Projekt "Opernplatz XIV" mit Sofitel Frankfurt Opéra (realisiert)


  • Was jedoch möglich ist ist eine Verwirkung des Klagerechts, da es dem Bauherrn unzumutbar wäre, sich bis in alle Ewigkeit auf rechtlich unsicherem Terrain zu befinden.


    Dazu hat der HessVGH entschieden, dass die Aufstellung eines Bauschildes für den Nachbarn Anlaß ist, sich unverzüglich Kenntnis zu verschaffen, d.h. ohne schuldhaftes Zögern darum zu kümmern, was es damit auf sich hat und die erforderlichen Auskünfte beim Bauamt einzuholen, um seine Rechts wahrzunehmen. Im konkreten Fall hatte eine Zeit von einigen Monaten, die ein Bauschild gestanden hatte, zur Verwirkung der Antragsbefugnis für einen Eilantrag gegen den Baubeginn geführt.

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  • Hier wurde jedenfalls gestern ordentlich gearbeitet. Bilder von gestern Nachmittag:





    Bilder: Marty

  • Visualisierungen Bauteil II / neue Visualisierungen Bauteil I

    Der Bauherr hat neue Visualisierungen online gestellt.


    Beim zweiten, kleineren Bauteil an der Hochstraße hat man sich demnach für einen m. E. unschönen und vor allem wenig passenden Entwurf entschieden. Wer dessen Verfasser ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Bekanntlich ging ein Fassadenwettbewerb voraus, bei dem etwa die Architekten des größeren Bauteils diesen Beitrag eingereicht hatten. Ernüchternd demgegenüber die ungelenk gestaltet wirkenden Fassaden. Darüber hinaus sind diese, anders als beim BSP-Wettbewerbsentwurf, nicht vertikal segmentiert (um den Anschein mehrerer Gebäudeteile zu wecken). Den Wettbewerb hätte man sich schenken können. Die Enttäuschung von der Hochstraße ...



    ... und zur Liesel-Christ-Anlage:



    Bilder: Cells Bauwelt


    Wohl tatsächlich (bisher) wenig verändert wurde wohl Bauteil I mit dem Sofitel Opera. Die Fenstergestaltung scheint sich aber geändert zu haben. Scheinbar sollen die Fensteröffnungen breiter werden, so dass einiges von der Eleganz des früheren BSP-Entwurfs verloren gehen könnte. Doch wirklich viel lassen die kleinen, im Vergleich zu den früheren wenig detaillierten Visualisierungen allerdings nicht erkennen, so dass man hier wohl abwarten muss.



    Von der Hochstraße gesehen:



    Bilder: Cells Bauwelt

  • Der Entwurf sieht aus wie langweiliger Abakus. Leider alles andere als ein Hingucker, langweilig, schnöde und viel zu kubisch für sein Umfeld!


    Ich hoffe, dass der Rest es raushaut, aber irgendwie scheinen mir diese kleinen Visualisierungen nicht mehr recht zu gefallen. Man erkennt zu wenig Details und das Gebäude hebt sich doch recht extrem von seinem Umfeld ab, anstatt sich einzufügen. Da haben mir die alten Visualisierungen bei weitem besser gefallen.


    Jetzt sollte man die Erwartungen runterschrauben, nicht das man im Endeffekt enttäuscht ist. Vielleicht hatte man doch zu viele Hoffnungen am Anfang in das Projekt investiert.

    PS: Danke für die Visualisierungen Schmittchen

  • Ganz ehrlich - die Hochstraße... interessiert doch eigentlich nicht ernsthaft, fast niemand ist dort zu Fuß unterwegs und der PKW-Verkehr fährt Monaco-mäßg um's Eck. So gesehen ist eine schöne Fasade dort eigentlich fast Luxus. Stellt sich die Frage, warum man sich Kosten und Mühen für einen expliziten Wettbewert "gegönnt" hat.


    Viel wichtiger ist meiner Meinung nach der Blick von der Liesel-Christ-Anlage, und das ist die Schokoladenseite. Plötzlich ist die Wallanlage angemessen eingerahmt. Die Rückseite gefällt mir sogar ausgesprochen gut!

  • Die wichtigste Fassade am Opernplatz bleibt weiterhin ein Schmuckstück, auch wenn sie der Visualisierung nach, wie aber leider schon zu erwarten war, gegenüber älteren Ansichten verloren hat. Das alte Requisitenhaus, das dort bis 1944 stand, war aber auch weit weniger prächtig als die anschließenden Gründerzeitler, insofern kann ich damit leben. Stadtreparatur bleibt das allemal.


    Unverständlich ist mir aber auch die Veränderung an der Hochstraße. Es ist ja nicht so, dass die neuen Entwürfe weniger hochwertig in der Materialwahl wären als das, was man bisher gesehen hat. Hier wurde nur die klassischere Gliederung zugunsten des gegenwärtig wie die Hornbrille bei Architekten beliebten unruhigen Fensterwirrwarrs aufgegeben, ebenso der (dem Ort angemessene) Look einer Gliederung in schmale Stadthäuser. Vor allem der zurückspringende Dachaufbau erinnert aber nun an Ungetüme wie das Kolpinghaus – musste das sein?

  • Was soll das denn darstellen? Ich hoffe ernsthaft da hat sich nur jemand einen Scherz erlaubt. Das wäre eine totale Katastrophe wenn dieser Mist umgesetzt würde, insbesondere wo man doch gesehen hat dass es auch viel viel besser möglich wäre. Das verschlägt einem glatt die Sprache.

  • Bitte schaut Euch die Situation vor Ort an, Street View hilft auch - ein Rendering, das die Situation auch nur halbwegs realistisch zeigen würde, müsste sich auf die unteren zwei, drei Stockwerke beschränken. Alles was oberhalb kommt, ist beinahe unsichtbar - außer für die Nachbarn gegenüber. Tatsächlich wird die Fassade von der Fressgass' kommend vom Sofitel-Neubau verdeckt werden, von der anderen Seite ist es - wie schon gesagt - nur noch halb so schlimm.


    Ich gebe Euch wirklich recht, das ist KEINE Glanzleistung, aber es schadet tatsächlich auch kein bisschen. Hierfür muss ich noch nichtmal sagen: "Schaut Euch nur mal an, was da bisher stand"...


    Außerdem ist das Rendering grottig, irgendwas mit den Schatten passt überhaupt nicht...

  • Na, super. Die FAZ berichtet in ihrer heutigen Rhein-Main-Zeitung vom Stand der Widersprüche und Klagen. Von ersteren habe es zwei gegeben. Beide seien inzwischen abgewiesen worden. Eine davon stamme vom Rechtsanwalt, von dem oben schon wegen der Bäume die Rede war.


    Außerdem sei eine Klage anhängig. Festhalten: Einer der großen Frankfurter Immobilienfürsten (dafür fallen mir übrigens ein halbes Dutzend Synonyme ein, für die ich hier wahrscheinlich abgemahnt würde), nämlich Ali Selmi, besitze das Appartment-Gebäude Hochstraße 39-41 gegenüber dem ehemaligen Umspannwerk. Eben jenes wurde ja kürzlich erst abgerissen, wie wir wissen. Herrn Selmis Mieter müssen derartig schnell den neuen freien Ausblick auf die Wallanlagen liebgewonnen haben, dass sie nun darauf partout nicht mehr verzichten wollen. Bzw. ihr Vermieter, Herr Selmi. Er klage nämlich nun gegen den komplett blickblockierenden Neubau. Außerdem entstünde eine "Tunnelsituation", welche den Schall des Autoverkehrs reflektiere. Das ginge gar nicht.


    Das sehe ich auch. Das geht ganz und gar nicht, und zwar die Klage. Er sei nicht "auf Blockade aus", zitiert die FAZ ihn. Er wolle lediglich - tja, wie immer halt unter anderem, aber vor allem in der Immobilienbranche - Geld. Vornehmer gesagt: Cells Bauwelt solle für "etwaige Mietminderungen aufkommen".


    Cells Bauwelt wird nach Vorlage der wasserrechtlichen Genehmigung mit dem Bau beginnen. Das können sie, weil die Selmi-Klage keine aufschiebende Wirkung besitzt.


    Ich hoffe persönlich sehr, dass die Klage abgewiesen wird. Wäre ich Richter, hätte ich auch eine Begründung parat: Vorgeschobene Argumentation aufgrund offensichtlicher Geldgier.

  • Die Website von CELLS Bauwelt funktionierte einige Tage lang nicht. Jetzt ist wieder alles im Lot, und die Projektseite enthält Renderings vom Innenleben sowie Außenansichten, die ich hier noch nicht entdecken konnte. Außerdem ließen sich auch größere Versionen von hier bereits gezeigten Bildern finden. Am Opernplatz (nicht wirklich höher aufgelöst, aber größer):



    Erhöhte Nachtansicht:



    Hochstraße:



    Die höher aufgelöste Version des Renderings des Wohngebäudes an der Hochstraße lohnt sich kaum; denn es gibt keine Details, die vergrößert werden müssten. Der neue Entwurf ist vor allem glatt und fast zweidimensional:



    Der vorige Entwurf hatte einiges mehr zu bieten: hervortretende Fensterbänke, Gurtgesimse, teilweise schräge Fensterlaibungen. Jetzt: Blitzblanke Glätte. Nicht einmal einen angedeuteten Kragen als Dachabschluss gibt. Stattdessen eine umlaufende Glasbrüstung ohne jede Gliederung.


    Hier noch die Ansicht von der Grünanlage aus:



    Bilder: CELLS Bauwelt GmbH, München


    Die Projektseite teilt uns die Rollen von CELLS Bau bei dem Projekt mit: Auftragnehmer, Projektsteuerer und Generalplaner. Eigentümerin der Liegenschaft ist nicht CELLS Bau, sondern die Elleke Gruppe, eine Vermögensverwalterin mit zig Projektgesellschaften (Google ist Dein Freund). Dahinter steht der Vermögensverwalter Christian Elleke aus München.

  • Gartenarbeiten in der Liesel-Christ-Anlage

    Hinter der Baugrube tut sich was: In der Liesel-Christ-Anlage wurden einige Rohre schachbrettartig verlegt, ich vermute zur Entwässerung. Teilweise wurde hierbei auch das Pflaster der Gehwege aufgenommen. Ebenso wurden ein oder zwei kleine Bäume gesetzt.


    Heute habe ich nun gesehen dass der Bauzaun teilweise versetzt wurde. So richtig kann ich mir das nicht erklären. Und zahleiche Tauben auf dem Gelände pickten nach der vemutlich frisch ausgebrachten Grasssaat.



    Große Panorama bei Picasa


    (alles eigene Fotos)

  • Auf dem Goetheplatz wurde heute morgen (27.12.2012) das Bauschild enthüllt. Der Baubeginn ist für das Jahr 2013 vorgesehen. Für das Luxushotel (5 Sterne) wurde noch kein Name genannt. Das Bild entspricht den bereits veröffentlichten Bildern, allerdings aus einer neuen Blickrichtung.

  • Danke für den Schnappschuss, thomasfra.


    Das geplante Hotel sieht bezüglich der Form- und Materialwahl hochwertig und zum Opernplatz passend aus. Aus der jetzt gezeigten Perspektive wird aber leider deutlich, wie klotzartig das Wohn- und Geschäftshaus dahinter werden wird. Bisher wurden immer nur schlank wirkende Seitenansichten gezeigt, oder das Gebäude war nur halb im Bild. Was nun hinter dem Hotel zu sehen ist, stellt in meinen Augen einen eklatanten Rückschritt im Vergleich zu den Vorgängerentwürfen dar.

  • Der Architekt will wohl das ehemalige Umspannwerk rekonstruieren:-)
    ich kann auch nicht verstehen, wie man diesen Klotz genehmigen kann. Der Vorgängervorschlag hatte etwas leichtes und weltstädtisches. Das Schiessschartenhaus an dieser Stelle ist einfach nur peinlich

  • Wie könnte auch mal nur Harmonie an einer Stelle in dieser Stadt einkehren? Stattdessen wie beim Jüdischen Museum wieder mal die Duftnote eines Architekten, der aller Welt zeigen will, wieviel Mist er doch hinterlassen kann. Ich kann diesen pseudohippen Schießschartenmüll nicht mehr sehen. Meine Geduld für diese Mentalität, die vom Stadtplanungsamt offenbar blind weiter unterstützt wird, ist erschöpft. :mad2:

  • wie peinlich

    Der Entwurf ist wirklich schlimm. Wer soll das Haus denn attraktiv genug finden, um die hohen Mieten auch zahlen zu wollen? Die Nachbarschaft zum Luxushotel, das auch noch richtig gut aussehen wird, und zur Oper hat bei einer Neubebauung wirklich besseres Design verdient.
    Der Rückschritt ist eklatant ...

  • Zumindest am Hauptbau, also beim Hotel, sind keine größeren Änderungen zum Vorentwurf erkennbar.


    Dieser Gebäudeteil wird sich also harmonisch in die historische Bausubstanz seiner unmittelbaren Nachbarn einfügen. Dann erhält auch der Opernplatz endlich wieder ein harmonisches und geschlossenes Gesamtbild.


    Ich muss mir nur die an Häßlichkeit kaum zu überbietenden Grausamkeiten der Vorgängerbauten Deutsche Flugsicherung und Umspannwerk wieder vergegenwärtigen und schon werde ich um einiges entspannter => Insbesondere beim Betrachten des, zugegeben etwas aus der ursprünglichen Form geratenen, geplanten Nachbarbaus. Wo ist die schöne, abgestufte und sich nach oben verjüngende Dachform geblieben, die wunderbar mit dem Dach des Hotels harmoniert hätte. Gerade diese abgestufte Dachform hat dem Gebäude eine Eleganz und Leichtigkeit verliehen. Stattdessen scheint davon nur ein Kasten mit einem Flachdach und einem merkwürdigen Aufbau (Technik?) übriggeblieben zu sein. Das ist wirklich schade.


    Ich bin mir nicht sicher, ob wir allein den Architekten dafür verantwortlich machen dürfen. Eventuell geht es dem Bauherrn hier auch wieder, wie so oft, um die größmögliche Ausnutzung des Grundstückes. Wirkt doch der neue Entwurf ungleich massiger und größer als der alte.


    Wie dem auch sei, der Nachbarbau sieht auf den neuen Entwürfen tatsächlich auf den ersten Blick recht plump aus. Aber warten wir doch erstmal ab, bis weitere Details der Fassade und seiner Gliederung etc. bekannt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von marty-ffm () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Wie marty-ffm schon schreibt, handelt es sich bei der mit dem Modell von 2005 dargestellten Planung lediglich um einen Vorentwurf. Zunächst sollten im Solitär wohl ausschließlich oder zumindest überwiegend Büros untergebracht werden. Als es in die konkrete Planungsphase ging, wurden in den Obergeschossen aber nur noch Wohnungen vorgesehen (dazu oben und die FAZ). Anschließend wurde ein Fassadenwettbewerb ausgerichtet. Man kann demnach davon ausgehen, dass die Grundrisse der Regelgeschosse zu dieser Zeit bereits feststanden und es im Wesentlichen nur noch um die Tapete außen ging. Wir kennen zwei Entwürfe aus dem Wettbewerb, den von BSP und den der unglücklicherweise wohl umgesetzt wird. Ein lausiger Entwurf, da gibt es nichts zu beschönigen.


    So in etwa dürfte ein Regelgeschoss aussehen: alle Wohnungen durchgesteckt, nur vier Einheiten, wohl in jedem der sechs Obergeschosse. So ergeben sich die 24 Wohnungen von der Bautafel.



    Grafik: Braun & Schlockermann


    Ein annähernd dreieckiger Grundriss also, bedingt natürlich durch den Zuschnitt des Grundstücks. So lang wie sie auf der Visualisierung wirkt, kann aber selbst die lange Seite im Westen nicht sein, betrachtet man den Grundriss der westlichen Wohnung. Auch stimme ich marty-ffm zu, dass die Einzelheiten abgewartet werden sollten, ungelenk gestaltet sehen nämlich (auch) die Visualisierungen aus. Zumindest mit hochwertigen Materialien ist ja wohl zu rechnen. Und in der Tat ist der Wohnsolitär bei weitem nicht so wichtig wie das Hauptgebäude mit dem Hotel. Wenn Letzteres ungefähr so umgesetzt wird wie visualisiert, dann ist enorm viel gewonnen.