Areal „Haus der Statistik“

  • Architektur-Fan


    Tschuldigung, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte. Ich habe Straßenschlucht geschrieben, um die Unwirtlichkeit des Ortes auszudrücken.


    Mit Rückbau und Umbau meinte ich explizit den Straßenraum, nicht das Haus der Statistik. Vor allem die Mollstraße ist gigantisch breit, ohne dass hier irgendeine Aufenthaltsqualität wäre. Die Otto-Braun-Straße sowieso.


    Obwohl ich lange im Scheunenviertel gewohnt habe, also nur rund 500 Meter von hier, war mir nicht mehr bewusst, wie trostlos es hier am ehemaligen Mehlschwalbenhaus ist. Wir diskutieren oft über Entwürfe, Kubaturen und Fassaden. An dieser Stelle ist nur etwas zu gewinnen, wenn die Stadtplanung sich radikal wandelt und zwar ähnlich radikal, wie am Molkenmarkt.


    Aus "Autobahnen" müssen "normale" innerstädtische Straßen werden - oder Boulevards. Aus Riesenkreuzungen Kreisverkehre. Und aus dem gewonnenen Areal maßstabsgerechte Neubauten. Dann kann man auch wieder über Architektur reden,

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  • ich denke, dieser bereich wird auch in zukunft ein grosser, hochfrequentierter verkehrsknotenpunkt bleiben. trotzdem wird die otto-braun-str nicht mehr lange wie eine endlos weite autobahn aussehen. der geplante rathausneubau (ca 90m) wird nicht die flucht vom HDS annehmen, sondern reicht bis an die otto-braun-str heran. ähnlich wie bei der karl-liebknecht-str entsteht dank der neubauten eine gewisse struktur, eine engere strassenflucht. die strassenbreite verändert sich zwar nicht, aber drum herum verschwindet die endlose weite.


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    ideal wäre es, wenn im zuge der neugestaltung des areals, auch das benachbarte mercure hotel durch einen neubau ersetzt wird. wenn dieser neubau dann auch bis an die gehwege der otto-braun-str und mollstr gebaut wird, bekommt dieser kreuzungsbereich ein völlig neues gesicht.

  • Man sollte irgendwann diese Kreuzung weiterentwickeln. Es kann ja auch nicht sein, dass die autogerechte Stadtplanung der DDR auf ewig als Denkmal erhalten bleibt, weil die DDR untergegangen ist.

    Dabei müssen die Sichtachsen ja nicht verschwinden.


    Ich könnte mir vorstellen, dass zwei Torhäuser am westlichen Ende der KMA, analog zu denen am Frankfurter Tor den Strassenraum verkleinern, den Blick gleichzeitig Richtung Haus des Berliner Verlags fokussieren und dabei auch das Ensemble weiterentwickeln.


    Vielleicht wäre dann sogar ein Stück Landsberger Allee wieder möglich.


    Auf der anderen Seite der Kreuzung wird doch sowieso mit den Hochhausplanungen (TLG) die Straße deutlich schmaler.

  • ich würde es ja spannend finden, wenn jeweils direkt vor dem haus der statistik und dem haus des reisens ein schmales hochhaus (gerne 170m) entstehen würde. in einer flucht mit dem haus des berliner verlages

  • Okay, mit der Höhe hab ich es ja nicht so, aber ich könnte ich mir ein Gebäude vor dem Haus des Reisens auch vorstellen.

    Es ist nicht mein Favorit, von daher kann es gerne in den Hintergrund treten.

    Abzuwarten bleibt auch noch, wie die Planung des Hines-Hochhauses weiter geht.

  • Update vom 16.01.2022, fotografiert von mir



    Während am "Haus der Statistik" noch nichts wesentliches bzgl. Umbau zu erkennen ist...

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    Geht es am benachbarten "Haus der Gesundheit" voran.

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    d.

  • Update vom 16.01.2022, fotografiert von mir


    Während am "Haus der Statistik" noch nichts wesentliches bzgl. Umbau zu erkennen ist...

    Das wird sich jetzt rasch ändern. Die Berliner Woche berichtet vom Baustart am Haus der Statistik, das bis 2024 fertig renoviert sein soll. Ab Juni sollen sich 2 große Turmkräne drehen. Und ab Spätsommer sollen bis zu 500 Bauarbeiter gleichzeitig für Baufortschritt sorgen.


    Hier die Pressemeldung der BIM.

    Hier die Meldung bei Modellprojekt Haus der Statistik.

    Hier der Artikel in der Berliner Woche.

  • ich denke, dieser bereich wird auch in zukunft ein grosser, hochfrequentierter verkehrsknotenpunkt bleiben. trotzdem wird die otto-braun-str nicht mehr lange wie eine endlos weite autobahn aussehen.

    Zitat gekürzt.


    Welcher Teil soll denn bis 2024 fertiggestellt werden? Das wird ja nicht das gesamte Areal betreffen, sondern wahrscheinlich nur das "eigentliche" Haus der Statistik? Gibt es für den Rest auch schon eine Zeitangabe?

  • JA, nur der Bestandsbau wird bis 2024 fertiggestellt, wobei die niedrigen Gebäude noch abgerissen werden.

    Für die Neubauten läuft noch das Bebauungsplanverfahren. Ich würde frühestens 2025 mit Neubauaktivitäten für die Wohnbebauung rechnen. Speziell die WBM hat ja keinen Ruf zu verlieren, wenn es um Geschwindigkeit geht.


    Übrigens wurde hinten gestern der erste große Kran für die Fassadenmontage aufgestellt. Vorne wurde die Baustelleneinrichtung angelegt.

  • Danke Tomov! Hier sind auch nochmal einige interessante Informationen dazu zusammengefasst:


    https://entwicklungsstadt.de/h…platz-umbau-hat-begonnen/


    Mir war zum Beispiel gar nicht bewusst, dass man dort offenbar auch Arztpraxen unterbringen will. Das ist ja durch den Wegfall des Hauses der Gesundheit in der Gegend wirklich ein Ärgernis geworden.


    Weiß jemand, welche Nutzungen in den Containern am Haus der Statistik untergebracht sind? Geht man davon aus, dass diese über die gesamte Bauzeit dort stehen werden?

  • Die Berliner Morgenpost berichtet heute über einen offiziellen Baustart beim Haus der Statistik: https://www.morgenpost.de/bezi…stik-in-Berlin-Mitte.html


    Das ist deswegen ein bisschen seltsam, weil es die gleiche Meldung bereits im Mai gab als offizielle PM: https://hausderstatistik.org/w…rt_Haus-der-Statistik.pdf


    Der Entwurf ist trivial und enttäuschend, trotzdem freue ich mich darüber, dass diese peinliche Baracke wenigstens saniert wird.


    Zur Erinnerung: (c) Teleinternet und Treibhaus

    HDS_Nutzungsverteilung%C2%A9Teleinternetcafe-und-Treibhaus.png?ssl=1

  • Naja wenigstens hätte man aus dem Rathaus Mitte mehr machen können als ein schnöder Vierkantbolzen, der keine typologische Unterscheidung zu seiner Umgebung aufweist. Ich hoffe, der konkrete architektonische Entwurf wird daraus noch was zaubern können. Wäre schon traurig, wenn selbst derart repräsentative Gebäude nur noch quadratisch-praktisch-gut ausfallen...

  • So lange nur der städtebaulich Entwurf vorliegt, würde ich mich mit Beschreibungen wie peinlich und trivial zurückhalten. Das Baumassenmodel der Mediaspree sah im Übrigen auch nicht anders aus. Jetzt wird an dieser Stelle gejubelt. Wir sind doch hier in einem Architekturforum, nicht?

    Das die Kernsanierung und Asbestbeseitigung des Bestandgebäudes abgeschlossen ist und man endlich mit dem Umbau beginnen kann, freut mich sehr.

  • ^hast du denn die dazugehörige Visualisierung des „Entwurfs“ (ist ja mehr oder weniger das identische Gebäude der DDR) nicht gesehen? War gestern zu faul dies auch noch zu posten…

  • DerBe ^^

    Gejubelt? Die Mediaspree ist doch total austauschbar, öde und überhaupt nicht einladend. Aber, ich bin in der Tat auch sehr gespannt, was Berlin aus diesem Areal macht, auch wenn die Erwartungen ziemlich niedrig sind, zu viel blaw blaw blaw Geschwätz und Großkotzigkeit statt echter Visionen und spannender Architektur. Das Bild habe ja nicht nur ich über unsere Stadt.... Ich will um Gottes Willen wirklich nicht negativ sein, aber wir müssen doch als Stadtgesellschaft wieder zusammenfinden, GEMEINSAM Metropole entwickeln, für alle Menschen statt für Klientele.


    Zitat gelöscht. Bitte nicht unnötig zitieren.

  • ^^, Na dann zeig dich mal den konkreten Entwurf für das Bezirksamthochhaus. Den Entwurf für das Haus der Statistik kennen wir ja, und aus meiner Sicht ist der weder peinlich noch trivial.

  • Das sieht in der Tat alles sehr interessant aus. Ich hatte es gar nicht mehr so auf dem Zettel.


    Sehr gut, dass der sehr flache Bau des Bezirksamtes durch einen mit auffäliger Höhe ersetzt wird.

    So wächst das zugige Gebiet nordöstlich vom Alex mit dem Bötzowviertel zusammen.

  • Ich hab bisher auch keinen aussagekräftigen Entwurf für den Verwaltungsbau finden können- der Turm wird aber in ner Visu mit einem Großflächigem Rautenmuster dargestellt / ich würde begrüßen wenn etwas derartiges die Tristesse des weißen Betonriegels ablöst und das Auge verschnaufen kann.

    Ich finds merkwürdig dass man den sanierten Riegel ohne das rötliche blechorigami visualisiert - wenn das tatsächlich wegfiele sähe es noch öder und massiver aus als zuvor - weil die mildernde optische Teilung dann auch noch wegfällt- das einzige was mich wirklich an dieser Architektur hier äußerst reizen würde wäre die Wiederbelebung der dampfenden Kaffetasse als Lichtobjekt - das hätte an nem Verwaltungsbau ja einen gewissen Witz.


    Das Quartier zum Haus der Statistik hingegen versucht auf den Visus der Stadtwerkstatt mit Zuckwattefarben und grinsenden Staffagefiguren einen erfolgreichen Kiez für die Zukunft zu entwerfen - der Brüller ist die lauschige Kiezkneipe im Plattenbau.


    Das städt.Konzept ähnelt in Architektur und seiner Segmentierung nach

    Funktionen sehr den aus der Zeit gefallenen Vorstellungen einer Trabantenstadt.


    Ich bin mir nicht sicher ob die Schichtung und Stapelung von Sozialwohnungen in Wohntürmen und Wohnblöcken im Look der 60er/70er eine glückliche Perspektive für diesen „KIEZ“ bieten - Negativbeispiele gibt’s da auch zu genüge - da muss regelmäßig mit wachsendem Aufwand und hohen Kosten ein erträgliches Maß an zivilität in Objekt und Umfeld, wiederhergestellt werden - das erste was draufgeht sind in der Regel die Grünanlagen.

    Von einer kiezigen soz . Kontrolle durch ein hochnachbarschaftliches soz. Umfeld, die problematische Entwicklungen eindämmt würde ich bei solchen Architekturen und vorgesehenen soz Strukturen für die WBM, erfahrungsgemäß nicht ausgehen.
    Ich erinnere nur mal an die Entwicklung der Pepitahöfe durch die WBM - da sieht man welche Entwicklung so ein frisch in die Landschaft gestelltes Sozialquartier nehmen kann.


    Glücklicherweise steckt ja zu einem großen Teil die stadtpolitische Bürokratie als Nutzer mittenmang - die ein hohes Interesse an der Beständigkeit als vorzeigeprojekt haben sollte das beugt hoffentlich einer ungebremsten, kritischen Dynamik und einer Vernachlässigung wie man sie aus vergleichbaren Quartierkonstrukten mit geringster soz. Mischung kennt, vor.


    Das HDR wurde als überdimensionierter Behördenbau ohne architektonische und Städtebauliche Delikatesse gebaut und wird auch nach der Ertüchtigung nur einen geringfügig anderen Eindruck machen- das ist Zweckarchitektur eines polit. Welt- und Menschenbildes, das sich hoffentlich überlebt hat. Ich bin von den Ambitionen diesen tristen Beton-Trümmer für knapp 200mio unter Beibehaltung seiner Architektonischen Sprache erfolgreich umzuwidmen bisher nicht wirklich überzeugt und halte den intensiven Aufwand der hier um diese überdimensionierte Potthässliche Betonruine betrieben wird für vielleicht etwas aus der Proportion geraten.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Man könnte sich auch alle polemische Aufregung einfach mal sparen. Der Architekturwettbewerb für das 16 Etagen hohe neue Rathaus wurde eben erst ausgelobt. Der städtbauliche Wettbewerb wurde zwar von Teleinternetcafé und Treibhaus (Berlin/Hamburg) gewonnen, noch aber steht die konkrete architektonische Ausgestaltung in den Sternen. Viel Aufregung und Gemaule um nichts.


    Bei dem Haus der Statistik dreht es sich um eine Revitalisierung eines Bestandbaus. Das ist weder trivial noch peinlich. Ich erwarte aber nicht, dass das jemand, der beim Anblick des Mercedes Benz Platz in Verzückung gerät, irgendwie goutiert.


    Ansonsten gibt es allerlei Neuigkeiten in diesem Artikel der Berliner Zeitung.


    Bitte DAF-Richtlinien beachten und zu verlinkten Artikeln eine kleine Zusammenfassung schreiben. Danke
    Bato