Leipziger Wohnungsbau

  • ^ Die Braustraße 22 und die Wittenberger Straße 55 waren schon bei einer früheren Runde dabei - offenbar hat es trotz damals kommunizierten Interesses keine Vertragsunterzeichnung gegeben. Insgesamt aber nach wie vor eine gute Strategie, kleinere Brachen im städtischen Besitz zu entwickeln und gleichzeitig für einen bestimmten Zeitraum günstigen Wohnraum zu schaffen.

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    Die Bewohner dürfen sich auf unzählige idyllische, ruhige Nachmittage auf dem Balkon freuen.

    Quelle: jeweils eigene Fotos


    Weitere Bilder zur Georg-Schumann-Straße 34:


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    Lange Str. 8-10


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    Zur besseren Einfügung in die denkmalgeschützte Umgebung hat man sich für die Verwendung der kostbaren Farbtöne Weiß und Grau entschieden... 8)


    In der Johannisgasse 19 - 23 sind hingegen Grau und Weiß verwendet worden:


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    ...der Nachbar zur Linken (kein Neubau):


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    Die Kohlenstr. 34 wird mittlerweile durch dieses Gebäude belebt:


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    Eigentlich hätte es so aussehen sollen:


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    ...aber dann kam irgendwas dazwischen:


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    Zur gehobenen Ausstattung gehören Balkone an der Rückseite, die die seltene Gelegenheit bieten,

    von der eigenen Hängematte aus beobachten zu können, wie die letzten Trabbis verschrottet werden:


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    Etwas weiter südlich findet sich in der Lößniger Str. 32-38 dieses bemerkenswert innovative Architekturensemble:


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    Es dürfte bereits längere Zeit bestehen (auf der Projektkarte nicht enthalten).



    Abschließend ein Objekt, bei dem die Architekten den Bauherrn für eine besonders ungewöhnliche Farbgebung begeistern konnten:


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    Queckstraße 10 (auf der Projektkarte nicht enthalten) und Umgebung:


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  • Zur Kohlenstraße 34: Es ist ein schönes Projekt für die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum. Wobei wir beim Thema bezahlbar sind. Die vom Architekten entworfene Fassade kostet locker das doppelte einer normalen WDVS Fassade und das schlägt auf den Preis, womit der Kreis geschlossen ist. Kompromisse sind dann einzugehen und das Ergebnis sieht man nun am Ende.

    Mit den Versprüngen wäre es ohne Bleche fachgerecht eh nicht gegangen, da sonst Feuchteschäden aufgetreten wären und die Fassade verschmutzt wäre (sieht man schön am Neubau Institusgebäude in der Grimmaischen Straße).


    Fazit: So sieht man wieder wie viel Phantasie in Architekturentwürfen steckt und wie weit weg diese von der Praxis sind.

  • Erdmannstraße 14 - Plagwitz


    Neubau von 12 Mietwohnungen unweit der Karl-Heine-Straße:
    h&p


    Die Realität ist auffallend weniger verschwommen, auch waren keine schwebenden Fahrräder unterwegs (zumindest nicht zum Zeitpunkt meines Besuches):
    Bild: meins, gemeinfrei [location]


    A Nightmare on Erdmann Street: das Bauprojekt wurde lange kontrovers diskutiert, weil dafür 15 Bäume im Innenhof einer aus Sicht der Anwohner total überdimensionierten Tiefgarage weichen mussten. Außerdem wird bemängelt, dass sich der Neubau nicht in den gründerzeitlichen Charakter der Straße einfügt.

  • Wir wissen ja, dass Visualisierungen gerne mal etwas zu vielversprechend wirken, aber hiervon bin ich ja fast ein wenig angetan. Klar, ohne bodentiefe Fenster geht es scheinbar nicht, und die Wirkung des Daches kann ich wahrscheinlich auch erst bewerten, wenn es steht - aber vergleichsweise scheint dies mir einer der besseren Entwürfe zu sein, auch im Hinblick auf das Einfügen in die bestehende Nachbarschaft.

  • Zur Kohlenstraße 34: Es ist ein schönes Projekt für die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum. Wobei wir beim Thema bezahlbar sind. Die vom Architekten entworfene Fassade kostet locker das doppelte einer normalen WDVS Fassade und das schlägt auf den Preis, womit der Kreis geschlossen ist. Kompromisse sind dann einzugehen und das Ergebnis sieht man nun am Ende.

    Ich will nochmal kurz auf dieses Objekt eingehen... Das dahinterstehende Projekt ist natürlich wesentlich sympathischer als irgendein Rendite-Klotz von Vonovia & Co.

    Bei der Fassade würde ich davon ausgehen, dass insgesamt ein Budget vorgegeben war und der Architekt dafür verantwortlich sein sollte, dass der Entwurf auch dazu passt. Positiv ist sicherlich, dass hier ein Gebäude mit eigenständigem Charakter und Wiedererkennungswert geplant war, was schon mal ein wesentlicher Unterschied zu 90% der derzeit üblichen Schrottimmobilien darstellt. Ob die Begrünung in der visualisierten Form umgesetzt wird, bleibt abzuwarten, meist bleibt davon in der Realität nicht viel übrig.

    Was negativ auffällt, ist die abgespeckte Fassade. Sie wirkt unfertig (wer die Visu nicht kennt, versteht überhaupt nicht, was die unterschiedliche Struktur vermitteln soll) und ist im Ergebnis eine wenig überzeugende Notlösung. Wenn also wirklich während des Baus das Geld knapp wurde, hätte man besser nochmal völlig neu über die bestmögliche Alternative zur "Flechtfassade" nachdenken sollen, statt sie irgendwie notdürftig anzudeuten.

    Zudem sollte es doch möglich gewesen sein, im näheren Umfeld kunstfertige Hände für eine preiswerte farbliche Gestaltung der Wandflächen anzuwerben... 8)



    In der Windorfer Str. 29 (?) ist diese Behausung entstanden:


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    ...und bildet mit Haus Nr. 31 eine harmonische Nachbarschaft.


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    Goldschmidtstr. 4 - 6 wurde hier bereits gezeigt,

    weitere Bilder, beginnend mit dem zum Glück recht versteckt gelegenen Hinterhaus:


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    Das EG unterscheidet sich von der Visu:


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    ...abschließend noch die Nr. 10 (laut Plan):


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    A Nightmare on Erdmann Street: das Bauprojekt wurde lange kontrovers diskutiert,


    Aus dem Artikel unter dem zitierten Link:

    Eine Geschichte, die eigentlich schon 2004 begann.

    Damals verkaufte die Leipziger Wohnungsbaugesellschaft (LWB) tausende ihrer Wohnungen im ganzen Stadtgebiet.

    „2.950 Objekte mit ungefähr 26.000 Wohnungen wurden bis 2011 als ,Pakete‘ verkauft“,

    Wäre mal spannend zu erfahren, was diese Grundstücke und Gebäude heute wert wären, vor allem im Vergleich zu den erzielten Einnahmen...


    Aber zurück zum Beispiel Neubau Erdmannstr.:


    Als Nachbarn haben sie Einsicht in die Bauunterlagen genommen – und waren entsetzt.

    Denn der Neubau passte sich nicht einmal ansatzweise in das gründerzeitliche Straßenbild ein. Optisch schon gar nicht. Mit wuchtigen Erkern ragt es in den Straßenraum. Der ganze Bau sieht aus wie aus dem Katalog eines Baukastenlieferanten. Die Front der Erdgeschosses wirkt verschlossen wie eine Burgmauer.


    Doch der Bauherr, dem auch die angrenzenden Häuser in der Straße gehören, hat augenscheinlich beste Beziehungen zu den verantwortlichen Ämtern, die solche Bauprojekte genehmigen müssen.


    Dieser Eindruck vermittelt sich leider viel zu oft...


    Vor kurzem bin ich an folgendem Objekt vorbeigeschlendert und der zuvor zitierte Satz zu den "Erkern" passt auch hier:


    Auch mit blauem Himmel wird es nicht besser...


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    Im Gegensatz dazu mal ein Beispiel für eine passendere Farbgebung:


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    Schnorrstraße 36 (war hier bereits zu sehen)


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    (ja, die Dachpartie ist keine Zierde, aber hier soll's mal nur um die Farbe und deren Wirkung im Straßenraum gehen)


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    Das wäre doch wohl die Mindestanforderung für stadtbildverträgliche Neubauten... und damit bleibt die spannende Frage offen,

    weshalb die zuständigen Amtspersonen die diesbezüglichen Gesetze und Erhaltungssatzungen nicht durchsetzen.



    In der Demmeringstraße 81 versucht man es jetzt mit Einfamilienhäusern - fünf Stück sollen entstehen. Die genaue Positionierung zwischen bestehender Bebauung, neuer KiTa und geplanter Sporthalle ist mir allerdings nicht ganz klar.

    Sie befinden sich hinter der Demmeringstr. 79


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    und werden so aussehen:


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  • ^Eine sehr schöne Zusammenstellung, Rundling - vielen Dank!


    Der Kontrast von gelungenen Neubauten (die Goldschmidtstraße ist z.B. toll geworden) und dem Rest ist sehr bezeichnend. Wie gewohnt ist man dem Tun der Investoren ausgeliefert, und trotz aller Bauvorgaben etc. werden minimalste Ansprüche an die Fassadengestaltung (z.B. Kunadstr.) und Gebäudehöhe (Windorfer Str.) total ignoriert. Das zeigt einmal mehr, dass das Einfügungsgebot gem. §34 Baugesetzbuch zu schwammig formuliert ist und frei auslegbar im Sinne der Investoren - der Hauptgrund, warum in Deutschland so hässlich gebaut wird.


    Das war mal anders (19./20. Jahrhundert, hier Bsp. Musikviertel)

    „Für die Bebauung des Areals bestanden detaillierte Vorschriften wie Gebäudehöhe, Gebäudeabstände, Anzahl der Geschosse und Überbauungsgrad der Grundstücke. Auch die Genehmigung der Fassadenansicht blieb dem Rat der Stadt vorbehalten.“


    Die Städte müssen wieder die Handhabe zurückbekommen, jeweils knallharte Vorgaben machen zu können, was wo und wie gebaut wird. Wenn diese nicht erfüllt werden, wird eben keine Baugenehmigung erteilt, und auch bei Verstößen während des Bauverlaufs werden Nachbesserungen eingefordert.
    Zeit für eine grundlegende Reform der Bauvorschriften - im Sinne der Allgemeinheit, und nicht länger ausschließlich im Sinne einer Minderheit einzelner Investoreninteressen.

  • ^ in Berlin gibt es ja strengere Vorgaben zu Bauanträgen. Ich weiss nicht mehr, in wie weit das noch greift, aber es hat bisher recht gut funktioniert. Sicher auch, weil mehr Geld investiert wird und die Wohnungsneubauten teilweise eine recht hohe Qualität haben. Was für mich wiederum eine eher negative Seite dessen, ist die so starke Affinität zu "DDR-Bauten" und deren Erhalt. Zum Glück sind wir aus diesem Netz in Leipzig raus.



    Aber ich sehe auch wirklich zum Teil eklatante Gestaltungsmängel bei den Neubauten in Leipzig. Vor allem in Wohnungsmarkt. Das erinnert manchmal an Italien und Spanien der 70er/80er Jahre, wo für viel Wohnfläche für wenig Geld gebaut wurde.


    Geld kann hier aber nicht der einzige Faktor sein. Gewisse Maßgaben könnten zumindest mildernde Effekte haben. Die Stadt sollte Bauher*innen nicht in einem Reglement ersticken. Aber Farbanpassungen wie auch Materialanpassungen könnten zumindest drin sein.


    Als Brücke dazu die Goldschmidtraße oben, welche ja mehr oder minder in der Gestaltung dem Nachbarbau gleicht. Jener Nachbarbau aber wesentlich stimmiger mit dem Kontext dort umgeht. Die Farbgebung und Fassadenmaterial besser zur Ringbebauung mit seinem Muschelkalk sowie zum Mendelssohn-Haus passen. Warum hier nun dieser dunkle Stein im EG verwendet wurde, erschließt sich mir nicht.

    Die Gestaltung der Johannisgasse ist gelinde gesagt, eine Katastrophe. Aber so siehts halt aus, wenn das Ehepaar mit Zahnarztpraxis im Schwäbischen ein Gebäude billig plant... (pardon my french). Hoffen wir auf eine baldige Verwirklichung des Eckgrundstücks Nürnberger- /Goldschmidtstraße mit einer wesentlich besseren Qualität. Damit der Neubau in der Johannisgasse schnell in der engen Gasse "verschwindet".

  • [...] Alexanderstraße 38/40 wohl auch mit Hinterhaus Infos hier und hier

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    [...]

    Wie angekündigt haben in diesem Monat die Bauarbeiten für dieses Neubauprojekt von 33 Wohnungen begonnen:

    vc35vc7m.jpg Bild: eigenes, gemeinfrei [location]

    Mit dem Verschwinden dieser Brache schreitet die städtebauliche Verdichtung im weiteren Areal des Westplatzes voran.

    Ich hoffe nur, dass bei der Umsetzung keine Abstriche in Bezug auf die Gestaltung gemacht werden... das hier ein Kupferdach spendiert werden soll ist ja fast zu gut im wahr zu sein... 😁

  • Im Zuge von Wohnungsbauprojekten werden in den Prospekten manchmal Wert auf historische Überbleibsel auf den Grundstücken gelegt, die dann bei der Projektierung leider doch sang- und klanglos verschwinden. Es fragt ja auch keiner mehr nach und dann spart man sich den Aufwand.


    Bei der sog. Waldplatz-Residenz, seit ca. einem Jahr schon fertig, wird der historischen Pavillon auf der Rückseite des Grundstücks offensichtlich doch saniert. Hätte ich nicht mehr dran geglaubt.


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    Bilder: Cowboy

  • [...] Villa Bach in der Schreberstraße [...]

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    [...] Visualisierungen: baukomplex

    Update


    Der Rohbau ist inzwischen fertig:

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    Die ersten Steinplatten für die Fassadengestaltung wurden bereits montiert:

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    Tjaaa, die armen Sozialhilfeempfänger, die hier bald einziehen müssen können einem schon leid tun. Blick von der Schreberbrücke:

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    Ob die zukünftigen Bewohner wissen, dass sie mit dem geplanten neuen Stadthafen in den kommenden Jahren eine Megabaustelle vor den Balkon gestellt bekommen (hier links)?

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    Welcome to the jungle - auf dem brachliegenden Grundstück an der Ecke Schreberstraße / Käthe-Kollwitz-Straße ist noch Platz für viel schickes Neues:
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    phjrshaw.jpg pics: sponsored by 555Farang [location]

  • ...Ob die zukünftigen Bewohner wissen, dass sie mit dem geplanten neuen Stadthafen in den kommenden Jahren eine Megabaustelle vor den Balkon gestellt bekommen...

    "Megabaustelle"? Selbst "Stadthafen" ist schon übertrieben.


    Interessanter wird sein, wo die Besucher und Nutzer zukünftig parken sollen.

  • ^ Parken dürfte nun wirklich nicht das Problem sein. Im Parkhaus Kollwitz/Thomasiusstraße stehen in der Regel über 200 Parkplätze leer, so verrät die Anzeigetafel. Und für diejenigen, die Boote transportieren müssen, wird es einige Parkplätze vor Ort geben.

    Die meisten Gäste kommen sowieso per Rad oder zu Fuß. Abgesehen von der Straßenbahn direkt am Westplatz.

  • ^^^ Die Anwohner parken in der Tiefgarage, auf dem 2. Bild kann man links die Einfahrt sehen.


    Zum Thema der Größe der gegenüberliegenden Baustelle - ich bleib bei „Megabaustelle“:

    liz