Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • Die Sichtachse der Allee geht nicht über dieses Grundstück sondern über den Monarch Turm, das ist ja das bescheuerte. Am Ende wird noch der leider einzige 150m Turm in der entscheidenden Sichtachse stehen, wo maximal 60m sinnvoll wären - Schilda!

  • Ich fände es ärgerlich, wenn es an dieser Ecke kein Hochhaus mit mindestens 130 Metern geben würde. Das würde der Alexanderstraße eine Unwucht verpassen. Und die Sichtachse zum Fernsehturm wird, wie Rotes Rathaus schreibt, eher von Monarch beeinträchtigt als von Hines.


    Ich würde einen Turm an dieser Stelle aber noch nicht abschreiben. Die Forderung, auf den Turm zu verzichten, wurde m.W. bisher nur aus der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus erhoben. Seitens des Senats oder Frau Lüschers habe ich dazu noch nichts gehört; auch keinen Beifall von SPD und Grünen. Ich hoffe also. Ob es unbedingt Gehry sein muss, weiß ich nicht – fand den Entwurf angesichts der Höhe immer erstaunlich klobig. Vielleicht kommt da ja nochmal was anderes.

  • Den benannten Zeitungsartikel finde ich ja extrem interessant. Da galt also weiterhin immer noch der ursprüngliche B-Plan? Hätte es also dem Eigentümer des Saturn-Grundstücks freigestanden, den Elektronikmarkt wieder abzureißen und doch noch an der Kollhoffschen Position ein Hochhaus zu errichten??

  • Der ganzen Sichtachsen-Disskussion kann ich insgesamt wenig abgewinnen, mMn würde dies ja den Status Quo von vor 20 Jahren als Maß aller Dinge festschreiben. Wenn der Alex Glück gehabt hätte, stände dort sogar eine neue Landmarke, vielleicht sogar ein neues architektonisches Highlight.

    Der Alex ist doch kein Antikes Rom oder so ein Schmuckkästchen wie Paris, die ganze Gegend bettelt doch darum nachverdichtet zu werden. Man muss sich das mal vor Augen führen dass 27 Jahre nach dem ersten Masterplan, was auch immer so ein Wort noch an Bedeutung hat, dort überhaupt etwas passiert. Entschuldigung ich hatte unterschlagen das dort seit vielen Jahren eine neue Elektromarktkiste steht.

    Am Anfang fehlte wohl das Geld und am Ende dann einfach der Mut.

  • Ob es unbedingt Gehry sein muss, weiß ich nicht – fand den Entwurf angesichts der Höhe immer erstaunlich klobig. Vielleicht kommt da ja nochmal was anderes.

    Wenn Gehry dann hoffe ich darauf, dass man sich bei dem Fassadenmaterial umentscheidet für eine Metallhaut. Steinfassaden nehmen Gehry Bauten die Leichtigkeit die durch Spiegelung und Reflexe entsteht, unabhängig von der Höhe oder einem schlanken Design.

    Leider ist im

    Neuer Zollhof Düsseldorf

    ausgerechnet der Bau in Alluminium das kleinste Gebäude des Ensembles, trotzdem ist es das eleganteste.

  • ^ Witzigerweise wurde bei der Walt Disney Concert Hall in L.A. die ursprünglich komplett aus Stein geplante Fassade aus Kostengründen auf Edelstahl umgestellt, was allerdings bei Gehry nicht auf Begeisterung stieß und auch klimatisch bedingte Probleme mit sich brachte, v.A. durch Reflektionen.

  • Keine Sorge der Turm kommt, Hines ist nach Blackrock der zweitgrößte Immobilienkonzern der Welt, die haben einen sehr langen Atem und werden ganz sicher nicht dieses Filetgrundstück einfach so abtreten oder durch ein 5stöckigen Flachbau ersetzen und schon garnicht ohne Entschädigung, die sehr lange Verzögerung ist ja nicht durch Hines verursacht (BVG und Bausenatorin waren da die treibenden Kräfte, mit einer besseren Willkommenskultur für solche Investoren und da geht es ja schliesslich um Hunderte Millionen für die Stadt hätte man statt blockieren auch fördern und vorrantreiben können) aber inzwischen geht es hinter den Kullissen vorran, die Einzelheiten müssen nun mal bis ins Kleinste wasserdicht ausgearbeitet werden und da wird um jede Büroklammer gefeilscht.

  • ^

    Sehe ich auch so.

    Zudem handelt es sich doch hier um ein überwiegend Wohnhochhaus. Die sind direkt am Alex doch recht unterrepräsentiert. Warum sollte das Projekt da eingestampft werden?


    Über das Design lässt sich ja vielleicht noch streiten, aber das Projekt prinzipiell an dieser Stelle zu beerdigen hielte ich für falsch.

  • Keine Sorge der Turm kommt, Hines ist nach Blackrock der zweitgrößte Immobilienkonzern der Welt, die haben einen sehr langen Atem und werden ganz sicher nicht dieses Filetgrundstück einfach so abtreten oder durch ein 5stöckigen Flachbau ersetzen …

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Beim Zoom am gegenüber vom Zoofenster zeigte Hines keinen langen Atem, obwohl sie damals von Bezirksbaustadtrat Marc Schulte dazu ermuntert wurden, höher zu bauen. Doch dafür hätte der Bezirk ein zwei- bis dreijähriges Bebauungsplanverfahren starten müssen. Hines wollte aber so schnell wie möglich bauen. Tagesspiegel

  • Vermutlich sucht Hines momentan eher nach einem Weg halbwegs elegant aus der ganzen Sache rauszukommen, die Verluste lassen sich ja vielleicht auch von der Steuer abschreiben oder es springt eine Versicherung ein. Vermutlich ist Hines einfach aufgegangen das es lohnendere Investitionsstandorte wie Berlin gibt und das die Mühlen bei uns einfach viel viel langsamer malen als man es in Amerika oder sonstwo gewohnt ist.

  • Welche Verluste? Sie haben ein preiswertes (billiges) Haus gebaut, das afaik seit Jahren vollständig vermietet ist, und besitzen ein unbebautes Teilgrundstück, das sie für einen deutlich höheren Preis als zum ursprünglichen anteiligen Kaufpreis verhökern könnten. In diesem Fall hat sich Hines selbst ins Knie geschossen, indem sie ohne Not die Plazierung des Hochhauses geändert und sich so die Bauprobleme selbst geschaffen haben...

  • Ich glaube auch, dass sich Hines größtenteils selbstverschuldet in diese Lage hineinmanövriert hat. Und zB. Signa hat mit seinen Hochhaus-Plänen ja bewiesen, was mit entsprechender Initiative möglich ist. Auch wenn die natürlich mit Karstadt einen anderen Hebel nutzen konnten.


    Nach Lage der Dinge, bin ich skeptisch, ob das Hines-Projekt noch realisiert wird.

    Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...

  • ^ Knieschuss stimmt, ob man von "Schuld" reden kann, weiß ich nicht. Wahr ist, dass der Turm ohne Verlegung längst stehen könnte. Wahr ist aber auch, dass Hines bei der Verlegung von den statischen Problemen vermutlich nichts wusste. Pech gehabt, täte ich sagen.


    Das Berlin-Bashing von Regent zeigt, dass er entweder von der Sache wenig Ahnung hat oder seine Vorurteile pflegen will. Oder beides. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass man auch in den USA keinen 150-Meter-Turm über einem U-Bahntunnel errichten dürfte, wenn das Fundament in weiten Teilen auf einem bröckeligen Weltkriegsbunker stehen soll...

  • ^Was zum Beispiel in Amerika möglich ist hinsichtlich einer Überbauung von Bahngleisen sieht man ja z. B. an den Hudson Yards in New York. Das sich Hines da selbst reinmanövriert hat ist richtig, aber das große Teile der Berliner Politik ihre Aufgabe offensichtlich nur darin sehen Investoren Steine in den Weg zu legen hat man so wohl nicht erwartet. Mal davon abgesehen, Berlin muss man garnicht bashen, außerhalb der Berliner Blase schüttelt man schon längst über vieles was in Berlin so passiert ohnehin den Kopf. Und ohne Clubs und Touris ist Berlin eben auch nur ein zu groß geratenes Dorf.

  • ^ Quod erat demonstrandum. Merke erstens: Das Problem mit Hines ist (bzw. war) nicht die U-Bahn, sondern der Bunker – und die eigenmächtige Entscheidung von Hines, den Baugrund des Hochhauses von einer unproblematischen in eine sehr problematische Ecke zu verlegen. Merke zweitens: Bashing bleibt Bashing, auch wenn man subjektiv überzeugt ist, ein objektives Urteil zu fällen.


    Was die Investoren und die Steine betrifft: Wir hatten das, glaube ich, schon mal. Fahr' mal mit der S-Bahn von Charlottenburg zum Ostkreuz und zähle die Kräne. In keiner anderen deutschen Stadt wird soviel gebaut wie in Berlin (gibt ja auch Nachholbedarf). Ja, es gibt Blockaden – aber in der Wahrnehmung werden die blockierten Projekte maßlos aufgebauscht, während die glatt durchgehenden unterbewertet bleiben (und manchmal haben Blockaden auch einen Sinn).


    Du hockst in Stuttgart, wo ein Bahnhof dabei ist, den BER an Peinlichkeit zu übertreffen, und lästerst über die "Berliner Blase". Kannst Du gerne tun. Nur bitte mit Argumenten, nicht mit Ressentiments: Clubs, Touristen, zu großes Dorf – fehlt noch "failed state". Langweilig.

  • Die Anzahl der Projekte ist ja schön und gut, aber was bringt es wenn es an der Qualität der Projekte und der Planung insgesamt hapert? Das Hines Projekt wäre eines der wenigen wirklich herausragenden Projekte in einer Masse an plumpen Investorenkisten gewesen. Ich bin aber bei dir das Hines das selbst verschuldet hat. Und wenn du schon wieder den Stuttgart Vergleich rausholen musst um vom BER-Debakel abzulenken, ein Bahnprojekt mit 57 km Tunnellänge ist eine andere Hausnummer wie eine Landebahn + Terminal zu bauen 😉

  • Hoffentlich kommt der Hines Turm nie. Einen so in Proportion und Design verunglückten Hochhaus Entwurf habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

    Im Umfeld des eh schon nicht sehr wertigen Alexanderplatz wirkt das Ding wie ein terroristischer Akt architektonischer Natur (falls fertiggestellt).


    Und das sage ich als Riesen Gehry-Fan und Hochhaus-Liebhaber.

  • Die Sache mit dem Bunker oder dem BVG Tunnel -wenn es denn wirklich so ein Hindernis ist- würde allerdings auch einen Weiterverkauf beträchtlich beeinflussen, denn ein potentieller Käufer würde vor dem gleichen Problem stehen. Ganz zu schweigen davon, dass ein neuer Bauantrag eingereicht werden müsste mit den bekannten Folgen (unterwürfig vor dem Baukollegium kriechen und um jeden m² feilschen müssen, wie es Signa tut). Das wird Hines nicht schmecken. Vermutlich noch weniger als eine technisch aufwendige Lösung, die den Bau verteuert, aber das ist natürlich Spekulation ohne die Zahlen zu kennen. Ich denke, spätestens wenn der Covivio in die Höhe wächst, wird man wieder von Hines hören.