Estrel Tower Berlin (176 m | Neukölln | in Bau)

  • Es gibt sehr wohl "absolute Zentren" in Berlin. Der Alexanderplatz wird sich in den nächsten 10 Jahren auch wieder zum absoluten Zentrum machen: Geographisch, historisch und wirtschaftlich durch die vielen Neubauten die dort entstehen.


    Der Estrel Tower - sorry - liegt wirklich weit entfernt von jeglichem Stadtleben und ist allenfalls als Kulisse hübsch anzusehen. Der Standort selbst kann aber nicht einmal als Unterzentrum bezeichnet werden. Schade das so ein Turm nicht an der Warschauer Str oder direkt am Alex entstanden ist. Aber das wäre wohl mit dem aktuellen Senat so und so undenkbar.

  • Der Estrel Tower - sorry - liegt wirklich weit entfernt von jeglichem Stadtleben und ist allenfalls als Kulisse hübsch anzusehen. Der Standort selbst kann aber nicht einmal als Unterzentrum bezeichnet werden.

    Das sehe ich etwas anders, wobei ich mich aber vor allem am Begriff "weit" stoße. Selbst zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus ist man doch direkt an der Sonnenalle, in wenigen Minuten an der Karl-Marx-Straße und dann auch schon bald mitten in Kreuzkölln. Groß dichter leben Berliner mW nirgendwo aufeinander und neben dem Kiezleben ist es auch immer mehr Touristenhotspot. Auf der anderen Seite ist deutlich weniger los, doch auch da finde ich u.a. den ein Stück entfernten Treptower Park durchaus reizvoll und äußerst belebt. Dazu ist man durch die hervorragende Verkehrsanbindung mit S-Bahnring, Stadtautobahn, Bootsanleger usw. ohnehin extrem schnell an sehr vielen interessanten und belebten Orten. Nicht zuletzt IST das Estrel als kleine Stadt in der Stadt auch schon selbst Stadtleben: Von Türkischen und Arabischen Hochzeiten über Abiturverleihungen/Abiball u.ä.m. bis hin zu Großevents und Kongressen. Das wird mit dem Turm inkl. Sky-Bar und der Erweiterung der Veranstaltungsflächen noch weiter zunehmen.


    Wo Du Recht hast: Der Turm selbst liegt nicht direkt IN einem eng gewachsenen Kiez/Stadtteilzentrum o.ä. Dann hätte das Konzept mit hervorragender eigener Infrastruktur in Verbindung mit Anschluss an Autobahn, Bootsverkehr, Schienenverkehr und ÖPNV bei zugleich hervorragender Anbindung an den Flughafen aber auch nie in dieser Kombination funktioniert. Wer hätte so eine riesige Fläche bezahlen, frei räumen und so eine Bebauung genehmigen sollen (man schaue sich nur mal das Theater um die Karstadt-(Wieder-)Aufstockung an. Das Estrel funktioniert ja gerade wegen dem Gelände dicht AN/BEI einem Unterzentrum so.

  • Es gibt die Idee entlang der Ringbahn Zentren zu bauen… und das ist schon einmalig und anders als in anderen Städten wo Zentren an Autobahnen und Straßen entstehen. Hier gibt es klare Strukturen die noch weiter wachsen…. Treptower Park (Allianz TOWER) … Frankfurter Allee (Frankfurter 135 TOWER) … Südkreuz (BSR / Vattenvall) … Landsberger (Andels/Büros) … Sonnenallee (Estrel TOWER)

  • ^Diese Idee hat auch Bernd Albers mit seinem 1.Preis beim "Städtebaulicher Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070" aufgegriffen und um den S+U-Bahnhof Tempelhof erweitert. siehe link

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    Bitte beim Thema des Threads bleiben. Danke!

  • Morgen müsste es endlich so weit sein mit den Betonieren.


    Es stehen heute Abend 4 Betonpumpen bereit für morgen je Ecke .

    Nach über 1 Monat stahl Arbeit kann es los Gehen.

    Über 3 Meter tief wurde gearbeitet mit den Betonstahl.


    Es braucht für diese Größe Fläche mindestens 3 Tage bis es halbwegs trocknet.

  • ^Die Info kam vorhin auch schon mal. Wegen dem Bezug auf die Webcam wurde das offenbar verschoben. Diese Praxis finde ich ehrlich gesagt etwas merkwürdig: Wenn es eine relevante Information gibt, dann muss man die doch nicht wegen dem Bezug und dem Link rigoros entfernen. Wem ist damit denn bitte geholfen? Dem Prinzip?


    Die Antwort findest Du hier gleich zu Beginn.


    Edit: Sehe ich in dem Fall weiterhin anders. Auch eine einzelne Info hat mitunter genügend Relevanz/Informationswert - hier lautete der Beitrag mE sinngemäß: "Es wird begonnen, die Bodenplatte zu betonieren. Auf der verlinkten Webcam kann man sich selbst einen Eindruck davon verschaffen." Interessiert beim höchsten Bauprojekt Berlins doch wohl fast jeden hier. Und was bitte fehlt Euch da konkret? Der Folgebeitrag (ohne aktuellen Verweis und Link zur Webcam) nennt dann zwar noch ein paar kleinere zusätzliche Details, die mE aber auch nicht so immens viel mehr aussagen (und die man sonst auch einfach hätte ergänzen können).


    Ansonsten konnte man auf dem Link bzw. der Webcam auch wunderbar sehen, wie weitläufig die Baugrube frei ist. Gar kein Vergleich etwa zum Alex, wo man ja teilweise direkt an einem Bestandsbau anknüpfen muss. Ich könnte mir (natürlich als Laie) zumindest vorstellen, dass man so deutlich zügiger vorankommt, u.a. Material näher lagern und besser transportieren kann. Natürlich aber sicher auch alles eine Frage der beteiligten Firmen und der Personaldichte/Finanzierung.

    3 Mal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Es ist vor allem auch interessant was geht wenn Investoren und Bauherren wirklich wollen. Beim Edge geht es ja auch wahnsinnig schnell voran. Hinsichtlich anderer Hochhaus-Projekte durchaus aufschlussreich

  • ^Spannend finde ich übrigens auch, dass sich die Medien aktuell trotzdem kaum mit Estrel Tower, Monarch und Edge beschäftigen. Immerhin werden das in ein paar Jahren direkt mal die drei höchsten Hochhäuser der Stadt sein: 175m, 150m und 140m - wo es bislang nur ein paar mal 120-125m und auch nur selten mal überhaupt mehr als 100m gab. Und Signa als neue Nr. 4 mit 130m kommt ja eigentlich auch noch hinzu! Man kann das sehr hohe Interesse des DAF ja vermutlich nicht direkt auf die Durchschnittsbevölkerung übertragen. Ich vermute aber schon, dass es viele deutlich stärker interessiert. Der Berliner hat ja im Grunde zu allem seine Meinung und ist auch gerne auf dem neuesten Stand.


    Spätestens sobald das Estrel etwas in die Höhe wächst, wird man in Neukölln bestimmt deutlich häufiger darüber reden. Das Estrel als Institution ist hier ohnehin fast jedem ein Begriff. Und den Bau wird man früher oder später von vielen Perspektiven aus sehen können. Durchaus etwas besonderes, wenn man bedenkt, dass in Nordneukölln über Jahrzehnte nie echte Hochhäuser gebaut wurden - und jetzt dann gleich das höchste der Stadt.

  • Hmmm ja interessant. Ist mir auch schon aufgefallen. Ich hab das Gefühl dass entweder die Journalisten oder die Redaktion ihre eigene Agenda haben - hab z.B. im Zusammenhang mit dem BER schon vor 10 Jahren einzelne Journos der entsprechenden Ressorts angeschrieben und vorgeschlagen statt immer nur den BER-Kritikern ein Sprachrohr zu geben (der BER sei überdimensioniert), doch bitte sachlich auf die Passagierzahlen zu gucken und zu sehen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. …. Natürlich hab ich nie eine Antwort bekommen.


    Wer weiß wie genau die Medien funktionieren, wer Entscheidungen trifft welche Stories erzählt werden sollten. 🤷‍♂️ … ich wünschte mir auch mehr Berichterstattung über Planung und Bau von interessanten Projekten.

  • Wenn man sich die Kamerabilder anschaut, dann ist die Baugrube doch tiefer als gedacht. Es schein, dass es doch mindestens 1, wenn nicht gar 2 UG, gibt.



    Was so eine Grube ohne sichtbaren Aussteifungen in Form von Rohren doch täuschen kann.

  • Ich glaube, das sind Verschalungsplatten, um den tragenden Gebäudekern vor Ort zu gießen.

  • Ergänzend zu den Kommentaren ein paar aktuelle Impressionen von heute.

    Tatsächlich eine bemerkenswerte Geschwindigkeit, im Vergleich zu den obigen Bildern von Blickwinkel von vor einer Woche.

    Bald gibt es "look ups" :)


    [Alle Bilder von mir]


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  • Inzwischen (31.8.) hat dann doch immerhin mal das Berliner Abendblatt berichtet. Demnach wurden alleine für das 3,60m starke Fundament ganze 800 LKW-Ladungen Beton angeliefert - innerhalb von gerade einmal 2 Tagen übrigens. Streletzki selbst kommentierte dies wie folgt: Nachdem man letztes Jahr mit dem Bau begonnen habe, sei die Errichtung der Bodenplatte "ein weiterer Schritt bei diesem für uns einzigartigen Bauvorhaben". Er freue sich, dass es mit dem Projekt vorangehe. Im Artikel wird ferner nochmals bestätigt, dass der Bau sich 176m hoch strecken und bereits Ende 2024 eröffnet werden solle - als dann höchstes nicht-technisches Bauwerk der deutschen Hauptstadt.


    Ebenfalls interessant für mich: Im Artikel ist - in schlechter Auflösung - die gleiche Visualisierung zu sehen, die es auch auf dem hier gezeigten Bauschild zu bewundern gibt. Im Grunde ist es auch nur eine andere Darstellung des seit 2014 kursierenden Entwurfes. Allerdings gibt es diese identische Visualisierung inzwischen sowohl bei Barkow Leibinger als auch beim Estrel selbst in deutlich höherer Auflösung zu finden (was hier offenbar aber noch nicht gezeigt/verlinkt wurde). Das scheint also tatsächlich die finale Version zu sein:

    BL_01_Stadtraum_01.jpg

    Quelle: Estrel Berlin/ Barkow Leibinger


    Man kann so nun auch gut ran zoomen. Für mich sieht es so aus, als wenn es ein relativ schlichter Glasbau mit vorgeblendetem Lisenen-Vorhang in Wellen- bzw. Fadenoptik wird. Das wäre dann ein relativ einfacher aber im Ergebnis hoffentlich doch attraktiver Ansatz. Ob das Design auch irgendeine zusätzliche Funktion erfüllt, wäre allerdings schon interessant. Übrigens: Den jeweils unten und oben in veränderter Farblichkeit ausgeschnittenen Teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz: Hat man die Hülle/ den "Vorhang" hier nur für die bessere Anschaulichkeit aufgeschnitten oder wird es hier tatsächlich Öffnungen geben? Ich tippe auf Letzteres, bin mir aber nicht ganz sicher.


    Neben dem Bauherrn kommen im Artikel übrigens auch die Architekten in Form von Regine Leibinger zu Wort: Der Turm suche durch seine "aneignungsfähige Gebäudestruktur" sowie den "Multi Use-Mix" (etwas schlichter aka Funktionsmix, hier aus Hotel, Serviced Apartments, Büros inkl. Co-Working Spaces, Veranstaltungsflächen und Gastronomie sowie mW auch etwas Einzelhandel) gezielt die Verbindung mit dem Neuköllner Kiez. Zudem sei man flexibel in Bezug auf sich verändernde Nutzungsanforderungen.


    Wie gesagt: Mich wundert nach wie vor etwas, dass so etwas in den einschlägigen Regionalmedien nicht entsprechend gewürdigt wird. Immerhin äußern sich hier ja Verantwortliche zu einem wirklich herausragenden Projekt der Stadt. Vielleicht wartet man noch auf besser sichtbare Entwicklungen. Für mich wäre es aber definitiv deutlich mehr Berichterstattung wert gewesen...

  • < Meine Erfahrung in 32 Jahren mit den Berliner Medien ist genau diese. Zutiefst schläfrig, man interessiert sich erst wenn ein Projekt vollendet ist um dann entweder odentlich loszuwettern oder ins andere Extrem zu verfallen und die Einzigartigkeit in der Welt zu feiern.

    Beides ist provinziell und zeugt nicht von grosser Kennerschaft. Was uns nicht hindern sollte hier im Forum, wo sonst, jeden Baufortschritt zu begleiten, wenn nötig kritisch wenn nicht, löblich.

    Zu Deinen Fragen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Design der Curtainwall bei diesem Projekt eine zusätzliche Aufgabe erfüllt. Die Lisenen werden schon durch ihre mehr dekorative Anordnung nicht zu weiteren, wie zum Beispiel Licht- oder Klimaangepassten Nuzungsmöglichkeiten in der Lage sein. Und die Farbverschiebung rechne ich mal der ambitionierten Grafik der Visualisierung zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()