Flughafenausbau mit Neubau Terminal 3 (Bauphase)

  • @ vorherige Beiträge:


    Ein wirklich spannendes Thema ist das, weshalb ich mir hierzu einige Fragen stelle:


    - Kann es Airlines geben, die ihre Flieger zB an zwei verschiedenen Terminals andocken lassen?
    Ich weiß, dass dies für die meisten Airlines ungünstig wäre. Allerdings gibt es doch einge Airlines, die keiner der drei großen Luftfahrtallianzen angehören, so zB Emirates und Etihad und viele Charter- und Ferienflieger. Denen dürfte so was leichter fallen, vor allem dann, wenn sie auf diesem Wege ihren Passagieren mehr Komfort anbieten können.


    - Wird es von Seiten der FRAPORT so etwas wie eine Preisdifferenzierung geben, d.h. dass die Airlines Rabatte für den Terminal 3 bekommen, falls sie umziehen?


    - Wird FRA evtl. die Möglichkeit des Boardings etc. auf dem Vorfeld von T 1 & 2 einschränken und so Airlines dazu zwingen Gates am neuen Terminal zu buchen?


    - Zu wieviel Prozent ist der T1 von Star Alliance belegt und wie groß ist der Umfang der Abfertigung von Star Alliance-Flügen auf dem Vorfeld? Die Frage zielt auf den Gedanken ab, ob es mittelfristig Sinn machen könnte, dass nur Star Alliance Airlines und zusätzlich viell. Airlines wie Condor oder TUIfly die Terminals 1 & 2 belegen und OneWorld- & SkyTeam den T 3 dann nutzen.


    Diese Überlegungen/Fragen sind mMn auch allein deshalb schon von Bedeutung, weil klar ist, dass mittelfristig wegen der steigenden Zahl an Flügen und Passagieren nicht alle drei großen Luftfahrtallianzen an T 1 und 2 bedient werden können ... es wird sicher einiges in Bewegung geraten!

  • ^ Für eine Airline ist es allgemein von Vorteil, das Produkt an einem Punkt konzentriert anbieten zu können. Das betrifft sowohl Kosten als auch den Service. Denk an Umsteigezeiten, Check-In, Serviceschalter, Personal, andere Bodendienste etc.

  • ^
    Das trifft aber eben nicht auf alle Airlines zu. Nicht wenige lassen die gesamten Bodendienste (Check-In, Baggage, Service etc.) von Dritt-Unternehmen abwickeln, die es ebenso im T3 geben wird.


    Und nicht alle Airlines haben Pax. (v.a. Charter/Ferienflieger), die auf in FFM in einen anderen Flieger umsteigen ... in diesem Zusammenhang dürfte aber zugegeben der fehlende ICE-Anschluss am T3 nachteilig sein, wobei die kurze PTS-Fahrt zu T1 zu verschmerzen sein dürfte.

  • ...irgendwoher (vielleicht sogar in einem Post viel weiter oben in diesem Thread) meine ich zu gelernt zu haben, dass T1&2 exklusives Star-Land werden soll(t)en und alle anderen Airlines zum T3 wandern.


    Auf jeden Fall fällt ins Auge, dass entgegen der Wettbewerbsergebnisse von 2005 die Skyline-Anbindung reduziert wurde: eine sterile (nur für sicherheitsgeprüfte Fluggäste) Umsteigerwegführung zwischen allen Terminals mittels Skyline gibt es nicht mehr, der Skylinebahnhof T3 bietet nur die öffentliche Anbindung zum bestehenden Terminalkomplex an. Ich interpretiere das so, dass T3 nur für Ein- und Aussteiger gedacht ist. Und nur Lufthansa und ihre Star-Partner brauchen die Hub-Funktionalität mit bequemen Umsteigerwegführungen.

  • Ich interpretiere das so, dass T3 nur für Ein- und Aussteiger gedacht ist. Und nur Lufthansa und ihre Star-Partner brauchen die Hub-Funktionalität mit bequemen Umsteigerwegführungen.


    Das wäre aber doch hanebüchener Unsinn. Die Ein- und Aussteiger, also die, die die regionale Lage des Flughafens interessiert, brauchen die Infrastruktur am T1: Regional- und Fernverkehrsbahnhof, ggf. das Parkhaus.


    Wer hier nur umsteigt kann das irgendwo auf dem Flughafengelände tun, der braucht nicht die lokale Infrastruktur zu blockieren.


    Aber wie willst Du das trennen? Gibt es Flugzeuge, deren Passagiere vollständig aus der Rhein-Main-Region kommen oder dort bleiben wollen? Woran willst Du es festmachen, dass jemand der mit Linie XYZ zum Flughafen kommt dort nicht umsteigen will?

  • ^ :) airport addict meinte die fachlichen Bedeutungen: Umsteiger als Passagiere, die mit einem Flug ankommen und zu einem weiteren Flug umsteigen, ohne den Sicherheitsbereich zu verlassen. Dazu benötigt man am Umsteigeort eine separierte und durchgehende Infrastruktur.


    Wenn die Skyline-Bahn keinen getrennten Wagen mit separatem Zugang von und zum Transitbereich (= Sicherheitsbereich) besitzt, kann sie nicht Teil einer Umsteiger-Infrastruktur zwischen T3 und T1/T2 sein.

  • Für alle, die in Frankfurt ein- und aussteigen und mit dem eigenen Pkw anreisen, soll vor dem T3 auch ein Parkhaus entstehen; ausserdem soll die A5-Ausfahrt Zeppelinheim so erweitert werden, dass von dort fast kreuzungsfrei das T3 angesteuert werden kann. So erleiden Ein- und Aussteiger am neuen Terminal keine Komforteinbußen gegenüber Nutzern des bestehenden Komplexes.

    Um Zugreisenden die Anreise zum neuen Terminal erträglich zu gestalten, wird ja eine neue Trasse der Skyline gebaut, die vom Bahnhofskomplex über T2 direkt zum T3 führt.
    (OT, weil im allgemeinen Flughafen-Thread behandelt, aber hier relevant: Fraport hatte vor vier(?) Jahren einen Wettweberb ausgeschrieben, der diese neue Trasse direkt an das tote Ende des Fernbahnhof-Verbindungsganges oberhalb der Abflugvorfahrt T1 anbinden sollte - dort, wo jetzt der große DB-Keks prangt. Vielleicht wird diese Planung noch reaktiviert, dann hätten ab T3 abfliegende Fernzugreisende nur einen Niveauwechsel - Bahnsteig-Verbindungsgang - mit ihrem Gepäck zu bewältigen.)


    Zur Zusammensetzung der Fluggäste je Flug wird Fraport aussagekräftige Statistiken zur Hand haben. Als Laie fällt mir nur ein, dass wohl fast sicher ist, dass Urlaubsflieger mit Zielen ums Mittelmeer eher keine Umsteiger von anderen Flugverbindungen aufnehmen werden, ebenso der sog. ethnische Verkehr. So wären Tuifly, Condor(Kurz- und Mittelstrecke) und diverse türkische Fluggesellschaften schon die wahrscheinlichsten Kandidaten für den Umzug ins T3. (vgl. die Renderings aus 2005 von Mäcklers siegreichen Wettbewerbsbeitrag: über Ticket- und Check-in Schaltern leuchtet das Condor-Logo.) Weiterhin werden vmtl. Fluggesellschften, die Langstrecken- Umsteiger zu ihren eigenen Drehkreuzen mitnehmen, wenige Umsteiger aufweisen - so zähle ich British, Air France, Finnair, Emirates, Etihad, Qatar auch zu den wahrscheinlichsten Umzugskandidaten.

  • Ein Gutteil der Aufträge am Bau des Terminal 3 soll dem Mittelstand in Hessen zugute kommen, versichert Fraport. So schreibt heute die FAZ online. Das geht aber nur, weil Fraport auf einen Generalunternehmer verzichtet und die Vergabe der Aufträge weitgehend selbst steuert.
    Weiter erfährt man aus dem Bericht, daß die Ausschreibungen zum Tiefbau derzeit laufen.

  • Jetzt wird es ernst. Fraport hat heute qua Pressemitteilung über die Entscheidung informiert, das Terminal 3 zu bauen. Ende des Jahres sollen Bagger anrollen und zunächst die Baugrube ausheben. Nach sieben Jahren Bauzeit und mehreren Testphasen soll das Terminal im Jahr 2022 in Betrieb gehen. In den nächsten Wochen wird Fraport beginnen, die entsprechenden Arbeiten europaweit auszuschreiben. Insgesamt will Fraport 2,5 bis 3 Milliarden Euro investieren.

  • T3

    Ein Fraport-Sprecher nannte nun gegenüber hessenschau.de den 05. Oktober als Termin für den Spatenstich :)


    Der Tiefbau soll bis zum dritten Quartal 2016 abgeschlossen sein, danach beginnt dann der Hochbau wird weiter berichtet.

  • Spatenstich

    Anlässlich des heutigen Spatenstichs gibt es erwartungsgemäß eine Pressemitteilung. Für uns Neues ist nicht ersichtlich, daher ein Link zur PM. Schon interessanter heute zum Projekt veröffentlichte Zahlen, Daten und Fakten:


    T3 im ersten Bauabschnitt

    • Grundfläche ca. 90.000 Quadratmeter (entspricht ca. 19 Fußballfeldern)
    • Summe Grundflächen aller Geschosse ca. 306.000 Quadratmeter (fünf Obergeschosse, zwei Untergeschosse)
    • Realisierung eines 3 Ebenen-Konzepts mit PTS in Hochlage


    • Länge Flugsteig/Pier H 400 Meter
    • Länge Flugsteig/Pier J 600 Meter
    • Passagierkapazität per anno 14 Mio. Pax
    • Gebäudepositionen 24


    • Retail-/Gastronomie Marktplätze/Luftseite 6.000 Quadratmeter
    • Retail- und Gastronomie der Piers 2.000 Quadratmeter
    • Retail- und Gastronomie Landseite 1.700 Quadratmeter


    • vier CKI-Inseln mit möglichen Check-in-Schaltern 104 Stück (zu Beginn werden 80 Schalter aufgestellt)
    • CKI-Automaten (anfangs 38 Stück aufgestellt) 54 Stück
    • Ticketschalter (anfangs 34 Stück aufgestellt) 40 Stück
    • Sicherheitskontrollstellen 18 Stück
    • Sicherheitskontrollstellen Transfer 11 Stück
    • Personal- u. Warenkontrolle 5 Stück
    • Personal- u. Warenkontrolle Transfer 1 Stück
    • Ausreise (Doppelschalter/easy pass) 6+8 Stück
    • Ausreise Transfer 3 Stück
    • Einreise (Doppelschalter/easy pass) 6+8 Stück
    • Einreise Transfer 2 Stück
    • Gepäckausgabebänder 10 Stück


    Allgemeine Info


    • bereits realisierte Vorfeldflächen ca. 780.000 Quadratmeter
    • noch zu realisierende Vorfeldflächen ca. 555.000 Quadratmeter
    • zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen rund um das T3 sind fertiggestellt oder werden parallel ausgeführt: Verkehrsanbindung T3 an das öffentl. Straßenverkehrssystem und innerhalb der Cargo City Süd, Regenrückhaltebecken, Abwasserreinigungsanlage, Ver- und Entsorgung wie Leitungsbau, IT-Versorgung


    Stand Oktober


    • Baubeginn mit Spatenstich findet am 5. Oktober statt
    • die Erstellung der Baugrube und den bauvorbereitende Maßnahmen (Baulogistik) sind die nächsten Schritte
    • Baugenehmigung 2014 erhalten
    • Inbetriebnahme BA 1 zum SFP 2022


    Fotos gibt es bei Twitter von berichtenden Medien. Ganz nett ist ein Filmchen aus der Luft, das den Tatort des Spatenstichs vor Beginn der Veranstaltung zeigt. Das dort ebenfalls eingebundene Fraport-Werbevideo ist bereits bekannt.


    Nachtrag: Bei der heutigen Veranstaltung fehlten der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt sowie der Hessische Verkehrsminister. Die erschienenen Gäste hatten Spaß beim Graben (v.l.n.r. Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG, Dr. Matthias Zieschang, Vorstand Controlling und Finanzen der Fraport AG; Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, Karlheinz Weimar, Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG, Michael Müller, Arbeitsdirektor der Fraport AG):



    400 Beschäftigte der Fraport AG bilden beim Spatenstich für Terminal 3 die maßstabsgetreuen Umrisse des neuen Abfertigungsgebäudes:



    Bilder: Fraport AG

  • Dachte zuerst auch, umsteigen um vom T1 zum T3 zu kommen, das ist doch nicht deren Ernst, aber die Station ICE ist ja auch im T1 gelegen. Für alle, die per Zug, S-Bahn oder Pkw anreisen wird die Station ICE sogar näher sein, als wie es jetzt ist, nämlich per nervig vollem Bus zum T2 fahren, oder mitsamt Gepäck erst quer durch das ganze Terminal zur Station T1B zu laufen.

  • ^ Trotzdem ist das noch ein gutes Stück bis zur ICE Station.


    Ich habe gelesen, dass weder LH noch Star Alliance ins T3 gehen sollen.
    Darum werden wohl auch viele Umsteiger eher aus T2 kommen oder von T3 nach T2 umsteigen(?)


    Szenario 1: OneWorld zieht ins T3 (British Airways zB)


    Szenario 2: SkyTeam (AirFrance, Delta,...)


    Szenario 3: Arabische Airlines wie Qatar, Etihad, Emirates


    Kann man auch hier nachlesen:


    https://www.op-online.de/regio…en-antworten-5601581.html

  • Für die in den obigen Beiträgen ausführlich dargestellte PTS-Anbindung an das T3 wurde durch eine sogenannte "Allgemeine UVP-Vorprüfung" geprüft, ob dafür eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) durchzuführen ist. Wie der hessische Staatsanzeiger nun am Montag, 02.11.2015, öffentlich bekanntgab, ergab diese Vorprüfung, "(...)dass das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen haben kann und somit keine Verpflichtung besteht, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen(...)".:)

  • zu #561:


    Vermutlich wird die Star Alliance sich in T1 und T2 breit machen, je nach Anordnung der Gates mit großen oder kleinen Maschinen. Die Non-Schengen/Schengen Unterteilung auf zwei Ebenen hat sich bewährt, ist in T1 auch mit A und Z so umgesetzt (und auch in MUC T2).


    T3 wird vermutlich das Sammelbecken von Oneworld (inkl. Etihad) und SkyTeam (inkl. Qatar Airways) mit allen anderen Allianz-freien Airlines (allen voran Emirates) aus T2 übernehmen.


    Mit sich zusätzlich ergebenden Gatepositionen an T3 werden diese versuchen zusätzliche Verkehre zu deren Hubs aufzunehmen - das ist meine Vermutung. (z.B. Delta, AA, die chinesischen/taiwanesischen Airlines bei Skyteam etc)

  • Bau unterirdische Gepäckverbindung zum Terminal 3

    Ein weiteres Puzzleteil für ein funktionierendes Terminal 3: Die Fraport AG hat jetzt Planungsleistungen für eine unterirdische Gepäckverbindung zum Terminal 3 ausgeschrieben. Das neue Terminal soll auf diese Weise mit der Transitgepäckhalle V3 im Norden des Flughafens verbunden werden. Das Bauwerk soll maßgeblich der Gepäckförderung in beide Richtungen dienen. Weiter heißt es in dem Ausschreibungstext: "Der Gepäcktunnel unterquert das bestehende Start-und Landebahnsystem (Center- und Südbahn) von Süden nach Norden. Die Maßnahme findet im Wesentlichen im Vorfeldbereich statt. Der Tunnel besteht aus drei Abschnitten, einem tiefliegenden Haupttunnel unterhalb des Start-/Landebahnsystems und zwei oberflächennahen Anschlusstunneln, die den Haupttunnel mit dem Terminal 3 und der V3 verbinden. Alle Tunnelabschnitte erhalten zur Erhöhung der Betriebssicherheit eine Längstrennwand. Bei einem Brandfall in einem Abschnitt dient der andere Abschnitt als Rettungsweg. In der Trennwand werden daher im Abstand von ca. 70 m Fluchttüren angeordnet".


    Der Planungsauftrag soll ca. im 2. Quartal 2016 beginnen und ca. im 4. Quartal 2022 enden.


    Auf der OpenStreetMap ist das bestehende Gebäude V3, also die Transitgepäckhalle, eingezeichnet. Die Halle liegt demnach auf dem Vorfeld vor dem B-Stern Ost, auf dem Plan unten mit einem Pfeil markiert. Der Gepäcktunnel kann in einem 90-Grad-Winkel zu den Parallelbahnen gebaut werden.



    Karte: OpenStreetMap und Mitwirkende - veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0, Markierung Schmittchen