich - aus den von Dir genannten Gründen - gut in den Stadtraum "Kulturforum" einfügt!


    Auch die Einbindung der problematischen Bebauung der westlichen Platzseite (also vom Kupferstichkabinett im Süden bis zum Kunstgewerbemuseum im Norden) klappt so deutlich besser als bei Herzog/de Meurons backsteinumhäkelten Satteldachmonstrum.


    Alle Teilnehmer der Endrunde des Realisierungswettbewerbes hier:


    http://www.nationalgalerie20.d…ungswettbewerb/auslobung/


    Eine infomative Seite zu Geschichte und Entwicklung des Kulturforums hier:


    http://www.stadtentwicklung.be…e/kulturforum/index.shtml

  • Nach meinem Geachmack stellt der Entwurf ein ödes Riesenbungalow dar. Er hat nichts interessantes und ist überdimensioniert. So etwas erinnert mich an die allgegenwärtige Ödnis der Bonner Republik. Das alte Bundeskanzleramt lässt grüßen.


    So etwas in der Art hatte ich eigentlich erwartet und befürchtet. Da ist mir die verspieltere, ironische Postmoderme lieber. Die Dimensionen sind ansonsten ähnlich. Funktional dürfte es kaum einen Unterschied machen.

  • [...] der Entwurf [...] erinnert mich an die [...] Bonner Republik.


    Vielleicht fügt er sich deshalb so gut in die Bestandsbebauung ein? Das Kulturforum stammt ja im Wesentlichen auch aus den 1950er (erste Planungen durch Scharoun) bis späten 1980er Jahren (Planung Gemäldegalerie).


    Das letzte, was dieses heterogene Ensemble braucht, ist ein Bau, der laut "Hier bin ich!" schreit.

    Einmal editiert, zuletzt von Carlo () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert. ;)

  • Das letzte, was dieses heterogene Ensemble braucht, ist eine Bau, der laut "Hier bin ich!" schreit.


    Diese Aussage lese ich hier - gefühlt - bereits zum Hundertsten Male ... und ist trotzdem falsch. :) Diese Einteilung in "zurückhaltend vs. egoistisch" bringt uns doch nicht weiter. Fügt sich der zurückhaltende Siegerentwurf von Herzog & Meuron etwa besser ein, weil er zurückhaltend ist? Da fügt sich leider gar nix ein! Und es ist auch nicht garantiert, daß ein zurückhaltender Entwurf dem Kulturforum den benötigten Zusammenhalt gibt. Vielleicht kann eine Ansammlung von vielen egoistischen Solitären auch wieder ein homogenes Gebilde ergeben, weil eine Gleichmäßigkeit vorhanden ist. Die Gleichmäßigkeit besteht dann eben darin, daß nichts homogen ist. Ich halte es für einen Fehler, an dieser Stelle immer wieder etwas Versöhnendes, etwas Ausgleichendes bauen zu wollen. Und ein spektakulärer Gehry wie in Bilbao hätte dem gesamten Gebilde namens Kulturforum viel mehr gebracht als dieses ängstliche, defensive Gemurkse, welches hier betrieben wird.

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    Das ist das was mir am Entwurf von Barkow Leibinger so gefällt: einerseits ausdrucksstark mit eigenständiger Gestaltung, andererseits ein Entwurf der auch mit der Umgebung interagiert und den Charakter des Kulturforums weiterführt.
    Wobei ich glaube, dass zu deinen Vorstellungen der OMA-Entwurf noch am ehesten passt. Auch diesen würde ich den HdM-Entwurf vorziehen.