Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Das Beste an dem Bau ist, dass er nachdem die anderen Baufelder belegt sind, eh kaum noch zu sehen ist ;).

  • Danke für das Update Backstein.


    Neuigkeiten vom Humboldt-Hafen. Für eine geplante Kunsthalle auf dem 12.000 m² großen nördlichen Grundstück konnte der Senat bisher keinen Investor finden. Für dieses Projekt bietet der Senat einen vergünstigten Kaufpreis. Die Betriebskosten will er ebenso übernehmen. Weiterhin ist die Rede vom Kunstsammler Nicolas Berggruen der die "harten Auflagen" des Senats kritisiert und sich deshalb lieber in New York und Los Angeles für solch ein Projekt umsieht.
    Dazu wie es nun weitergehen soll hieß es "Kein Kommentar" beim Liegenschaftsfonds.


    Link Bild Berlin

  • Ich bin oft in Berlin und mag den Hauptbahnhof wirklich gerne!!


    Aber was sie dort nun vorsetzen... Nicht nur, dass es baulich einfach sterbens langweilig ausschaut, das viel schlimmere noch ist, wie stark die Sicht auf den Bahnhof genommen wird. Und mit weiteren zukünftigen Bauten wird man den Eindruck haben in einer ideenlos zusammengespielten Betonklotz-Siedlung zu sein- und wir spielen das Spiel: finden Sie den Hbf.


    Schade, was Berlin dort vergibt. Zumal eines der schönsten Fotomotive mittlerweile.


    P.S. Wer will schon direkt am Hbf nächtigen??

  • @ kent: Danke für den Link.


    Meines Wissens war das Fahrradparkhaus von Anfang an geplant, aber später auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Der Webseite kann ich nicht entnehmen, ob es sich um ein neueres Projekt handelt.


    Als passionierten Radfahrer würde mich das schon interessieren. :)


    @ Elbjunge:


    Zum Teil kann ich die recht geben, der Entwurf für das in Bau befindliche Hotel ist alles andere als ein Kracher. Das mit der eingeschränkten Sicht auf den Bahnhof ist allerdings diskussionswürdig: Ein Zentralbahnhof ist ja kein Denkmal, Schloss oder Triumphbogen, der als Solitär von allen Seiten optimal sichtbar sein soll. Es ist vielmehr ein (in diesem Fall sicher architektonisch gehobenes) stark frequentiertes Verkehrsbauwerk, dem Bislang die Einbindung in den Stadtraum fehlt. Er liegt sozusagen in der Pampa, was ja auch viel kritisiert wird. Das prinzipiell ein Stadtquartier drumrum entwickelt werden soll und muss, war von Anfang an angedacht und ist auch sinnvoll. Über das "wie" kann man sich streiten, über das "ob" m. E. nicht.


    Und die Plätze (Washington- und Europaplatz) bleiben ja frei, so dass die Perspektiven auf die zentralen Bereiche des Bahnhofs auch in Zukunft erhalten bleiben.


    Die Lage in der Wüste wie im Moment wirst du sicher auch nicht so beibehalten wollen, oder?


    Und zur Frage, wer am Hbf nächtigen will: Da es paraktisch an allen wichtigen Bahnhöfen Hotels gibt (z. B. Intercity-Hotels, aber auch andere), wird da schon ein Bedarf vorhanden sein - sonst würden die Dinger dort nicht stehen. Und auch Hostels bzw. Billighotels für Spartouristen dürften dort Erfolg haben: Man hat zwar kein Kiezflair und keine Kneipenmeile vor der Haustür, ist aber selbst fußläufig recht schnell in touristisch interessanten Gebieten und mit der S-Bahn in wenigen Minuten z. B. am Hackeschen Markt oder am Savignyplatz.


    Es gibt an der Seydlitzstr. im Moabit-Ost (eine kulturell und gastronomisch tote Gegend ohne Sehenswürdigkeiten) ein Jugendgästehaus und die Tentstation im ehem. Freibad, und die Dinger sind immer gut ausgelastet (letzeres natürlich nur im Sommer). :D Vom Hbf sind es dahin nur 10-15 min zu Fuß.

  • Backstein


    Die aktuelle Brachfläche bzw. Asphaltfläche würde ich natürlich auch nicht beibehalten wollen. Mir wäre eine niedrigere Bebauung weitaus lieber gewesen, die zudem lieber die Architektur des Bahnhofs oder der Bundes-Bauten übernommen hätte.
    Der Rest sollte als attraktiver platz mit Grünflächen und bäumen gestaltet werden. Aber das ist leider ja nicht grade Berlins Stärke... :Nieder:


    Natürlich will man in der Nähe von bahnhöfen nächtigen. das tue ich auch, wenn ich in deutschland unterwegs bin. Aber doch nicht 20m Entfernung zum gleichbett der Züge... In anderen städten sind die Hotels der Bahnhöfe auf der anderen straßenseite oder innerhalb von 5 min. Gehweg zu erreichen. Aber das hier in Berlin, wäre mir deutlich zu nah

  • Hmm, bislang ist ja kaum was hieb- und stichfestes beschlossen. Ich gebe dir völlig recht, eine anspruchsvolle, nicht zu massive und rücksichtsvolle Architektur wäre wünschenswert. Und die Platzgestaltung ist derzeit ein unansehnliches Provisorium, das verbessert werden muss und sicher auch wird.


    Die äußeren Bahnsteigsbereiche mit dem unvollendeten Dach sind baulich jetzt nicht soo attraktiv, dass sie unbedingt von weitem sichtbar bleiben müssen.


    Ich kenne eigentlich viele Städte, wo Hotels sehr nah oder sogar direkt am Bahnhof stehen. Auch am Berliner Ostbahnhof steht das Intercityhotel direkt neben der Halle. Aber ich will mich hier bestimmt nicht um Distanzen im Meter-Bereich streiten. ;)


    Im Gegensatz zu dir finde ich, dass Grünflächen und Bäume durchaus eine Berliner Stärke sind - Ich kenne nur wenig Städte, die da mithalten können. Allerdings rede ich nicht von putzigen Blumenrabatten-Plätzen (Schmuckplätzen), sondern von attraktiven großzügigen und vielseitig nutzbaren Grünflächen. Wenn ich zwischen Savignyplatz und Monbijoupark wählen kann, nehme ich letzteren. Auch wenn Tante Erna aus Geranienhausen vielleicht ersteren netter findet. (Ja, ich weiß, das man die beiden Grünflächen nicht bedingungslos vergleichen kann; aber ich denke, es ist klar, was ich meine.)

  • Elbjunge
    Naja, ich denke man sollte generell nicht von sich selbst auf andere schließen. Darüber hinaus scheint es mir Gang und Gebe zu sein, dass sich in unmittelbarer Nähe von Hauptbahnhöfen einer Großstadt eine Vielzahl von Hotels ansiedelt da entsprechende Bettennachfrage vorhanden ist. Und gerade die Lage ist für den gemeinen Touristen ja relativ attraktiv...im Herzen der Stadt, gute Anbindungen zum ÖPNV, touristische Attraktionen in unmittelbarer Umgebung.


    In Bezug auf die hohe Bebauung des Meininger Hotels hätte ich mir allerdings auch lieber ein niedrigeren Bau gewünscht wobei ich die Fassade ansprechender als die der Vorversion finde. Ansonsten empfehle ich dir die ersten Seiten des Threads in dem du durchwachsende Meinungen zu Bebauungsplanung finden wirst.


    Bezügl. deines Kommentars zu "platz mit Grünflächen und bäumen"...auf dem Gendarmenmarkt warst du schon mal? Man kann ja gern kritisieren, aber bitte nicht pauschalisieren!


    Backstein
    Ganz deiner Meinung.

  • Elbjunge
    Einerseits sagst du dass der Bau sterbenslangweilig aussieht und das zukünftige Quartier wie eine Betonklotzsiedlung aussehen wird, andererseits wünschst du dir die Architektur der Bundesbauten? Also wenn die nicht kalt und trist sind, dann weiß ich auch nicht...ein Bahnhofsquartier mit Gebäuden die aussehen wie die Bundesbauten, DAS wäre eine Betonklotzsiedlung...

  • Naja, Bundesbauten sind ja in der Gegend nicht nur das Kanzleramt und das Paul-Löbe-Haus. Entlang der Spree ist ja noch einiges entstanden was auch deutlich geringere Dimensionen aufweist. Ob die Bauten gemeint waren...?

  • Schock

    Alle 3 Investoren für die neue Kunsthalle haben abgesagt. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe dafür. Einigen Investoren macht die Finanzkrise zu schaffen, andere stören sich an den zu rigiden Vorgaben des Senats.
    Doch es gibt noch Hoffnung, Wowereit möchte nun, dass die Stadt selber baut.
    Probleme mit dem Sammler Berggrüen gibt es wohl nicht. Dieser sei nach wie vor, sehr daran interessiert, in Berlin seine große Sammlung auszustellen.

    Wenn das Verfahren scheitere, so Senatssprecher Torsten Wöhlert, dann „bauen wir eben selbst!“


    http://www.morgenpost.de/berli…lle_am_Humboldthafen.html

    Einmal editiert, zuletzt von Kent ()

  • Ich habe auf der Seite vom Visualisierungsteam "360 Grad" folgenden Entwurf gefunden. Leider sind keine weiteren Angaben enthalten. Ob es sich hierbei um einen Entwurf der drei Wettbewerber handelt, kann ich nicht sagen. Es dürfte sich aber nicht um einen Entwurf für die Kunsthalle handeln, da dieses Projekt auf der anderen Seite liegt.


    http://www.detail360.de/projek…ion-network-pjid_1480.htm


    auch bei Previson Network findet sich jetzt der Entwurf:
    http://www.prevision-network.d…boldthafen_entwurf01.html


    Nachtrag: Es handelt sich um das Baufeld BA 2


    Siehe Übersicht in der Broschüre (PdF): http://www.liegenschaftsfonds-…boldthafen_broschuere.pdf


    Dazu noch Folgendes: Die Bebauung des Humboldthafens ist keine neue Idee,
    Richard Ermisch wollte 1921 dieses Gebäude dort realisieren.
    Entwurf


    Schau auch hier: Geschichte der Wasserstrassen

    2 Mal editiert, zuletzt von Kent ()

  • Naja, aber ganz schlecht ist dieser Entwurf doch nicht. Ich fürchte zwar, dass er nicht von Dauer wäre, aber zumindest passt er sich gut in die Architektur des Bandes des Bundes ein und es ist zudem sowieso zu begrüßen, dass an dem Hafen so langsam mal was passiert.

  • Ich finde dieser Entwurf ist ein bedeutender Fortschritt gegenüber den Entwürfen, die uns bis jetzt präsentiert wurden. Endlich werden die Entwürfe gewagter, zickiger und interessanter. Bis jetzt konnte man doch nur mit dem Schlimmsten rechnen.

  • Ich sagte mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer.


    In der Tat passt dieser Entwurf hervorragend zum Band des Bundes, sind dies doch die hässlichsten Gebäude der ganzen Stadt. Denkt euch mal den strahlend blauen Himmel, das satte grüne Gras und die metallisch glänzende Wasseroberfläche weg! Dann bleibt ein übler Betonbunker übrig, der nicht einmal am Tag der Schlüsselübergabe so strahlend weiß glänzen wird, wie in dieser Zahnarztwerbung. Anders als das Band des Bundes hat dieser Bau zusätzlich ein paar wahrlos verteilte Schlitze in seiner (nach der Betonmauer um den Kanzlergarten) dann dritten Berliner Mauer. Ist er deswegen schon zickig und interessant?


    P.S.: Übrigens diese Figur von Olaf Metzel passt auch optimal zu den Monströsitäten drum herum. Sie ist schon fast so schön wie das Kotzende Pferd gegenüber.

  • Das ist doch total übertrieben! Die alten Entwürfe sahen aus wie Einkaufszentren grauer Vorstädte. Besonders die Monotonie der alten Entwürfe war wirklich grenzwertig.Von daher ist dieser Entwurf schon ein Fortschritt. Besonders den Bügel finde ich gelungen.


    Im Spiegel gab es auch einen Artikel über das rollende Pferd.


    Übrigens wiederholt sich die Geschichte nach Marx zuerst als Tragödie, und dann als Farce!

  • Deine Beiträge Guderian (wieso eigtl. Guderian ?!) sind definitv die anstrengensten hier. Und das liegt nicht nur an deiner ständig fragwürdigen Wortwahl. Sry, musste ich loswerden.


    Von Olaf Metzels Skulptur war ich auch nie sonderlich begeistert und hoffe auch nicht, dass die noch kommt. Generell wirken seine Werke auf mich etwas - hm - langweilig. Sehr abstrakt - aber wenig revolutionär.


    Der Entwurf von 360 Grad sagt mir dagegen schon zu. Wenn mir auch die Kompaktheit des Vorentwurfs (wie bei dir verlinkt, Kent) und die Raumwirkung wenn man am Becken steht (zumindest laut den Visualisierungen) sehr gefällt - so besteht schon arg die Gefahr, dass Eintönigkeit einzieht, bin da vollkommen deiner Meinung. Nach dem größten Wurf sieht das jetzt zwar auch noch nicht aus - die Anlehung an die Bundesbauten möcht ich aber positiv werten. Interessanter wird's hier durch die verschiedenen Farben - zwar nicht die geniale Kreativleistung, aber frisch und interessant. Die komplette Umbauung kann so aber wohl nicht geschehen - diese Art von Gebäude braucht Platz und nicht einen schmalen Rand. Es kommt also meiner Meinung noch immer stark darauf an wie das Gesamtkonzept aussieht.